Autor: admin

  • Unterschiedliche Positionen und doch im selben Boot

    MÜNSTER (DTZ/red). Der Lotto- und Toto-Verband der Annahmestelleninhaber in NRW (LTV) mit Geschäftsführer Tobias Buller und WestLotto mit Prokurist und Vertriebschef Hans-Jürgen Gärtner, Prokurist und Vertriebschef – da stehen sich im Gespräch zwei Persönlichkeitengegenüber, deren Interessen nicht deckungsgleich sind, die sich aber andererseits bewusst sind, dass sie gleichwohl in einem Boot sitzen.

    Schließlich geht es darum, in einem schwierigen Umfeld Spielumsätze zu generieren. Gelder für gemeinnützige Zwecke, für Steuereinnahmen, aber auch Provisionen für die Annahmestellen. Friede und Freude aller Orten? Weit gefehlt. Die Probleme und Positionen beider Seiten sind auch kontrovers. Der eine kann aber nicht ohne den anderen. Schließlich muss ja das Produkt „Spiel“ zum Kunden.

    Frage: Wie steht es um das Miteinander, wie ist denn die Zusammenarbeit wirklich?

    Tobias Buller: Aus meiner Sicht partnerschaftlich, offen, ehrlich, natürlich auch kontrovers und optimierbar. Das war aber nicht immer so. Heute fühlen wir uns ernst genommen, finden Gehör. Der Dialog funktioniert. Die Ergebnisse sind natürlich nicht immer in unserem Sinn.

    Hans-Jürgen Gärtner: Als alter Hase kann ich nur sagen: Die Zeiten des „kalten Krieges“ sind lange vorbei. Auch von unserer Seite denkt man heute dialogorientierter, offener und nach Verlegung des Verbandssitzes nach Münster auch unmittelbarer. Wir hören zu, schließlich sind trotz der notwendigen Suche nach neuen Vertriebswegen unsere Annahmestellen der Vertriebspartner Nr. 1. Lassen Sie mich auch sofort deutlich machen: Sie werden es auch bleiben!

    Frage: In beiden Organisationen vollzieht sich ein Generationswechsel nicht nur bei den handelnden Personen. Wie sieht die Zukunft aus?

    Hans-Jürgen Gärtner: Der LTV hat den Generationswechsel, zumindest was das Hauptamt angeht, vollzogen. Auch bei uns ändert sich vieles. Nicht nur handelnde Personen, sondern Entscheidendes rund um die Annahmestellen. Die Fluktuation ist groß. 13 Annahmestellen haben im letzten Monat vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen entweder selbst das Handtuch geworfen oder sind insolvent gegangen. 153 neue Annahmestellen sollen in diesem Jahr neu dazu kommen, dabei wird aber die Anzahl der Annahmestellen nicht erhöht. Rund 3 640 Annahmestellen haben wir zurzeit, deutlich weniger als noch vor Jahren. Die Standorte verändern sich, die stark frequentierten Lagen sind für uns unverzichtbar. Sie entwickeln sich nachweislich wirtschaftlich besser und sind zukunftsträchtig. Bestehende Vertragspartner sind aufgefordert, sich über ihr zukünftiges Sortiment ernsthafte Gedanken zu machen. Die traditionellen Annahmestellen mit dem Sortiment Lotto, Zeitschriften und Tabak an einem frequenzarmen Standort haben jedenfalls aus meiner Sicht kaum eine Zukunft.

    Tobias Buller: Ich bin jetzt seit über zwei Jahren im Amt. Was sich allein in den letzten zwei Jahren verändert hat, lässt mich vermuten, dass in einigen Jahren nichts mehr so ist wie heute. Klar ist: Es wird für die Annahmestellen nicht einfacher.

    Unsere Aufgabe als Verband ist dabei, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um das Überleben möglichst vieler Annahmestellen sicher zu stellen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn auch die Mitglieder sich bewegen, Neues ausprobieren, mit der Zeit gehen. Um nur ein Thema anzusprechen: Der Online-Handel wird wachsen, die Annahmestellen müssen reagieren. Eine Mehrkanalstrategie ist unabdingbar.

    Hans-Jürgen Gärtner: Hier sind wir völlig einer Meinung. Es gilt unter Experten als gesichert, dass beide Vertriebskanäle einander stark beeinflussen, so dass ein moderner Händler auf einen Internetauftritt nicht verzichten kann. Wir werden die Annahmestellen bei der Errichtung eines Internetauftrittes tatkräftig unterstützen.

