Schlagwort: Risikoreduzierung

  • Fachkongress tagt

    WARSCHAU // Mit Themen rund um die Risikoreduzierung des Konsums von Tabak beschäftigte sich „The Global Forum on Nicotine“, das vom 13. bis 15. Juni in Warschau stattfand. Neben Fachvorträgen und Diskussionsrunden präsentierten auch viele Unternehmen im Rahmenprogramm des Kongresses ihre Produkte.

    Vor- und Nachteile von Alternativen
    Vor allem aber war die Veranstaltung ein Stelldichein namhafter Wissenschaftler und Aktivisten, die nicht zuletzt die Vor- und Nachteile von Alternativen zur herkömmlichen Tabakzigarette besprachen.

    Unter den Teilnehmern waren unter anderem der frühere Berater des britischen Premiers Tony Blair, Clive Bates, Cliff Douglas als Vorsitzender der amerikanischen Organisation Global Action to End Smoking, der griechische „E-Zigaretten-Papst“ Konstantinos Farsalinos und der erfahrene Top-Wissenschaftler Gerry Stimson. Auf dem Programm standen Vorträge wie „Evidenz: Wie E-Aromen Leben retten“ oder zu Studienergebnissen, etwa mit Blick auf Tabakerhitzer.

    DTZ wird in loser Folge weiter berichten. 

    max

  • „Bundesregierung muss Konzept der Risikoreduzierung endlich ernst nehmen“

    BERLIN // Der [link|https://www.bvte.de/de/]Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)[/link] kritisiert das Verbot charakteristischer Aromen für erhitzten Tabak. Vor kurzem hat der Bundestag das Dritte Änderungsgesetz zum Tabakerzeugnisgesetz mit weitreichenden Einschränkungen für erhitzten Tabak beschlossen.

    „Die gravierende Gesetzesverschärfung für Tabakerhitzer ist ein erheblicher Rückschlag für das Konzept der Risikoreduzierung beim Genuss von Nikotinprodukten. Wenn Tabak nicht mehr bei 800 bis 900 Grad Celsius verbrannt, sondern nur noch bis zu 300 Grad Celsius erwärmt wird, können kanzerogene Schadstoffe, die nur bei Verbrennungsprozessen entstehen, von vornherein vermieden werden.

    Aromen in Tabakerhitzersticks
    Aromen in Tabakerhitzersticks sind sehr beliebt und leisten einen großen Beitrag beim Umstieg auf potenziell risikoreduzierte Tabakerzeugnisse. Ausgerechnet diese Produkte werden nun vom Gesetzgeber mit Zigaretten in einen Topf geworfen“, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des BVTE Jan Mücke in Berlin. Tabakerhitzer gewinnen zunehmend Akzeptanz bei Rauchern als potenziell risikoreduzierte Alternative zur Zigarette. Sie werden fast ausschließlich von ehemaligen Rauchern genutzt und sind deutlich weniger schädlich als konventionelle Zigaretten. Ihr Marktanteil liegt bei nunmehr fast 4 Prozent am Gesamttabakmarkt in Deutschland.

    „Mit dieser Regelung erweist der Gesetzgeber dem in der Suchtbekämpfung bewährten Prinzip der Risikoreduzierung einen Bärendienst“, kritisierte Mücke weiter. „Besonders fatal ist die Nichtanwendung dieses Prinzips bei der Regulierung für die tabakfreien Nikotinbeutel. Es ist unbestritten, dass Nikotinpouches die am wenigsten schädliche Option für den Genuss von Nikotin sind. Die Bundesregierung muss Tobacco Harm Reduction endlich ernst nehmen“, empfahl er. Das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR als Fachbehörde, die das Bundeslandwirtschaftsministerium wissenschaftlich berät, hatte im Oktober 2022 in einer Risikobewertung eine Regulierung von Nikotinpouches im Tabakerzeugnisgesetz empfohlen.

    Absenkung der Raucherquote
    Die Verbraucherschutzministerkonferenz hatte bereits im Mai 2021 eine Regulierung im Tabakrecht gefordert. Wie erfolgreich dieser Weg sein kann, zeigt das Beispiel Schweden, über das zuletzt umfassend medial berichtet wurde: Die Absenkung der Raucherquote in der schwedischen Bevölkerung auf fünf Prozent ist im Wesentlichen auf den Umstieg ehemaliger Raucher auf rauchfreie Alternativprodukte zurückzuführen. In Deutschland sind tabakfreie Nikotinbeutel weiterhin nicht zugelassen und werden gegenwärtig von Verbrauchern ohne jede Marktüberwachung und ohne einen effektiven Kinder- und Jugendschutz über den Versandhandel aus dem Ausland bezogen.


