WEIMAR // „In den zurückliegenden Jahren ist der Zigarren-Umsatz in meinem Geschäft kontinuierlich gestiegen“, berichtet der Weimarer Fachhändler Jens Borski. 2019 verzeichnete der Inhaber des Fachgeschäfts Best Cigars ein Plus von zirka 20 Prozent. „Dabei hilft uns natürlich der wachsende Strom von Touristen in Weimar. Wegen des Bauhaus-Jubiläums im vergangenen Jahr stiegen die Gästezahlen nochmals deutlich an. Und das wirkte sich auch bei meinen Umsätzen positiv aus“, erklärt Borski.
Kubanische Produkte
Am meisten gefragt sind bei ihm kubanische Produkte. Platz 2 bei den Herkunftsländern teilen sich die Dominikanische Republik und Nicaragua, das als Zigarrenland stark an Bedeutung gewonnen hat.
Die Umsatzentwicklung bei Havannas bezeichnet Borski als besonders gut. „Und das, obwohl einige hochpreisige Produkte, zum Beispiel Partagás Lusitanias, nicht verfügbar waren“, so der Weimarer Fachhändler. Er vermutet, dass sein Habanos-Umsatz bei einer besseren Lieferfähigkeit noch höher ausgefallen wäre.
Neben den Havannas, die 2019 querbeet über alle Preislagen hinweg gut bis sehr gut verkauft wurden, registrierte Borski eine starke Nachfrage nach Produkten der Marken „Davidoff“, „Griffin´s“ und „Fuente“.
Corona-Epidemie
Obwohl das Zigarrengeschäft für gewöhnlich im Januar und Februar eher flau ist, hat es sich 2020 bei ihm recht gut angelassen. Doch dann kam die Corona-Epidemie. „Ab Anfang März war das Geschäft wie abgeschnitten. Noch bevor von der Politik die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus beschlossen wurden, kamen die Touristen nicht mehr“, sagt Borski, dessen Fachgeschäft mit Zigarren und Spirituosen zwar geöffnet, jedoch wie viele andere kaum Kundenfrequenz hatte.
März und April
„März und April waren auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Katastrophe, aber ich konnte wenigstens noch ein bisschen Umsatz machen. In diesen Zeiten freut man sich ja über jeden Euro, den man einnimmt. Deshalb will ich mich nicht zu sehr beschweren, zumal andere mehrere Wochen überhaupt keinen Umsatz und nur Kosten hatten, weil sie ihre Läden nicht öffnen durften“, so Borski.
Kundenfrequenz
Nachdem auch die Tabakläden in Thüringen nun wieder öffnen dürfen, hofft er, dass sich die Kundenfrequenz wieder erhöht. „Zu halbwegs normalen Verhältnissen, sprich ausreichender Frequenz, werden wir wohl erst dann zurückkehren, wenn die Touristen wieder nach Weimar kommen und alle, inklusive Gastronomie und Hotellerie, aufmachen dürfen. Vollends Normalität herrscht wahrscheinlich erst dann, wenn Medikamente zur erfolgreichen Bekämpfung von Covid-19 gefunden werden“, glaubt der Ladeninhaber.
Corona-Format
Übrigens: Das traditionsreiche Corona-Format ist bei Best Cigars derzeit trotz seiner Namensgleichheit mit dem grassierenden Virus nicht weniger gefragt als vorher – aber auch nicht mehr. Jens Borski schätzt den Anteil der Corona-Raucher seiner Kundschaft auf etwa ein Viertel. „Früher, also vor einigen Jahren, waren es gefühlt 70 Prozent“, meint er. Doch längst wurde die Corona von den Formaten Robusto und Shortrobusto überholt, die heute mindestens 50 Prozent an seinem Zigarrenumsatz halten.
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