    Frage: Die veränderten Rahmenbedingungen wurden genannt. Wie steht es um das leidige Thema „Staatsvertrag“. Was hat sich nach der Verabschiedung verändert? Wohin geht die Reise?

    Tobias Buller: Eine unendliche Geschichte… Die Geburtswehen des Staatsvertrages haben wir hautnah erleben dürfen. Zu unserem Leidwesen allerdings erst nach massivem Einwirken. Die Anhörung im Landtag von NRW zum neuen Glücksspielstaatsvertrag war jedenfalls ernüchternd. Jugendschutz und Suchtbekämpfung, Wettbewerb über private Wettanbieter, illegales Spielgeschäft – um nur einige Kernprobleme zu nennen – sind nach langem Hick-Hack in einen neuen Vertrag gegossen worden. Der Stein der Weisen konnte nicht gefunden werden. Schon auf der politischen Ebene gab es widerstreitende Interessen zwischen den Bundesländern. Die jetzt im Nachgang in NRW verabschiedete Werberichtlinie gibt ein wenig Hoffnung auf Besserung. Andere Dinge werden auch weiter die Gerichte beschäftigen.

    Hans-Jürgen Gärtner: Lassen Sie mich das Stichwort Werberichtlinie aufgreifen. Hier wird man sehen müssen, inwieweit die Gerichte die aus Sicht der Lottogesellschaften dringend notwendige Möglichkeit mitmachen, wieder intensiver Werbung betreiben zu dürfen, wie die Privaten es unbehelligt seit Jahren tun. Nur so nebenbei: Schließlich geht es auch um rund 670 Mio. Euro, die jährlich durch WestLotto für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Auch die Genehmigungspraxis zum Betreiben von Annahmestellen macht uns sehr viel Arbeit. Der heilige Bürokratius zwingt auch langgediente Annahmestellen, u. a. ein polizeiliches Führungszeugnis und einen aktuellen Gewerbezentralregister-Auszug vorzulegen. Bis heute sind auch die Lizenzen für Sportwetten noch nicht vergeben. Herr Buller hat uneingeschränkt recht: Eine unendliche und zudem in Teilen auch noch sehr unerfreuliche Geschichte…

    Frage: Das Thema Wettbewerb klang an. Das Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wo liegen die Grenzen? Ist Internetspiel Chance oder Risiko für die Annahmestellen?

    Hans-Jürgen Gärtner: Augenblicklich unterhalten wir uns um eine Größenordnung von unter 5 Prozent vom Gesamtumsatz. Wenn ich in die Zukunft blicken soll, so sind die Wachstumsraten sicher – wie im übrigen Einzelhandel auch – auf den ersten Blick bedrohlich. Dennoch: Ich glaube, dass eine Größenordnung von über 20 Prozent Umsatzanteil, die eine im Auftrag des Bundesverbands der Lottoannahmestellen erstellte Analyse nahelegt, nicht realistisch ist. Ich will das Internetspiel nicht klein reden, schließlich wachsen neue, international aufgestellte Anbieter wie Pilze aus dem Boden, eine Regulierung scheint kaum möglich. Das staatliche Lotto muss durch neue Spiele, durch Seriosität punkten. Abzocke sei den anderen überlassen!

    Tobias Buller: Die Annahmestellen leiden unter den zunehmenden Angeboten im Internet. Sie würden auch gerne an den dort erzielten Umsätzen teilhaben. Die Frage des „Wie“ beschäftigt uns seit geraumer Zeit. Neidisch blicken wir auf die Kollegen in Bayern, die an den Umsätzen im Internet beteiligt werden. Einen Weg dahin sehe ich, wenn es den Annahmestellen – auf welchem Weg auch immer – gelingt, nachweislich im Internet Umsatz zu generieren. Ich wiederhole mich: Dazu ist es zunächst dringlich notwendig im Internet vertreten zu sein! Wir müssen lernen, den stationären und den Internethandel zu verzahnen, auch wenn ich für diese Meinung oft kritisiert werde. Wir müssen schauen, wo der Kunde ist und uns auf dieses Medium mit einstellen. Andernfalls spielen wir den privaten Anbietern in die Karten.

    Frage: Das Dauerthema Spielsucht und Jugendschutz klang an. Gibt es etwas Neues?

