Schlagwort: Toxikologische Risikobewertung

  • Neues Messverfahren „Evape“

    STUTTGART // Mit „Evape“ haben Forscher vom Frauenhofer Institut ein patentiertes System entwickelt, in dem sich die Temperaturen der Liquids beim Verdampfen in der E-Zigarette methodisch messen und testen lassen.

    Das war bislang nicht möglich, ist jedoch wichtig, da bei toxikologischen Risikobewertungen berücksichtigt werden muss, dass die Temperatur in E-Zigaretten je nach Modell und integriertem Akku stark variiert. So können bei verschiedenen E-Zigaretten auch unterschiedliche thermische Zersetzungsprodukte entstehen.

    Nicht universell gültige und vergleichbare Daten
    Die Hersteller müssen zwar toxikologische Daten der Liquids sowie ihrer Emissionen offenlegen, doch da die am Markt vorhandenen E-Zigaretten diverse Temperaturprofile erzeugen, sind die Ergebnisse nicht universell gültig und vergleichbar.

    Die Aufgabenstellung lag darin, Liquids entsprechend ihren Inhaltsstoffen entlang der relevanten Temperaturen von 150 bis 350 Grad zu testen. Mit EVape konnten die Stuttgarter die Lücke schließen. Das portable Laborgerät, das sich an Analysegeräte anschließen lässt, gewährleistet ein Verdampfen unter kontrollierten Bedingungen, sodass die Ergebnisse unabhängig von der verwendeten E-Zigarette und somit vergleichbar sind.

    System für Industrie, Laboratorien und Überwachungsbehörden
    EVape soll Herstellern bereits vor der Produktion der Liquids die Möglichkeit bieten, potenziell gefährliche Substanzen auszuschließen. Das System erfasst schnell und effektiv toxikologische Profile für Liquids. So lassen sich im Vorfeld für das Produkt bestimmte Temperaturen einschränken beziehungsweise freigeben und durch kontinuierliches Messen der Temperatur alle unter realistischen Bedingungen entstehenden Emissionen identifizieren.

    Außerdem soll EVape Laboratorien, Überwachungsbehörden und der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Man strebe den Einsatz von EVape als Referenzgerät an, sodass Liquids erst nach der Qualitätskontrolle mit dem Frauenhofer-Testsystem auf den Markt kommen“, heißt es aus dem Forschungsinstitut. red