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  • Sportwetten: Marktöffnung lässt Klagewelle befürchten

    MÜNSTER (DTZ/ws). Theo Goßner, Geschäftsführer von WestLotto, sieht eine Öffnung des Sportwettenmarkts mit Skepsis. In einem Interview mit DTZ wies er auf die Spielergefährdungen hin, die durch Ausdehnung der Wettformen und wettbewerbsbedingte verstärkte Werbeanstrengungen entstehen können.

    So etwa bei Live-Wetten, die aus diesem Grund und zur Erhaltung der Integrität des Sportes von den Gesellschaften des Lottoblocks nicht angeboten werden. Goßner befürchtet im Falle einer Liberalisierung Klagen privater Anbieter gegen die Höhe der Abgaben und Drohungen dieser Veranstalter mit dem Wegzug in Steueroasen. Letztlich bestehe die Gefahr, dass nach der Öffnung des Sportwettenmarkts auch ein Kampf um das Lotteriemonopol entbrennen könnte.

    Mit Blick auf das gewerbliche Automatenspiel wies Goßner darauf hin, dass dieses nach den Vorgaben des EuGH-Urteils in die Regelungen einbezogen werden müsse, wofür eine Unterstützung durch den Bund notwendig sei.

    Als diskriminierend und stigmatisierend bezeichnete der WestLotto-Chef eine EV des Landgerichts Köln, wonach Hartz IV-Empfängern grundsätzlich vom Glücksspiel ausgeschlossen würden. WestLotto habe Widerspruch eingelegt, weil der Beschluss wegen der Probleme der Überprüfung so nicht umsetzbar sei. Auch sei das Instrument der Sperre bei Sportwetten vom Gesetzgeber eingeführt worden, um Suchtgefährdete zu schützen und nicht, um Einkommensschwache vom Spiel auszuschließen.

    (DTZ 13/11)

  • Wirtschaftsnutzen in 2010 leicht zurückgegangen

    MAINZ (DTZ/fok). Der Wirtschaftsnutzen bei Herstellung und Verkauf von Tabakprodukten in Deutschland ist im Jahr 2010 leicht zurückgegangen. Auf der Basis der Tabaksteuerstatistik ergab sich im vergangenen Jahr ein Wirtschaftsnutzen für alle versteuerten Tabakprodukte kumuliert von 5,572 Mrd. Euro.

    Das waren 0,3 Prozent bzw. 15 Mio. Euro weniger als im Jahr zuvor. Mit Blick auf die erheblichen Kostensteigerungen in 2010 fällt die Bilanz noch deutlich problematischer aus. Aufgrund weiterer Volumenrückgänge reduzierte sich vor allem der Wirtschaftsnutzen der Fabrikzigarette, der mit 4,259 Mrd. Euro um 2,1 Prozent bzw. um 92 Mio. Euro geringer ausfiel als im Vorjahr.

    Mit durchschnittlich 77,8 Prozent Verbrauchsteuerbelastung ist die Fabrikzigarette fiskalisch hoch belastet; bildlich ausgedrückt raucht der Konsument bei jeder Filterzigarette den kompletten Tabakstrang zugunsten der Staatskasse, erst ab dem Filter fließen die Erträge an die Hersteller und den Handel, die davon aber auch die kompletten Produktions- und Vermarktungskosten zu bestreiten haben. Beim Feinschnitt erreichte der Wirtschaftsnutzen in 2010 einen Betrag von 780 Mio. Euro und damit deutlich mehr als die 718 Mio. Euro im Vorjahr.

    Ein Plus gab es auch bei Zigarren/Zigarillos, wobei anzumerken ist, dass rund drei Viertel des Absatzvolumens dieses Besteuerungsobjektes auf Ecofiltercigarillos entfiel. Hier erhöhte sich der Wirtschaftsnutzen von 468 auf 486 Mio. Euro. Beim kleinsten Segment, dem Pfeifentabak, gab es einen Rückgang von 50 auf 47 Mio. Euro. Zu berücksichtigen bei dieser Art der Betrachtung ist, dass die Steuerstatistik keine direkte Parallelität zum unmittelbaren Marktgeschehen aufzeigt. Aber trotz der jahresübergreifenden Effekte sind die Versteuerungszahlen ein brauchbares Indiz für die ökonomische Entwicklung der Branche.