    Hans-Jürgen Gärtner: Leider ja. Die Tests werden jetzt im Verantwortungsbereich der jeweiligen Bezirksregierungen durchgeführt. Das „Leider“ bezieht sich auf die drohenden Sanktionen wie Ordnungsgelder und Lizenzentzug durch die staatliche Aufsichtsbehörde.

    Tobias Buller: Das „Leider“ gilt aber für uns auch! Anreizsysteme wie Prämien für diejenigen, die sich vorbildlich verhalten, gibt es künftig nicht mehr. Andererseits eröffnen Maßnahmen der Ordnungsbehörden auch den Weg zu den Gerichten – vom Einspruch bis zur Klage gegen drohende Schließungen. Gleichwohl hätte ich es für ein richtiges Signal den Annahmestellen gegenüber gehalten, die bislang gezahlten Prämien beizubehalten.

    Frage: Von der Einführung des Eurojackpots hat man sich viel versprochen. Konnten die Erwartungen erfüllt werden?

    Hans-Jürgen Gärtner: Hier kann ich mit einem uneingeschränktem „Ja“ antworten. Die Wachstumsraten sind sehr erfreulich, besonders bei dem derzeitig steigenden Jackpot. Über acht Prozent des gesamten Umsatzes in NRW entfallen bereits auf das neue Spielangebot. Das zeigt deutlich die wachsende Bedeutung dieses Produktes.

    Tobias Buller: Die Entwicklung zeigt, wie ungeheuer wichtig es ist, dass neue und zudem auch konkurrenzfähige Produkte das Geschäft beleben. Spieler wollen spannende und gewinnträchtige Anreize haben. Natürlich ist klar, dass das Damoklesschwert Spielsucht über allem schwebt. Neue Produkte zu kreieren, ist nicht das Problem, sie genehmigungsfähig zu machen, ist die weit schwerere Aufgabe.

    Frage: Eine abschließende Frage zum künftigen Miteinander: Was erwartet der LTV von WestLotto und wie ist die Erwartung von WestLotto?

    Hans-Jürgen Gärtner: Wir haben eine offene und faire Gesprächskultur entwickelt und sind weiterhin sehr daran interessiert, bei allen anstehenden Themen die Annahmestellen und insbesondere den LTV als deren Interessenvertreter einzubinden. Daran erkennt man auch, dass keine Annahmestelle in NRW Befürchtungen haben muss, eine Mitgliedschaft im Verband werde vom Unternehmen negativ gewertet. Wir erwarten aber von unseren Gesprächspartnern ein hohes Maß an Professionalität. Die komplexer werdenden Zusammenhänge lassen auf schwierige Fragen leider keine einfachen Antworten zu.

    Tobias Buller: Wir wollen nicht nur gehört, sondern stets auch ernst genommen werden. Wir wollen konstruktiv und – wenn notwendig auch mit kontroversen Positionen – mitwirken, um unsere berechtigten Interessen zur Geltung bringen. Wir sehen dabei die Lottogesellschaft nicht als natürlichen Feind, sondern als Partner – wir sitzen schließlich im selben Boot.

    Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus einer Broschüre des LTV NRW.

    (DTZ 42/13)

  • Steuerzeichenstelle informiert zum nächsten Tabaksteuerschritt

    BONN (DTZ/vi). Die Vorbereitungen für die Umsetzung der vierten Stufe des Tabaksteuermodells laufen. Wie der Bundesverband des Tabakwaren-einzelhandels BTWE in seinem dieswöchigen Newsletter BTWE Chef-Info meldet, werden bei den Gattungen Zigarette und Feinschnitt die Änderungen der vierten Stufe ab dem 1. Januar 2014 wirksam, ausgenommen sind die Gattungen Zigarre/Zigarillo und Pfeifentabak.

    Einzelheiten zum Tabaksteuertarif können z. B. auf der Internetseite der Bundeszollverwaltung unter [link|http://www.zoll.de]www.zoll.de[/link] nachgelesen werden.

    So erhöht sich bei Zigaretten für den Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2014 der spezifische Tabaksteuersatz von bisher 9,44 Cent auf dann 9,63 Cent je Stück. Der proportionale Steuersatz verändert sich von bisher 21,80 Prozent des Kleinverkaufspreises, mindestens 18,881 Cent je Stück abzüglich der Umsatzsteuer des Kleinverkaufspreises der zu versteuernden Zigarette auf neu: 21,74 Prozent des Kleinverkaufspreises, mindestens 19,259 Cent je Stück abzüglich der Umsatzsteuer des Kleinverkaufspreises der zu versteuernden Zigarette.

