Schlagwort: Verkaufsstellen

  • BLD diskutiert bei Bundestagung

    WINNINGEN / MOSEL // Der [link|https://www.bld-lottoverband.de ]Bundesverband Lotto-Toto-Verkaufsstellen Deutschland (BLD)[/link] hielt seine jährliche Mitgliederversammlung in Winningen an der Mosel ab. Über 20 Repräsentanten aus den Landesverbänden diskutierten an beiden Tagen über die strategische Ausrichtung und Stärkung der Lotto-Annahmestellen in Deutschland.

    Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs der Annahmestellen. Die Mitglieder erörterten die Gestaltung des Sortiments und die Gewinnung neuer Kooperationspartner, um sowohl die Einkaufskonditionen zu verbessern als auch das Dienstleistungsangebot zu erweitern.


    Ein wichtiger Aspekt

    Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Stärkung der Position des Verbandes als Interessenvertretung. Die Mitglieder verabschiedeten ein Positionspapier, das den Nutzen der Annahmestellen für Gesellschaft und Wirtschaft hervorhebt. Auf dieser Grundlage werden die Landesverbände mit Unterstützung des BLD verstärkt das Gespräch mit politischen Vertretern auf Länderebene suchen.

    Um die Perspektiven für die Annahmestellen unter sich wandelnden Rahmenbedingungen zu diskutieren, hatte der BLD Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, und Vertriebsleiter Steffen Heidorn eingeladen. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Zukunft und den Wandel im Vertrieb der terrestrischen Annahmestellen. Häfner betonte die zentrale Rolle dieser Verkaufspunkte, um das staatlich konzessionierte Glücksspiel für die Zukunft gut aufzustellen.

    Modernes und zeitgemäßes Angebot
    Für Lotto Rheinland-Pfalz sei es wichtig, den Anteil der Annahmestellen zu erhalten und zu stärken. Voraussetzung dafür sei es für Lotto Rheinland-Pfalz, das Angebot modern und zeitgemäß zu gestalten, sowie dem veränderten Verbraucherverhalten Rechnung zu tragen.

    Andreas Greim, Vorsitzender des BLD, dankte Häfner für seine Unterstützung und den Dialog auf Augenhöhe. Er betonte die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur Stärkung der wirtschaftlichen Basis der Annahmestellen. Günther Kraus, Geschäftsführer des BLD, wünschte sich, die Annahmestellen in den wachsenden Online-Markt einzubinden und an den Einnahmen aus diesem Kanal partizipieren zu lassen.

    Bedeutung der Annahmestellen
    Die Mitgliederversammlung bestätigte das Engagement des Verbandes und die Bedeutung der Annahmestellen als zentraler Pfeiler des deutschen Wirtschaftssystems. Die Veranstaltung setzte wichtige Impulse für die strategische Ausrichtung und stärkte den Zusammenhalt und die Zukunftsfähigkeit der Lotto-Annahmestellen in Deutschland.

    Der BLD bündelt die Interessen von 22.000 Annahmestellen mit 100 000 Arbeitnehmern in ganz Deutschland und ist damit die stärkste Interessenvertretung im Lotto-Toto-Geschäft.

    red

  • Rekordjahr für Lotto-Hessen

    WIESBADEN // Die Tippfreude der Hessen ist ungebrochen: Mit 745,1 Millionen Euro setzten sie im vergangenen Jahr mehr denn je für ihr Lottoglück ein – Rekord in fast 75 Jahren Lotto Hessen. Dabei flossen mehr als 410 Millionen Euro an die hessischen Gewinner zurück, 13 davon wurden zu Millionären. Spitzenwert für 2022: 45 Millionen Euro. Wichtigste Säule mit 80 Prozent des Umsatzes bleiben die Lotto-Verkaufsstellen im Land. Das Gemeinwohl profitierte mit 147,1 Millionen Euro von den Spieleinsätzen 2022.

    „Lotto Hessen kann auf das beste Geschäftsjahr in der fast 75-jährigen Geschichte des Unternehmens zurückblicken; mit einem Umsatz in Höhe von 745,1 Millionen Euro wurde ein Rekordwert erzielt, der sogar den bisher höchsten Wert aus dem Jahr 2020 noch um 10,4 Millionen Euro übertrifft“, erklärte der Geschäftsführer von Lotto Hessen, Martin Blach, bei der Vorlage der Zahlen im Rahmen der Jahrespressekonferenz in Wiesbaden. Zehn Jahre zuvor, 2012, lagen die Umsätze noch bei 537 Millionen Euro.

    Traditionsprodukt Lotto 6 aus 49
    Knapp die Hälfte, nämlich 43 Prozent des Jahresumsatzes 2022, beruht nach wie vor auf dem Traditionsprodukt Lotto 6 aus 49 (321,6 Millionen Euro), das jedoch 2,1 Prozent Umsatz einbüßte. Große Gewinnerin war die 2012 eingeführte, europäisch von 18 Nationen gemeinsam angebotene Lotterie Eurojackpot, die Lotto Hessen 180,6 Millionen Euro (Vorjahr: 137,1 Millionen Euro) einbrachte, ein Plus von 31,7 Prozent. „Dazu beigetragen hat sicher unsere im vergangenen Jahr durchgeführte Erhöhung des Maximaljackpots von 90 auf 120 Millionen Euro, der 2022 gleich an drei Ziehungstagen ausgespielt wurde, zudem der Marktstart der zweiten Ziehung am Dienstag“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer, Alexander Sausmikat.

    Auf Platz drei behauptete sich die Sofortlotterie mit ihren Rubellosen und Online-Spielen, die nach Jahren stetigen Wachstums erstmals ein Minus von 11,4 Prozent hinnehmen musste und 81,9 Millionen Euro erreichte (Vorjahr: 92,4 Millionen Euro). Im Pandemiejahr 2021 konnte die Sofortlotterie von geschlossenen Läden auf dem Wett- und Spielbankensektor profitieren und überproportional wachsen – ein Effekt, der sich 2022 wieder nivellierte. Statistisch gesehen setzte 2022 jeder hessische Einwohner 118 Euro bei Lotto Hessen ein (Vorjahr 116 Euro).

