Schlagwort: Strategische Entscheidung

  • Moosmayr kauft Hauser

    AUGSBURG / Trattnach // Das Traditionsunternehmen Hauser mit Sitz in Augsburg, bekannt als Großhändler für Raucherbedarfsartikel, wechselt seine Besitzer. Die Gesellschafter geben ihre Anteile an die Moosmayr Holding GmbH mit Sitz in Oberösterreich ab.

    Ein für die Branche nicht unbeachtlicher Kauf fand Ende September statt. Die Familie Moosmayr, die selbst im Tabakwaren- und Raucherbedarfsgroßhandel tätig ist, ist seither 100-prozentige Eigentümerin der Hauser GmbH in Augsburg.
    Hauser beschäftigt 65 Mitarbeiter und zählt mit einem Jahresumsatz von rund 17 Millionen Euro zu den größeren Playern der Branche am mitteleuropäischen Markt. Das Unternehmen beliefert Tabakfachgeschäfte und Kioske in Deutschland und Österreich sowie Großhändler in der gesamten Europäischen Union mit Raucherbedarfsartikeln – vom Feuerzeug bis hin zur E-Zigarette.

    Moosmayr hat in diesem Geschäftsfeld bereits Erfahrungen, denn – außer der Belieferung von Einzelhändlern in Deutschland – ist die Firma auf dem gleichen Gebiet tätig.

    Mit dem Kauf hat Moosmayr auch die 39,5-Prozent-Beteiligung an der Dürninger GmbH mit 40 Einzelhandelsläden in Deutschland und rund 186 Mitarbeitern erworben.

    Strategische Entscheidung
    „Der Kauf der Hermann Hauser GmbH war für uns eine strategische Entscheidung. Unser Unternehmen ist seit jeher auf mehreren Standbeinen aufgebaut“, erklärt Michael Moosmayr und erläutert weiter: „Ziel ist es nicht, die Hermann Hauser GmbH in die Moosmayr Ges.m.b.H. zu integrieren. Wir wollen Hauser als eigenständiges Unternehmen weiterführen.“ Und das nicht zuletzt deswegen, weil Hauser solide Strukturen aufweist und der Name auch eine Marke am Markt ist. „Wir sind ein Familienunternehmen in der vierten Generation, Hauser ist ebenfalls ein Familienunternehmen, und das soll es auch bleiben. Die Eigentümer sind zwar jetzt andere, aber an der Struktur und der Arbeitsweise wollen wir festhalten“, erklärt Moosmayr weiter.

    Darüber hinaus ähnelten sich die beiden Schwesterbetriebe nur auf den ersten Blick. Sehe man sich das Sortiment der beiden Betriebe genauer an, so erkenne man, dass die Produkte doch voneinander abweichen. Hauser ist Spezialist für höherwertige Raucherbedarfsartikel, während Moosmayr bei den Schnelldrehern punktet.

    „Nicht leicht gemacht“
    Warum die ehemaligen Gesellschafter der Hermann Hauser GmbH diesen Schritt taten, erklärt Karlheinz Hauser: „Mein Bruder und ich haben das Unternehmen groß gemacht, doch nun fehlte es uns an der Nachfolge. Wir überlegen seit mehreren Jahren, wie wir dieses große und wichtige Thema angehen, und es fiel uns nicht leicht, uns von unserem Betrieb zu trennen. Doch am Ende ist das einzig Wichtige, jemanden zu finden, der das Unternehmen in seiner jetzigen Form weiterführen will. Diese Personen haben wir mit Michael und Susanne Moosmayr gefunden.“ Beide, Karlheinz und Peter Hauser, werden dem Betrieb weiter erhalten bleiben und wollen damit einen geregelten Übergang sicherstellen. „Für uns stand immer an erster Stelle, dass der Betrieb weiter läuft. Das sind wir unseren Mitarbeitern, unseren Kunden, unseren Lieferanten und uns schuldig“, erläutert Peter Hauser.

    Das Geschäft ist bereits vollständig vollzogen, große Änderungen in der Firmenstruktur der Hauser GmbH soll es vorerst nicht geben, und Moosmayr versichert, dass sowohl am Firmenstandort als auch an den der Zahl der Mitarbeiter nicht gerüttelt werden soll. red

    (DTZ 40/17)