    Beim Feinschnitt steigt für den Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2014 der spezifische Tabaksteuersatz von bisher 45,00 Euro je Kilogramm auf neu 46.75 Euro je Kilogramm. Der spezifische Steuersatz des Feinschnitts erhöht sich von bisher 14,51 Prozent des Kleinverkaufspreises, mindestens 88,20 Euro je Kilogramm abzüglich der Umsatzsteuer des Kleinverkaufspreises des zu versteuernden Feinschnitts auf neu: 14,63 Prozent des Kleinverkaufspreises, mindestens 91,63 Euro je Kilogramm abzüglich der Umsatzsteuer des Kleinverkaufspreises des zu versteuernden Feinschnitts.

    Es besteht die Möglichkeit, die neuen Steuerwerte ab sofort mit dem Hauptzollamt Bünde abzugleichen.

    Laut dem Hauptzollamt Bünde ergeben sich für die einzelnen Gattungen die in der Tabelle aufgeführten Kennzeichnungen.

    Der Restbedarf an Steuerzeichen für den Bezugszeitraum bis einschließlich 31. Dezember 2013 ist rechtzeitig, spätestens jedoch bis zum 15.11.2013, und nur im erforderlichen Maße anzumelden bzw. mit Steueranmeldung zu bestellen(§ 32 Absatz 4 TabStV).

    Ebenso ist der Bedarf an neuen Steuerzeichen für die Zeit ab 1. Januar 2014 rechtzeitig anzumelden bzw. mit Steueranmeldung zu bestellen. Die neuen Steuerzeichen können frühestens ab dem 1. November 2013 bezogen werden, wobei die Bestellfristen des § 32 TabStV zu beachten sind.

    Alle Steueranmeldungen/Bedarfsmeldungen für neue Steuerzeichen (Zigaretten; Feinschnitt), gültig ab 1. Januar 2014, sind bis zum 31. Dezember 2013 deutlich mit „NEU“ zu kennzeichnen. Alle übrigen Steueranmeldungen/Bedarfsmeldungen sind deutlich mit „ALT“ zu kennzeichnen. Dieser Aufwand ist erforderlich, damit die Wahrscheinlichkeit von Verwechslungen nahezu ausgeschlossen werden kann.

    (DTZ 42/13)

  • BTWE äußert sich enttäuscht über Beschluss des Europa-Parlaments

    KÖLN (DTZ/vi). BTWE-Präsident Rainer von Bötticher erklärte zu dem in der letzten Woche erfolgten Beschluss des Europäischen Paralaments zur TPD: „Wir sind sehr enttäuscht, dass das Europäische Parlament die einmonatige Verschiebung der Abstimmung über die Novelle der EU-Tabakproduktrichtlinie auf den 8.10.2013 doch nicht genutzt hat, um eine ausgewogene Regulierung zu finden, die dem Anliegen des Gesundheitsschutzes genauso wie den legitimen Interessen der Hersteller, des Handels und der Tabakbauern sowie der dort Beschäftigten Rechnung trägt.“

    Der BTWE vermisst weiterhin einen überzeugenden Nachweis, dass die Einführung von übergroßen Schockbildern mit 65 % auf der Vorder- und Rückseite die Entscheidung von Nichtrauchern, mit dem Rauchen zu beginnen oder von Konsumenten, das Rauchen aufzugeben, beeinflusst und zu einem Rückgang der Raucherquoten führt. Zugleich würde mit den Schockbildern das Geschäft in ein Gruselkabinett verwandelt. Die geplante Einführung von geschmacklichen „Einheitsprodukten“ durch das Verbot sämtlicher geschmacksbildender Aromen (u.a. bei Feinschnitt) und weitere Standardisierungsvorhaben würden zudem die Angebotsvielfalt ausdünnen. Auch die geplante Regelung zur Rück- und Nachverfolgbarkeit von Tabakprodukten ist nach BTWE-Einschätzung kontraproduktiv und gleicht einem Bürokratiemonster.