    13 Millionenbeträge
    25,2 Millionen Mal wurde in Hessen über das Jahr hinweg ein Gewinn erzielt, darunter waren 13 Millionenbeträge. „Auch die insgesamt ausgezahlte Gewinnsumme kann sich sehen lassen, die Hessen gewannen in Summe mehr als 410 Millionen Euro“, erklärte Blach. Darunter fallen Kleingewinne von wenigen Euro bis hin zum höchsten Gewinn des Jahres 2022 in Höhe von 45 Millionen Euro.

    Neben den 13 Hessen, die sich in den Club der Millionäre (Vorjahr 19) tippten, gelang 117 Hessen ein mindestens sechsstelliger Gewinn (Vorjahr 108). „Besondere Freude macht mir, unseren sogenannten Hochgewinnern noch eine persönliche Notiz auf ihr postalisches Gewinnschreiben zu setzen, etwa, dass sie schön feiern sollen – ich wüsste zu gerne, wie es ihnen geht, wenn sie es aufmachen“, verrät Blach.

    Nicht eingelöste Gewinne
    Weitere 2 532 400 Euro standen bereit, konnten 2022 jedoch nicht an ihre Gewinner fließen. „Es handelt sich hierbei um Gewinne, die von ihren Tippern nicht eingelöst wurden, aber was viel schlimmer ist, anonym gespielt wurden – das lässt uns keine Chance, sie einem Kunden und dessen Bankkonto zuzuordnen und den Gewinn zu überweisen, wie das bei registrierten Kunden nach einer gewissen Frist automatisch der Fall ist“, bedauert Blach. Der höchste nicht beanspruchte Einzelgewinn lag 2022 bei 35 000 Euro.

    Auch der Sport, die Kultur, die Denkmalpflege, soziale Projekte und die Umwelt profitierten erneut von den Lotterieeinsätzen. 147,1 Millionen Euro stellte Lotto Hessen 2022 über die im Hessischen Glücksspielgesetz festgelegten Empfänger dem Gemeinwohl zur Verfügung. Darüber hinaus konnten sich rund 20 Vereine, von den Bad Wildungen Vipers über die Rhine River Rhinos, TTC Fulda-Maberzell bis zu Eintracht Frankfurt und den Löwen Frankfurt, sowie 25 verschiedene Veranstaltungen in Sport und Kultur über ein Sponsoring durch die hessische Lotteriegesellschaft freuen. Am 28. April etwa wird Lotto Hessen im Rahmen der gemeinsam mit Eintracht Frankfurt aufgelegten Kampagne „Eintracht in der Region“ beim Wiesbadener Fußballverein FV Biebrich 02 ein Spiel der Eintracht-Traditionsmannschaft um Charly Körbel ermöglichen. Das Spiel ist das erste von zehn weiteren bei Fußballvereinen in ganz Hessen, die jeweils mit einem großen Fest für die ganze Familie begleitet werden; sämtliche Einnahmen aus den Spielen, vom Ticketverkauf bis zu den Verkaufsständen, verbleiben bei den gastgebenden Amateurvereinen. 2022 waren dabei rund 250 000 Euro für die zehn Vereine zusammengekommen, eine wichtige Einnahmequelle für den Breitensport.

    80 Prozent des Geschäfts erfolgt stationär
    Sorge bereiten Blach die Verwerfungen in der Einzelhandelslandschaft, die Innenstädte zunehmend unattraktiver werden lassen, und die oftmals fehlende Nachfolge in Lotto-Verkaufsstellen. Deren Zahl ist per 31. Dezember 2022 auf 2015 gesunken, aktuell verzeichnet Lotto Hessen 1991 Standorte. „Unser Ziel ist ganz klar eine Erhöhung, denn gut 80 Prozent unseres Geschäfts erfolgt stationär, die Verkaufsstellen sind und bleiben unser Herzstück und haben gerade auch im ländlichen Raum nicht nur eine Versorgungs, sondern auch eine wichtige soziale Funktion. Die Folgen von Corona und sonstige Effekte im Einzelhandel machen immer mehr Einsatz unsererseits nötig, das Flächennetz annähernd stabil zu halten, dass wir erlaubnisseitig auf 2500 Verkaufsstellen ausweiten dürften, aber faktisch eben nicht können.“

    Der zweite Vertriebsweg, das Spielangebot per Internet unter lotto-hessen.de sowie per App, legte 2022 erneut deutlich zu, von 116,6 auf 129,4 Millionen Euro. 17,5 Prozent des Gesamtumsatzes wurden online erzielt, 250 000 Online-Kunden verzeichnet Lotto Hessen derzeit. „Für uns steht aber der Multichannel-Ansatz im Vordergrund, wir setzen also nicht auf ‚entweder oder‘, sondern darauf, dass der Kunde zu jeder Zeit den für ihn bequemsten Weg auswählen kann.“

    Lotto Hessen zum Universalanbieter weiterentwickeln
    Neben der Ausweitung des Verkaufsstellennetzes und dem Multichannel-Marketing nannte Blach als Ziel, Lotto Hessen zu einem Universalanbieter weiterzuentwickeln. So hat sich das Unternehmen auch um eine Lizenz für das virtuelle Automatenspiel beworben, die entsprechend dem Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2021 vergeben werden können. „Unsere gut 1200 Seiten starke, als vollständig bezeichnete Antragsunterlage liegt seit Juli 2021 der Glücksspielbehörde der Länder vor“, so Blach, „wir warten aktuell auf eine Erlaubnis.“ Derzeit sind knapp 30 Unternehmen mit einer entsprechenden Lizenz ausgestattet.

    Und auch um das ebenfalls im Rahmen des letzten Glücksspielstaatsvertrags eröffnete Angebot der Online-Casinospiele bemüht sich Lotto Hessen in Zusammenarbeit mit den hessischen Spielbankgemeinden. „Wenn uns das alles gelingt, halte ich mittelfristig einen Umsatz in Höhe von einer Milliarde Euro für möglich“, prognostizierte Blach. Im kommenden Jahr feiert Lotto Hessen 75-jähriges Jubiläum. An eine kostspielige Party denkt Blach aber nicht.

    Verstärkung im Aufsichtsrat von Lotto Hessen
    Zum Jahreswechsel hat der Aufsichtsrat von Lotto Hessen Verstärkung erfahren: Für den im Zuge seiner Berufung ausgeschiedenen Martin Blach zog Juliane Kuhlmann ein, Präsidentin des Landessportbunds Hessen. „Lotto Hessen unterstützt seit vielen Jahren den gesellschaftlich wichtigen Sport und die Kultur, die das Gemeinwohl stärken. Davon profitiert auch der Landessportbund Hessen und die mehr als 7400 Vereine. Die Lotto-Mittel sind für uns ein wichtiges Standbein, ohne die der organisierte Sport in unserem Land nicht so gut aufgestellt wäre. Ich freue mich sehr, als Aufsichtsratsmitglied den weiteren Weg von Lotto Hessen begleiten und mitgestalten zu dürfen“, erklärte Kuhlmann zu ihrer Berufung.

