Schlagwort: Vertrieb

  • M. Niemeyer verstärkt sich

    BREMEN // Die M. Niemeyer GmbH & Co. KG, einer der größten Filialisten im deutschen Tabakwaren-Einzelhandel, hat zum 1. Dezember ihre Geschäftsführung verstärkt: Neben dem aktuellen Geschäftsführer Johannes von Bötticher steigt Michael Grimbo als Geschäftsführer Vertrieb in die Unternehmensleitung ein.

    Hintergrund der Verstärkung ist die Übernahme des Bremer Tabakwaren-Filialisten Jonas KG im August dieses Jahres, wodurch Niemeyer auf mehr als 100 Standorte mit über 500 Mitarbeitern gewachsen ist. Durch die Integration entsteht eine neue Organisationsstruktur im Unternehmen, zu der auch eine strategische Stärkung der Geschäftsführung gehört.

    Erweiterung des Führungs-Teams
    Johannes von Bötticher über die Erweiterung des Führungs-Teams: „Mit Michael Grimbo gewinnen wir einen erfahrenen Vertriebsmanager. Er kann sein Know-how und seine Erfahrungen bei uns optimal einbringen und wird unser Unternehmen sicherlich in vielerlei Hinsicht voranbringen. Wir freuen uns auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

    Michael Grimbo war zuletzt Geschäftsführer der Bremer Firma Kleine Wolke Textilgesellschaft. Zuvor arbeitete der Diplom-Kaufmann unter anderem beim Kaffeeröster Tchibo und beim Reiseunternehmen Aida Cruises. Der 54-Jährige lebt in Bremen, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

    pi

  • VCF übernimmt Woermann Cigars

    ZWEVEGEM // Vandermarliere Cigar Family (VCF) hat zum 1. Juli die Unternehmen Wörmann & Scholle und Woermann Cigars erworben. Parallel hat VCF mit Wolfertz vereinbart, deren Geschäfte zum 1. Januar 2023 zu übernehmen, informiert der belgische Anbieter.

    „Ich bin sehr erfreut über diesen bedeutenden Schritt unserer Gesellschaft auf dem deutschen Markt. Mit einer eigenen Verkaufsorganisation und einer Vertriebsgesellschaft werden wir in der Lage sein, den Zigarren-Verkauf optimal zu fördern und unsere wachsenden Ansprüche zu realisieren. Ich bin sehr stolz, dass Peter Wörmann und Thorsten Wolfertz uns so viel Vertrauen geschenkt haben“, erklärte Fred Vandermarliere, CEO von VCF.

    Da beide Familienbetriebe ähnliche Werte teilen, sei man überzeugt, dass man nur durch vereinte Kräfte erfolgreich bleiben und die erforderlichen Herausforderungen wie „track and trace“ bewältigen könne.


    Neue Struktur mit alten Partnern

    Woermann Cigars mit Sitz in Rödinghausen ist für die Marken Wörmann, Seefahrer, Gelbstreifen und La Galera bekannt. Dies werde der Grundstein der neuen Gesellschaft sein, die den Tabakhandel mit hochwertigen Zigarren, Rum-Sorten und Zubehör, sowie Eigenmarken, weiterhin beliefern werde.

    Peter Wörmann wird den Angaben zufolge in der Gesellschaft bleiben und für alle Operationen verantwortlich zeichnen. Er wird unterstützt von Wiljo van Maren.

    Das Unternehmen Wolfertz aus Solingen, wird bis zum Jahresende die Zigarrenmarken wie Oliva, NUB, Alec Bradley, My Father, A.J. Fernandez, Condega und Plasencia vertreiben. Das schließt auch die Rumsorten und RBA wie Xikar mit ein. Zum Anfang des nächsten Jahres wird auch dieses Geschäft nach Rödinghausen verlegt, so VCF. Thorsten Wolfertz tritt in die neue Gesellschaft ein und bleibt verantwortlich für alle kommerziellen Tätigkeiten, heißt es.

    Kohlhase und Kopp mit Sitz in Rellingen wird den Vertrieb von De Olifant und J. Cortes bis Ende 2022 fortführen. Ab 2023 werden auch diese Marken nach Rödinghausen wechseln.

