Schlagwort: Tabakbauern

  • Japanische Tabakbauern bremsen Privatisierung

    TOKIO (DTZ/red). Die vollständige Privatisierung von Japan Tobacco Inc. ist vorerst vom Tisch. Der Protest der Tabakbauern mit Unterstützung der Opposition, der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) zwingen die Regierung von Premierminister Yoshihiko Noda (Demokratische Partei Japans/DPJ) ihre Plänen zu reduzieren, schreibt das „Wallstreet Journal“ (WSJ).

    Statt ihren 50 Prozent-Anteil am drittgrößten Zigarettenherstellerweltweit für rund 24 Mrd. Dollar (rd. 17,8 Mrd. Euro) zu verkaufen, soll nur ein Drittel der Firmenanteil veräußert werden, heißt es. Führende Politiker der Regierungspartei und Vertreter der Opposition einigten vor kurzem auf einen Wiederaufbau-Fonds. Darin sollen rund 17 Prozent des Staatsanteils eingezahlt werden, was rund 8,3 Mrd. Dollar (rd. 6,2 Mrd. Euro) entspricht. Mit der Summe soll der Wiederaufbau in den Gebieten vorangetrieben werden, die durch das Erdbeben und den Tsunami im März betroffen sind.

    Die vollständige Privatisierung hätte für Japan Tobacco Inc. Medieninformationen zufolge den Weg freigemacht für eine Expansionsoffensive nach Übersee, da der heimische Markt nur noch schrumpft. Für die Landwirte indessen, die gemeinsam mit der staatlichen Unterstützung und der gesetzlichen Verpflichtung JTs ihre Produkte zu kaufen, würde diese Entwicklung ihre Existenz vernichten, da der Hersteller dann bei günstigeren Rohstofflieferanten weltweit einkaufen kann.

    Der Zigarettenhersteller sieht keine Alternative zur Privatisierung, wenn er im Wettbewerb der globalen Hersteller bestehen will, so das WSJ.

    (DTZ 47/11)

  • Tabakbauern starten weltweite Petition gegen WHO

    LEXINGTON/KENTUCKY (DTZ/vi). Auf der Jahreshauptversammlung der International Tobacco Growers Association (ITGA), die in Lexington stattfand, warf die Versammlung der Tabakbauern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor, der Existenz von Millionen von Farmern und deren Familien in einigen der ärmsten Regionen der Welt absolut gleichgültig gegenüberzustehen.

    Im Einzelnen ging es um die „verheerenden“ Konsequenzen, die durch die neuen Richtlinien für das Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums (Framework Convention of Tobacco Control, FCTC) heraufbeschworen werden. Das Übereinkommen ist das erste unter der Federführung der WHO ausgehandelte Abkommen. Hierzu zählen das Verbot der Verwendung von Zusatzstoffen in Tabakwaren sowie die Reduzierung der Anbauflächen weltweit.

    „Wir sind diejenigen, die von diesen Richtlinien am stärksten betroffen sind“, erklärt Antonio Abrunhosa, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IGTA, und fügt an: „Trotzdem entscheiden Menschen, die nur über sehr beschränkte Kenntnisse darüber verfügen, wie Tabak angebaut wird, völlig willkürlich über unser Schicksal, ohne auch nur mit uns darüber zu sprechen.“

    Vernichtung von ExistenzenIn den vergangenen Wochen hat die ITGA, die 30 Millionen Tabakbauern vertritt, eine Petition gegen die Vorschläge der WHO gestartet und bei Pflanzern auf der ganzen Welt in Umlauf gebracht. Seitdem wurden über 200 000 Unterschriften in 25 Anbauländern gesammelt.

    Am 8. November, eine Woche vor Ratifizierung der Richtlinienentwürfe in Uruguay, werden Tabakbauern ihren Regierungen die unterzeichneten Petitionen vorlegen, zusammen mit dem Aufruf, das Vorhaben abzulehnen und zu verhindern, dass die Existenz von Millionen von Tabakbauern zerstört wird.

    (DTZ 43/10)