    „Die Erfahrungen von Juliane Kuhlmann im Sport und ihrer Tätigkeit als Präsidentin des Landessportbunds Hessen werden die Arbeit des Aufsichtsrats von Lotto Hessen fördern und bereichern. Nebenbei konnte mit ihrer Entsendung der Frauenanteil der Landesvertreterinnen im Lotto Hessen-Aufsichtsrat auf 75 Prozent gesteigert werden“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende, Finanzstaatssekretär Martin Worms.

    In den vergangenen Jahren auf Wachstumskurs
    Lotto Hessen ist in den vergangenen Jahren auf Wachstumskurs. Um auf diesem Erfolgskurs bleiben zu können und der sich daraus ergebenden veränderten Struktur und Größe des Unternehmens sowie den damit verbundenen Herausforderungen Rechnung zu tragen, hat der Aufsichtsrat auf Vorschlag der Geschäftsführung beschlossen, das Geschäftsführungsteam zeitgemäß aufzustellen. Der langjährige stellvertretende Geschäftsführer, Alexander Sausmikat, ist in der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrates zum weiteren Geschäftsführer bestellt worden. Er wird sein Amt als Geschäftsführer zum 1. Mai 2023 antreten.

    Zweiter Geschäftsführer
    Martin Blach, nun in der neuen Struktur Sprecher der Geschäftsführung: „Es ist eine wegweisende Entscheidung, die Geschäftsführung als Team zukunftsfähig aufzustellen. Dass unser langjähriger stellvertretender Geschäftsführer nun diese neue verantwortungsvolle Rolle einnimmt, freut mich persönlich sehr. Damit sind wir nun zeitgemäß und modern als Führungsteam aufgestellt, um die kommenden Herausforderungen professionell und erfolgreich zu managen und attraktive Produkte und Services für unsere Kunden anzubieten.“

    Alexander Sausmikat gehört dem Unternehmen seit über 18 Jahren an. Er war über sieben Jahre stellvertretender Geschäftsführer. Sausmikat: „Ich freue mich, den Erfolgskurs von Lotto Hessen im Team mit Martin Blach weiter vorantreiben zu dürfen. Mit diesen Strukturen haben wir im Markt ideale Voraussetzungen, weiter zu wachsen und mit den erzielten Erlösen dem Gemeinwohl des Landes Hessen zu dienen.“

    „Mit der Bestellung eines zweiten Geschäftsführers erfüllen wir die Vorgabe des Public Corporate Governance Kodex des Landes Hessen, wonach die Geschäftsleitung aus mindestens zwei Personen bestehen sollte. Zudem spricht die wirtschaftliche Entwicklung von Lotto Hessen für eine Erweiterung der Geschäftsführung. Mit Alexander Sausmikat haben wir einen ausgewiesenen Marketing-Fachmann zum Geschäftsführer bestellt, der schon lange Jahre für den Vertrieb, das Produktmanagement und die Werbung bei der Lotto Hessen GmbH verantwortlich ist und damit auch an der erfolgreichen Entwicklung Anteil und dabei bereits Führungsqualitäten bewiesen hat“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Worms. „Mit dieser Personalentscheidung setzt Lotto Hessen ein klares Signal: Kontinuität und weitere erfolgreiche Entwicklung. Denn wenn Lotto Hessen Erfolg hat, profitieren auch Sport, Kultur, Denkmalpflege, Soziales und der Umweltschutz in Hessen.“

    red

  • Eine starke Einheit ist wichtig

    MAINZ // „Nur gemeinsam sind wir stark“, lautet das Credo des Bundesverbandes der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD). Deshalb haben sich dessen erster Vorsitzender Andreas Greim und Vorstandsmitglied Günther Kraus vor allem die Stärkung des BLD und seiner Mitglieder auf die Fahnen geschrieben. Das oberste und wichtigste Ziel: Es soll den Lotto-Annahmestellen gut gehen. DTZ hat dazu mit den beiden gesprochen.

    Herr Greim, Sie sind jetzt offiziell ein halbes Jahr im Amt. Wie war diese Zeit, und was waren die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
    Andreas Greim: Das Amt ist eine Herausforderung. Natürlich macht es die Corona-Pandemie umso schwerer, da wir zum Beispiel im Herbst wieder einige wichtige Termine absagen mussten und alles nur digital stattfinden konnte. Aber es steckt grundsätzlich viel Arbeit drin. Unser Ziel ist es, das Netzwerk der Landesverbände zu stärken und zu einer aktiven Interessenvertretung zu motivieren.

    Das heißt?
    Greim: Nur als Gemeinschaft und in Kooperation mit starken Partnern lassen sich unsere Ziele erreichen sowie die Zukunft der Betriebe sichern. So gelingt es auch, bei der Politik mehr Gehör für bessere Rahmenbedingungen zu erhalten. Wir planen die Stärkung der Verkaufsstellung auf politischer Ebene. Dazu zählt auch das Angebot einer Unterstützung der einzelnen Landesverbände bei landesinternen Aufgaben.

    Wie, denken Sie, war das Jahr für Ihre Mitglieder mit Blick auf die Pandemie?
    Greim: Teilweise äußerst schwierig, wobei man immer den Einzelfall betrachten muss. Wir haben Lotto-‧Annahmestellen in Friseurgeschäften genauso wie in Bäckereien, Tabakwarengeschäften oder etwa in Einkaufszentren. Je nachdem – und auch abhängig vom jeweiligen Bundesland – durften sie geöffnet bleiben oder mussten zeitweise schließen. Da gab es große Abweichungen. Liegt die Lotto-Annahmestelle in der Fußgängerzone, war dort weniger los, machte sie Verluste. Ist sie dagegen in der Kassenzone eines großen Einkaufsmarkts gelegen, dann konnte doppelt so viel Umsatz erzielt werden wie sonst üblich.