    „Ich bin auch sehr dankbar für die Zusammenarbeit, die wir durch Kohlhase und Kopp in dieser Hinsicht erfahren haben; sie waren viele Jahre ein loyaler Partner für uns“, betonte Vandermarliere.

    „Es ist immer schwierig solche Entscheidungen zu treffen, wenn man sich so gut versteht, aber für beide Seiten ist es klar, dass dies der richtige Weg nach vorne ist. Ich möchte Kohlhase und Kopp für ihr Verständnis und ihre Mitarbeit danken. Wir werden einander immer respektieren und die Beziehung zu Kohlhase und Kopp basierte stets auf Vertrauen und Zuverlässigkeit“, betonte Fred Vandermarliere.

    Ende des Jahres will VCF weitere Informationen über die neue Gesellschaft mitteilen.

    pi

  • 5th Avenue übernimmt Deutschland-Vertrieb der VegaFina-Zigarren

    WALDSHUT-TIENGEN // Die 5th Avenue Products Trading-GmbH, Offizieller Alleinimporteur von Habanos in Deutschland, Österreich und Polen, übernimmt zum 1. August den Vertrieb der Zigarren der Marke „VegaFina“ in Deutschland. Inhaber der Marke ist Tabacalera, Madrid, die auch an Habanos S.A., der kubanischen Exportgesellschaft für Zigarren beteiligt ist.

    „VegaFina ist eine der renommiertesten und anerkanntesten Premiumzigarren und weltweit die meistverkaufte nicht-kubanische Premiumzigarrenmarke, mit Ausnahme des US-amerikanischen Marktes”, informiert das Unternehmen in einer Mitteilung. Sie werde in über 50 Ländern angeboten.

    Die handgerollten Longfiller werden in der „Tabacalera de Garcia“ in der Dominikanischen Republik derzeit in vier verschiedenen Linien gefertigt. Sie heißen: Classic, Fortaleza 2, Nicaragua und „1998“ und unterscheiden sich durch ihre individuellen Geschmacks- und Kräftigkeitsprofile.

    Bei 5th Avenue ist man über diese Sortimentserweiterung sehr erfreut: „Wir ergänzen damit unser Zigarrenportfolio wieder und sprechen ein noch breiteres Spektrum an Zigarrenliebhabern an – von Liebhabern milder Zigarren aus der Dominikanischen Republik über das Trendsegment Nicaragua bis hin zu erfahrenen Habanos-Connaisseuren.“, meint Geschäftsführer Heinrich Villiger.

    pi

  • 30 Jahre im Dienst von JTI

    TRIER // Dragan Babic, Sales Director bei JTI Germany, feierte am 1. Juli dieses Jahres seine 30-jährige Betriebszugehörigkeit. Mark Rock, General Manager des deutschen JTI-Marktes, überreichte dem Jubilar – natürlich mit entsprechendem Abstand – eine Urkunde: „Wenn ich dich so anschaue, so denke ich, dass du schon als Junge zu uns gekommen bist. Unser Geschäft hält jung, so macht es den Eindruck. Ich bin sicher, dein Team schließt sich mir an, wenn ich dir für deinen außergewöhnlichen Beitrag zu unserem Geschäft im deutschen Markt, die exzellente Führung des Vertriebsteams und dein wertvolles Fachwissen danke. Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit.“


    Party wird nachgeholt

    Babic übernahm am 1. Juli 2010 die Position des Sales Directors bei JTI Germany. Und da war er schon 20 Jahre für das Unternehmen tätig. 1990 (damals noch bei RJR) startete er mit einem sein Studium begleitenden Praktikum zu seiner beruflichen Karriere. Es folgten Positionen im In- und Ausland im Bereich Vertrieb. Darunter war er im Team der Markteinführung der lokalen Marke Portsman bei JTI in Tansania und verantwortete einige Jahre als National Key Account Manager das Großhandels-, Automaten- sowie Cash & Carry- Geschäft in Deutschland. Die Kollegen posteten ihre Glückwünsche online, eine Party wird laut Unternehmen nachgeholt, „sobald die Welt wieder in Ordnung ist“.
    pi

  • Geschäft schwächelt

    HAMBURG // Der amerikanische E-Zigaretten-Anbieter Juul hat seine Ziele für das Deutschlandgeschäft zusammengestrichen. Das Unternehmen rechnet nur noch damit, bis zum Ende dieses Jahres in Deutschland rund 100 000 Raucher zu überzeugen.

