SEEVETAL // „Wir sind auf dem richtigen Weg und sehr guter Dinge, dass wir das Unternehmen fortführen können“, sagt Sven Heeder, Gründer und Chef des norddeutschen E-Zigaretten-Spezialisten Red Kiwi. Hintergrund: Red Kiwi hat beim Amtsgericht Lüneburg einen Insolvenzantrag gestellt.
Auch der vorläufige Insolvenzverwalter, der Hamburger Rechtsanwalt Henning Sämisch, zeigt sich verhalten optimistisch: „Die Gesellschaft hat aufgrund des Brandings, der Qualität der Produkte und der langen Marktpräsenz eine absolut gute Perspektive. So haben sich bereits mehrere Übernahmeinteressenten gemeldet. Denkbar ist auch der Erhalt des Unternehmens mittels eines von der Gesellschaft angestrebten Insolvenzplans. Das bisher gesichtete Zahlenmaterial lässt dies gut möglich erscheinen.“
Als „Notwehr“ bezeichnet denn auch Heeder den Insolvenzantrag. In der Vergangenheit habe man Fehler gemacht, die zum Teil zu hohen Verbindlichkeiten geführt hätten. Umstrukturierungen, etwa im personellen Bereich, sowie eine neue Ausrichtung bei den angebotenen Produkten und im Vertrieb sollen Red Kiwi zurück auf den Weg in die Erfolgsspur bringen.
Laut Heeder ist unter anderem angestrebt, sich künftig auf margenstärkere Produkte zu fokussieren. Dazu wollen die Seevetaler ihr Sortiment behutsam anpassen, ohne sich jedoch aus bestehenden Geschäftsfeldern zurückzuziehen. Neue Produkte und eine deutlich verbesserte Lieferfähigkeit sollen ebenfalls dazu beitragen, dass das Unternehmen erhalten bleibt.
Heeder jedenfalls betont, das Red-Kiwi-Team sei an Bord und mache weiter. Auch Kunden oder Lieferanten seien bislang nicht abgesprungen. Zudem sei das Unternehmen „strukturell gesund“. Auf der InterTabac wird Heeder auch wieder anzutreffen sein – dieses Jahr allerdings nicht mit eigenem Stand.
max
(DTZ 32/18)