    Und erhielten sie Unterstützung?
    Greim: In vielen Bundesländern, etwa in Bayern, wurde den Annahmestellen sehr geholfen, wenn es Probleme oder Schließungen gab. Man hatte dort immer ein offenes Ohr. Aber es gab auch Zentralen in anderen Bundesländern, die einfach drei Masken verschickt und die Türen zugesperrt hatten. Das war natürlich für die betroffenen Annahmestellen schwierig – aber dort haben dann die Landesverbände den Leitern unter die Arme gegriffen.

    Schauen wir auf das neue Jahr. Welche Pläne hat der BLD?
    Greim: Unser oberstes Ziel ist es nach wie vor, den Verband zu stärken und wieder zu vereinen, da Hessen und Nordrhein-Westfalen ausgeschieden sind. Das hatte verschiedene Gründe. Es gab bereits Gespräche mit Tobias Buller-Langhorst (Geschäftsführender Vorstand im Lotto- und Toto-Verband der Annahmestelleninhaber in NRW, Anm. d. Red.). Wir werden uns treffen, und ich denke auch, dass die Gespräche in eine sehr gute Richtung laufen, so dass die Möglichkeit besteht, dass Nordrhein-Westfalen wieder in den Verband zurückkehrt – was uns sehr freuen würde. Grundsätzlich bemühen wir uns immer darum, neue Kooperationen für unsere Mitglieder zu schließen und bestehende Kooperationen auszubauen. Wir hatten in diesem Jahr eine große Aktion mit dem Großhandelsunternehmen Metro, die sehr erfolgreich war. Weiter tun wir alles, um die Landesverbände zu unterstützen, damit diese wiederum ihren Mitgliedern helfen können.

    Wie sieht die Unterstützung aus?
    Greim: Wir müssen, und das sieht man besonders in Corona-Zeiten, zusammenhalten und gemeinsam als BLD Stärke zeigen, denn nur so können wir etwas verändern und uns bei der Politik Gehör verschaffen. Es gibt genügend wichtige Themen wie die Tabaksteuererhöhung. Je größer der BLD ist, umso mehr Gehör erhält er. Daher ist es unser Ziel, weiter neue Mitglieder zu gewinnen und eben auch die verlorenen Verbände wieder zurück zu holen. Um uns behaupten zu können, müssen wir eine starke Einheit sein. Mit dieser Position der Stärke können wir gebündelt an Lottogesellschaften, Behörden und Unternehmen herantreten, um das Beste für unsere Mitglieder herauszuholen und unsere Interessen zu positionieren.


    Wo gab oder gibt es Probleme?

    Greim: Darauf möchte ich nicht näher eingehen, denn das hatte auch mit persönlichen Angelegenheiten zu tun. Dann gefiel wohl dem einen oder anderen der Stil, wie manches gelaufen ist, nicht. Aber wie gesagt, es gibt ja den Spruch: Neue Besen kehren gut. Ich glaube, wir sind auf einem sehr guten Weg.

    Günther Kraus: Unser grundsätzliches Problem ist, dass einige Landesverbände den BLD nicht richtig einschätzen. Wir suchen für unsere Mitglieder Kooperationspartner. Natürlich kann das theoretisch auch jede Landesgesellschaft für sich selbst tun. Aber je größer wir auftreten, umso besser sind die aushandelten Konditionen. Ich sage immer: Wir sind das Orchester. Wenn alle mitspielen, ergibt es ein Lied.

    Es sollen also möglichst viele an einem Strang ziehen?
    Kraus: Richtig. Wenn wir als BLD deutschlandweit agieren und für alle Verkaufsstellen sprechen, dann ist so mancher Kooperationspartner geneigt, bessere Konditionen einzuräumen, da wir jetzt von 24 000 Verkaufsstellen reden und nicht von 300, 500 oder 2000. Der BLD und die Landesgesellschaften stehen in keiner Konkurrenz zueinander, das möchte ich noch einmal betonen. Wir ziehen an einem Strang und haben das gleiche Ziel: Wir wollen Lotto nach vorne bringen. Und wir wollen, dass es den Annahmestellen gut geht!

    Was hat der BLD in Sachen Tabaksteuer erreicht?
    Kraus: Wir haben für den BLD in Kooperation mit Philip Morris, dem Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse sowie dem Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels eine Kampagne zu den fatalen Auswirkungen des neuen Tabaksteuermodernisierungsgesetzes vorangetrieben. Die beschlossenen Regularien senden fatale Signale aus. Gut, dass wir dazu beitragen konnten, zumindest eine Differenzierung bei der Besteuerung von unterschiedlichen Tabakprodukten durchzusetzen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Politik der gesellschaftlichen Aufgabe unserer Branche Rechnung trägt.

    Neben der Tabaksteuer ist Cannabis ein wichtiges Thema?
    Kraus: Richtig. Da ist unser Standpunkt als BLD ganz klar. Wir drängen – genauso wie die Tabakindustrie – darauf, dass Cannabis in unseren Geschäften verkauft werden darf. Erstens werden auch die Blättchen und der Tabak in den Fachgeschäften verkauft und zweitens sind unsere Verkaufsstellen durch den Staatsvertrag seit Jahren im Umgang mit dem Jugendschutz geschult – bei Lotto ebenso wie bei Tabak. Es werden bereits seit Jahren stichprobenartig Kontrollen vorgenommen. Wir sind da bereits äußerst gut aufgestellt und dafür prädestiniert.

    Und es wäre ein Gewinn für die gesamte Branche?
    Kraus: Natürlich wäre das für alle Verkaufsstellen, die das machen wollen, ein enorm großer Zugewinn. Laut einer Studie rechnet die Bundesregierung mit zwischen 2,3 und 3,3 Milliarden Euro Steuereinnahmen im Jahr über den Cannabisverkauf. Das würde den nicht nur Corona-gebeutelten Verkaufsstellen gut tun. Deswegen setzen wir alle Hebel in Bewegung.


    Können Einzelne etwas tun, um den BLD zu unterstützen?

    Kraus: Jede Annahmestelle oder jeder Händler, der das möchte, sollte seinen Abgeordneten, seinen Bundestagsabgeordneten aus seinem Wahlkreis anschreiben und ihn bitten, sich für ihn und die Branche einzusetzen. Seit Jahren treiben wir sozusagen die Steuern ein, jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt, um dafür auch mal etwas zurück zu bekommen.

    Das Interview führte Katrin Heß.