    Noch im Frühjahr hatte Juul den Plan verfolgt, in diesem Jahr etwa 300 000 deutsche Kunden zu gewinnen. Das sagte Juul-Deutschlandchef Markus Kramer der „LZ“. Kramer: „Es dauert in Deutschland einfach länger, als wir ursprünglich geplant haben.“

    Juul-Artikel sind demnach bislang in rund 13 500 Geschäften in Deutschland erhältlich. „Am Ende des Jahres wollen wir 20 000 Verkaufsstellen angeschlossen haben“, so der Manager. Noch im Mai hatte der damalige Vertriebschef Dominik Hamacher in DTZ angekündigt, das Unternehmen werde Mitte des Jahres 20 000 Distributionsstellen erreichen und bis Ende 2019 50 000, dann unter anderem mit dem Lebensmitteleinzelhandel.

    Juul will dennoch weiter in Deutschland investieren.

    red

    (DTZ 41/19)

  • BTWE-Dialog liefert Ideen für die Zukunft

    RÖSRATH // Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) lädt vom 26. bis zum 27. Mai zur Jahrestagung ein. Veranstaltungsort ist das Geno Hotel in Rösrath-Forsbach ein.

    Der interne Teil der Tagung startet am 26. Mai um 10 Uhr mit der Präsidiumssitzung. Um 12 Uhr schließt sich die Delegiertenversammlung an. Dabei stehen unter anderem Ergänzungswahlen für den verstorbenen BTWE-Präsidenten Rainer von Bötticher und den ebenfalls verstorbenen Vizepräsidenten Gerhard Huber sowie für Fachhändlerin Brigitte Schröder, die das Amt des Schatzmeisters bekleidet hat, auf der Tagesordnung.

    Der öffentliche Teil der Tagung, der BTWE-Branchendialog, beginnt um 13.45 Uhr. In diesem Jahr steht der Branchendialog unter dem Motto: „Ideen für die Zukunft“. Der Untertitel dazu lautet: „Fachhandel in der digitalisierten Welt“.

    Ein Thema dazu heißt: „Wie kann der Fachhandel die Digitalisierung als Chance zur Kundengewinnung besser nutzen?“ Dazu konnte der BTWE folgende Referenten gewinnen:

    [bul]André Sorge, Philip Morris;
    [bul]Thomas Strickrock, Arnold André;
    [bul]Andreas Thoma, BAT;
    [bul]Andreas Schmidt, Vertrieb Westlotto.

    Das zweite Thema beschäftigt sich mit risikoreduzierten Produkten (E-Zigarette und Tabakerhitzer) und setzt sich mit der Frage auseinander: „Wer macht in Zukunft das Rennen – Tabakwaren-Fachhandel, Special Shop oder Web-Shop?“ Dazu haben folgende Referenten ihr Kommen zugesagt:

    [bul]Dustin Dahlmann, Innocigs;
    [bul]Julia Kerl, Philip Morris;
    [bul]Malte Ottomann, JTI;
    [bul]Sarah Schmidt, Reemtsma.

    Der zweite Tag des Branchendialogs startet um 9.30 Uhr mit der Grundsatzrede des am Vortag gewählten BTWE-Präsidenten. Anschließend setzt sich Professor Andreas Kaapke von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit der Frage auseinander, ob und unter welchen Voraussetzungen die Gleichung Multi-Channel gleich Multi-Chancen aufgeht.

    Presse-Angebot im Fachhandel
    Das nächste Thema heißt: „Wie viel Pressesortiment braucht der Fachhandel?“ Dazu stehen Vorträge von Tobias Mai, Geschäftsführer Strategische Vertriebssteuerung Hubert Burda Media, und von Norbert Wallrafen, Leiter Großkunden und Warengruppenmanagement beim Bundesverband Presse-Grosso, auf dem Programm.

    Um 12 Uhr folgt eine Präsentation von Professor Ulrich Reinhardt. Das Thema des Wissenschaftlichen Leiters der Stiftung für Zukunftsfragen, einer Initiative von BAT, lautet: „Schöne neue Arbeitswelt und die Zukunft des Konsums“. Der Branchendialog endet gegen 13 Uhr. red

    (DTZ 19/19)

  • August Schuster teilt Außendienstgebiete neu ein

    BÜNDE // Das Jahr 2019 bringt für die Cigarrenfabrik August Schuster einige Veränderungen. Neben der Vertriebskooperation mit der Bentley Tobacco passt die Firma außerdem ihre Außendienststruktur an.