    (DTZ 12/11)

  • Tschechische Geco-Group baut Tabak- und Presse-Filialsystem auf

    HEIDELBERG (DTZ/fok). In Deutschland gibt derzeit ein neuer Tabak- und Presse-Einzelhandelsfilialist sein Debüt: Die Geco GmbH, Tochter der tschechischen Geco Group, hat seit Februar bereits zwei Standorte in Kaufland-Einkaufszentren in Sonneberg/Thüringen und Hamburg-Langenhorn bezogen. In Stuttgart-Mühlhausen und Hamburg-Bramfeld werden in Kürze zwei weitere Eröffnungen folgen.

    Wie die Geco GmbH auf Anfrage mitteilt, sind bundesweit für 2011 insgesamt 25 Standorte unter Vertrag, im kommenden Jahr sollen weitere 25 dazu kommen. Geco Deutschland sei auf Wachstum ausgerichtet und habe längerfristig eine Zahl von 200 bis 300 Outlets im Visier. Der Geco-Start in Deutschland warf für eine Reihe von selbständigen Tabakwaren-Einzelhändlern, die ihre Standorte in Kaufland-Einkaufszentren bzw. in von Kaufland übernommenen früheren Karstadt/Hertie-Häusern hatten, dunkle Schatten voraus.

    Denn Kaufland hatte ihre auslaufenden Mietverträge nicht verlängert. Teilweise erfuhren sie dies erst auf direkte Anfrage nach vorauslaufenden Gerüchten, was oft auch daran lag, dass sie nur Untermieter waren. Neuer Mieter ist die Geco GmbH, deren Deutschland-Zentrale sich in Heidelberg angesiedelt hat.

    Die Muttergesellschaft Geco Tabak AG ist größter Tabakwarengroßhändler in Tschechien mit 230 Outlets für Tabak und Presse, überwiegend mit Standorten in Supermärkten und Shopping Centern. Dazu betreibt das Unternehmen 2 000 Zigarettenautomaten in Tschechien. In der Slowakei ist Geco mit 30 Einzelhandelsgeschäften vertreten. Insgesamt machte die Geco Group im vergangenen Jahr einen Umsatz von 510 Mio. Euro und beschäftigt über 1 500 Mitarbeiter.

    In Tschechien und der Slowakei arbeitet die Geco Group eng mit der zur Lidl & Schwarz-Gruppe gehörenden Kaufland zusammen. Dies gab auch den Ausschlag für das Angebot von Kaufland zur Expansion auf dem deutschen Markt. Neben dem Engagement in den Kaufland-Centern ist Geco auch offen für andere Standorte, diese jedoch ausschließlich in Shoppingmärkten. An stand-alone-Standorten sei Geco nicht interessiert, betont Geco-Prokurist Manfred Prießner.

    Als Faktor für den Erfolg von Geco in den östlichen Nachbarländern hebt er das offene, nicht überladene Ladenbaukonzept hervor, das die Sortimente für die Kunden frei zugänglich präsentiert, sowie den Einsatz von qualifiziertem, festangestellten Personal. Dieses Konzept werde nun auch in einer marktbezogenen Optimierung für den deutschen Markt zum Tragen kommen. Das Sortiment konzentriert sich auf die Bereiche Tabakwaren, Presse, Lotto und Agenturen der Deutschen Post. Auch hochwertige RBA werden offeriert.

    Die Geschäftsführung der Geco GmbH liegt in den Händen von Miroslav Mudra (operatives Geschäft), Libor Chrobok und Petr Polacek. Die Geco GmbH sieht erhebliche Synergieeffekte in der engen Zusammenarbeit mit der tschechischen Geco-Group-Zentrale. Daher könne das Unternehmen in Deutschland mit sehr geringen Overhead-Kosten arbeiten. Prießner zeigt sich überzeugt, dass die neuen Outlets in Deutschland gut angenommen werden. Dies habe sich bereits jetzt in den beiden neueröffneten Läden gezeigt.

    (DTZ 12/11)

  • Land Bremen erhöht die Lotto-Provision

    BREMEN (DTZ/vi/da). Ab April 2011 erhöhen sich für die Lotto-Annahmestellen im Land Bremen die Grundprovisionen auf den Umsatz von 4,5 auf 4,8 Prozent. Alle anderen Parameter bleiben bestehen, mit Ausnahme der Bonuszahlungen, die auf Anordnung der Innenbehörden gestrichen wurden.