    „Dies wird vor allem für kleine und mittelständische Herstellerbetriebe, aber auch den mittelständischen Großhandel organisatorisch und finanziell nicht zu stemmen sein. Der damit programmierte Wegfall kleiner und regionaler Marken wird zudem die Sortimentsvielfalt im Tabakwaren-Facheinzelhandel extrem einschränken. Das kostet Umsatz und Ertrag. Somit wird die Existenz der rund 8 000 Fachhandelsgeschäfte mit ihren 25 000 Arbeitsplätzen massiv gefährdet,“ sagt BTWE-Präsident v. Bötticher.

    (DTZ 42/13)

  • Philip Morris wehrt sich gegen Werbeverbot durch Landratsamt

    MÜNCHEN (DTZ/fnf). Die Philip Morris GmbH (PMG) prüft rechtliche Schritte gegen einen Bescheid des Landratsamtes München, der dem Unternehmen untersagt, mit den Worten „Maybe“ (vielleicht) und „Be“ (sein) und allen in seiner „Maybe“-Kampagne verwendeten Bild- und Textmotiven zu werben. Dieser Bescheid ist PMG am 9. Oktober zugestellt worden.

    „Wir haben keine andere Wahl als den Bescheid in Frage zu stellen, weil wir davon überzeugt sind, dass diese Kampagne die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften erfüllt und immer erfüllt hat“, sagte Claudia Oeking, Pressesprecherin der PMG. „Das Landratsamt München hat einen Bescheid erlassen, der rechtlich und tatsächlich jeder Grundlage entbehrt. Entgegen den Vorwürfen richtet sich die Kampagne ausschließlich an erwachsene Raucher. Konsumenten unserer Marken sollen in ihrer Wahl bestätigt werden, Raucher von Wettbewerbsmarken sollen für unsere Produkte gewonnen werden.“

    Nach einer früheren Mitteilung des Landratsamtes über eine Verbraucherbeschwerde im letzten Jahr hatte PMG die betroffene „Maybe“-Außenwerbung zunächst freiwillig ausgesetzt, um einen unbelasteten Dialog mit den Behörden zu ermöglichen. In Folge wurde die Ende 2011 eingeführte Kampagne unter Berücksichtigung der Bedenken des Landratsamtes überarbeitet. Zudem kam man in den Gesprächen mit den Behörden überein, dass die Außenwerbe- und POS- (Point of Sale/Verkaufsort) Motive der Kampagne vor ihrer Verwendung der unabhängigen Institution Wettbewerbszentrale zur zusätzlichen Prüfung der Gesetzmäßigkeit vorgelegt werden Die Organisation besitzt dafür eine besondere Expertise und überprüft regelmäßig Inhalte von Kampagnen aus unterschiedlichen Branchen. PMG ist der Selbstverpflichtung vollumfänglich nachgekommen.

    Das Landratsamt München beruft sich auf seine Zuständigkeit mit bundesweiter Wirkung, weil PMG ihren Unternehmenssitz in Gräfelfing, Landkreis München, hat.

    (DTZ 42/13)

  • US-Zigarettenhersteller auf Einkaufstour

    GREENSBORO/GIBRALTAR (DTZ/red). Der US-Zigarettenhersteller Lorillard hat Anfang Oktober den britischen e-Zigarettenhersteller Skycig übernommen.

    Für umgerechnet rund 72 Millionen Euro hat Lorillard erneut in das Geschäft mit E-Zigaretten investiert. Bereits im April 2012 hatte der drittgrößte amerikanische Zigarettenkonzern das US-e-Zigaretten-Unternehmen Blu eCigs erworben.

    (DTZ 41/13)

  • Zigarettenschmuggel – das blühende Geschäft mit dem blauen Dunst

    LEIPZIG (DTZ/red). Der Zigarettenschmuggel boomt in Europa. Die Gewinne sind gewaltig. Und jede Erhöhung der Tabaksteuer heizt das illegale Geschäft weiter an. Die MDR-Reportage „Exakt – Die Story“ am 9. Oktober, 20:45 Uhr, folgt den Spuren der Schmuggler, Händler und Käufer.

    Der Erfolg ist für die Ermittler nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn das Geschäft mit dem blauen Dunst hat seit Monaten Hochkonjunktur und ist lukrativer als der Drogenhandel. Die Gewinne sind immens: Einkauf 70 Cent pro Päckchen, Verkauf zwei Euro fünfzig. Jede fünfte im Bundesgebiet gerauchte Zigarette wird nicht in Deutschland versteuert. In Sachsen, Thüringen und Brandenburg mancherorts sogar jede zweite. 2012 hat der deutsche Zoll 146 Millionen illegale Zigaretten beschlagnahmt.

