GEESTACHT // Menschen kann man mit Fantasie gewinnen. Das lässt sich an Silvester in der Innenstadt von Geesthacht beeindruckend beobachten. Vor dem im Zentrum gelegenen Fachgeschäft Zigarren Fries trifft man sich schon am Morgen zum Gläschen Sekt und läutet den „Guten Rutsch“ ein.
Zu dem seit Jahrzehnten beliebten Zeremoniell kommen mehr als tausend Besucher, die gut gelaunt den Jahresausklang bis zum Geschäftsschluss am frühen Nachmittag genießen. „Es ist ein „Kommen und Gehen in ungezwungener und heiterer Atmosphäre“, freut sich Geschäftsinhaber Oliver Fries und fügt hinzu: „Man kennt sich in einer kleinen Stadt, schätzt persönliche Kontakte und pflegt ein Gefühl der Gemeinschaft, von dem sich viele Menschen angezogen fühlen.“
Spenden für einen guten Zweck
Bei dieser Veranstaltung spendiert der Ermuri-Fachhändler den Sekt, den sich die Gäste gegen eine Spende ausschenken lassen. Am speziell eingerichteten Tresen sammeln sich in Glasschalen stattliche Beträge. Der besondere Effekt des heiteren „Klönschnacks“ war diesmal eine Einnahme von 7565 Euro, womit die Vorjahres-Summe von 5000 Euro noch einmal deutlich übertroffen wurde. Der Betrag ging als Spende an den Verein „Hilfe für das schwerkranke Kind“, eine von ‧Ilse Timm aus Geesthacht gegründete Hilfsorganisation, und an den Serviceclub „Round Table“. Der weltweit vertretene Club Round Table erwartet von seinen Mitgliedern, dass sie sich für die Gesellschaft engagieren und anderen Menschen helfen. Eine Initiative war der Weihnachtspäckchen-Konvoi nach Bulgarien, Moldawien, Rumänien und in die Ukraine, um arme Kinder zu erfreuen. Am Ende waren es bundesweit über 150 .000 Päckchen. Die Region Geesthacht unter Mitwirkung von Oliver Fries steuerte zirka 1000 Pakete bei.
Mit etwa 30.000 Einwohnern ist Geesthacht die größte Stadt im Herzogtum Lauenburg. Der Name Fries ist hier mit seinen drei Geschäften fest verwurzelt. Das Hauptgeschäft in der modern gestalteten Fußgängerzone ist stets der Veranstaltungsort für das Benefiz–Treffen zum Jahresausklang. Begehbarer Klimaraum, ein breites Spirituosen-Programm und ein großes Presse-Sortiment sowie Lotto, Geschenkartikel und der Verkauf von Theaterkarten bestimmen das Angebot. Alle Mitarbeiter sind beim Sektausschank an Bord, denn die Kundenanzahl ist bei voller Innenstadt beträchtlich. Hinzu kommen freiwillige Helfer und die ganze Familie, denn Arbeit gibt es genug. Tresen-, Zelt- und Stehtisch-Aufbau sowie -Abbau und der Ausschank brauchen viele helfende Hände.
Positives Fazit
Schon seit mehr als 30 Jahren – anfangs nur im kleinen Kreis im Ladenlokal – wird der Sekt zum Jahresende spendiert. Daraus hat sich im Lauf der Jahre eine Art Stadtfest entwickelt. Dazu erklärt Oliver Fries: „Es ist eine ideale Gelegenheit, auf gesellige Weise Kundentreue zu belohnen. Denn der Kunde sichert unsere Existenz, ihn zu pflegen, stärkt uns als Partner und macht potenzielle Kunden auf uns aufmerksam. Zugleich lässt das ‚Wir-Gefühl’ Verantwortung auf beiden Seiten erkennen“, zieht der Inhaber ein positives Fazit. Und Fries ergänzt: „Für unser Geschäft halte ich die Verquickung mit einer sozialen Idee für erstrebenswert, denn das Ganze ist zugleich eine gute Investition in die Zukunft“.
kdp
(DTZ 03/19)