Autor: admin

  • Deutlicher Absatzrückgang bei Tabakwaren

    BERLIN // Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 65,8 Milliarden Zigaretten versteuert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) aktuell mitgeteilt hat, waren das 6,0 Milliarden Stück beziehungsweise 8,3 Prozent weniger als im Jahr 2021.

    Der Rückgang fiel damit deutlich höher aus als in den vergangenen Jahren (2021: 2,8 Prozent; 2020: 1,1 Prozent). Ein Grund für den starken Rückgang dürfte die Erhöhung der Tabaksteuer zum 1. Januar 2022 sein. Auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos sank um 8,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Stück. Die Menge des versteuerten Feinschnitts erhöhte sich dagegen trotz Steuererhöhung mit 0,9 Prozent leicht im Vergleich zum Vorjahr auf 25 080 Tonnen. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass selbstgedrehte Zigaretten aus Feinschnitt-Tabak günstiger sind als fertige Zigaretten und daher häufig als Ausweichprodukt genutzt werden.

    Pfeifentabak: Vergleich mit den Vorjahren nicht möglich
    Im Jahr 2022 wurden 324,5 Tonnen Pfeifentabak versteuert. Im Gegensatz zu den Vorjahren handelt es sich bei der versteuerten Menge für das Jahr 2022 allerdings ausschließlich um klassischen Pfeifentabak. Ein Vergleich mit den Vorjahren ist nicht möglich, da Wasserpfeifentabak und Tabakprodukte für elektrische Tabakerhitzer in den Absatzzahlen für Pfeifentabak seit dem Berichtsjahr 2022 nicht mehr enthalten sind.
    Zugleich sind Zahlen zum Tabaksteueraufkommen aufgrund eines Computerproblems weiterhin nicht verfügbar (DTZ berichtete).

    Zusätzlicher Steuertarif
    Zum 1. Januar 2022 wurde ein zusätzlicher Steuertarif für Wasserpfeifentabak und erhitzten Tabak eingeführt. Bislang wurden diese wie Pfeifentabak und somit niedriger versteuert. Für E-Zigaretten und Liquids fiel ab 1. Juli 2022 erstmals Tabaksteuer an.

    Der Absatz von Wasserpfeifentabak belief sich im Jahr 2022 insgesamt auf 962,6 Tonnen. Während im ersten Halbjahr 2022 noch 902,4 Tonnen an Wasserpfeifentabak versteuert wurden, belief sich die Absatzmenge für das zweite Halbjahr 2022 auf nur noch 60,3 Tonnen. Grund hierfür ist ein Vorzieheffekt aufgrund der Neufassung der Tabaksteuerverordnung, die am 1. Juli 2022 in Kraft getreten ist. Seit diesem Zeitpunkt sind der Vertrieb und der Handel mit Wasserpfeifentabak in Packungen über 25 Gramm grundsätzlich nicht mehr zulässig. Kleinverkaufspackungen über 25 Gramm, die nachweislich vor dem 1. Juli 2022 versteuert wurden, durften bis zum 31. Dezember 2022 abverkauft werden.

    Die Menge der seit dem 1. Juli 2022 erstmals steuerpflichtigen Substitute für Tabakwaren (zum Beispiel Liquids) betrug 266 018 Liter.

    Tabaksteuererhöhung
    Zum 1. Januar 2022 trat außerdem erstmals seit sieben Jahren wieder eine stufenweise Tabaksteuererhöhung in Kraft:

    [bul]ab 1. Januar 2022 für Zigaretten, Zigarren/Zigarillos, Feinschnitt und Pfeifentabak,
    [bul]ab 1. Januar 2023 für Wasserpfeifentabak und erhitzten Tabak und
    [bul]ab 1. Januar 2024 für Substitute für Tabakwaren (hierunter fallen etwa die in E-Zigaretten genutzten Liquids).

    Bitte lesen Sie auch die folgenden Stellungnahmen von BVTE und BdZ.


    pi /red

  • Arnold André jetzt bei ProCigar

    BÜNDE / SANTIAGO // Mit einer richtig guten Nachricht startet das Traditionsunternehmen Arnold André aus dem westfälischen Bünde ins Zigarrenjahr 2023: Als erstes deutsches Unternehmen gehört Arnold André jetzt als aktives Mitglied zum exklusiven Kreis von ProCigar.