    Der Fernsehbeitrag verfolgt die Spuren der Zigaretten-Mafia von der deutsch-polnischen Grenze über Berlin bis nach Dresden und erklärt wie die Geschäfte abgewickelt werden und wie viel Schmuggler, Hehler und Straßenhändler verdienen. Außerdem begleiten die Redakteure einen Detektiv der Reemtsma Cigarettenfabriken und zeigen im Labor mit welchen Zusatzstoffen der Tabak gestreckt wird.

    (DTZ 41/13)

  • BAT startet Online-Verkauf

    LAUSANNE (DTZ/red). British American Tobacco (BAT) Switzerland verkauft seit 2. Oktober Tabakprodukte und Accessoires auf der Internetplattform [link|http://www.tabazon.ch]www.tabazon.ch[/link].

    Die Website ist ein „alternatives Einkaufserlebnis“ für erwachsene Konsumenten aus der Schweiz, informiert das Unternehmen. Die Plattform wird von BAT Switzerland Vending, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von BAT Switzerland betrieben und ist nur aus der Schweiz zugänglich.

    Erhältlich sind auf tabazon.ch die BAT-Marken Parisienne, Dunhill, Kent, Lucky Strike, Pall Mall und Vogue, aber auch Exklusivangebote eigener Marken und ausgewählte Produkte anderer Hersteller, heißt es.

    „Daneben können auf der neuen Tabak-Onlineplattform auch Accessoires eingekauft werden, und die erwachsenen Besucher können sich auf der interaktiven Webseite umfassend über Tabakanbau und -verarbeitung informieren sowie einen Blick in die Markenwelten von Dunhill und Vogue nehmen.“

    Der Internetauftritt tabazon.ch richtet sich ausschließlich an erwachsene Tabakkonsumenten in der Schweiz. Sie steht den Besuchern in Deutsch, Französisch und Englisch zur Verfügung.

    (DTZ 41/13)

  • Stefan Karl bei Valora Retail

    HAMBURG (DTZ/fnf). Seit Mitte September gehört Stefan Karl als Bereichsleiter Franchise zum Team von Valora Retail Deutschland. Der 38-Jährige unterstützt das Unternehmen beim Ausbau des Franchisesystems und der Betreuung der Franchisenehmer.

    Mit Stefan Karl setzt Valora Retail einen Leiter mit langjähriger Erfahrung im Management von Franchisesystemen an die Spitze ihrer Franchise-Abteilung: Der studierte Wirtschaftsjurist verfügt über langjährige Berufspraxis im Handel und im internationalen Vertrieb und war zuvor als Leiter Franchisierung und stellvertretender Vertriebsleiter Deutschland bei der Fressnapf Tiernahrungs GmbH tätig. Zuletzt unterstützte er als Berater verschiedene internationale Handelsunternehmen bei der Konzeption und Entwicklung von Franchise- und Händlersystemen.

    Bei Valora Retail ist Stefan Karl als Bereichsleiter Franchise für den Auf- und Ausbau des Franchisesystems bestehend aus den Marken k kiosk, CIGO, ServiceStore DB und U-Store mit derzeit bundesweit 1.600 Standorten zuständig. Die Position wurde im Zuge der weiteren Spezialisierung und Stärkung der aktuellen Franchisesysteme neu geschaffen. Neben der intensiven Beratung bestehender Franchisenehmer sowie der Akquise und Übernahme zusätzlicher Standorte wird die Etablierung der Marken und die Erhöhung des Bekanntheitsgrades in Deutschland im Fokus seiner Tätigkeit stehen. Stefan Karl berichtet in seiner Funktion an den Geschäftsführer von Valora Retail Deutschland, Lars Bauer.

    (DTZ 41/13)

  • Zentrale Positionen teils neu besetzt

    FRECHEN (DTZ/fnf). Seit einem Jahr verfolgt Lekkerland seine Unternehmensstrategie „Convenience 2020 – Agenda for Success“. „Wir wollen der bevorzugte Partner für Anbieter von Unterwegskonsum sein und richten uns darauf aus, unsere Kunden in ihrem Geschäft erfolgreich zu machen.

    Um unsere Unternehmensstrategie noch fokussierter umzusetzen, haben wir zum 1. November 2013 zentrale Positionen im deutschen Management-Team teilweise neu besetzt“, erläutert Frank Fleck, Geschäftsführer Lekkerland Deutschland.

