LANGENHAGEN // Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat vor wenigen Tagen das Reemtsma-Werk in Langenhagen besucht. Anlass des Besuches auf Einladung des Betriebsrates war die aktuelle Unsicherheit um die Zukunft der Arbeitsplätze am Standort wegen der immer noch fehlenden 1 : 1-Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) in nationales Recht. Das Realisieren dieser EU-Vorgaben kann die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Standorts gefährden.
„Die Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie in nationales Recht verfolgen viele Beschäftigte bei uns im Haus mit großer Sorge. Das Reemtsma-Werk Langenhagen sichert hier mehr als 800 Arbeitsplätze“, so Lutz Genzky, Betriebsratsvorsitzender des Werks Langenhagen. „Um die Wettbewerbsfähigkeit – und damit Arbeitsplätze – zu erhalten, investiert Reemtsma in den Standort. Der aktuelle Referentenentwurf gefährdet den Produktionsstandort Langenhagen.“
So zeichnet sich das Werk in Langenhagen durch große Artikelvielfalt in der Produktion aus – auf dieser basiert ein Export in insgesamt 83 Länder. Entsprechend der gültigen Gesetze sind für das Herstellen und den Verkauf von Tabakerzeugnissen im Ausland die Anforderungen des Bestimmungslandes maßgeblich. Eine entsprechende Regelung sieht der Referentenentwurf bislang nicht vor. Dies würde dazu führen, dass Tabakerzeugnisse, die in Deutschland nicht verkehrsfähig wären (etwa aufgrund verbotener Zusatzstoffe wie Menthol), auch nicht für den Export produziert werden dürfen. „Das Reemtsma-Werk Langenhagen lebt vom Export. Ohne die Produktion dieser Artikel kann das Werk sicher nicht weiterbestehen“, erläuterte Genzky.
Jan Mücke, Geschäftsführer im Deutschen Zigarettenverband (DZV), ergänzte: „Wir sind dankbar, dass der Ministerpräsiedent die Sorgen der Beschäftigten ernst nimmt und sich vor Ort informiert.“
red
(DTZ 45/15)