    Die 1992 gegründete Vereinigung führender Zigarrenmanufakturen in der Dominikanischen Republik setzt sich für verbindliche Qualitätsstandards und hohe ethische, moralische und soziale Anforderungen in der Fertigung ein, um den Status der Dominikanischen Republik als weltweit führender Exporteur von Premium-Zigarren aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen.

    Ehre und Anerkennung
    „Es ist für uns eine große Ehre und Anerkennung unserer Arbeit zugleich, als nun zwölftes Mitglied einstimmig in die exklusive Qualitätsgemeinschaft ProCigar als Mitglied aufgenommen zu sein“, sagt Hauke Luckow, Geschäftsführer Arnold André Dominicana. „Für uns und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine weitere Motivation, konsequent auf höchste Qualität zu setzen und Zigarrenliebhaber auf der ganzen Welt mit neuen Kreationen aus der Dominikanischen Republik zu begeistern.“

    Bereits im Jahr 2011 – knapp 200 Jahre nach der Gründung von Arnold André – entschied sich das Unternehmen aus Bünde, eine der modernsten Zigarrenmanufakturen in Santiago de los Caballeros zu errichten. Seit 2015 werden die handgerollten Longfiller-Zigarren und 100-Prozent-Tabak-Zigarillos in Santiago gefertigt. Eine sehr gute Entscheidung, denn es zeigte sich schnell, dass die Menschen vor Ort und insbesondere die Torcedores über ein enormes Tabakwissen und beeindruckende handwerkliche Fähigkeiten verfügen, um die hohen Qualitätsansprüche von Arnold André perfekt umzusetzen.

    Moderne Manufakturstandards für handgefertigte Premium-Zigarren
    Moderne Manufakturstandards, nach denen die handgefertigten Premium-Zigarren hergestellt werden, und eine strenge Kontrolle jeder einzelnen Zigarre bevor sie das Haus verlässt, garantieren eine gleichbleibend hohe Qualität und ein starkes Markenversprechen, das in jedem Fall eingehalten wird, so das Unternehmen. Die Einhaltung dieser Standards erfordert Mitarbeiter, die die Leidenschaft für Zigarren teilen und die Entschlossenheit haben, ihr ganzes Wissen und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten einzubringen. Heute arbeiten mehr als 400 einheimische Mitarbeiter vor Ort für Arnold André Dominicana und fertigen Zigarren für die exklusive Marke Carlos André Family Reserve, die weltweit erfolgreiche Marke Buena Vista sowie die Freundschaftszigarre Parcero und die typischste dominikanische Zigarre Montosa.


    red

  • Verband warnt vor E-Joints

    BERLIN // „Der VdeH beobachtet mit großer Sorge die zunehmende Verbreitung von Produkten, die als HHC-Vapes oder HHC-E-Zigaretten größtenteils an Kiosken angeboten werden“, informiert der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH). Dabei handele es sich nicht um E-Zigaretten, sondern um E-Joints mit einem potenziell gesundheitsschädlichen Inhaltsstoff.

    Rechtliche Grauzone
    Außerdem können neben dem eigentlichen Wirkstoff HHC beim Herstellungsprozess diverse Nebenprodukte entstehen, die teilweise nicht identifiziert seien oder nicht bestimmt werden können. „HHC-Produkte befinden sich unserer Einschätzung nach in einer rechtlichen Grauzone und sind nach aktueller Gesetzeslage mutmaßlich nicht verkehrsfähig“, betont der VdeH. Laut Tabakerzeugnisgesetz § 13 Abs. 3 dürfen nur Inhaltsstoffe verwendet werden, die „bei der Herstellung der zu verdampfenden Flüssigkeit außer Nikotin nur Inhaltsstoffe verwendet werden, die in erhitzter und nicht erhitzter Form kein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen.“

    Ob dies bei HHC-haltigen E-Joints der Fall sei, zweifelt Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH an. Aufgrund des potenziellen Gesundheitsrisikos warnt der VdeH daher vor Produkten, die als HHC-Vapes oder HHC-E-Zigaretten vermarktet werden und rät, falls diese Produkte bereits gekauft oder konsumiert wurden, den Konsum „umgehend einzustellen“.

    pi

  • Zeit für erstes Resümee

    BERLIN // Seit gut einem halben Jahr ist der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Für die Lottogesellschaften Anlass, ein erstes Resümee zu ziehen. Unter dem Motto „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ diskutierten mehrere Fachleute in „Deutschlands größter Lottokugel“, der Aussichtsplattform des Berliner Fernsehturms.

