Schlagwort: Tabakkultur in Deutschland

  • VdR sieht bei individueller Freiheit „Alarmstufe rot“

    BERLIN // Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) in Berlin standen die neue Struktur und die sich daraus ergebenden Vorteile im Mittelpunkt des Dialogs. Nachdem die Zigarettenkonzerne die mittelständisch geprägte Interessengemeinschaft verlassen haben, begründen sich ein klares Mittelstandsmandat und eine Konzentrierung auf den im Trend liegenden Sektor „Genuss“.

    Um so mehr, so der Vorsitzende des VdR, Patrick Engels, sei das regulatorische Bürokratiemonster Track & Trace, das die EU auf den Weg gebracht hat, abzulehnen. Dass auch in Deutschland alle Warenströme von Zigaretten und Drehtabak rückverfolgbar sind – vom Tabakhersteller bis zum Kiosk, koste die Mitgliedsunternehmen des VdR nach Verbandsangaben Unsummen und ist kein Schritt auf dem Weg, Schmuggel nachhaltig einzudämmen. Doch die Rauchtabakindustrie kämpft weiter damit, die schlimmsten Folgen des Gesetzes abzumildern.

    Engels, der gerade ins Kuratorium des Lebensmittelverbandes Deutschland gewählt wurde, betonte, wie wichtig die Zugehörigkeit und Zusammenarbeit mit starken Partnern heutzutage sei – national wie auf europäischer Ebene. Man sei ansonsten der Verbots-Bürokratie bedingungslos ausgeliefert.

    „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig.“
    VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster hob in seiner Grundsatzrede auf die Gefahr der Umerziehungsgelüste eines allumfassend regeln wollenden Staates ab: „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig. Der Idee eines aufgeklärten mündigen Bürgers wird die belehrende Erziehung durch grüne Politik und subventionsnaher Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) entgegengesetzt. Wir müssen energisch gegen die Einschränkungen individueller Freiheiten kämpfen. Es ist Alarmstufe rot.“ Von Foerster vermisst mehr denn je einen gesellschaftlichen Liberalismus, der für die Freiheitssehnsüchte des Menschen kämpfe.

    Er gab auch einen Ausblick auf das 100-Jahre-Jubiläum im kommenden Jahr. Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie ist die älteste Stimme der Tabakwirtschaft in Deutschland. Nach dem Ausscheiden der Industrie hat der Verband aktuell (Stand: 1. Juli) 13 Mitgliedsunternehmen. Seit 1920 besitzt der VdR eine starke Verankerung im deutschen Mittelstand und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik, den Medien und der Öffentlichkeit.

    Im Mittelpunkt steht die wirtschaftliche und kulturelle Vielfalt von Tabak in Deutschland und auf europäischer Ebene. Tabakkultur in Deutschland sei eng verbunden mit den Werten Verantwortung, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein, ganz besonders im Hinblick auf den Jugendschutz.

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    (DTZ 26/19)