Schlagwort: Wirtschaftsrückgang

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    Licht und Schatten für den deutschen Einzelhandel: Keine schnelle Erholung – dieses Szenario befürchtet der Handelsverband Deutschland (HDE) für die Geschäftsinhaber im deutschen Einzelhandel. Das Umsatzniveau aus der Zeit vor Beginn der Krise wird demnach wohl erst 2022 wieder erreicht. Laut HDE steigt die Sparquote, der private Konsum bricht – nicht zuletzt wegen gärender Rezessionsängste – ein. 2020 wird offenbar zum Jahr mit dem stärksten Wirtschaftsrückgang in der Geschichte des Einzelhandels seit dem Zweiten Weltkrieg. Allein im Nicht-Lebensmittel-Bereich dürften bis zum Jahresende 40 Milliarden Euro fehlen, rund 50.000 Geschäfte könnten in die Insolvenz rutschen.

    Wenig Infizierte
    Und das Licht?, werden Sie mich fragen. Nun, das sehe ich in einer Meldung der „Zeit“. Die hat nämlich bei den Großen des Einzelhandels nachgefragt, wieviele Beschäftigte sich mit dem Corona-Virus infiziert hätten. Die Antwort liegt auf der Hand: Wer Tag für Tag im engen Kundenkontakt steht und diversen Atemwolken ausgesetzt ist, wird häufiger krank geworden sein, könnte man meinen. Eine britische Studie hat übrigens vor wenigen Wochen genau das belegt. Die Überraschung: Rossmann, DM, Rewe und Kaufland haben Positiv-Raten unter ihren Mitarbeitern gemeldet, die deutlich unter denen in der Bevölkerung liegen. Bei DM waren es 0,1 Prozent, bei Rossmann ebenfalls – wobei sich nur zwei Angestellte eindeutig bei der Arbeit infiziert hätten.

    Da kann man jetzt spekulieren, woran das liegt. Meine Theorie: Aufgrund der ständigen Auseinandersetzung des Immunsystems mit Erkältungs- und anderen Viren hatte Corona keine Chance.

    Aber vermutlich werden wir vieles, was im Moment im Zusammenhang mit dem Virus beobachtet, postuliert und publiziert wird, nie abschließend beurteilen können. Ich bin da wenig optimistisch.

    Lassen wir uns dennoch nicht unterkriegen! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