    Die Gesamtprovision liegt in Bremen bei etwas über sechs Prozent. Fast ein Jahr lang hatte der Fachverband Tabakwaren, Presse und Toto-Lotto mit der Bremer Toto und Lotto GmbH verhandelt. Gefordert hatte der Verband für 2011 eine Erhöhung von 4,5 auf 4,9 Prozent und für 2012 eine weitere Anhebung der Grundprovision auf 5,2 Prozent.

    „Für die Annahmestellen wäre eine stärkere Provisionserhöhung dringend notwendig gewesen zur Verbesserung ihrer Lage. Aber auch für das Land Bremen und die Bremer Lottogesellschaft hatten wir mit unserer Forderung eine wirtschaftlich vertretbare Regelung aufgezeigt“, erklärt Verbandsvorsitzender Harry Bollmann. „Es war aus unserer Sicht ein vernünftiger, tragbarer Vorschlag für alle Beteiligten, der aber nach Ansicht der Lotto-Geschäftsführung nicht in die Landschaft passte.“ Mit dem Verhandlungsergebnis ist die Verbandsspitze deshalb nicht ganz zufrieden, unterm Strich sei aber letzten Endes ein „Mehr für die Zukunft“ der zurzeit 147 Mitglieder herausgekommen.

    (DTZ 12/11)

  • Philip Morris feiert Richtfest in Gräfelfing

    MÜNCHEN (DTZ/pnf). Die neue Firmenzentrale die Philip Morris GmbH in der südlich Münchens gelegenen Gemeinde Gräfelfing nimmt Gestalt an. Anfang der Woche feierte der Bauherr, die Investa-Gruppe, gemeinsam mit ihrem Hauptmieter Philip Morris Richtfest für den „Intelligence Cube“ genannten Bürokomplex.

    Der Baustart war im April 2010 erfolgt, die Fertigstellung ist für den Herbst 2011 vorgesehen. Von den knapp 14 000 m² belegt Philip Morris 11 000 m². Prominentester Gast bei der Richtfestfeier war der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon, der den neuen Standort als besonders günstig in Bezug auf die Lage (direkter Autobahnanschluss, nahe zur Landeshauptstadt und zum Alpenvorland) lobte.

    Gleichzeitig hob er auch den Gewerbesteuersatz der Gemeinde hervor, der erheblich niedriger als in München ist, in deren Stadtteil Sendling Philip Morris derzeit noch seinen Sitz hat. Der Neubau „Intelligence Cube“ verfügt über sechs Stockwerke und ist aufgrund seiner Niedrigenergiebauweise und wegen der Verwendung regenerativer Energien bereits als „Green Building“ vorlizenziert.

    (DTZ 12/11)

  • Bezüge von Tabaksteuerzeichen schon von Steuererhöhung geprägt

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Bereits zwei Monate vor der Tabaksteuer‧erhöhung zum 1. Mai 2011 zeigen sich Auswirkungen dieser fiskalischen Änderung auf die Tabaksteuerstatistik. Im Februar 2011 wurden Banderolen für 9,078 Mrd. Zigaretten bezogen, 53,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

    Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten stieg um 52,9 Prozent auf 2,079 Mrd. Euro. Die leicht unterdurchschnittliche Wertentwicklung signalisiert, dass es sich noch um altversteuerte Zigaretten handelt, wobei der Fokus im Durchschnitt stärker auf den Angeboten für preissensible Kunden gelegen haben dürfte. Dass die Entwicklung fiskalisch nicht aus dem Ruder laufen darf, verdeutlichte die Steuerzeichenstelle Bünde in einer Mitteilung, wonach die Bezugsanmeldung für „alte“ Steuerzeichen nur noch bis zum 20. März entgegengenommen wurden, und auch nur noch mit Volumina „in erforderlichem Maße“.

    Neue Steuerzeichen unter Berücksichtigung der ab 1. Mai 2011 geltenden Steuersätze sind seit dem 1. März erhältlich. Auch beim Feinschnitt stieg der Banderolenbezug im Februar kräftig an: Die Menge lag bei 2 963,5 Tonnen (plus 61,7 Prozent), deren Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 313,3 Mio. Euro (plus 71,4 Prozent). Angesichts des um 10 Prozentpunkte höheren Wertanstiegs ist zu vermuten, dass hier entweder bereits Banderolen für neupreisige Ware bezogen wurden oder die Bezüge sich auf Feinschnitt mit hohen Kilopreisen konzentrierte, wozu auch die Volumentabake zählen.

