Schlagwort: Tabakwarensubstitute

  • Sehr starker Steuer-Oktober

    WIESBADEN // Der Oktober war für den deutschen Fiskus in Sachen Tabaksteuer der bisher stärkste Monat des laufenden Jahres: 1,5 Milliarden Euro kassierte der Bund – gegenüber dem Vorjahresmonat mit 1,4 Milliarden Euro ein Plus von 7,9 Prozent, im Vergleich zum September 2024 mit knapp 1,2 Milliarden Euro resultierte sogar ein Zuwachs um fast 32,5 Prozent.

    Erfreuliche Entwicklung
    Hauptträger dieser Entwicklung war – wenig überraschend – die Zigarette, die mit einem Sprung um 8,2 Prozent auf etwa 1,3 Milliarden Euro für erfreuliche Zahlen sorgte. Allerdings: Mit Blick auf die gesamten zehn Monate des laufenden Jahres fällt die Differenz zu 2023 mit 0,7 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro nicht ganz so gravierend aus.

    Rekordmonat für Tabakwarensubstitute
    Einen Rekordmonat gab es auch für die sogenannten Tabakwarensubstitute; mit 30,7 Millionen Euro. Der Markt für E-Zigaretten-Liquids hat damit einen Sprung gemacht. Für statistische Verzerrungen aufgrund der neuen Steuer, die ja bereits zum 1. Januar in Kraft getreten war, dürfte das eigentlich zu spät sein. Insgesamt hat der Fiskus im laufenden Jahr aus der Warengruppe bereits rund 200,5 Millionen Euro eingenommen. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum 150,0 Millionen Euro.

    Keine Zahlen veröffentlicht das Statistische Bundesamt weiter für erhitzten Tabak. Dabei sind in Deutschland allein drei Geräte der großen Hersteller verfügbar, dazu eine ganze Reihe von Klon-Sticks.

    Dass die – offiziellen – Zahlen für Wasserpfeifentabak nach oben schossen, seit die Mengengrenze aufgehoben wurde, ist nachvollziehbar. Betrachtet man nur die vier Monate seit dem Kippen der Vorgaben, ergibt sich ein Plus von 72,5 Prozent auf gut 38,4 Millionen Euro.

    Wenig erfreulich verlief der Oktober für Pfeifentabak (minus 74,3 Prozent zum Vorjahresmonat). 

    red

  • Insgesamt stabile Steuerlage

    WIESBADEN // Das Statistische Bundesamt hat jetzt die Einnahmen des Fiskus aus der Tabaksteuer für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres vorgelegt. Erstes Fazit: Die Zahlen zeigen sich recht stabil.

    Leichtes Minus für Zigaretten
    Dabei resultierte bei Zigaretten ein leichtes Minus um 0,3 Prozent auf knapp 8,4 Milliarden Euro. Zigarren trugen bei einem Rückgang von 4,4 Prozent knapp 70 Millionen Euro zum Staatssäckel bei.
    Alle anderen Produktkategorien weisen bis einschließlich September ein Plus auf. Besonders hoch fielen diese Zuwächse bei Pfeifentabak (38,9 Prozent auf fast 13 Millionen Euro), Wasserpfeifentabak (33,6 Prozent auf knapp 46,9 Millionen Euro) und den sogenannten Tabakwarensubstituten, also in erster Linie Liquids für E-Zigaretten (20,8 Prozent auf 169,8 Millionen Euro) aus.

    Feinschnitt im Plus
    Allein auf den September bezogen, fällt das Bild etwas schlechter aus. Das Steueraufkommen bei Zigarettenprodukten fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat August um 8,6 Prozent auf etwas mehr als 937 Millionen Euro. Bei Feinschnitt gab es ein Plus von 17, Prozent auf gut 188 Millionen Euro, die Tabakwarensubstitute legten 17 Prozent auf rund 17,6 Millionen Euro zu.
    Besonders schlecht sieht dabei die Statistik des Bundesamts für die Warengruppe Pfeifentabak aus: Mit einem Minus von 66,6 Prozent gab es den dritten deutlichen Rückgang in Folge.

    Der Blick auf den Netto-Bezug von Steuerzeichen als vorlaufendem Indikator lässt die Tabakwarenbranche auf anziehende Verkaufszahlen hoffen: Bei Zigaretten lag die Summe im September 2024 bei knapp 1,3 Milliarden Euro, bei Feinschnitt bei 222,6 Millionen Euro. Das sind zum Vormonat deutliche Steigerungen.

    red

  • Tabaksteuereinnahmen stark

    WIESBADEN // Knapp 1,3 Milliarden Euro – so viel hat der Fiskus im August an Tabaksteuern kassiert. Das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund fünf Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2023. Insgesamt wanderten in diesem Jahr bislang etwa 9,2 Milliarden Euro ins Staatssäckel, rund zwei Prozent mehr als in den ersten acht Monaten des Vorjahrs mit knapp 9,0 Milliarden Euro.

    Die Kategorien im Einzelnen: Zigarren und Zigarillos schnitten im August mit 7,3 Millionen Euro um mehr als 14 Prozent besser ab als vor einem Jahr. Schwach zeigten sich die sogenannten Tabakwarensubstitute, also in erster Linie Liquids für E-Zigaretten, die es auf knapp 14,2 Millionen Euro brachten. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein Minus von 38,1 Prozent. Das dürfte vor allem daran liegen, dass sich der Abverkauf in den Monaten März bis Juli sehr stark entwickelt hat. Bei Zigaretten gab es ein Plus von 5,1 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro.