    Kontroll- und Vollzugsdefizite
    Das Grußwort sprach Burkhard Blienert (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Drogen- und Suchtfragen. Er führte zunächst aus, dass immerhin rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland krankhafte Spieler seien und dass etwa drei Millionen weitere zumindest intensiv spielten. Es gebe ein Problem mit Glücksspiel, sagte der Politiker. Zudem sieht Blienert „immense Kontroll- und Vollzugsdefizite“. Dabei gehe es insbesondere um den Jugend- und Spielerschutz. Auch ein Reduzieren der Werbezeiten hält der Drogenbeauftragte für sinnvoll, denn: „Werbung triggert Jugendliche.“

    Die Installation der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder in Halle, die seit Jahresbeginn vor allem das Online-Glücksspiel als zentrales Aufsichtsorgan überwacht, macht Blienert Hoffnung. Die Behörde, die bereits im vergangenen Jahr tätig war, hatte 2022 unter anderem 1150 Websites überprüft, zahlreiche Angebote entfernen lassen und 30 Strafanzeigen gestellt. Blienert bezeichnete die Tätigkeit der Behörde zwar als Sisyphus-Arbeit, sieht sie aber dennoch als sehr hilfreich an, wenn es darum geht, illegales Glücksspiel einzudämmen. Er forderte, das Strafrecht müsse nachgeschärft werden, um härter sanktionieren zu können. Auch die Ordnungsämter seien jetzt gefordert.

    Lottobranche zufrieden mit Glücksspielstaatsvertrag
    In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Vertreter aus Politik und Lottobranche überwiegend zufrieden mit dem Glücksspielstaatsvertrag. Axel Holthaus, Geschäftsführer Lotto-Toto Niedersachsen, erwartet als Ergebnis der bereits begonnenen Evaluierung „allenfalls minimalinvasive Änderungen“. Er sieht zudem keine Abweichler: „Dieser Staatsvertrag gilt bis 2028“ – das ist die vereinbarte Laufzeit.

    Auf die Vorteile des Glücksspielstaatsvertrages wies auch Jörg Ukrow hin, stellvertretender Direktor der Landesmedienanstalt Saarland. Er sagte, zuletzt hätten sich zunehmend Medien und Glücksspiel vermischt, etwa durch Werbung, die nach dem Verbot durch Sponsoring ersetzt worden sei. Der neue Staatsvertrag verhindere das.

    Abschließend wünschte sich Sebastian Fiedler, für die SPD im Bundestag, Erfolge der Aufsichtsbehörde fürs laufende Jahr und mehr öffentliche Diskussionen über die Rolle des Glücksspiels. Ein wichtiger Grund: „Glücksspielsucht ist die teuerste Sucht, die es gibt.“


    max

  • Händler in der Kostenspirale

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im fünften Teil der Reihe äußert sich Steffen Kahnt, Geschäftsführer beim Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE).


    Die gute Nachricht zuerst

    Die gute Nachricht zuerst: Die Corona-Maßnahmen im Einzelhandel sind in 2022 Geschichte geblieben. Die Menschen konnten weitestgehend frei einkaufen, ohne sich um Maskenpflicht und Systemrelevanz den Kopf zu zerbrechen. Zwar haben die Händler an vielen Standorten das Vorkrisenniveau beim Umsatz noch nicht wieder erreicht, aber sie schauen nach vorn.

