Schlagwort: Virologe

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    ein Zitat aus Berlin: „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ Nein, das hat natürlich nicht Angela Merkel gesagt. Dieser Satz stammt vielmehr aus dem Jahr 1945. Gesagt hat ihn Walter Ulbricht, der spätere Staatsratsvorsitzende der DDR. Angela Merkel hat vielmehr Aussagen wie die über die mindestens zehn Tage Verdoppelungszeit für die Zahl der Neuinfizierten ins Spiel gebracht; dann seien Lockerungen möglich. Inzwischen sind wir bei 107 Tagen – und auf Lockerungen bestehen vor allem die Bundesländer.

    Die Pandemie und das RKI
    Merkel verlässt sich offenbar weitgehend auf Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts. Der sagt Dinge wie: „Das ist eine Pandemie. Und bei einer Pandemie wird dieses Virus so lange im Krankheitsbereich sein, bis 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infiziert sind. Darum wissen wir, dass es mit großer Sicherheit eine zweite Welle gibt.“ Das ist insofern bemerkenswert, als das RKI bei der saisonalen Influenza, die es ebenfalls als Pandemie bezeichnet, von einer „Durchseuchung“ von fünf bis 20 Prozent ausgeht.

    Ein großer Schritt
    Hat die Heinsberg-Studie recht, haben wir bereits einen großen Schritt in diese Richtung gemacht, denn – ähnlich wie in einer Studie mit gleichem Ergebnis aus New York – die Zahl der nicht erkannten Infektionen liegt offenbar um das Zehnfache höher. In Deutschland bei etwa 1,8 Millionen.

    Lockerungen
    Manche der angedachten Lockerungen verstehe ich nicht ganz. Warum Restaurants vor Hotels öffnen dürfen, erschließt sich mir nicht. Aber ich bin ja auch kein Virologe…

    Wichtig ist, dass Sie als Einzelhändler und wir in unserer Branche insgesamt möglichst schnell wieder nennenswerte Umsätze erwirtschaften. Ich drücke Ihnen und uns alle verfügbaren Daumen.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