    Bei Zigarren/Zigarillos waren die Ausschläge nicht ganz so stark: Hier lag der Banderolenbezug im Februar bei 337,0 Mio. Stück (plus 20,5 Prozent); der Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 54,5 Mio. Euro (plus 13,8 Prozent). Pfeifentabak, der von der Tabaksteuererhöhung nicht betroffen ist, verzeichnete im Februar keinen Sprung bei den Banderolenbezügen. Hier wurden Steuerzeichen für 144,5 Tonnen (plus 9,7 Prozent) im Kleinverkaufswert von 15,5 Mio. Euro (plus 5,3 Prozent) bezogen. Die Tabaksteuereinnahmen des Bundes entwickelten sich im Februar 2011 ebenfalls kräftig nach oben.

    Mit 1,129 Mrd. Euro (netto) wurden vom Bund 36,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres vereinnahmt. Der Löwenanteil stammte aus der Zigarette (994,7 Mio. Euro = plus 36,7 Prozent) und aus dem Feinschnitt (129,3 Mio. Euro = plus 40,8 Prozent). Für die Monate Januar/Februar 2011 kumuliert bezifferten sich die Einnahmen aus der Tabaksteuer auf 1,469 Mrd. Euro (plus 22,6 Prozent).

    (DTZ 12/11)

  • „DTV Tip Awards“ für die Firmen Reemtsma, JTI und BAT

    KÖLN (DTZ/fok). Als Zusammenkunft von Industrie und Handel hat die Veranstaltung schon Tradition: Zum achten Mal vergab DTV Tabak, Europas bedeutendste Verbundgruppe des Tabakwarengroßhandels, im Rahmen eines Branchentreffens die Auszeichnung „Tip Award“ an Lieferanten und Marktpartner, die sich gegenüber den Kunden im Einzelhandel besonders engagiert hatten.

    Auf Basis einer Umfrage des DTV-Kundenmagazins „Direct“ fiel das Votum in diesem Jahr auf folgende Firmen, denen DTV Tabak-Geschäftsführer Bernd Eßer die Auszeichnung überreichte:

    [bul]Reemtsma wurde mit dem tip Award 2010 für den besten Außendienst der Branche ausgezeichnet;

    [bul]JT International für das erfolgreichste neue Produkt, nämlich die neue Packung der Benson & Hedges;

    [bul]BAT erhielt die Auszeichnung „beste Verkaufsförderung“.

    [bul]Der Sonderpreis „Branchenengagement“ ging an die Geschäftsführer der beiden Handelsverbände der Branche, Carsten Zenner (BDTA) und Willy Fischel (BTWE).

    Damit wurde der intensive Dialog der Handelsverbände mit Politik, Medien und dem betroffenen Einzelhandel gewürdigt. Im Fokus stand dabei die Arbeit der Verbände im Zusammenhang mit der EU-Tabakproduktrichtlinie, wobei eine große Sensibilisierung und Aktivierung des Handels für dieses wichtige Zukunftsthema der Branche gelungen war, erläuterte Heinz Huckebrink, Geschäftsführer DTV Einzelhandelssysteme.

    DTV-Beiratsvorsitzender Heinrich Wagner nutzte das Branchentreffen im Kölner Sterns Vintage, um den Industriepartnern klare Signale zu geben, was der Fachhandel braucht: Nämlich eine wirtschaftliche Anerkennung der besonderen Leistung des Fachgroß- und -einzelhandels für die Produktdistribution, für die Markenvielfalt und den Wettbewerb.

    Die Industrie müsse ihren Fokus auf einen funktionierenden, agilen Markt mit echten Produktinnovationen legen, die Zusatznutzen bieten. Wagner sprach sich für bessere Erträge aus dem Warengeschäft aus und gegen Tendenzen, durch Aktionsvergütungen eine Abhängigkeit des Handels aufzubauen. Die Honorierung der verschiedenen Handelsschienen müsse leistungsgerecht erfolgen. Wagner appellierte dabei deutlich an die Industrie, den Fachhandel zu stärken.

