Schlagwort: Wettbewerbsbehinderung

  • „Weitgehende Monopolisierung“

    TRIER // Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, besuchte vor kurzem das Trierer Werk von Japan Tobacco International (JTI).

    Dabei traf Dreyer mit Geschäftsführung und Betriebsrat des Tabakspezialisten zusammen. An erster Stelle stand die Sorge vor dem Verlust von Arbeitsplätzen am Standort als Folge anstehender Regulierung.

    JTI-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Gerd Willems: „Wir suchen den engen Schulterschluss mit der Landesregierung und Ministerpräsidentin Malu Dreyer.“ Dreyer wurde eindringlich gebeten, sich über den Bundesrat für eine 1:1-Umsetzung der Richtlinie einzusetzen, um die 1800 Arbeitsplätze des Unternehmens sowie die Arbeitsplätze zahlreicher Zulieferer nicht noch mehr zu gefährden.

    Heike Maria Lau, verantwortlich für Politik und Kommunikation bei JTI, nannte als ein Beispiel für Wettbewerbsbehinderung die deutsche Liste mit verbotenen Inhaltsstoffen. Diese sei deutlich länger als die der Richtlinie. „Damit würden Tabakprodukte in Deutschland sehr viel schlechter auf Konsumentenwünsche ausgerichtet werden können als im Ausland – ein erhöhter Anreiz für Schmuggel.“

    Hans-Josef Fischer, Geschäftsführer Landewyck Deutschland in Trier, äußerte sich: „Für traditionsreiche und erfolgreiche Mittelständler wie uns hätten ein Werbeverbot, das frühzeitige Verbot von Nischensegmenten wie Mentholprodukte wie auch weitere drohende, massive Produktions- und Vermarktungsbeschränkungen sehr weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaftlichkeit unseres Hauses. Es kann doch nicht im Sinne der Politik sein, Gesetze zu erlassen, welche eine weitgehende Monopolisierung der Tabakbranche aktiv vorantreiben wird und gleichzeitig die Überlebensfähigkeit aller kleineren und mittelständigen Unternehmen akut gefährdet.“

    Klaus Schu, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten, ergänzte: „Den Industrie- und Forschungsstandort Tabak in Trier entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Maschinen- und Anlagenbau, über die Produktion bis zu unternehmensnahen Dienstleistungen zu stärken und dynamische Innovationen zu fördern“, das sichere Jobs und schaffe neue qualifizierte Arbeitsplätze.
    red

    (DTZ 41/15)