    Was den Handel jetzt vor allem umtreibt sind die steigenden Kosten. Nach den mehrfachen Mindestlohnerhöhungen explodierten in diesem Jahr zusätzlich die Energiekosten. Die Inflation tut das Übrige. Viele Menschen schränken ihren Konsum ein, weil sie bis auf Weiteres eine hohe Geldentwertung erwarten. Die Kaufzurückhaltung tut dem Einzelhandel zusätzlich weh. Besonders in Innenstadtlagen geraten Standorte angesichts rückläufiger Kundenfrequenzen zunehmend unter Druck. Hält diese Situation in den nächsten Monaten an, werden wahrscheinlich weitere Verkaufspunkte nicht mehr rentabel zu betreiben sein und Mietverträge nicht mehr verlängert.

    Auf Sicht fahren
    Viele Händler fahren auf Sicht und optimieren ihre Wertschöpfung. Bei Tabak sind sie auf eine stabile Verteilung des Wirtschaftsnutzens zwischen Industrie und Handel angewiesen; denn die Endverbraucherpreise sind unveränderbar. Diese müssen so kalkuliert sein, dass auch der Händler die steigenden Energie- und Lohnkosten bezahlen kann. Sonst funktioniert sein Geschäftsmodell nicht mehr.

    Mit ihrem Eckpunktepapier hat die Bundesregierung im Oktober 2022 den Rahmen für die Legalisierung von Genusscannabis abgesteckt. Jetzt sind alle gespannt, wann der erste Gesetzentwurf kommt. Manch Handelsunternehmer hofft nun auf ein neues lukratives Geschäftsfeld. Die Legalisierung kommt frühestens 2024 und genug „Stoff“ ist wahrscheinlich dann auch erst ab 2026 verfügbar.

    Tabakwaren-Handel hochinnovativ und trendy
    Unsere Branche ist an politischen Gegenwind gewöhnt. Dabei ist der Tabakwaren-Handel hochinnovativ und trendy. Letztes Beispiel: Coole E-Shishas, die von jungen Erwachsenen gefeiert werden. Bleibt zu hoffen, dass die Kunden mit den Disposables auf den Geschmack kommen und sich bald für nachhaltigere nachfüllbare E-Zigaretten begeistern …

    Wann kommt die Tabakproduktrichtlinie TPD 3? Auch wenn sich ihr Entwurf auf 2025 zu verzögern scheint, werfen die geplanten Verschärfungen ihre Schatten voraus: Aromenverbot, Einheitsverpackung, Prohibition … Neuseeland macht bereits ab dem neuen Jahr ernst: Dort können junge Leute, die ab 2009 geboren sind, legal keinen Tabak mehr kaufen. Keiner weiß, ob solche Verbote Jugendliche wirklich vom Rauchen abhalten oder ob Tabak bald das neue Cannabis wird – verboten aber cooler. Klar: Nicht jede Prohibition muss ewig halten – die amerikanische Alkohol-Prohibition dauerte immerhin 13 Jahre.


    Turbulente Zeiten

    Gerade in turbulenten Zeiten macht der persönliche Kontakt den Unterschied. Deshalb ist unsere Leitmesse so wichtig wie noch nie. Um die Zukunft zu gestalten, brauchen wir den persönlichen Austausch, erlebbare Produkte und die Inspiration im Rahmen der InterTabac. Die Angebotsvielfalt des Kulturgutes Tabak ist in Dortmund gigantisch. Das bietet den Händlern super Möglichkeiten, um ihr Sortiment für ihre Kunden neu, aktuell und optimal zu gestalten.

    Wer im Handel sein Know-how erweitern will, wer seinen Kunden noch mehr bieten will, ist auch vom 14. bis 16. September 2023 in Dortmund wieder bestens aufgehoben. Mit der InterTabac haben wir – als oftmals kritisch beäugte Branche – eine Leitmesse im eigenen Land. Eine Leitmesse, die allen Sortimenten eine große Bühne bietet. Deshalb auch unser dringender Appell an die Markenhersteller: Kommen Sie nach Dortmund als Aussteller der InterTabac!

  • Zahl der Raucher sinkt

    WIESBADEN // In Deutschland wird immer seltener zur Zigarette gegriffen. Im vierten Jahr in Folge wird 2022 der Absatz versteuerter Zigaretten zurückgehen und erstmalig deutlich unter die Schwelle von 70 Milliarden Stück sinken. Die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen erhebliche Zweifel an Hinweisen der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (Debra), dass wieder mehr Menschen in Deutschland Tabak konsumierten.