    pi

  • Lanze brechen für E-Zigaretten

    MAINZ/HAMBURG/BERLIN // Sowohl Tabakkonzerne, die auch sogenannte Next Generation Products wie E-Zigaretten führen, als auch die E-Branche selbst betonen immer wieder, wie hilfreich das Dampfen bei der Rauchentwöhnung sei. Auch verweisen sie regelmäßig auf die geringeren Risiken der alternativen Produkte. Jetzt haben sich sowohl das Unternehmen [link|https://www.bat.de/]BAT[/link] als auch der [link|https://vd-eh.de/]Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH)[/link] zu Wort gemeldet und untermauern diese Thesen.

    DTZ fasst die jeweiligen Aussagen im Folgenden zusammen. Dabei soll nicht vergessen werden, dass die Branche weiter vor allem von Tabakerzeugnissen lebt.

    Studie zu Vuse

    Die Fachzeitschrift „Internal and Emergency Medicine“ hat jüngst Ergebnisse einer der größten jemals durchgeführten Studien zum Thema E-Zigaretten und Dampfprodukte veröffentlicht. Konkret ging es um Vuse, die E-Zigarettenmarke von British American Tobacco (BAT). In der Studie wurden klinische Messwerte von Konsumenten, die ausschließlich Vuse verwendeten, mit denen von Rauchern verglichen. Dabei, teilt BAT mit, hätten sich für die Vuse-Verwender gegenüber den Rauchern positive Abweichungen bei den Biomarkern der Exposition (BoE) und den Biomarkern für potenzielle Schäden, die für Raucherkrankheiten relevant sind (BoPH), ergeben.

    Signifikant niedrigere Biomarker
    BAT weiter: Die Vuse-Konsumenten wiesen signifikant niedrigere Biomarker für die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierten und priorisierten Schadstoffe im Zigarettenrauch auf. Darüber hinaus zeigten die Daten für die Vuse-Verwender positive – und in drei Fällen statistisch relevante – Abweichungen bei allen gemessenen Biomarkern für potenzielle Schäden.

    James Murphy, Direktor für Forschung und Wissenschaft bei BAT: „Das Dampfen gewinnt immer mehr an Bedeutung, da erwachsene Raucher nach risikoärmeren alternativen Nikotinerzeugnissen suchen. Deshalb sind die Ergebnisse gleichermaßen so wichtig für unsere Marke Vuse, für BAT und für die Verbraucher insgesamt. Mit ihrer Hilfe können wir die positiven Auswirkungen des Dampfens im Vergleich zum Rauchen in der Praxis besser verstehen. Die Studie zeigt einen klaren Unterschied zwischen den Verwendern von Vuse sowie den Zigarettenrauchern und unterstreicht das geringere gesundheitliche Risiko des Dampfens und dessen Bedeutung, wenn es um Risikoreduzierung für Raucher geht.“

    Wissenschaftlichen Daten von BAT
    Dampfprodukte sind die am meisten untersuchten und akzeptierten alternativen Tabak- und Nikotinwaren weltweit. Die wissenschaftlichen Daten von BAT in dem Segment wurden in über 80 unabhängig geprüften Fachzeitschriften veröffentlicht und unterstreichen die Bedeutung der Dampfkategorie hinsichtlich der Risikoreduzierung für Raucher. Der innovative Querschnittscharakter der Studie – einer der größten jemals durchgeführten zum Thema Dampferzeugnisse – liefert wichtige Erkenntnisse über die realen gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums.

    Vuse ist laut BAT unter den Dampfmarken weltweit die Nummer 1 nach Marktanteil und zudem das erste CO2-neutrale Label überhaupt. Vuse-Artikel sind in 33 Märkten mit insgesamt über zehn Millionen Verbrauchern erhältlich.

    Kritik an WHO

    Tedros Adhanom Ghebreyesus ist Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und hat in dieser Funktion eine groteske Pressekonferenz abgehalten, bei der besorgniserregende Panikmache und gefährliche Desinformation verbreitet wurden. Das teilt der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) mit. Ghebreyesus habe dabei öffentlich der wissenschaftlichen Evidenz widersprochen, heißt es aus Berlin.

    Fakt sei, dass die E-Zigarette lange kein Produkt der Tabakindustrie war und auch heute noch ein Großteil der Produkte von Firmen außerhalb der Tabakbranche stamme. Die Konzerne seien erst auf den Zug aufgesprungen, als die E-Zigarette bereits viele Jahre auf dem Markt war. Streng genommen hinkten die Zigarettenhersteller der Entwicklung auch heute hinterher.