    Zukünftig wird Jan-Dirk Büsselmann, der bisher als Vice President Sales Independent für die Regionalkunden verantwortlich ist, die neu geschaffene Position des Vice President Business Development übernehmen. „In seiner neuen Aufgabe wird Jan-Dirk Büsselmann sich darauf konzentrieren, wichtige strategische Projekte für Lekkerland Deutschland voranzutreiben, die uns bei der Umsetzung von „Convenience 2020“ weiter unterstützen“, erläutert Frank Fleck. Büsselmann (42) bekleidete bei den Firmen Sügro, Spar Handels AG und Metro AG verschiedene Positionen, bevor er 2010 zur Convenience Concept GmbH, einer damaligen Lekkerland Tochtergesellschaft, wechselte. Bei Lekkerland Deutschland war er zuvor außerdem verantwortlich für die Planung und Steuerung der Vertriebstrainings und Schulungsmaßnahmen sowie für die strategische Planung und Entwicklung von Vertriebskonzepten.

    Der Regionalkundenvertrieb wird künftig von Uwe Albrecht, bisher Vice President Country Marketing, verantwortet. „Uwe Albrecht wird das strategisch wichtige Geschäft mit den Regionalkunden weiter stärken und ausbauen“, so Fleck. Albrecht (54) ist bereits seit 1982 im Unternehmen und besitzt langjährige und vielfältige Managementerfahrung in verschiedenen Führungspositionen im Logistik- und Vertriebsbereich von Lekkerland. Er war als Vice President Operations für Lekkerland Deutschland tätig und von 2007 bis 2012 war er Geschäftsführer bei dem ehemaligen Lekkerland Tochterunternehmen Convenience Concept GmbH. In seiner derzeitigen Position verantwortet Uwe Albrecht das gesamte Marketing von Lekkerland Deutschland.

    Ulrich Knieling, bislang Vice President Purchasing/Trade Marketing bei Lekkerland Nederland B.V., übernimmt als Vice President Country Marketing und Foodservice in Personalunion die Verantwortung für das deutsche Marketing und den Bereich Foodservice. „Ulrich Knieling wird unter anderem mit der Entwicklung modularer und kompletter Einzelhandelslösungen für unsere Kunden einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung unserer Unternehmensstrategie leisten“, erläutert Frank Fleck. Knieling (50) ist ein ausgewiesener Trade Marketing und Category Management Experte. Seit Anfang 2008 ist er bei Lekkerland Nederland B.V. tätig. Zuletzt zeichnete er dort verantwortlich für den Bereich Trade Marketing und Purchasing und hat die Konzeption und Einführung von innovativen, sehr erfolgreichen Vertriebskonzepten wie „Lekker op weg“ und „on-the-go“ Foodservice Lösungen wie „Punto Panino“ oder „Piacetto“ verantwortet.

    Jan-Dirk Büsselmann, Uwe Albrecht und Ulrich Knieling berichten direkt an Frank Fleck.

    (DTZ 41/13)

  • „Rekordjahr“ für Tabakwaren-Facheinzelhandel

    HAMBURG (DTZ/fnf). Seit 2002 erheben der BTWE, British American Tobacco Germany und Unternehmensberater Ralf Finken den Betriebsvergleich für den Tabakwarenfachhandel. Der BAT BTWE Betriebsvergleich 2012 zeigt wieder einmal sowohl gute als auch negative Tendenzen. Zunächst die guten: Der Rohertrag ist weiter gestiegen und das Betriebsergebnis ein großer Erfolg. Negativ bleiben hingegen die weiterhin abnehmende Kundenzahl pro Woche sowie die rückläufigen Ergebnisse im Kernsortiment Presse.

    Erfreulich ist die Entwicklung bei Zigaretten und Other Tobacco Products (OTP). Beide Segmente haben spürbar zugelegt. Sorge macht weiterhin das Pressesortiment. Nach einer leichten Erholung in den beiden vorangegangenen Jahren liegt ihr Umsatzanteil seit Erhebung des Betriebsvergleiches nun auf einem historischen Tiefstand. Bei angenommenen sechs Öffnungstagen liegt der Rohertrag im Pressesortiment bei 40 Euro täglich.