    (DTZ 11/11)

  • Automatentechnik: Setzen von Prioritäten ist unerlässlich

    MAINZ (DTZ/vi/fok). Technisch wurde der Jugendschutz am Zigarettenautomaten zweifelsohne gesetzeskonform und effektiv durch die Betreiberunternehmen in Deutschland gelöst. Auch die Bundesregierung hat am 1. April 2010 im Rahmen einer Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen daher nochmals betont, dass die bereits existierenden gesetzlichen Vorschriften und die in Vollzug dieser Vorschriften erfolgte Umsetzung der technischen Sicherung von Zigarettenautomaten durch Alterskontrolle per Geldkarte oder europäischem Führerschein als derzeit ausreichend und als die mildesten Mittel angesehen wird, um das Abgabeverbot von Tabakwaren durch Automaten an Minderjährige wirksam zu regeln.

    Allerdings wurde die Errungenschaft eines verlässlichen nationalen Rechtsrahmens für das Betreiben von Zigarettenautomaten auch um den Preis der Verlagerung von Absatzvolumen auf andere Vertriebskanäle erkauft. Nicht nur Kinder und Jugendliche werden seit dem 1. Januar 2007 wirksam vom Kauf am Automaten ausgeschlossen, sondern auch viele erwachsene Raucher haben aufgrund der als aufwendig und wenig bequem empfundenen Pflichtlegitimation vor jedem Kauf am Zigarettenautomaten ihre Einkaufsgewohnheiten in Richtung anderer Einkaufsstellen verändert.

    Verstärkte Einführung von ScheinakzeptorenSeither lässt die Branche nichts unversucht, wieder in stabilere und damit kalkulierbarere wirtschaftliche Gewässer zurückzufinden. Als einen Beitrag hierzu kann die inzwischen in weiten Teilen erfolgte zusätzliche Ausrüstung der Automaten mit Dokumentenprüfern für Führerschein und Personalausweis gewertet werden, um die Altersverifikationspflicht für den erwachsenen Verbraucher insgesamt auf eine breitere Anwenderbasis zu stellen. Als eine andere Maßnahme ist die verstärkte Einführung von Scheinakzeptoren im Zuge der Umstellung auf die 5,00-Euro-Automatenpackungen Mitte 2009 zu sehen.

    Trotz aller wiederum kostenintensiver Aufrüstungsschritte der Automatenbetreiber sowie verstärkter unternehmensindividueller Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen war der Marktanteil der Automatenpackung auch im Jahr 2010 wiederum rückläufig: Der Anteil der AP am Markenzigarettenmarkt schrumpfte auf 12,7 Prozent nach 13,5 Prozent im Vorjahr. In der Konsequenz hat die Rentabilität des Zigarettenautomatengeschäftes unter diesen Rahmenbedingungen stark gelitten, was innerhalb des Zigarettenautomaten betreibenden Tabakwarengroßhandels zu verstärkten Konsolidierungsprozessen geführt hat.

    Hinzu kommen weitere Unsicherheiten der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, wie etwa das totale Gastrorauchverbot in Bayern und Vorstöße für eine Verschärfung der bestehenden Regelungen in anderen Bundesländern, was Einfluss auf die großenteils in Gastrobetrieben aufgestellten Innenautomatern haben kann. Überflüssig zu erwähnen ist, dass die Automaten-Verbotsdiskussion im Rahmen der EU-Tabakproduktrichtlinie weitere Unruhe in die Branche gebracht hat, auch wenn die Europäische Kommission bisher alle notwendigen Antworten im Hinblick auf die Rechtsgrundlage eines solchen Rechtsaktes schuldig geblieben ist.

    Selektivere InvestitionenKnappes Geld und vor allem die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen dazu, dass der Großhandel selektiver investiert. In 2009/10 lag wie oben erwähnt einer der Schwerpunkte in der Ausstattung der Geräte mit Banknotenlesern, um die Münzproblematik zu bewältigen. Laut BDTA wurden diese Investitionen bei den Außenautomaten inzwischen weitgehend abgeschlossen. Im Innenbereich beginne die Nachrüstung mit Banknotenlesern derzeit vereinzelt. Aus Kostengründen verzichteten die meisten Aufsteller auf die parallele Installation von Geldwechslern. Eine entsprechende Nachrüstung ist aber möglich. Mit Blick auf künftige Preisstellungen können die Geldwechsler zusätzlich Sinn machen, ihr Einsatz wäre dann aber nicht unbedingt zwingend. Denn eine 6,00-Euro-Preislage ließe sich auch über die Kombination 5-Euro-Schein plus 1-Euro-Münze bewerkstelligen.

