Schlagwort: Studienergebnisse

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    und wieder beginnt eine neue Woche – diesmal mit einigen Lockerungen. Immerhin: Die meisten Geschäfte dürfen wieder öffnen, jetzt kommen auch die ersten Parks, Zoos und Museen dazu. Dennoch sind wir noch weit entfernt von einem normalen (Wirtschafts-)Leben. Allerdings überbieten sich die Landesregierungen nun geradezu mit neuen Möglichkeiten – bis auf Bayern, wo Ministerpräsident Markus Söder konkrete Zahlen vom Robert-Koch-Institut fordert, die ihm seine Entscheidungen weitgehend abnehmen sollen.

    Lockerungen
    Kein Wunder, dass immer mehr Lockerungen gefordert werden. Denn langsam zeichnet sich auch für den Einzelnen ab, dass es finanzielle Einbußen geben wird. Wer jetzt Schüler ist, dürfte aufgrund der Bildungslücken ein geringeres Einkommen haben. Und die Krankenkassen werden ihre Beiträge spürbar erhöhen. Bleibt unterm Strich im Portemonnaie jedes Bürgers weniger Geld für den – für den Handel so wichtigen – Konsum.

    Zwei Studien
    Zwei Studien sind mir am vergangenen Wochenende besonders aufgefallen. Da ging es zum einen um Ergebnisse eines indonesischen Forscherteams. Das hat festgestellt, dass – wenig neu – vor allem ältere, männliche an Covid-19 Erkrankte mit Vorschädigungen ein erhöhtes Sterberisiko aufwiesen. Neu war, dass der Vitamin-D-Spiegel eine wichtige Rolle spielte. Die Mortalitätsrate war umso höher, je niedriger der Vitamin-Spiegel war. Der menschliche Körper bildet Vitamin D bei Sonneneinstrahlung – oder um es plakativ zu sagen: Bleiben Sie nicht zu Hause!

    Die zweite Studie kommt aus den USA. In New York hat man Menschen in zufälligen Stichproben auf das neue Corona-Virus getestet. Dabei wurde festgestellt, dass viel mehr Menschen bereits infiziert waren, als man bislang angenommen hatte. Die Schätzungen aufgrund der Testergebnisse liegen nun bei 1,7 Millionen Menschen, bisher wusste man von 170.000 Betroffenen.


    Ökonomische Situation

    Während Mediziner und Statistiker über die Gefährlichkeit des Virus streiten, wird die ökonomische Situation für viele Unternehmen immer bedrohlicher. Für kleine Tabakwarenfachhändler versucht nun der BTWE finanzielle Hilfen zur Verfügung zu stellen, ist dabei auf die Unterstützung der großen Hersteller angewiesen. Immerhin: Die ersten machen bereits mit. Lesen Sie mehr in der kommenden Ausgabe von DTZ.

    DTZ digital
    Apropos: Sie sind womöglich im Homeoffice und bekommen Ihre DTZ in die Firma? Dann nutzen Sie unseren kostenlosen Corona-Service: Wir liefern Ihnen DTZ – ebenso wie den Smokers Club und das Tobacco Journal International – gratis an eine Adresse Ihrer Wahl – per Post oder per Mail. Wählen Sie die entsprechende Option einfach hier aus: [link|http://www.lesen-im-homeoffice.de/tabak/]http://www.lesen-im-homeoffice.de/tabak/[/link].

    Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese Woche.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Netzwerk Rauchen relativiert

    MAINZ // Das Coronavirus fordert weltweit Opfer. Neben der Suche nach einem Impfstoff forschen Wissenschaftler auch intensiv nach den Risiken, die zu einer Covid-19-Erkrankung führen können.

    Schwierige Datenlage
    Die Datenlage ist schwierig. Medienberichten zufolge lassen Erhebungen aus China den Schluss zu, dass Patienten, die mit schwerem Covid-19-Krankheitsverlauf ins Krankenhaus kommen, oftmals an Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD/deutsch: dauerhaft atemwegsverengende Lungenerkrankung) und Krebs leiden. Krankheitsbilder, die einige Forscher mit den Folgen des Rauchens in Verbindung bringen. Noch allerdings ist die Datenlage zu begrenzt, um weitere Schlüsse zu ziehen, schränken die Wissenschaftler ihre Aussagen selbst ein.

    Studienergebnisse nicht eindeutig
    „Gemessen „am Raucheranteil in der Bevölkerung findet sich eine auffällig geringe Zahl an Tabakrauchern unter Corona-Patienten“, betont die Interessengemeinschaft Netzwerk Rauchen auf ihrer [link|https://netzwerk-rauchen.de/]Webseite[/link]. Dabei beruft sie sich auf Untersuchungsdaten aus China und den USA. Die „Verbraucherschutzorganisation für Tabakgenießer“ widerspricht der Behauptung, dass wegen Corona im Krankenhaus behandelte Raucher, einen schwereren Krankheitsverlauf zu befürchten hätten. „Hierzu liegen bisher keine eindeutigen Studienergebnisse vor“, sagt Christoph Lövenich vom Netzwerk Rauchen.

    red

  • Ist Dampf-Werbung wirklich schädlich?

    MAINZ // Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung hat – gefördert durch die DAK – vor wenigen Wochen eine Untersuchung vorgelegt. Darin geht es um „Werbung für E-Zigaretten und Rauchverhalten im Kindes- und Jugendalter“. Die Krankenversicherung fasst die Ergebnisse plakativ so zusammen: „Werbung für E-Zigaretten verführt Kinder zum Rauchen.“

    In den Ergebnissen der Studie stellen die Verfasser „signifikante Zusammenhänge“ zwischen dem Konsum Jugendlicher von Zigaretten, Shisha und E-Zigaretten her. Besonders spannend allerdings ist die Schlussfolgerung der Autoren: „Eine kausale Interpretation der Studienergebnisse ist aufgrund der Anlage der Studie nicht möglich.“ Im Klartext: Es ist nicht feststellbar, ob die Jugendlichen rauchten und dampften, weil sie Werbung für E-Zigaretten gesehen hatten, oder ob ihnen die Motive auffielen, weil sie ohnehin schon Konsumenten waren. Dazu meint der Grazer E-Zigaretten-Befürworter und Hochschulprofessor Bernd Mayer: „Die Daten sagen uns nichts, was einem nicht auch der Hausverstand sagt.“ Die Ergebnisse seien vielmehr „nichtssagend“.

    Tatsächlich machen es solche Auswertungen schwieriger für die Branche. Der Wissenschaftler Konstantinos Farsalinos stellte dazu kürzlich fest: „Es gibt Organisationen, die Forschung nur unter dem Aspekt finanzieren, dass negative Ergebnisse gefunden werden.“ Diesen Vorwurf wird sich nun auch die DAK Gesundheit vorhalten lassen müssen.

    max

    (DTZ 49/18)