    „In Deutschland wird immer weniger geraucht. Das ist ein Fakt, der nicht bestritten werden kann“, so Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), „Wenn mehr geraucht würde, müssten wir das in der Absatzstatistik sehen. Das Gegenteil ist der Fall.“

    Seit 2019 weniger Zigaretten verkauft
    Gemäß der an der Universität Düsseldorf durchgeführten Debra-Studie stieg der Anteil der Raucher in der Gesamtbevölkerung seit 2020 um rund 50 Prozent (von 25,4 Prozent auf 37,6 Prozent im Juli 2022). Bei minderjährigen Tabakkonsumenten habe sich die Prävalenz sogar innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt (Anstieg von 8,7 auf 15,9 Prozent). Gemäß der Debra-Daten hätten somit mehrere Millionen Erwachsene und rund 200.000 Minderjährige (wieder) angefangen zu rauchen. Ein solcher Anstieg der Raucherprävalenz müsste sich – selbst bei nur gelegentlichem Konsum der neuen Raucher – sichtbar in der staatlichen Absatzstatistik widerspiegeln. In Deutschland werden aber seit 2019 jedes Jahr weniger Zigaretten verkauft. Von 2019 bis 2021 ging der Absatz von Zigaretten um 3,6 Prozent auf 71,7 Milliarden Stück zurück. Diese Abwärtstendenz wurde auch 2022 nicht gestoppt.

    Der vermeintliche Anstieg der Raucherprävalenz zeigt vielmehr insgesamt keinen erkennbaren Effekt auf die Nachfrage. Die Diskrepanz zwischen offizieller Absatzstatistik und den Debra-Daten weist auf offensichtliche methodische Schwächen der Befragung hin. So basiert der vermeintliche Anstieg beim Anteil minderjähriger Konsumenten auf einer Stichprobe von lediglich etwa 50 Jugendlichen – darunter offenbar acht Personen, die angaben zu rauchen. Auf Grundlage dieser Daten ist jeglicher Schätzwert zur Raucherprävalenz mit hoher Unsicherheit versehen.

    BVTE übt Kritik an Studie
    Mücke bemängelte, dass solch zweifelhafte Befragungsergebnisse zur Rechtfertigung fehlgeleiteter Regulierungsforderungen herangezogen würden: „Tabak ist ausreguliert. Erwachsene Raucher in Deutschland fühlen sich bereits über Gebühr bevormundet und werden auch mit immer neuen Verboten und Einschränkungen nicht erreicht.“ Gleichzeitig versäume es die Politik, das Angebots neuartiger Alternativprodukte für Raucher zu erweitern.


    vi

  • Optimistische Stimmung in den Chefetagen

    MÜNCHEN // Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen hat sich zu Jahresbeginn verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar auf 90,2 Zähler von 88,6 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Forschungsinstitut mitteilte.

    „Die deutsche Wirtschaft startet zuversichtlicher ins neue Jahr”, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Mit den laufenden Geschäften waren die Unternehmen allerdings unzufriedener als im Dezember, wie die Umfrage unter rund 9000 Führungskräften zeigte. Die Erwartungen mit Blick auf die nächsten sechs Monate legten hingegen zu.

    Die Gefahr einer tiefen Rezession wird immer kleiner, das zeigen die Geschäftserwartungen der Unternehmen. Der Pessimismus nimmt ab und dafür macht Ifo-Präsident Clemens Fuest vor allem die Entspannung am Gasmarkt verantwortlich, dass zumindest in diesem Winter das Gas reichen wird und es zu keinen Rationierungen kommt. Denn das war die größte Sorge in den Chefetagen. Außerdem lösen sich die Lieferengpässe weiterhin langsam auf.

    Erwartung gut – Entwicklung schwach
    Der Ifo-Geschäftsklimaindex besteht aus zwei Komponenten: Zum einen aus den Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate – die sind deutlich besser als in den vergangenen Monaten. Die zweite Komponente ist die Beurteilung der aktuellen Lage – die hat sich dagegen nicht verbessert. Deshalb darf die der Gesamtindex nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Entwicklung weiter schwach ist, nur eine tiefe Krise erwartet das Ifo-Institut derzeit nicht mehr.

