Schlagwort: Unterhauswahlen

  • Hersteller kritisieren britisches Tempo

    LONDON // Die britische Regierung will die Einheitspackung für Tabakprodukte noch vor den Unterhauswahlen im Mai verabschieden. British American Tobacco (BAT) und Imperial Tobacco werfen den Verantwortlichen übereiltes Handeln vor.

    „Es ist bedauerlich, dass das Thema für den Wahlkampfmittel genutzt wird“, betont Imperial Tobacco in einer Mitteilung. „Zwei Jahre nach seiner Einführung in Australien, gibt es keinen glaubwürdigen Beweis, dass Plain Packaging (PP) einen Einfluss auf den Tabakkonsum hat. Dagegen ist der illegale Handel mit Tabakprodukten erheblich angestiegen.“

    Am 7. Mai stehen in Großbritannien die Unterhauswahlen an. Die allgemeine politische Lage ist laut Experten schwer einzuschätzen. Europa-Kritiker wie der Oppositionspolitiker Nigel Farage (Ukip) sind gegen weitere Tabak-Regulierungen, während Premierminister David Cameron (Conservative Party) mit diesem Vorstoß Farbe bekennen will, so die Einschätzung.

    Gesundheitsministerin Janes Ellison bestätigt, dass die Einheitspackung für Zigaretten und Feinschnitt gelten soll. Ein entsprechender Gesetzentwurf werde im Unterhaus vor den Wahlen eingebracht. Es wird damit gerechnet, dass die Maßnahme im Mai 2016 in Kraft tritt.

    In ihrer Begründung für die Regulierung hatte die britische Regierung wiederholt auf Australien verwiesen und eine Einführung von den dortigen Erfahrungen abhängig gemacht. Nach Ansicht von British American Tobacco (BAT) fehlen dagegen eindeutige Beweise, dass die gesundheitspolitischen Ziele der australischen Regierung erfüllt wurden. Allein „der illegale Handel ist auf ein Sieben-Jahres-Hoch angestiegen.“
    red

    (DTZ 05/15)