HAMBURG/MAINZ (DTZ/fok). In einem Informationsschreiben an den Handel hat British American Tobacco angekündigt, die Kleinverkaufspreise für ihr Zigaretten- und Feinschnittsortiment zunächst nicht zu erhöhen, wenn zum 1. Januar 2012 die zweite Stufe der Tabaksteuererhöhung in Kraft tritt.
Als Begründung nannte die BAT drei Aspekte: Erstens seien seit der letzten steuerinduzierten Preiserhöhung erst acht Monate vergangen – nach Auffassung des Unternehmens ein zu kurzer Zeitraum, um schon wieder an der Preisschraube drehen zu können. Zweitens sei der 20-Cent-Schritt bei der OP im Mai schon recht kräftig gewesen, „jetzt schlucken wir die Mehrbelastung selbst“, so ein BAT-Sprecher. Drittens hält das Unternehmen eine Preiserhöhung zum Jahreswechsel für denkbar schwierig, wie dies Erfahrungen aus der Vergangenheit belegten. Die Frage, wie BAT den Begriff „zunächst“ terminiert, wollte das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren.
Handelsseitig zeigt man sich deutlich verunsichert und übt Kritik an der beabsichtigten Nichtüberwälzung der Steuermehrbelastung für einen unbestimmten Zeitraum seitens eines bedeutenden Anbieters. Angesichts der starken Wettbewerbsorientierung der Branche müsse man jetzt befürchten, dass eine solche Ausweitung des Preismarketings zu einer Margenabsenkung auf breiter Ebene und damit zu einer enormen Vernichtung von Wirtschaftsnutzen führe. Auch fiskalpolitische Folgen dürfe man nicht aus den Augen verlieren.
(DTZ 48/11)