    Wie schon im Dezember hat sich die Stimmung auch im Januar in fast allen Branchen verbessert – die große Ausnahme bleibt die Bauindustrie – dort herrscht nach wie vor großer Pessimismus. Vor allem die stark gestiegenen Baukosten bremsen, sagt der Ifo-Chef, aber auch durch die höheren Zinsen seien einige Projekte nicht mehr lohnenswert. Hier dürfte es auch keine schnelle Entspannung geben, denn angesichts der hohen Inflation hält Clemens Fuest weitere Zinserhöhungen durch die EZB (Europäische Zentralbank) für notwendig.

    Wichtiger Frühindikator
    Jeden Monat befragt das Ifo Institut 9000 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Dienstleistungssektor, dem Handel und dem Baugewerbe. Die Firmen sollen dabei zum einen ihre aktuelle Lage beurteilen und dann die Aussichten für die nächsten sechs Monate. Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt damit als wichtiger Frühindikator, der zeigen kann, wie sich die deutsche Wirtschaft entwickeln wird.

    red

  • FDA lehnt zwei Menthol-Vuse-E-Zigarettenprodukte ab

    SILVER SPRING // Die Food and Drug Administration (FDA) hat zwei Menthol-E-Zigarettenprodukte der R.J. Reynolds Vapor Company vom Markt genommen. Betroffen davon sind die „Vuse Vibe Tank Menthol“ und die „Vuse Ciro Cartridge Menthol“. Sie dürfen laut FDA bis auf Weiteres in den USA nicht vermarktet oder vertrieben werden.

    Der US-Aufsichtsbehörde mit Sitz in Silver Spring, im US-Bundesstaat Maryland, fehlen die wissenschaftlichen Beweise im entsprechenden Antrag dafür, dass der Nutzen für erwachsene Raucher in Abwägung mit dem Jugendschutz überwiegt, heißt es in einer [link|https://content.govdelivery.com/accounts/USFDA/bulletins/3449bfe]Stellungnahme[/link].

    R.J. Reynolds zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung. Die BAT-Tochter beabsichtigt, eine sofortige Aussetzung der Entscheidung zu beantragen. Man werde andere geeignete Wege verfolgen, um Vuse zu ermöglichen, seine Produkte weiterhin ohne Unterbrechung für Erwachsene anzubieten, teilt der Hersteller gegenüber „CNN“ mit.

    Bedeutung der Menthol-Produkte
    „Wir glauben, dass Menthol-Dampfprodukte entscheidend dazu beitragen, dass erwachsene Raucher von Zigaretten wegkommen. Die Entscheidung der FDA wird, wenn sie in Kraft tritt, der öffentlichen Gesundheit schaden und nicht nützen. Reynolds wird die Ablehnung anfechten “, zitiert der Nachrichtensender Reynolds.

    Die FDA erklärte, dass sie bei der Prüfung von Anträgen für Tabakerzeugnisse sowohl die Gesundheitsrisiken als auch die Art und Weise der Herstellung, Etikettierung und Verpackung des Produkts bewertet.

    Das Unternehmen könne erneut Anträge einreichen und alle Probleme beheben, die nicht den behördlichen Standards entsprechen.

    Andere Vuse-Produkte, einschließlich Mentholprodukte, sind von der Absage nicht betroffen.


    E-Zigaretten in den USA

    E-Zigarettenprodukte durften in den USA bis 2020 ohne Regulierung verkauft werden. Seither müssen die Hersteller Anträge bei der FDA stellen und die Markttauglichkeit ihrer Produkte beweisen. Oder: um die Markttauglichkeit ihrer Produkte zu beweisen. Die Behörde wird laut CNN seit Jahren dafür kritisiert, dass sie bei der Regulierung beziehungsweise bei der Prüfung von E-Zigaretten zu langsam vorgeht.