    Der RohertragDie Entwicklung des Rohertrages (Umsatz minus Wareneinsatz) ist ein wichtiges Barometer für den Geschäftserfolg und gleichzeitig eine zentrale Kennziffer der Unternehmenskalkulationen. 2012 ist der Rohertrag deutlich gestiegen und erzielte mit 22,70 Prozent einen neuen Höchstwert seit Erhebung des BAT BTWE Betriebsvergleichs. Die Ursachen liegen in den Bereichen Provisionserlöse, sonstige Sortimente und RBA. Diese haben Bestwerte erzielt und heben den Rohertrag auf die historische Marke. Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig die ständige Erneuerung und das aktive Steuern der Geschäfte ist.

    Kosten und BetriebsergebnisDie Entwicklung der Kosten sowie das Betriebsergebnis 2012 sind die positive Botschaft des diesjährigen Betriebsvergleiches. Insgesamt hat die Branche ein sensationelles Ergebnis erzielt. Die Kosten haben sich im Vergleich zu den letzten Jahren nur in einem Bereich stark verändert. In den Lohnkosten. Diese sind in Summe stark gestiegen. Nicht jedoch prozentual. Das sehr gute Ergebnis ist also diesmal nicht einem verbesserten Kostenmanagement geschuldet, sondern einem höheren Rohertrag.

    Die betrieblichen Leistungsziffern umfassen Faktoren wie Personal- und Raumleistung oder die Kundenfrequenz. Sie geben Aufschluss über den Erfolg, den Mitarbeiter erzielen, über die Qualität der Nutzung der Flächen sowie die Entwicklung der wöchentlichen Kundenzahl. Damit sind sie eine wichtige Messlatte für Verbesserungen. Sie sind folglich zentrale Kennziffern für den Betriebserfolg.

    Die Anzahl der Wochenkunden bleibt das Sorgenkind im Tabakwarenfacheinzelhandel. Seit der Erhebung der Daten für den BAT BTWE Betriebsvergleich ist sie auf einem erneuten historischen Tiefstand gesunken und hat seit 2002 um mehr als 1 000 Kunden pro Woche abgenommen.

    Der Umsatz pro Kunde und Kaufakt ist erneut gestiegen. Die schon klassische Umsatzsteigerung auf Basis von Preiserhöhungen mal außer Acht gelassen, ergibt sich an dieser Stelle ein sehr positives Bild in der Rohertragssteigerung.

    BTWE: Appell für Erhalt der Nachhaltigkeit bei ErträgenDie positive Geschäftsentwicklung der am BAT-BTWE-Betriebsvergleich 2012 beteiligten Tabakwaren-Einzelhandelsunternehmen freut den Branchenverband BTWE ganz besonders. Geschäftsführer Willy Fischel: „Hier zeigt sich, dass der Tabakwaren-Einzelhandel in der Lage ist, mit kluger Sortimentspolitik und Optimieren der von ihm beeinflussbaren Kostenstrukturen auch existenzsichernde Betriebsergebnisse zu erwirtschaften und damit die gesellschaftlichen Nahversorgerfunktionen ebenso gut zu gewährleisten wie effiziente Distribution und wirksame Verbraucheransprache. Dazu ist aber auch ein politisches und wirtschaftliches Umfeld notwendig, das dem Handel die erforderliche Ertragskraft lässt. In 2012 war dies relativ gut gewährleistet. Im Jahr 2013 führten Marktentwicklung und preispolitische Entscheidungen im ersten Halbjahr zu Rückgängen sowohl auf Absatz- wie auch auf Ertragsseite. Inzwischen zieht das Geschäft wieder an, und wir hoffen, dass der Fachhandel die Delle im zweiten Halbjahr wieder möglichst weitgehend ausgleichen kann. Angesichts der Verunsicherung durch die Signale der politischen Landschaft – vor allem in Sachen TPD und Rauchverbote – braucht der Fachhandel aber mehr denn je den engen Schulterschluss zu seinen Partnern auf Hersteller- bzw. Lieferantenseite. Das bedeutet vor allem das Schaffen und Erhalten von Nachhaltigkeit in der Gestaltung der Vertragsbeziehungen mit ausreichenden Margen für den Handel. Die Profitabilität muss wieder in den Vordergrund rücken vor kurzfristigem Marktanteilsdenken.“

    Eine ausführlichere Darstellung des BAT BTWE Betriebsvergleichs in tabellarischer Form sowie ein ergänzendes Interview mit Unternehmensberater Ralf Finken finden Sie auf Seite 4 dieser Ausgabe.

    (DTZ 41/13)