    Mit fünf festangestellten Vertretern und verkleinerten Gebieten in Deutschland will Schuster seinen Handelskunden noch besseren Service bieten.

    „Dieter Plewa (Vertrieb West) und Markus Bodamer (Vertrieb Süd / West) haben weitreichende Erfahrung im Außendienst und passen perfekt zu uns. Zusammen mit Monika Haag (Vertrieb Süd / Ost), Matthias Brinkmann (Vertrieb Nord / West) und Peter Dierks (Vertrieb Nord / Ost) haben wir jetzt ein sehr kompetentes Außendienst-Team. Natürlich wollen wir uns an dieser Stelle auch bei Wolfgang Saarmann und Ulrich Möllmann für die sehr gute und langjährige Zusammenarbeit bedanken”, sagt Annemarie Schuster, Mitglied der Geschäftsleitung und Tochter von Geschäftsführer Philip Schuster.

    Das Familienunternehmen aus Bünde sieht noch viel Potenzial in Deutschland und will sich für die Zukunft noch besser aufstellen. Neben dem Außendienst wurde auch die Verwaltung mit frischem Personal aufgestockt, um sicher zu stellen, dass alle gesetzlichen Regulationen, insbesondere Track und Trace, eingehalten werden können.

    Über die neue Gebietszuordnung werden die Partner im Groß- und Einzelhandel in Kürze separat informiert. pnf

    (DTZ 10/19)

  • Weniger Grossisten

    HAMBURG // Nur noch zehn bis 15 Presse-Zwischenhändler dürften sich in fünf Jahren das Bundesgebiet aufteilen, glaubt Michael Fischer, Chef der Axel-Springer-Vertriebsorganisation Sales Impact. Das sagte er auf einem Kongress in Hamburg. Und das Fachblatt „Horizont“ weiß: „Aktuell sind es 44 Grossisten, vor fünf Jahren waren es noch 70 – und vor zehn Jahren sogar 100.“ Bisher hätten Verlage und Grosso-Verband es stets vermieden, offizielle Ziel-Zahlen zu nennen.

    Springer-Manager Fischer berichtete, sowohl Gutachten des Grosso-Verbandes als auch der Vertriebsallianz der Verlage seien im Vorfeld der neuen Branchenvereinbarung unabhängig voneinander zu dem Ergebnis gekommen, dass angesichts sinkender Presse-Absätze und -Umsätze in Zukunft nur noch Grossisten überlebensfähig seien, die jeweils 100 bis 150 Millionen Euro Jahresumsatz erzielten. Bisher liege die Spanne bei sechs bis 120 Millionen Euro.

    Der gesamte deutsche Presse-Jahresumsatz via Grosso lag 2017 bei insgesamt zwei Milliarden Euro – ohne den Bahnhofsbuchhandel, der eine weitere Milliarde beisteuert. Bei einem durchschnittlichen Rückgang von fünf bis sieben Prozent läge der Umsatz in fünf Jahren bei rund 1,5 Milliarden Euro. Rechnerisch blieben dann zehn bis 15 Grossisten übrig,, die die rund 100.000 Einzelverkaufsstellen beliefern.

    „Wir werden bei der Auflagenentwicklung keinen Turnaround hinkriegen, das ist illusorisch – aber wir werden im Vertrieb noch viele Jahre viel, viel Spaß an der Print-Presse haben“, glaubt Fischer. Auch Burda-Vertriebschef Tobias Mai zeigte sich verhalten optimistisch. Zwar veränderten sich das Konsumentenverhalten und der Lebensmitteleinzelhandel, der als Pressevertriebskanal immer wichtiger werde. Die Menschen kaufen seltener als früher im stationären Handel und häufiger via E-Commerce ein. Und es gebe mehr große Supermärkte und Discounter mit mehr Kassen und damit geringerer Kontaktwahrscheinlichkeit zum Presseregal. Aber: Es entstünden mehr kleine Nachbarschaftsläden mit – allerdings kleinen – Presseregalen.

    red

    (DTZ 39/18)

  • „Unsere Vertriebspartner müssen das Internet nicht fürchten“

    MÜNCHEN // „Die Annahmestellen sind nicht nur eine wesentliche Säule, sondern das Rückgrat von Lotto Bayern.“ Das betont Friederike Sturm, die Präsidentin der staatlichen Lotteriegesellschaft, im DTZ-Interview. Sie sieht den stationären Vertrieb als Partner des Online-Spielgeschäfts.