  • Zahl der Presse-Shops im Handel nimmt weiter ab

    KÖLN // Der [link|http://www.pressegrosso.de]Gesamtverband Pressegroßhandel[/link] veröffentlicht die aktuellen Ergebnisse seiner Erhebung im Einzelhandel: Die Pressegroßhändler in Deutschland beliefern bundesweit mehr als 89 000 Verkaufsstellen werktäglich mit Zeitungen und Zeitschriften. Sie gewährleisteten damit eine flächendeckende Versorgung der Bürger in Deutschland. Die Konsolidierung im Pressehandel hat sich im zweiten Jahr der Corona-Pandemie leicht verstärkt.

    Aktuelle Vollerhebung
    Der Gesamtverband Pressegroßhandel (GVPG) hat die Ergebnisse seiner aktuellen Vollerhebung des deutschen Presseeinzelhandels veröffentlicht. Danach beliefert der deutsche Pressegroßhandel zur Kalenderwoche 39 / 2021 bundesweit 89 212 presseführende Einzelhändler mit Zeitungen, Zeitschriften und pressenahen Zusatzsortimenten. Im internationalen Vergleich verfügt die Bundesrepublik nach wie vor über ein einzigartig dichtes Verkaufsstellennetz zur Versorgung der Bevölkerung mit den geistigen Grundnahrungsmitteln Zeitungen und Zeitschriften.


    90 000 Presseverkaufsstellen

    Nachdem sich im vergangenen Jahr die Konsolidierung im Presseeinzelhandel trotz Corona-Pandemie nicht verschärft hatte, hat sich der Prozess 2021 leicht beschleunigt. „Während des Lockdowns verschob sich die Nachfrage verstärkt auf die filialisierten Vertriebsformen, die durch hohe Wochenumsatzklassen gekennzeichnet sind. Von Schließungen waren besonders fragmentierte Einzelhändler mit geringen Presseumsätzen betroffen“, erläutert Andreas Obervoßbeck, Vorstand Marktanalyse des Gesamtverbandes Pressegroßhandel. „Dennoch leistet unsere Branche mit der Betreuung von immer noch knapp 90 000 Presseverkaufsstellen einen wichtigen Beitrag zur Ubiquität von Printprodukten“, erklärt Obervoßbeck (Anm. d. Red.: Ubiquität bedeutet Allgegenwart).

    Strukturelle Anpassungsprozess
    Der strukturelle Anpassungsprozess im Presseinzelhandel setzt sich in diesem Jahr weiter fort. Trotz der mit hohem Aufwand erfolgten, erfolgreichen Erschließung von über 2200 Neukunden durch den Pressegroßhandel ging die Zahl der Verkaufsstellen im Jahr 2021 auf 89 212 Einzelhandelsstandorte zurück, da im gleichen Zeitraum fast 6600 Einzelhändler den Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften aufgaben. Im Saldo beträgt der Rückgang der Verkaufsstellen mit Presseangebot 4,7 Prozent (2020 zu 2019: minus 4,0 Prozent; 2019 zu 2018: minus 3,7 Prozent).

    Konsolidierung im Pressehandel
    Das Tempo der Konsolidierung im Pressehandel hat sich im zweiten Jahr der Corona-Pandemie somit leicht erhöht. Der harte Lockdown im Herbst 2020 und im Winter 2021 sorgten dafür, dass besonders der Presseeinzelhandel ohne Lebensmittelangebot vorübergehend oder dauerhaft schließen musste. Fachgeschäfte durften weiter geöffnet bleiben, gerieten allerdings vielerorts durch ausbleibende Frequenzen in den Innenstädten und den Einkaufszentren stark unter Druck.


    Drei wichtigsten Geschäftsarten

    Die drei wichtigsten Geschäftsarten im Presseeinzelverkauf bleiben Supermärkte, Fachgeschäfte und Großformen des Einzelhandels. Die genannten sorgen mit einem Anteil von 27 Prozent für einen Umsatzanteil von 62 Prozent.

    Gebundene oder regiebetriebene Einzelhandelsfilialisten, sogenannte Großkunden, verzeichneten einen Anteilszuwachs von 1,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Sie machen inzwischen mehr als die Hälfte der Presseeinzelhandelsgeschäfte (51,7 Prozent) aus. Der Anteil der ungebundenen, fragmentierten Einzelhändler umfasst nun 48,3 Prozent.

    VMP-Kunden
    Weiter positiv entwickelt sich das vom Pressegroßhandel etablierte „Efficient Consumer Response-Verfahren“ VMP. Mit jetzt 20 755 Einzelhändlern melden 0,1 Prozent mehr Verkaufsstellen täglich ihre Verkaufsdaten als im vergangenen Jahr. Die VMP-Kunden haben bundesweit einen Verkaufsstellenanteil von 23,3 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte) und generieren zusammen inzwischen 48,0 Prozent (plus 0,9 Prozentpunkte) des gesamten Presseumsatzes.

    Präsentationsfläche im Regal
    Seit 2015 ist die pro Objekt im Regal verfügbare Präsentationsfläche im Durchschnitt leicht gestiegen (plus 0,7 Zentimeter pro Titel). Diese auch als Schuppungsgrad bekannte Maßgröße beträgt in der Erhebungswoche 11,3 Zentimeter. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis der durchschnittlichen Anzahl an Bordmetern je Verkaufsstelle, die im gleichen Zeitraum um 60 Zentimeter auf 23,8 Bordmeter je EH leicht gesunken ist, und der durchschnittlichen Sortimentsbreite, die aktuell knapp 211 Titel umfasst (minus 18 Objekte).

    vi

  • Valora spürt die Krise

    MUTTENZ // In der ersten Jahreshälfte 2021 waren durchschnittlich acht Prozent der Verkaufsstellen der Valora-Gruppe geschlossen, während 34 Prozent mit eingeschränkten Öffnungszeiten betrieben wurden.

    Folglich blieb der Nettoumsatzerlös mit minus 0,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 zwar nahezu stabil, lag aber mit einem Minus von 19,0 Prozent weiterhin deutlich unter dem Vorkrisen-Niveau im Jahr 2019. Von März bis Juni 2021 nahm die Erholung dank den Lockerungen der behördlichen Restriktionen und dem Impf-Fortschritt zunehmend an Fahrt auf. So fiel der Umsatzrückgang während diesem Zeitraum im Vergleich zu 2019 weniger stark aus als noch im Januar und Februar.

