Schlagwort: und Tabakindustrie eingeht

  • Krise trifft Schwache

    NÜRNBERG // Betriebe, die zumindest eine Person zum Mindestlohn beschäftigen oder Löhne unterhalb des Mindestlohns zahlen möchten, haben im zweiten Quartal 2020 weniger Personal nachgefragt als andere Betriebe.

    In Mindestlohnbetrieben wurden durchschnittlich 0,3 Personen weniger gesucht als im vierten Quartal 2019, während alle anderen Betriebe 0,1 offene Stellen weniger hatten als vor der Krise. Im dritten Quartal zeigte sich kein signifikanter Unterschied mehr zwischen Mindestlohn- und anderen Betrieben. Das ergibt eine jetzt veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).


    Hotel- und Gastgewerbe

    Mindestlohnbetriebe gaben um etwa 13 Prozentpunkte häufiger an, negativ von der Krise betroffen zu sein als andere. Insgesamt berichteten 40 Prozent aller Firmen, negativ von der Krise betroffen zu sein. „Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sich Mindestlohnbetriebe vergleichsweise häufiger in Wirtschaftszweigen befinden, die von der Corona-Krise stärker betroffen sind, wie etwa das Hotel- und Gastgewerbe“, erklärt IAB-Forscher Mario Bossler. Dazu zählen auch die Zweige Kunst, Unterhaltung und Erholung, die Reisebranche sowie der Zeitarbeitssektor.

    Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit lag unter den Mindestlohnbetrieben um rund elf Prozentpunkte höher als im übrigen Teil der Wirtschaft.

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  • Weniger freie Jobs

    NÜRNBERG // Im vierten Quartal 2020 gab es bundesweit knapp 1,2 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vorjahresniveau vom vierten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen damit um 231 000.


    Offene Stellen

    Das entspricht einem Rückgang von rund 16 Prozent. Gegenüber dem dritten Quartal 2020 stieg die Zahl der offenen Stellen jedoch um 250 000 oder 27 Prozent. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Viertes Quartal
    „Die Zahlen bilden das Stellenniveau über das gesamte vierte Quartal ab“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Bis Mitte Dezember waren zunächst nur bestimmte Branchen wie Gastronomie sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen vom Lockdown direkt betroffen. „Dadurch sehen wir für weite Teile der Wirtschaft noch die Fortsetzung der aufgehellten Entwicklung des dritten Quartals“, sagt Kubis.


    Nach dem Lockdown

    Ein deutlicher Stellenanstieg gegenüber dem dritten Quartal war bei den Betrieben im Verarbeitenden Gewerbe zu beobachten. Hier stieg die Zahl der offenen Stellen im vierten Quartal 2020 auf 119 000 und lag damit 60 Prozent über dem Wert des dritten Quartals. „Auch wenn die pandemiebedingten Einschränkungen deutliche Spuren in fast allen Sektoren am Arbeitsmarkt hinterlassen, macht die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe Hoffnung auf einen dynamischen Aufwärtstrend nach dem Lockdown“, betont Kubis.

    Zudem war gegenüber dem Vorjahresquartal ein Einbruch bei unternehmensnahen Dienstleistungen und sonstigen Dienstleistungen, etwa dem Gastgewerbe, zu beobachten.

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