ZÜRICH // Knapp neun Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen von Umweltgiften. 200 Millionen sind direkt durch diese bedroht.
Dabei werden Quecksilber, Blei und Chrom zu den Hauptverursachern gezählt. Das geht aus dem Umweltgiftreport 2016 hervor, den die Organisationen Green Cross und Pure Earth vor kurzem vorgestellt haben.
Die Zahl der Menschen, die an Umweltgiften leiden, wächst jährlich. Für 2016 entspricht dies einem Verlust von insgesamt 17,8 Millionen Lebensjahren, oder sogenannten DALYs (englisch: Disability Adjusted Life Years). Damit definieren die Autoren Lebensjahre, die den Betroffenen entweder durch vorzeitigen Tod oder durch eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung verloren gehen.
Der Report macht insgesamt zehn Giftquellen für das weltweite Drama verantwortlich, die in 49 Berichts-Ländern ausgemacht wurden. Die Top-Ten der Umweltgifte führt Blei an. In die Umwelt gelangt das Schwermetall, wenn alte Batterien unsachgemäß entsorgt werden. Allein 4,8 Lebensjahre gehen laut Report auf Bleivergiftungen zurück. Danach folgt der Bergbau mit 2,6 Millionen.
Die Zahlen sprechen für sich. Durch Umweltgifte sterben weltweit mehr Menschen als durch den Tabakkonsum, konstatieren Schweizer Medien dazu.
Laut Pure-Earth-Gründer Richard Fuller finden sich die größten Schadstoffverursacher in der Industrie und dort in kleinteiliger Produktion sowie in inzwischen stillgelegten Standorten.
In der Regel finden die Gifte ihren Weg in die Umwelt und in den menschlichen Organismus im Bergbau, in Gerbereien, auf Deponien von Industrie- und Haushaltsabfällen, auf Industriearealen, in der chemischen Produktion und in der Farbstoffindustrie. Green Cross und Pure Earth sehen in der fehlenden Kontrolle und geringen Sachkenntnis über die Gefahrenquellen die Hauptursache für das Dilemma. Betroffen sind vor allem Ländern wie Indien, Indonesien, Nigeria oder Bangladesch.
red
(DTZ 44/16)