    Der kommerzielle Lotterievermittler Norman Faber kritisiert in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Lottoverbandes die Bundesländer wegen des Glücksspielstaatsvertrages. Ist sein Angriff berechtigt?

    Friederike Sturm: Jein. Grundsätzlich ist es bitter, dass die Hängepartie beim Glücksspielstaatsvertrag weitergeht. Faber zielt insbesondere auf die Suchtproblematik, die aber nur ein Teilaspekt des Glücksspielstaatsvertrags ist. Die weiteren Ziele des Vertragswerks lässt Faber jedoch außen vor.

    Und die wären?
    Sturm: Hauptanliegen des Staatsvertrags ist es, die natürlichen Glücksspielbedürfnisse der erwachsenen Bevölkerung zu kanalisieren. Dazu bieten die staatlichen Lotteriegesellschaften sichere und seriöse Glücksspiele an, achten auf den Jugend- und Spielerschutz und sorgen für eine ordnungsgemäße Durchführung der Lotterien und Sportwetten inklusive der korrekten Gewinnauszahlung. Außerdem gilt es, die Begleitkriminalität beim Glücksspiel einzudämmen. Mit dem Glücksspielstaatsvertrag wird also ein ganzer Strauß wichtiger Ziele verfolgt. Alles in allem ist demnach Fabers Kritik an dem Vertragswerk überzogen.

    Völlig Unrecht hat Norman Faber aber nicht?
    Sturm: In Teilen ist seine Kritik berechtigt. Es trifft leider zu, dass wir als staatliche Lotteriegesellschaften Restriktionen unterworfen sind, die uns wehtun.

    Zum Beispiel?
    Sturm: Bei der Werbung gibt es massive Einschränkungen, sowohl bei Sportwetten, aber auch bei den Lotterien. Da müssen sich die staatlichen Anbieter genau an die Vorgaben halten, während sich die privaten, ausländischen Glücksspielunternehmen nicht um die Regeln kümmern.

    Täuscht der Eindruck oder geben die privaten Glücksspielunternehmen in der jüngeren Vergangenheit kräftig Gas bei der Werbung?
    Sturm: Dieser Eindruck täuscht nicht. Die ausländischen Unternehmen erzielten im vergangenen Jahr rund 500 Millionen Euro mit ihren Glücksspielangeboten in Deutschland. Knapp 80 Millionen Euro gaben sie für die Werbung aus. Das entsprach in etwa dem gesamten Werbe-Jahresetat des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks. Allerdings mit dem feinen Unterschied, dass die staatlichen Anbieter 16,66 Prozent Lotteriesteuern an das jeweilige Land und weitere Gelder für soziale Einrichtungen, den Sport, Umweltprojekte und den Denkmalschutz abführen. Die private Konkurrenz wirtschaftet jedoch in die eigene Tasche.

    Derzeit drängen verstärkt ausländische Glücksspielfirmen auf den deutschen Markt. Ist das zunehmend ein Problem für den DLTB?
    Sturm: Auf jeden Fall. Ein großer Knackpunkt ist, dass der Verbraucher oft überhaupt nicht weiß, dass er gar nicht beim Original spielt, sondern bei ausländischen Anbietern, die keine Lizenz für Lotto & Co. in Deutschland haben und somit hierzulande illegal sind. Diese Unternehmen operieren aus Steueroasen und halten sich nicht an die in Deutschland geltenden Regeln.
    Die Allgemeinheit ist ihnen ebenfalls egal, während die staatlichen Anbieter rund 40 Prozent der Einnahmen an die Länder und das Gemeinwohl abführen.

    Warum gehen die Glücksspielaufsichten und Behörden nicht beziehungsweise nicht ausreichend gegen die ausländischen Unternehmen vor?