    Geringeren Schädlichkeit
    Es sei zweifellos wissenschaftlich belegbar, dass die E-Zigarette aufgrund ihrer geringeren Schädlichkeit ein großes Potenzial in der Schadensminderung habe. Zahlreiche Studien in den vergangenen Jahren zeigten, dass die E-Zigarette wesentlich weniger schädlich ist als das Rauchen von Tabakzigaretten.

    Außerdem bediene Ghebreyesus die scheinbar unsterbliche, aber dennoch falsche Gateway-Hypothese, die immer wieder als Vorwand benutzt wird, um Panik vor einer nachweislich nicht vorhandenen Entwicklung zu verbreiten. Es sei jedoch schlichtweg eine Lüge, dass die meisten Kinder, die E-Zigaretten benutzen, anschließend zum konventionellen Rauchen übergehen. Wohlgemerkt spreche man hier ausdrücklich vom Ausprobieren, denn ein regelmäßiger Konsum sei extrem selten.

    Ein Erzeugnis für erwachsene Konsumenten
    Was dabei häufig vollkommen außer Acht gelassen werde, sei die Tatsache, dass die legale Abgabe an Kinder und Jugendliche in den meisten Ländern ohnehin verboten ist. E-Zigaretten seien ein Erzeugnis für erwachsene Konsumenten, die sich für eine wesentlich weniger schädliche Form des Nikotinkonsums entschieden haben. So komme der neueste Cochrane-Review zu dem Schluss, dass „nikotinhaltige E-Zigaretten mit hoher Sicherheit bei der Raucherentwöhnung wirksamer sind als herkömmliche Nikotinersatztherapien“.

    VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland kommentiert die Aussagen der WHO: „Es ist unverständlich und besorgniserregend, dass die Weltgesundheitsorganisation wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert und in ihrem Kampf gegen die E-Zigarette eine Agenda verfolgt, die der öffentlichen Gesundheit immensen Schaden zufügt und dazu führt, dass Millionen von Rauchern weiter tödliche Produkte zur Nikotinkonsumierung nutzen.“ Pohland weiter: „Die Botschaften, die die WHO verkündet, müssen glaubhaft, wissenschaftsbasiert und frei von ideologischen Meinungen sein.“

    pi /vi /red

  • BAT stellt neue Studie vor

    LONDON // Eine neue Forschungsarbeit von BAT liefert die ersten konkreten Belege dafür, dass Menschen, die von Zigaretten auf Tabakerhitzer umsteigen, ihre Belastung durch bestimmte Schadstoffe und Indikatoren potenziellen Schadens im Vergleich zum Weiterrauchen signifikant reduzieren können. Befragt wurden dafür Nutzer von „Glo“, dem Tabakerhitzer von BAT. Die Indikatoren beziehen sich auf verschiedene, mit dem Rauchen in Zusammenhang stehende Krankheiten.

    Zwölfmonatigen Studie
    Die Ergebnisse wurden zur Halbzeit einer zwölfmonatigen Studie festgehalten und zeigen, dass ein vollständiger Umstieg auf Glo im Vergleich zum Weiterrauchen zu statistisch signifikanten Änderungen bei einer Vielzahl von „Biomarkern der Exposition“ (BoE) und Indikatoren potenzieller Schädigungen führen, welche als „Biomarker des potenziellen Schadens“ (BoPH) bekannt sind.

    Beim Großteil der gemessenen Biomarker war der Rückgang bei den Nutzern von Glo vergleichbar zu den Werten von Teilnehmern, die das Rauchen komplett aufgegeben haben.


    Messung der Schadstoffe

    Die Messung der Schadstoffe ergab folgende Ergebnisse bei Nutzern des BAT-Tabakerhitzers:
    [bul]Signifikante Reduzierung eines Biomarkers für Lungenkrebsrisiko.
    [bul]Verbesserung von HDL-Cholesterin, das mit einem reduzierten KVR in Zusammenhang steht.
    [bul]Verbesserung von zwei zentralen Indikatoren der Lungengesundheit.
    [bul]Signifikante Reduzierung der Zahl weißer Blutzellen, einem Entzündungsmarker, der auf kardiovaskuläres Risiko (KVR) und andere mit dem Rauchen zusammenhängende Erkrankungen schließen lässt.
    [bul]Verbesserung eines wichtigen Indikators von oxidativem Stress, einem Prozess, der bei verschiedenen, mit dem Rauchen zusammenhängenden Krankheiten eine Rolle spielt, etwa bei KVR und Bluthochdruck.