    Erste Jahreshälfte
    In der ersten Jahreshälfte 2021 erwirtschaftete Valora einen Nettoumsatzerlös von 814,1 Millionen Schweizer Franken (749,6 Millionen Euro) nach 815,6 Millionen Franken (751 Millionen Euro) in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020. Der Außenumsatz betrug 1030,4 Millionen Franken (948,8 Millionen Euro) nach 1085,2 Millionen Franken (999,3 Millionen Euro) im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Trotzdem stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIT) auf 7,4 Millionen Franken.


    Homeoffice und Teilzeit

    Bei Valora rechnet man damit, dass die Zahl der Personen, die weiter im Homeoffice oder häufiger in Teilzeit arbeiten, nur eine begrenzte Auswirkung von mittelfristig etwa minus fünf Prozent auf die Kundenfrequenz an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs haben wird. Vor der Krise erwirtschaftete Valora rund die Hälfte ihres Außenumsatzes an solchen Standorten. Dieser Effekt wird durch die nachhaltigen Kostenverbesserungen der Gruppe sowie durch den günstigen Kategorienmix abgemildert. Zudem dürfte der Effekt mittelfristig auch durch die Zunahme von Passagierzahlen im öffentlichen Verkehr wettgemacht werden. Zusätzliche Unterstützung dürfte der geplante Ausbau der öffentlichen Schieneninfrastruktur leisten.

    Vorkrisen-Profitabilität
    In den nächsten sechs bis neun Monaten geht die Konzernführung davon aus, wieder die Vorkrisen-Profitabilität zu erreichen. Für 2021 wird ein EBIT von 25 bis 35 Millionen Franken und 2022 von 70 Millionen Franken erwartet. Voraussetzung dafür ist, dass die Corona-Impfkampagnen effektiv bleiben, dass die Behörden ihre Restriktionen erheblich lockern mit entsprechender Erholung der Kundenfrequenz und dass bei möglichen weiteren Viruswellen keine signifikanten Einschränkungen mehr notwendig sind.

    pnf

  • BLD wählt neuen Vorstand

    HAMELN // Am 3. und 4. Juli fand die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Lotto- und Totoverkaufsstellen in Deutschland (BLD) im niedersächsischen Hameln statt. Auf dieser Veranstaltung wurden turnusmäßig die Vorstandswahlen durchgeführt.

    Andreas Greim zum Verbandsvorsitzenden gewählt
    Dabei wurde Andreas Greim, der bisherige 2. Vorsitzende des BLD, einstimmig zum neuen Verbandsvorsitzenden gewählt. Greim lenkt den BLD bereits seit Jahresbeginn kommissarisch, nachdem Tobias Fraas nach dem Verkauf seines Tabakwaren- und Lottogeschäfts in Heppenheim an der Bergstraße Ende 2020 von seinem Amt zurückgetreten war.

    Als neue 2. Vorsitzende wurde Patricia Keske aus Brandenburg gewählt. Sie war bisher Beisitzerin im Vorstand. Neuer Beisitzer ist Zeki Dagasan, der Vorsitzende des niedersächsischen Lottoverbandes. Alexander Kleiber aus Baden-Württemberg wurde als Kassierer bestätigt. Günter Kraus bleibt geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

    Kooperation mit der Metro
    Der neue Vorstand bekräftigte in seiner Zielsetzung die Fortführung der Kooperation mit der Metro, aber auch die Suche nach neuen, für die Mitglieder der Landesverbände attraktiven Kooperationen. Außerdem will die BLD-Führung das Augenmerk zukünftig wieder mehr auf die Stärkung der Verkaufsstellen auf politischer Ebene richten. Die Unterstützung der einzelnen Landesverbände – sofern diese das wünschen – bei landesinternen Problemen soll ebenfalls wieder verstärkt angestrebt werden.

    Zugleich ruft Andreas Greim die Landesverbände dazu auf, wieder mehr im BLD mitzuarbeiten. Sein Motto für die Zukunft: „Nur gemeinsam sind wir stark!“

    red

  • „Fühlen uns von der Regierung nicht ernst genommen“

    FRANKFURT // Teure Hygienekonzepte, gestiegene Energiekosten und nun auch noch ein neues Gesetz, das den Umsatz vor allem in Grenzregionen massiv schrumpfen lassen wird: Die 24 000 Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland haben in diesen schwierigen Pandemiezeiten besonders zu kämpfen.

    Baustein der Nahversorgung
    „Es ist ja nicht so, dass unsere Mitglieder in den Vorjahren Reichtümer erwirtschaftet hätten. Aber nun geht es wirklich um unsere Existenz. Wir fühlen uns von der Bundesregierung als wichtiger Baustein der Nahversorgung nicht ernst genommen“, sagt Günther Kraus, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied im Bundesverband Lotto-Toto-Verkaufsstellen Deutschland (BLD). Er spricht für 100.000 Mitarbeiter in rund 24.000 Geschäften – meist Familienbetriebe – deutschlandweit.

    Lotto-Toto-Läden
    Die Lotto-Toto-Läden verkaufen in der Regel Zeitungen, Zeitschriften, Schreibwaren und Bürobedarf, Lottoscheine, Tabakwaren und mal eine Tasse Kaffee. Sie nehmen Pakete an und leisten einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen und sozialen Leben. „Den netten Plausch dazu gibt es gratis; besonders in der Krise spüren wir, dass die Menschen nach Monaten im Lockdown Redebedarf haben. Wir sind für den Verbraucher schließlich einer der wenigen Anlaufpunkte, der immer geöffnet war“, berichtet Kraus, der selbst über Jahrzehnte ein Lottogeschäft in Frankfurt betrieben hat.

    Hygienemaßnahmen
    Hygienemaßnahmen habe man selbstverständlich nach Vorschrift umgesetzt, das Prinzip der offenen Tür wurde noch mehr als sonst gelebt. Doch diese Maßnahmen gehen über das Jahr gerechnet ins Geld, und dann kamen auch noch die gestiegenen Energiekosten dazu. „Das setzt unseren Geschäftsinhabern langsam zu, viele kämpfen wirklich um ihre Existenz und würden sich von der Bundesregierung mehr Unterstützung oder zumindest Wahrnehmung wünschen“, sagt Kraus.

    Besonders hart getroffen sind die Lotto-Läden in den Bundesländern mit Grenzen zu Polen und der Tschechischen Republik. Denn attraktive Preise für viele Waren locken die Kunden seit Jahren zum Einkaufstourismus in die Nachbarländer.

