Schlagwort: Weltgesundheitsorganisation

  • Hansestadt prescht vor

    HAMBURG // Die Hansestadt Hamburg könnte einen Vorstoß in Sachen Werbeverbot für Zigaretten und E-Zigaretten umsetzen. Das geht aus einem Antragsentwurf der Fraktionen von Grünen und SPD für die Hamburgische Bürgerschaft hervor, der DTZ vorliegt.

    In dem Papier stellen die Verfasser auf die Verpflichtung Deutschlands gegenüber der Weltgesundheitsorganisation WHO ab, bis 2010 ein „umfassendes Verbot aller Formen von Tabakwerbung“ zu erlassen.

    Weiter heißt es, Kinder und Jugendliche würden durch E-Zigaretten ans Rauchen herangeführt. Deshalb sei ein entsprechendes Werbeverbot unumgänglich.

    Laut dem Papier bestehen derzeit Verträge zur Außenwerbung mit der Deutsche Städte Medien GmbH sowie der Wall GmbH (früher: JCDecaux Deutschland). Diese Verträge laufen demzufolge seit 1. Januar 2009 und laufen zum 31. Dezember 2023 aus. In den Jahren 2021 und 2022 werde voraussichtlich über das Konzept für die Neuausschreibung beraten.

    Die Autoren des Antrags fordern, der Senat solle dabei Werbeinhalte für Zigaretten und E-Zigaretten in Hamburg ausschließen. Außerdem solle er sich „auf Bundesebene für die Umsetzung eines umfassenden Werbeverbots für Zigaretten und E-Zigaretten“ einsetzen.

    red

    (DTZ 39/19)

  • Zigarre vom Rauchverbot ausgenommen

    TEGUCIGALPA (DTZ/jo). Das erst vor zwei Monaten auf Drängen der Weltgesundheitsorganisation eingeführte Rauchverbot in Honduras soll sich künftig nur noch auf die Zigarette beschränken. Die Politik hat das Rauchen von Zigarren unter freiem Himmel und in Tabak-Manufakturen wieder freigegeben. Damit hat sich die Regierung von den Argumenten der Vereinigung der Tabakproduzenten Aprotabacoh überzeugen lassen, wie deren Präsidentin Maya Selva jetzt exklusiv der DTZ bestätigte.

    Für Honduras ist die Produktion von Zigarren das viertgrößte Exportgut, das jährlich 70 Millionen Dollar einbringt. Die Branche sorgt in dem Land mit nur knapp acht Millionen Einwohnern für immerhin 20 000 Arbeitsplätze und ist eine der modernsten. „Es ist ein wichtiger und positiver Sektor für unsere Wirtschaft“, sagt Maya Selva. Einen weiteren Ausschlag für die Ausnahmegenehmigung soll auch die Popularität des ersten Zigarrenfestivals im Land gegeben haben, zu dem im Februar Teilnehmer aus 18 Ländern angereist waren.

    Nur wenige Wochen später zumindest entschied der Congress, dass es bei Zigarren nicht ums Rauchen, sondern um den Geschmack geht und diese künftig nicht mehr unter das Rauchverbot fallen. Und was sagt die Weltgesundheitsorganisation zu der neuen Regelung in Mittelamerika? „Keine Ahnung“, sagt Maya Selva, „aber ich bin überzeugt, dass unsere Zigarren eine großartige Tradition repräsentieren, und es ist eine Schande, dass sie gleich gesetzt werden mit dem Tabak, aus dem Zigaretten gemacht sind.“ Als einzigem Land weltweit ist das in Honduras künftig nicht mehr der Fall.

    (DTZ 16/11)