    Die Unternehmen haben bisher Anträge für über 6,7 Millionen Euro? Produkte in Silver Spring eingereicht. Die FDA hat nach eigenen Angaben 99 Prozent von ihnen geprüft. Im vergangenen Jahr hatte die FDA nach eigenen Angaben mehr als 1 Million Produkten die Zulassung verweigert.

    red

  • Jubiläum: 25 Jahre Lottofee

    POTSDAM // Für ein Millionenpublikum ist Franziska Reichenbacher die Glücksbringerin bei „Lotto am Samstag“. Sie moderiert die gleichnamige Fernsehsendung im Ersten und präsentiert dem gespannten Publikum kurz vor der samstäglichen Tagesschau die Gewinnzahlen der beliebtesten Lotterie der Deutschen – Lotto 6 aus 49. Nun ist die freiberufliche Journalistin und Moderatorin ein Vierteljahrhundert für das Glück im Einsatz.

    Traum vom Glück
    Am 24. Januar 1998 übernahm sie den Staffelstab von Karin Tietze-Ludwig, und begleitet (,weg) seitdem die Zuschauer in den aufregenden Momenten, in denen sich der Traum vom Glück mit Abgabe der Lottotipps in die Wirklichkeit verwandeln kann. Weit mehr als 2000 Millionengewinne sind dabei zustande gekommen. Das Geheimnis des Lotto-Spiels sei die reale Chance auf einen alles verändernden Geldgewinn, sagte sie einmal und, dass sie diese Arbeit als ganz besonders ansehe. Zum Jubiläum gratuliert Anja Bohms, Geschäftsführerin von Land Brandenburg Lotto (LBL), ganz persönlich: „Wir wünschen Ihnen, liebe Frau Reichenbacher, weiterhin Freude und Erfolg mit und in der Sendung ,Lotto am Samstag‘! Wir schätzen Sie als zuschauernahe und professionelle Moderatorin, der es gelingt, einem stets wiederkehrenden Moment eine glückliche Aura zu geben.“

    Lotto Brandenburg freut sich auf die Zusammenarbeit
    Lotto Brandenburg freut sich darüber hinaus auf eine engere Zusammenarbeit mit Franziska Reichenbacher. Anfang des Jahres übernahm die Brandenburger Lottogesellschaft den Vorsitz im Ausschuss „Lotto 6 aus 49 und Zusatzlotterien“ des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB). In dieser Funktion obliegt es Lotto Brandenburg, die Hauptmarke im DLTB wesentlich zu betreuen und weiterzuentwickeln.

    Als erster großer Meilenstein konnten die neuen Ziehungsgeräte im Studio in Saarbrücken erfolgreich Premiere feiern. Spezieller Gast war auch Franziska Reichenbacher, die sich zu den modernen Ziehungsmaschinen und größeren Ziehungsbällen genauestens informierte. Am 28. Januar 2023 stand ihre TV-Jubiläumssendung bei „Lotto am Samstag“ an.

    pi

  • „Freiheit ist höchstes Gut“

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im vierten Teil der Reihe äußert sich Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer beim Verband der Deutschen Rauchtabakindustrie (VdR).

    Die Deutschen haben sich in ihrer Passivität gut eingerichtet und an den Nanny-Staat gewöhnt. Die Krisen der letzten Jahre wurden durch den massiven Einsatz von Staatshilfen gelindert, der Ruf nach Vater Staat ist beinahe allgegenwärtig. Die eine oder andere Übergriffigkeit von Seiten des Staates wurde von den Bürgern daher billigend in Kauf genommen. So kann es nicht weitergehen. Für das neue Jahr brauchen wir mehr mündige Bürger und eine Renaissance der Freiheit.


    Fehlende Selbstständigkeit

    Uns geht es zu gut in Deutschland – wir wirken geradezu übersättigt. Wie anders sind die steigende Lethargie und die fehlende Selbstständigkeit unserer Gesellschaft zu erklären? Wir befinden uns zunehmend in einem politischen Nanny-Staat, der von einem Teil der Deutschen dankend angenommen wird – schließlich kann man das eigenständige Denken so vermeiden.