    Tabaksteuermodernisierungsgesetzes
    Mit der geplanten Verabschiedung des Tabaksteuermodernisierungsgesetzes Ende März wird mit einer weiteren massiven Abwanderung der Kunden ins Ausland und entsprechenden Umsatzeinbrüchen gerechnet. BLD-Chef Kraus: „Die geplanten Steuererhöhungen sorgen dafür, dass gerade die Preise für neuartige Erzeugnisse deutlich ansteigen. Dieses Gesetz ist ein Gesetz zur Unzeit und für unsere Mitglieder ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht. Es sorgt dafür, dass die weniger schädlichen Tabakprodukte wie Verdampfer und E-Zigaretten bei unseren Nachbarn um zwei Drittel billiger sind. Damit lohnt sich für Verbraucher, auch längere Fahrtstrecken zum Einkauf im benachbarten Ausland in Kauf zu nehmen. Das wird den Einkaufstourismus zusätzlich befeuern und unsere Läden in den Innenstädten ausbluten lassen.“

    vi

  • BLD will in Hameln tagen

    FRANKFURT AM MAIN // Der Bundesverband der Lotto- und Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) lädt am 27. und 28. März zur Mitgliederversammlung nach Hameln ein. Dort soll ein neuer Vorsitzender gewählt werden.

    Präsenzveranstaltung
    Die Tagung ist als Präsenzveranstaltung unter Beachtung der dann geltenden Corona-Vorschriften geplant. „Sollte die Versammlung wegen weiter einschneidender Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht stattfinden können, wird sie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben“, berichtet Günther Kraus, der seit fast 14 Jahren Geschäftsführer des BLD ist. Welches Datum dann angestrebt werde, hänge von den weiteren Entscheidungen von Bundesregierung und Länderchefs im Hinblick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie ab.

    Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung in Hameln steht turnusgemäß die Wahl des ersten Vorsitzenden und des Schatzmeisters an. Bis Ende 2020 war Tobias Fraas BLD-Vorsitzender.


    Tabakwaren- und Lottogeschäft

    Fraas betreut zudem als Außendienstmitarbeiter von Ilo-Profit, einem Tochterunternehmen von Lotteriegesellschaften, die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Da Fraas im Dezember vergangenen Jahres sein Tabakwaren- und Lottogeschäft in Heppenheim an der Bergstraße, das von seinem Sohn geführt wurde, an eine Fachhandelskollegin verkauft hatte, konnte er sein Amt nicht mehr ausüben. Denn die Statuten des BLD schreiben vor, dass nur Lotto-Annahmestellenleiter Vorstände des Verbandes sein können.

    Den BLD führt derzeit kommissarisch der stellvertretende Verbandsvorsitzende Andreas Greim. Vorstandsmitglieder sind außerdem Annemarie Jach und Patricia Keske als Beisitzer, Alexander Kleiber (Schatzmeister) und Günther Kraus als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

    Landesverbände
    Der BLD ist die Interessenvertretung der über 20.000 stationären Lottoverkaufsstellen in Deutschland mit ihren rund 100.000 Mitarbeitern. „Mit dieser Position der Stärke können wir gebündelt an Lottogesellschaften, Behörden und Unternehmen herantreten, um das Beste für unsere Mitglieder herauszuholen und unsere Interessen zu positionieren“, heißt es auf der Homepage des Bundesverbandes, der aus den ihm angeschlossenen Landesverbänden der einzelnen Bundesländer besteht. Die meisten Landesverbände sind im BLD vertreten; nicht dabei sind Berlin / Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.

    Tobias Fraas, der seit April 2016 an der Spitze des BLD stand, ist auch nicht mehr Vorsitzender des Hessischen Lottoverbands (HLTV). Dieser Landesverband wird nun von Lottoverkaufsstellenleiter Thomas Krause aus Frankfurt geführt.

    da

  • Lotto Hessen legt den Fokus auf die Verkaufsstellen

    WIESBADEN // Ende des Jahres 2019 waren insgesamt 2109 Verkaufsstellen für Lotto Hessen im Einsatz, um die einzelnen Produkte von A wie Auswahlwette bis Z wie Zusatzlotterien anzubieten. Dabei handelt es sich in der Regel um Vollsortiments-Verkaufsstellen, aber auch um reine Rubbellos-Absatzstellen.

    Individuelle Bewertung
    Die hessischen Lotto-Verkaufsstellen erhielten Provisionszahlungen auf Einsatz und Gewinnauszahlungen in Höhe von insgesamt rund 37,5 Millionen Euro. Diese Provisionszahlungen erfolgten auf Grundlage einer Umsatzprovision sowie auf Basis der individuellen Bewertung jeder einzelnen Verkaufsstelle.

    Investition in die Verkaufsstelle
    „Während in anderen Bundesländern vom leisen Abschied von der Annahmestelle zu lesen war, gilt für Lotto Hessen ausdrücklich das Gegenteil: Das Unternehmen investiert seine volle Kraft in den wichtigsten Umsatzbringer Verkaufsstelle und setzt auf Stärkung durch Individualisierung“, heißt es im aktuell veröffentlichten Geschäftsbericht 2019 der Lotto Hessen GmbH. Denn nach wie vor würden fast 90 Prozent des Jahresumsatzes – im vergangenen Jahr waren es 654,6 Millionen Euro – in den klassischen Verkaufsstellen erzielt. Deshalb sei es auch erklärtes Ziel der Lottogesellschaft, eine optimale Betreuung, Beratung und Schulung der Verkaufsstellen zu gewährleisten. Nur so könne der Fokus auf den Kunden bestmöglich umgesetzt werden. Dazu zähle auch, neue technische Lösungen zu entwickeln, um beispielsweise Selbstbedienungsterminals oder Tablet-Lösungen voranzutreiben.

    Neue Vertriebsstruktur
    Lotto Hessen arbeitet intensiv daran, die Zahl der Annahmestellen auf die erlaubte mögliche Höchstgrenze von 2500 zu erhöhen. Verwerfungen in der Einzelhandelslandschaft machten es jedoch zunehmend schwierig, Standorte zu halten und geeignete Bewerber und Nachfolger zu finden. Deshalb startete das staatliche Glücksspielunternehmen 2019 ein eigenes Projekt, um „mittels einer neuen Vertriebsstruktur noch besser und zielgerichteter aufgestellt zu sein, damit diese geplante Ausweitung gelingen kann“, ist im Geschäftsbericht zu lesen.

