Schlagwort: Vegetarische Süßigkeiten

  • ISM 2011: Zuckerreduziert naschen

    KÖLN (DTZ/schu). Exotische Rezepturen wie Schokolade mit einem Aroma von Single Malt-Whisky, prickelnde Bonbons mit Moussiereffekt oder laktosefreie Schokoladen und Butterkekse zeigen, dass die Hersteller mit immer neuen Ideen experimentieren, um vielleicht einen Trend anzustoßen und Verbraucher auf eine neue Fährte zu locken. Genauso wie die Anbieter süßer Kreationen suchen auch Snackanbieter neue Wege.

    Seien es zum Beispiel Gemüseriegel, Bio-Tomatensnacks oder fettreduzierte Knabbereien im „Greek Style“. Dabei machen Hersteller mit entsprechenden Kampagnen, zum Beispiel Katjes Fassin mit neuen prominenten Werbebotschaftern auf Ganzjahresprodukte oder zeitlich begrenzte Sondereditionen aufmerksam, läuten die Grillsaison mit deftigen Gebäckkreationen ein oder stellen sich zur diesjährigen Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland mit ihrer Produktpalette breit auf. Zum Abschluss der 41. Internationalen Süßwarenmesse (ISM) äußerten sich Veranstalter wie Aussteller überaus zufrieden mit dem Messeverlauf.

    [pic|285|l|||Die ISM schloss mit einem Besucherplus ab.|||]

    Vier Tage lang zeigte die internationale Süßwarenwirtschaft in Köln Profil und traf damit den Geschmack der rund 32 300 Besucher (2010: 30 871), die aus fast 150 Ländern nach Köln reisten. „Noch mehr Internationalität, hohe Besucherqualität, direkter Marktzugang: Dies sind die unbestrittenen Stärken der ISM. Der Gesprächsbedarf war in diesem Jahr wegen der angespannten Rohstoffsituation besonders hoch“, erklärte Tobias Bachmüller, Vorsitzender des Arbeitskreises Internationale Süßwarenmesse und geschäftsführender Gesellschafter bei Katjes Fassin. Zahlreiche Produktneuheiten sorgten für Aufmerksamkeit und zeigten, dass das Stimmungsbarometer der Branche durchaus positiv und optimistisch ausschlägt – den steigenden Rohstoffpreisen und Energiekosten zum Trotz.

    Hohe Beteiligung des deutschen Handels
    Der Wichtigkeit des Süßwaren- und Knabberartikelsektors bewusst, unterstrich Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle bei seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Süßwarenwirtschaft als Arbeitgeber und Ideentreiber. Die deutsche Süßwarenindustrie ist mit einem Umsatz von 12,3 Mrd. Euro im Jahr 2010 der drittgrößte Zweig der deutschen Ernährungsindustrie und liegt mit einer Exportquote von über 40 Prozent im gesamten Nahrungsmittelsektor weit über dem Durchschnitt.

    Die sehr gute Präsenz des deutschen Handels wurde von deutschen wie von ausländischen ISM-Ausstellern positiv bewertet. Aus allen Handelskanälen und Handelshäusern wurde hochkarätiges Fachpublikum registriert. Begrüßt wurde der Besucherzuspruch auch aus dem Süßwarenfachhandel, der besonders für die kleineren und mittleren Unternehmen eine wichtige Absatzschiene darstellt. Entscheidend war für die Aussteller jedoch vor allem die Qualität der Fachbesucher, die übereinstimmend als ausgezeichnet herausgestellt wurde. „Die Qualität der Besucher ist für die Gespräche ausschlaggebend“, hieß es von Herstellerseite.

    Zuckerware überzogen mit Zartbitterschokolade
    Für wichtige Impulse sorgten neue Erzeugnisse, die von innovativen Schokoladen- und Pralinenkonzepten bis zu leichten Snackvarianten reichten. Stark gefragt waren wie in den Vorjahren zuckerreduziertes Naschwerk und Süßigkeiten mit Zusatznutzen und in neuen Geschmacksrichtungen. Dazu zählten auch die „Bolivianischen Erdnüsse“ von Ültje, die neue kindgerechte Schokoladenlinie „Kidi-Choc“ mit 40 Prozent weniger Zucker in Verbindung mit Märchen- und Geschichtenbüchern, die das Baseler Unternehmen Cacobean präsentierte, oder neuartige Schichtpralinen in nostalgischer Schachtel aus Belgien. Vegetarische Süßigkeiten ohne tierische Gelatine sind ein weiterer Trend: zum Beispiel bietet Katjes Fassin insgesamt sieben Produkte mit dem Siegel „Be veggie“ an.

    Die Katjes-Marke „Ahoi“ zeigte auf der ISM „Brause Shots“ – kleine Kügelchen in mehreren Geschmacksvarianten, die beim Zerbeißen auf der Zunge prickeln. Gleich mehrere Gebäckhersteller, wie Bahlsen und Griesson-de Beukelaer präsentierten als neuen Trend dunkle Kekse mit heller Füllung. Außerdem erlebt das vor allem in Norddeutschland beliebte Lakritz einen neuen Frühling, hier seien stellvertretend Krüger und Mederer („Caramel-Beans“ aus Lakritz und cremigem Karamell) genannt. Mederer bietet außerdem eine Kombination aus Zuckerware und Zartbitterschokolade an: Apfel- und Pfirsichringe mit Schokoladenüberzug, die ab September auf den Markt kommen sollen.

    Neu im Verpackungstrend sind Gebinde, die zwischen große Familienpacks und einen Pausensnack passen. So hat Griesson-de Beukelaer nach einer Kundenumfrage die nun auch optisch überarbeitete Prinzenrolle in neue Einheiten gepackt. Neben der neuen 140 g-Packung, die im Single-Haushalt eine Tatort-Folge lang ausreicht, gibt es außerdem die 253  g-Variante, die im Kino bis zum Filmschluss hält. Das Unternehmen nahm deshalb die mittlere Größe des Doppelkekses mit der Schokoladenschicht aus dem Programm und bietet nur noch die original und die kleine Variante an. In den neuen Verpackungseinheiten stecken die originalen Doppelkekse.

    Aufgrund der Charakteristik der Süßwaren als Impulsartikel sind Sonderplatzierungen und optisch hervorstechende Displays für den Absatz an der Verkaufstheke nach wie vor unverzichtbar. Viele Hersteller legen auf diese Thematik besonderes Augenmerk. Mit Aktions- und Saisonware bedienen Anbieter den Konsumtrend zu Preiseinstiegsmarken. Auf der anderen Seite behaupten sich Artikel in Premiumqualität. Auf großen Zuspruch stieß die neue ISM-Sonderschau „ISM-Chocolate Master“. Die Meister der Schokoladenkunst zeigten in unterhaltsamen Demonstrationen Handwerkskunst und innovatives Schokoladendesign auf höchstem Niveau und vermittelten Fachbesuchern neue Ideen für kreative Schokoladen- und Pralinenprodukte.

    (DTZ 06/11)