    Feinschnitt- und Shisha-Tabak
    Auf ähnlichem Niveau landete auch Feinschnitt, wo die Bundesstatistiker einen Zuwachs um 6,0 Prozent auf 177,8 Millionen Euro verzeichneten. Bei Pfeifentabak dagegen brachen die Tabaksteuereinnahmen – wie schon im Juli 2024 – förmlich ein. Hier schlug ein Minus von 69,8 Prozent auf 233 204 Euro zu Buche. Beobachter führen das vor allem auf die vom Handel und von den Konsumenten ungeliebten Zwei-Komponenten-Tabak für Wasserpfeifen zurück. Hier gab es erhebliche Erstattungen. Wasserpfeifentabak zeigt sich deutlich erholt, nachdem die Mengengrenze im Handel wieder kassiert worden war. Hier zeigt die Statistik einen Zuwachs von 138,5 Prozent auf knapp 14,4 Millionen Euro. Die Zahlen für erhitzten Tabak werden von der Wiesbadener Behörde aus Wettbewerbsgründen weiterhin nicht ausgewiesen.

    Blickt man auf den Bezug von Steuerzeichen als vorlaufendem Indikator, so dürfte der September etwas schwächer ausfallen. Aber das entscheiden letztlich die Konsumenten. red

  • Tabaksteuer legt im März zu

    WIESBADEN // Erneut sind die Einnahmen des Bundes aus der Tabaksteuer gestiegen, diesmal um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 1,0 Milliarden Euro. Insgesamt resultiert somit fürs erste Quartal dieses Jahres ein Aufkommen von gut 2,8 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 150 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal.

    Zigarren im Minus
    Bei Zigarren kehrt – nach einem Minus von 26,4 Prozent im Januar und einem Plus von 85,6 Prozent im Februar – nun wieder eine gewisse Beruhigung ein. Dennoch schneidet das Marktsegment mit einem Zuwachs um 8,8 Prozent auf immerhin mehr als zehn Millionen Euro auf niedrigem Niveau recht gut ab. Ähnlich sieht es bei Zigaretten aus, wenn auch hier die prozentualen Abweichungen nicht so groß ausgefallen waren. Hier steht aktuell ein Plus von 3,5 Prozent auf knapp 852 Millionen Euro. Bei Feinschnitt wirkt sich offenbar die angespannte ökonomische Situation vieler Konsumenten aus. Die Steigerung zieht sich seit Januar durch und beträgt zurzeit 15,3 Prozent auf fast 145 Millionen Euro. Pfeifen- und Wasserpfeifentabak zeigen sich robust im untersten Millionen-Euro-Bereich.

    Zu Tabakerhitzern machen die Statistiker unverändert keine Aussagen. Bei den sogenannten Tabakwarensubstituten (das sind insbesondere Liquids für E-Zigaretten) lag das Plus zum Vorjahr im März bei 31,1 Prozent auf mehr als 19,1 Millionen Euro. 

    red

  • „Nachversteuerung verfassungswidrig“

    BERLIN // Die Besteuerung sogenannter Tabakwarensubstitute, also Liquids, Basen und Aromen für E-Zigaretten, ist beschlossene Sache. Doch hinter den Kulissen ringen die Beteiligten derzeit darum, wie die Besteuerung umgesetzt werden soll.

    Fest steht: Unversteuerte Produkte, die vor dem Stichtag 1. Juli 2022 hergestellt und in den freien Verkehr gebracht werden, können nach dem aktuellen rechtlichen Status quo unbegrenzt verkauft werden. Damit können die Anbieter in den kommenden Monaten ihre Fertigung auf Hochtouren laufen lassen, um möglichst viel Altware in den Handel zu bekommen.


    BMF muss tricksen

    Bislang hat das zuständige Bundesfinanzministerium (BMF) einen Stichtag – die Rede war vom 12. Februar 2023 – kommuniziert, ab dem ein Verkauf unversteuerter Ware nicht mehr erlaubt sein soll. Das Ministerium hat nun erkannt, dass es vermutlich auf recht üppige Summen verzichten muss. Daher versuchen die Beamten, eine Lücke zu finden, wie auch im Nachhinein ein Satz von 16 Cent je Milliliter erhoben werden könnte. Allerdings muss das BMF dazu tricksen – und will sich einer für diesen Zweck ins TabStMoG eingebauten Regelung bedienen: Im neuen Paragrafen 1b heißt es dort, dass für Substitute für Tabakwaren die Vorschriften für die Kaffeesteuer nach dem Kaffeesteuergesetz sowie den dazu ergangenen Durchführungsbestimmungen sinngemäß gelten.

    Offenbar möchte das BMF die entsprechenden Vorschriften so modifizieren, dass der Besitz unversteuerter Liquids bereits ab 1. Juli 2022 eine erstmalige Besteuerung auslöst. Dazu müsste das Kaffeesteuergesetz geändert werden, womit wohl nicht vor 2024 zu rechnen wäre. In diesem Fall könnten unter Umständen alle Besitzer unversteuerter Altwaren verpflichtet werden, eine Steuererklärung für diese Produkte abzugeben. Aber: Experten sind sicher, dass eine solche Regelung verfassungswidrig wäre. Stephan Endler, Chef der Essener Niko Liquids Holding: „Jeder Händler, der Liquids in gutem Glauben an das Verbot der nachträglichen Besteuerung erwirbt, müsste sich auf einmal mit Steuernachforderungen herumschlagen. Dazu wird es nicht kommen!“

    Endler, der bereits mehrere Juristen mit dem Fall beschäftigt, ist sicher, dass die Behörden derzeit Verunsicherung verbreiten wollen, um zu verhindern, dass der Handel umfangreiche Lagerbestände aufbaut. Endler: „Sollte es wider Erwarten zu einer – wie auch immer gearteten – Nachversteuerung der Altware kommen, werden wir Klage beim Bundesverfassungsgericht einreichen.“

    max