Schlagwort: Wirtschaftsnutzen

  • BAT will Zigaretten- und Feinschnittpreise zunächst nicht erhöhen

    HAMBURG/MAINZ (DTZ/fok). In einem Informationsschreiben an den Handel hat British American Tobacco angekündigt, die Kleinverkaufspreise für ihr Zigaretten- und Feinschnittsortiment zunächst nicht zu erhöhen, wenn zum 1. Januar 2012 die zweite Stufe der Tabaksteuererhöhung in Kraft tritt.

    Als Begründung nannte die BAT drei Aspekte: Erstens seien seit der letzten steuerinduzierten Preiserhöhung erst acht Monate vergangen – nach Auffassung des Unternehmens ein zu kurzer Zeitraum, um schon wieder an der Preisschraube drehen zu können. Zweitens sei der 20-Cent-Schritt bei der OP im Mai schon recht kräftig gewesen, „jetzt schlucken wir die Mehrbelastung selbst“, so ein BAT-Sprecher. Drittens hält das Unternehmen eine Preiserhöhung zum Jahreswechsel für denkbar schwierig, wie dies Erfahrungen aus der Vergangenheit belegten. Die Frage, wie BAT den Begriff „zunächst“ terminiert, wollte das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren.

    Handelsseitig zeigt man sich deutlich verunsichert und übt Kritik an der beabsichtigten Nichtüberwälzung der Steuermehrbelastung für einen unbestimmten Zeitraum seitens eines bedeutenden Anbieters. Angesichts der starken Wettbewerbsorientierung der Branche müsse man jetzt befürchten, dass eine solche Ausweitung des Preismarketings zu einer Margenabsenkung auf breiter Ebene und damit zu einer enormen Vernichtung von Wirtschaftsnutzen führe. Auch fiskalpolitische Folgen dürfe man nicht aus den Augen verlieren.

    (DTZ 48/11)

  • Wirtschaftsnutzen in 2010 leicht zurückgegangen

    MAINZ (DTZ/fok). Der Wirtschaftsnutzen bei Herstellung und Verkauf von Tabakprodukten in Deutschland ist im Jahr 2010 leicht zurückgegangen. Auf der Basis der Tabaksteuerstatistik ergab sich im vergangenen Jahr ein Wirtschaftsnutzen für alle versteuerten Tabakprodukte kumuliert von 5,572 Mrd. Euro.

    Das waren 0,3 Prozent bzw. 15 Mio. Euro weniger als im Jahr zuvor. Mit Blick auf die erheblichen Kostensteigerungen in 2010 fällt die Bilanz noch deutlich problematischer aus. Aufgrund weiterer Volumenrückgänge reduzierte sich vor allem der Wirtschaftsnutzen der Fabrikzigarette, der mit 4,259 Mrd. Euro um 2,1 Prozent bzw. um 92 Mio. Euro geringer ausfiel als im Vorjahr.

    Mit durchschnittlich 77,8 Prozent Verbrauchsteuerbelastung ist die Fabrikzigarette fiskalisch hoch belastet; bildlich ausgedrückt raucht der Konsument bei jeder Filterzigarette den kompletten Tabakstrang zugunsten der Staatskasse, erst ab dem Filter fließen die Erträge an die Hersteller und den Handel, die davon aber auch die kompletten Produktions- und Vermarktungskosten zu bestreiten haben. Beim Feinschnitt erreichte der Wirtschaftsnutzen in 2010 einen Betrag von 780 Mio. Euro und damit deutlich mehr als die 718 Mio. Euro im Vorjahr.

    Ein Plus gab es auch bei Zigarren/Zigarillos, wobei anzumerken ist, dass rund drei Viertel des Absatzvolumens dieses Besteuerungsobjektes auf Ecofiltercigarillos entfiel. Hier erhöhte sich der Wirtschaftsnutzen von 468 auf 486 Mio. Euro. Beim kleinsten Segment, dem Pfeifentabak, gab es einen Rückgang von 50 auf 47 Mio. Euro. Zu berücksichtigen bei dieser Art der Betrachtung ist, dass die Steuerstatistik keine direkte Parallelität zum unmittelbaren Marktgeschehen aufzeigt. Aber trotz der jahresübergreifenden Effekte sind die Versteuerungszahlen ein brauchbares Indiz für die ökonomische Entwicklung der Branche.

    (DTZ 12/11)