    In einem Buch des Journalisten Alexander Kissler bezeichnet dieser die Deutschen gar als infantil und sieht gar eine „Gesellschaft der Kindsköpfe“ gegeben. Dieses infantile Verhalten lässt sich an zwei Punkten exemplarisch sehr gut verdeutlichen.

    Zum einen in der Debattenkultur, die zusehends verloren geht. Statt seinem Gegenüber zuzuhören und sachlich zu argumentieren, sind wir von konträren Meinungen nur allzu gern persönlich beleidigt oder verweigern Diskussionen gleich vollends. Persönliche Befindlichkeiten und Gefühle übertrumpfen jegliche sachliche Argumente – kindliches Verhalten wie es im Buche steht.

    Ideal des mündigen Bürgers
    Zum anderen verdrängt der Staat das Ideal des mündigen Bürgers, in dem er diesen an die Hand nimmt, um ihn zu schützen und anzuleiten für das tägliche Leben – so wie auch Kinder beschützt werden möchten. Dies mündet darin, dass politische Diskurse vom Gesetzgeber auch sprachlich für eine Gesellschaft von Kindern ausgelegt werden. So bekommen Gesetze wenig sachliche Namen wie das Gute-Kita-Gesetz oder das Starke-Familien-Gesetz. Gleichzeitig holt der Bundeskanzler Worte wie Wumms oder Doppelwumms aus der Schatzkiste.

    Angst ist ein Urinstinkt der Menschheit und bis zu einem gewissen Grad auch wichtig für unser Überleben. Wie auch in anderen Bereichen des Lebens macht die Menge das Gift! Denn überängstliches Verhalten ist eine Gefahr für unsere Demokratie, die dafür sorgt, dass der Ruf nach Freiheit und Eigenverantwortung aus der Gesellschaft heraus langsam verhallt. Dabei sind doch gerade Freiheit und der mündige Bürger die Grundpfeiler unserer Demokratie.

    Mut zur (Eigen-) Verantwortung
    Die erwachsene Gesellschaft verlässt der Mut zur (Eigen-) Verantwortung und verliert damit sowohl die eigene Deutungshoheit als auch ihren freiheitlichen Machtanspruch gegenüber dem Staat. Bedarf es neuer Mutbürger?

    [bul]Die den Mut haben, ihre Meinung zu vertreten, trotz vielseitiger Versuche einer jeweiligen Meinungsblase, diese verstummen zu lassen.

    [bul]Die den Mut haben, in eine Diskussion einzutreten, in der sie möglicherweise auch anecken oder unterlegen sind.

    [bul]Die den Mut haben, Fehler zu riskieren. Man bekommt das Gefühl, dass die Deutschen aus Furcht, etwas Falsches zu tun oder zu sagen, oft lieber gar nichts mehr tun.

    Verbote und Regulierungen
    Wir scheinen so übersättigt von unserer Freiheit, dass wir unseren Elan und unseren Mut verloren haben. Wir haben ja schließlich alles, was wir brauchen … Oder nicht? Was stört es da schon, wenn die Politik hier und da unser Leben noch etwas einschränkt. Meist nehmen wir die neuen Verbote und Regulierungen dankend an. Denn der Staat kümmert sich ja fürsorglich und nimmt einem die Denkarbeit ab.

    Schlussendlich ist die Infantilität gefährlich für unsere Mündigkeit und Eigenverantwortung, die die Generationen vor uns hart erarbeitet haben. Wir konzentrieren uns auf Gefühlsduseleien und persönliche Befindlichkeiten, statt auf Sachlichkeit – in Gesellschaft und Politik. Hauptsache, es ist bequem und niemand fühlt sich angegriffen. Dabei gilt es, auch einmal unbequeme Dinge zu tun oder auszusprechen, denn anders bleiben wir nicht nur stehen, sondern entwickeln uns sogar zurück.

    Es braucht wieder dringend mehr mündig-willige Menschen, die auch einmal unbequemes Aussprechen, auch wenn sie damit rechnen müssen, weiterhin direkt gecancelt zu werden. Denn Freiheit ist ein Risiko, das man eingehen muss! Unser höchstes Gut gilt es somit mehr denn je zu schützen: die Freiheit und die Vielfalt unserer demokratischen Gesellschaft.