    Sturm: Das tun die Behörden schon. Aber diese Unternehmen operieren via Internet aus dem Ausland. Und bis in die Steueroasen, zum Beispiel Malta, Gibraltar oder die Bahamas, reicht der Arm des deutschen Rechts häufig nicht.


    Sehen Sie noch eine Chance, dass sich alle 16 Bundesländer auf einen Glücksspieländerungsstaatsvertrag einigen, nachdem verschiedene Länder das Vertragswerk nicht ratifizieren wollen?

    Sturm: Wir brauchen einen neuen Anlauf. Die Erkenntnis, dass der Glücksspielstaatsvertrag auf eine neue Basis gestellt werden muss, ist bei den Verantwortlichen in den 16 Bundesländern ja durchaus vorhanden, es wird allerdings noch über den Weg der Regulierung gestritten. Nun gilt es, die Interessen der 16 Länder unter einen Hut zu bringen.


    Im vergangenen Jahr beliefen sich die Gesamtspieleinsätze von Lotto Bayern auf 1,13 Milliarden Euro. Wie viel Prozent dieses Umsatzes machte der stationären Vertrieb und wie viel Prozent das Online-Spiel?

    Sturm: Knapp zehn Prozent des Umsatzes entfielen auf das Internet und die gewerblichen Spielevermittler. Das heißt mit anderen Worten: Gut 90 Prozent der Spieleinsätze werden im terrestrischen Vertrieb getätigt. Die Annahmestellen sind nicht nur eine wesentliche Säule, sondern das Rückgrat von Lotto Bayern.


    Wie hoch war der durchschnittliche Wochenumsatz pro Annahmestelle 2017?

    Sturm: Das waren rund 6300 Euro.

    Mit welcher Entwicklung rechnen Sie bei den Internet-Umsätzen von Lotto Bayern mittelfristig, sprich in den nächsten drei bis fünf Jahren?
    Sturm: Der stationäre Vertrieb wird auf Dauer das entscheidende Standbein für Lotto Bayern bleiben. Unsere Vertriebspartner brauchen keine Angst vor dem Internet zu haben; die dort gemachten Umsätze sind vor allem ein Zusatzgeschäft. Und wir versuchen, im Zuge der heutzutage notwendigen Cross-Channel-Strategie Online- und stationären Vertrieb miteinander zu verknüpfen.

    da

    Das vollständige Interview lesen Sie in unserer Doppelausgabe DTZ 14/18.

    (DTZ 14/18)

  • Anhörung zu Annahmestellen

    DÜSSELDORF // Der Haushalts- und Finanzausschuss im Düsseldorfer Landtag hat beschlossen, eine Öffentliche Anhörung zum Thema „Flächendeckendes Vertriebsnetz für WestLotto-Annahmestellen erhalten“ durchzuführen.

    Die Anhörung geht auf einen Antrag der FDP-Fraktion zurück. Sie findet am 8. November um 13.30 Uhr im Landtagsgebäude, Raum E 3 – A02, statt. Teilnehmen werden unter anderem Tobias Buller, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Lotto- und Toto-Verband der Annahmestelleninhaber in NRW sowie Marc Plesser, Geschäftsführer des Annahmestellen-Dienstleisters ilo-profit services GmbH.

    Die FDP hatte im Sommer in ihrem Antrag denn Landtag aufgefordert, er möge auf die Landesregierung als Eigentümer von WestLotto einwirken, „eine partnerschaftliche und faire Vergütung für die Vertriebsdienstleistung der Betreiber wieder herzustellen“.

    Hintergrund: Die rund 3500 Annahmestellen in Nordrhein-Westfalen finanzierten sich durch die Lotto-Provisionen. Diese seien zuletzt 1997 von 7,00 auf 6,55 Prozent reduziert worden. Zugleich steige der Aufwand – etwa durch Löhne und Mieten –, so dass die wirtschaftliche Existenz der Geschäfte gefährdet sei.

    Die Antragsteller wiesen auch darauf hin, dass die Genehmigung für den Betrieb einer Annahmestelle im vergangenen Jahr von 100 auf 1250 Euro angehoben worden war. Zudem betonten sie die gemeinnützige und soziale (Spieler- und Jugendschutz) Aufgabe von WestLotto und damit der Annahmestellen.

    Eine Stellungnahme von WestLotto wird in diesen Tagen dem Ausschuss zugeleitet.
    red

    (DTZ 44/16)