    Eigene Schulungs-Infrastruktur
    In der Folge wurde per 1. April 2020 die gesamte Vertriebsstruktur neu gestaltet: Die bislang selbstständigen Bezirksleiter wurden durch einen Dienstleister abgelöst. Bis zu dem genannten Zeitpunkt wurde der Außendienst von Lotto Hessen von insgesamt zehn Bezirksleitern an sechs Regionalbüro-Standorten in Alsbach-Hähnlein, Langenselbold, Hattersheim, Wiesbaden, Linden und Kassel betreut. Die Regional-Standorte hielten jeweils auch eine eigene Schulungs-Infrastruktur vor, um die Verkaufsstellen bestmöglich zu unterstützen.

    Bestehendes Netz stärken
    Ziel aller Vertriebsaktivitäten sei es, das bestehende Vertriebsnetz zu stärken und auszubauen, um die Erreichbarkeit für die Kunden zu erhöhen und den sich verändernden Kundenbewegungen anzupassen, „Die Sichtbarkeit unseres Lotterie-Angebots und die Präsenz unserer Verkaufsstellen sind entscheidend für die Wahrnehmung beim Kunden und somit für die Generierung von Umsätzen“, betont man bei der hessischen Lotto-Zentrale in Wiesbaden. Dementsprechend wurde auch im vergangenen Jahr der Ausbau des Vertriebsnetzes in Einkaufszentren und Gewerbegebieten forciert, um an den Stellen vertreten zu sein, an denen sich der Kunde im Rahmen seines wöchentlichen Einkaufs aufhält. Hier sind, analog zu den Vorjahren, insbesondere Lebensmittelgeschäfte, Getränkemärkte und Tankstellen mit jeweils einem Plus von rund fünf Prozent zu nennen. Der klassische Tabak- und Zeitschriftenhandel geht hingegen laut Geschäftsbericht weiter zurück.

    Zusammenarbeit mit Mehrfachbetreibern
    Auch 2019 wurde die Zusammenarbeit mit den sogenannten Mehrfachbetreibern, also Händlern, die bereits erfolgreich eine oder mehrere Verkaufsstellen in Hessen betreiben, intensiviert. Die Lotteriegesellschaft konnte bereits bestehende Verkaufsstellen-Partner für die Übernahme oder Eröffnung weiterer Standorte gewinnen. Außerdem wurde die Erschließung neuer Branchen und Marktsegmente im Großhandel fortgesetzt.

    Zusammenarbeit mit Partnern
    Im Fokus stand bei Lotto Hessen auch die Zusammenarbeit mit Partnern, die das Warensortiment der Verkaufsstellen erweitern und somit für ein breiteres Produktsortiment, eine höhere Kundenfrequenz und letztlich für eine Steigerung des Umsatzes sorgen können. In diesem Zusammenhang werden auch Möglichkeiten geprüft und umgesetzt, Standorte mit Betrieben aus anderen Branchen zu bündeln und auf diese Weise Synergien zu nutzen.

    Starter-Pakete
    Neue Vertriebspartner des Glücksspielunternehmens erhielten sogenannte Starter-Pakete mit Hilfen bei der Verkaufsförderung, Produktschulung und Bewerbung des Angebots.

    Um die Zusammenarbeit mit den Verkaufsstellen zu vereinfachen und zu standardisieren, wurde das Allgemeine Qualitätsmanagement (AQUA) überarbeitet und verschlankt. Lotto Hessen zufolge ist das neue AQUA-Programm jetzt flexibler, leichter verständlich und attraktiver für die Vertragspartner. Bei der Neugestaltung wurde auch das Feedback von Seiten der Annahmestellen und des Hessischen Lotto- und Totoverbands (HLTV) aufgenommen. Das Abschneiden bei AQUA hat auch Einfluss auf die Provisionszahlungen an die Verkaufsstellen.


    Shop-Design entscheidend

    Das Shop-Design ist in erheblichem Maße entscheidend für die Attraktivität der Lotto-Verkaufspunkte. Daher stand gemeinsam mit Dienstleistungspartnern von Lotto Hessen die Entwicklung individueller, moderner und hochwertiger Shop-Konzepte im Vordergrund, die auf die jeweiligen Verkaufsstellen in den unterschiedlichen Branchen zugeschnitten wurden. Ein Teil der Ausstattung ist der Einsatz elektronischer Displays (Mediaboxen) zur Kundeninformation an solchen Standorten, die beispielsweise hochfrequentiert sind. 400 solcher Displays sind laut Geschäftsbericht im Einsatz. „Auf diesem Weg werden unter anderem Informationen zur jeweiligen Jackpot-Höhe oder zu Zusatzauslosungen zentralseitig ausgesteuert und kommuniziert und dabei gleichzeitig die Verkaufsstellen in der täglichen Arbeit entlastet“, so Lotto Hessen.

    red

  • Vorgaben für Ladenöffnungen bleiben

    LEIPZIG // Regelungen, mit denen eine Öffnung von Verkaufsstellen an Sonntagen erlaubt wird, müssen das verfassungsrechtlich geforderte Mindestniveau des Sonntagsschutzes wahren.

    Voraussetzungen
    Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bekräftigt und seine Rechtsprechung zu Vorschriften konkretisiert, die eine Sonntagsöffnung im öffentlichen Interesse zulassen und bestimmen, dass die Öffnung rechtfertigende Umstände unter bestimmten Voraussetzungen zu vermuten sind.

    Ausnahmen
    Die Antragstellerin wendet sich im Verfahren BVerwG 8 CN 1.19 gegen eine Satzung der Großen Kreisstadt Herrenberg, die eine sonntägliche Öffnung von Verkaufsstellen im gesamten Stadtgebiet aus Anlass des Historischen Handwerkermarkts und der Herrenberger Herbstschau im April und im Oktober 2017 und 2018 erlaubte. Der Verwaltungsgerichtshof hat den dagegen gerichteten Normenkontrollantrag abgewiesen und zur Begründung unter anderem ausgeführt, der verfassungsrechtliche Sonntagsschutz sei gewahrt. Dazu genüge, dass Sonntagsöffnungen seltene Ausnahmen blieben und die anlassgebenden Märkte und Ausstellungen keine bloßen Alibiveranstaltungen seien.

    pnf