    Vor allem durch den breitflächigen Einbau von Banknotenlesern hat sich die Problematik der ausreichenden Stromversorgung verschärft. Lösungswege bieten hier vor allem stromsparende Automatensteuerungen oder ein Batteriemanagement mit mehreren Akkus. Wie zu hören ist, werden Investitionen in diesem Bereich getätigt, allerdings seien sie noch kein breiter Trend. Ähnliches gilt für den Einsatz der Telemetrie, die von einigen Unternehmen vorangetrieben wird; die Gesamtstückzahl im Markt ist allerdings noch niedrig.

    Zur Absicherung der bereits getätigten Investitionen in Dokumentenleser sind vor allem die Hersteller gefordert, technische und rechtssichere Wege und Lösungen aufzuzeigen, um in naher Zukunft auch den seit November 2010 ausgegebenen neuen Personalausweis zur Altersprüfung an Zigarettenautomaten verarbeiten zu können.

    Noch Zukunftsmusik ist der kontaktlose Einsatz der GeldKarte. Hier sind nach Einschätzung von Experten noch viele und hohe Hürden bis zum praktischen Einsatz zu überwinden.

    (DTZ 11/11)

  • BAT erneut Top-Arbeitgeber

    HAMBURG (DTZ/red). Mit dem Prädikat „Top Arbeitgeber in Deutschland 2011“ ist British American Tobacco (BAT) Germany, die deutsche Tochter des weltweiten Tabakunternehmens, für hervorragendes Personalmanagement mit Platz 4 im Gesamtranking der deutschen Top-Arbeitgeber ausgezeichnet worden. Branchenübergreifend wurden insgesamt 101 Unternehmen in Deutschland zertifiziert. Unter den Top 5 ist BAT das einzige Unternehmen mit Sitz in Hamburg.

    Die Analyse wurde von der unabhängigen internationalen Strategieberatungsgesellschaft CRF durchgeführt. Das Gütesiegel „Top Arbeitgeber Deutschland“, das nur von zertifizierten Unternehmen getragen werden darf, wird seit 2003 jährlich vom CRF Institute in Deutschland verliehen. Die deutsche British American Tobacco ist damit zum siebten Mal in Folge als Top Arbeitgeber ausgezeichnet worden.

    „Den vierten Platz unter 101 Top-Arbeitgebern zu belegen, bestätigt unsere hohe Arbeitgeberqualität“, fasst Thorsten Otto-Lehthaus, Geschäftsführer Personal von British American Tobacco Germany, zusammen. Transparenz, flache Hierarchien, leistungsorientierte Vergütung, vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeitmodelle bis hin zu Eltern-Kind-Arbeitsplätzen und die Unterstützung im Falle familiärer Notlagen zeichnen British American Tobacco Germany als Arbeitgeber aus. „Mit diesen Initiativen und unserer inspirierenden Unternehmenskultur gelingt es, uns auch weiterhin als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren“, so Otto-Lehthaus.

    Insgesamt wurden die Unternehmen nach fünf Kriterien beurteilt: Karrieremöglichkeiten, primäre sowie sekundäre Ausgleichsleistungen in der Kopplung von Beruf und Familie, Training und Entwicklung sowie Unternehmenskultur. Dafür haben unter anderem Wirtschaftsjournalisten im Rahmen von Interviews vor Ort Einblicke in die gelebte Unternehmenskultur gewonnen. In den dazugehörigen Sonderauszeichnungen dieser fünf Kriterien besetzt BAT gleich zweimal die Top 5. Die offene Unternehmenskultur wurde von den Analysten mit Platz 3 gewürdigt, der Faktor primäre Ausgleichsleistungen mit Platz 5.

    (DTZ 11/11)

  • Inter-tabac Asia in Manila

    DORTMUND (DTZ/awe). Die Inter-tabac in Dortmund ist die weltgrößte Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf. Folgerichtig „exportiert“ der Veranstalter das erfolgreiche Konzept nun auch: Mit der Inter-tabac Asia in Manila im März 2012 will die Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH der Branche die Tür zum Wachstumsmarkt Asien öffnen.

    In Deutschland haben Hersteller, Produzenten und Importeure jedes Jahr im September die Möglichkeit, sich dem Handel zu präsentieren, aber auch untereinander nutzbringende Kontakte zu pflegen.

    (DTZ 11/11)