Schlagwort: Wettbewerbsaktivitäten

  • Hall Tabakwaren: Konstanter Umsatz 2008

    Vorsteuergewinn gesunken / Auch Automatengeschäft blieb profitabel

    MÖNCHENGLADBACH (DTZ/fnf). Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren erzielte im Jahr 2008 einen Umsatz von 658 Mio Euro (Vorjahr 660 Mio Euro). „Erneut verlor das Automatengeschäft 2008 rund 13 Mio Euro Umsatz. Dies konnte durch eine Umsatzsteigerung im Geschäftsfeld Großhandel weitgehend ausgeglichen werden“, so Geschäftsführer Dr. Michael Reisen.

    „Der stabile Gesamtumsatz 2008 ist jedoch nur aufgrund von Zukäufen in Höhe von 13 Mio Euro (Umsatzanteil 2008) zu realisieren gewesen.“ Der Ertrag ging – wie erwartet – deutlich zurück. Der Ebitda reduzierte sich im Geschäftsfeld Großhandel auf 5,8 Mio Euro (1,1 Prozent vom Umsatz), im Geschäftsfeld Automat auf 5,6 Mio Euro (3,8 Prozent vom Umsatz). Das Unternehmen erwirtschaftete insgesamt einen Cash Flow von nur noch 10,2 Mio Euro (1,6 Prozent vom Nettoumsatz nach 1,8 Prozent in 2007).

    „Damit betrug das Cash Flow Ergebnis wie befürchtet, aber auch prognostiziert, im zweiten Jahr seit 1903 weniger als 2 Prozent vom Nettoumsatz“, beklagt Firmeninhaber Jürgen Hall. Der schleichende Spannenverlust in beiden Geschäftsfeldern mache Sorgen. Er ist, so Jürgen Hall, zum einen maßgeblich beeinflusst durch den organisierten Großschmuggel, zum anderen im Bereich Großhandel zusätzlich noch durch Wettbewerbsaktivitäten.

    Weiter macht Jürgen Hall deutlich: „Die Erhöhung des Mindestpackungsinhaltes, verbunden mit einer autonomen Preiserhöhung, kommt zu früh. Der Markt braucht Ruhe. Das Risiko, dass der preislich hoch sensible Zigarettenmarkt erneut deutlich einbrechen wird, ist beträchtlich. Einige Marktteilnehmer der Tabakwirtschaft wollen nicht erkennen, dass (Roh)Ertrag immer das Produkt aus Absatz/Umsatz mal Prozent-Spanne ist. Eine hohe Prozent-Spanne hilft wenig, wenn der Umsatz entsprechend zurückgeht und zudem der Konsument sich für immer vom Automaten abwendet. Gewaltige, unabdingbare Investitionen in den Automatenpark (Dokumentenleser, Geldscheinleser / teilweise Münzwechsler) dürften für manche Aufsteller zum jetzigen Zeitpunkt nicht opportun sein.

    Leider wird sich wieder einmal die alte Weisheit bestätigen: "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach“, so die Auffassung der Geschäftsführung von Hall Tabakwaren. Hall sieht für sein Unternehmen die Entwicklung gelassen. Der gesamte Automatenpark von z. Zt. 32 500 Automaten steht mit einem Wert von 0,7 Mio Euro inklusive aller Nachrüstungsinvestitionen zu Buche, also 22 Euro pro Automat. Insgesamt gilt eine Kostenreduzierung von 1,5 Mio Euro (u.a. Personal, EDV) für 2009 als gesichert. Investitionen und evtl. Zukäufe werden altmodisch wie bisher aus dem erwirtschafteten Cash Flow finanziert.

    „Für die ersten drei Quartale im Jahr 2009 erwartet Hall wegen der Beibehaltung des Münzeinwurfes 4 Euro eine Umsatzsteigerung im Automatengeschäft. Das dürfte mit dazu beitragen, die in diesem Absatzkanal ohnehin schon starke Verbundgruppe DTV weiter zu stärken“, so Geschäftsführer Dr. Stephan Speckgens.

    (DTZ 13/09)