    Potenzial der Risikoreduzierung
    David O’Reilly, Director of Scientific Research bei BAT: „Diese Ergebnisse sind hochinteressant, da wir mit ihnen das Potenzial der Risikoreduzierung verstehen können, das durch den vollständigen Umstieg auf Glo entfaltet werden kann. Die Studie zeigt, dass Raucher, die auf Glo umsteigen, ihre Belastung durch bestimmte Schadstoffe reduzieren können. Das senkt ihr Risiko, bestimmte, mit dem Rauchen zusammenhängende Krankheiten zu bekommen. Es ist ermutigend, dass wir einen signifikanten Rückgang der BoPH-Werte – die teils den Werten beim kompletten Rauchstopp ähneln – nachgewiesen haben. Das liefert eine weitere wissenschaftliche Begründung für das Potenzial der Risikoreduzierung von Glo und untermauert unser ehrgeiziges Ziel, eine bessere Zukunft, ‚A Better Tomorrow‘, aufzubauen, indem wir die gesundheitlichen Folgen unseres Geschäfts minimieren.“

    Die endgültigen Ergebnisse der Studie werden zum Jahresende erwartet. Dann werden die Daten ausgewertet sein und zudem Informationen über das individuelle Befinden der Studienteilnehmer vorliegen.

    red

  • Tabaksteuer auf der Ziellinie

    BERLIN // Die öffentliche Anhörung ist gelaufen. Jetzt müssen die Fraktionen in Sachen Modernisierung des Tabaksteuergesetzes einen Kompromiss finden. DTZ schaut auf die möglichen Szenarien.

    Anhörung in Berlin
    Bei der Anhörung in Berlin vor wenigen Tagen war – erwartungsgemäß – nicht viel Neues zu hören. So erklärte Katrin Schaller von der Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der aktuelle Gesetzentwurf habe lediglich die Generierung von Steuereinnahmen zum Ziel und verschenke das große Potenzial, deut‧liche Steuererhöhungen zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung bei gleichzeitigem Anstieg der Steuereinnahmen einzusetzen.

    Und das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) kritisierte die Stellungnahmen der Wissenschaftler scharf, die in ihren Ausführungen das Potenzial von E-Zigaretten und Tabakerhitzern zur Risikoreduzierung herausstellten.

    Experten unterstreichen Rolle der ENDS
    Die Experten – allen voran der Münchner Mediziner Tobias Rüther, der an einer Spezialambulanz für Tabakabhängigkeit arbeitet – unterstrichen die Rolle, die sogenannte Electronic Nicotine Delivery Devices (ENDS) bei der Rauchentwöhnung spielten. Rüther machte deutlich, dass Raucher abhängig vom Nikotin seien, das wirklich Schädliche am Tabakrauchen jedoch die Verbrennungsprodukte seien, die dabei entstünden.

    Die Frage, wie stichhaltig die „Gateway-Hypothese“ sei, derzufolge Jugendliche über das Dampfen von E-Zigaretten zum Rauchen verleitet würden, wiesen neben Rüther auch Martin Storck, Direktor der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie des Städtischen Klinikums Karlsruhe, sowie Bernd Werse vom Centre for Drug Research des Instituts für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung der Goethe-Uni Frankfurt zurück. Entgegen allen Behauptungen gebe es dafür keine Evidenz.

    Verbände nehmen Stellung
    Auch die Verbände kamen zu Wort. Angetreten waren insbesondere der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), der Verband der Rauchtabakindustrie (VdR) sowie das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG). Die Tabakbranche führte aus, dass eine zu starke Steuerbelastung klassischer Tabakerzeugnisse zu einem erheblichen Anstieg des Schmuggels führen dürfte. Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG, rechnete den Parlamentariern zudem vor, dass die Zahlen aus dem Entwurf zum Tabaksteuermodernisierungsgesetz nicht nachvollziehbar seien: „Es scheint so, als ob sich jemand im Finanzministerium bei der Erstellung des Gesetzentwurfs verrechnet hat.“ Dabei ging es um den Vergleich der Nikotinabgabe von Feinschnitt und E-Liquids. Zu den im Gesetzentwurf aufgeführten Steuersätzen auf Liquids für E-Zigaretten konstatierte Dahlmann: „Das ist ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz und würde die E-Zigarette gegenüber Tabak wirtschaftlich völlig unattraktiv machen und hätte somit eine erdrosselnde Wirkung auf die E-Zigarettenbranche. Aus diesen Gründen ist der Gesetzentwurf unserer Meinung nach verfassungswidrig. Ein gesundheitspolitisches Lenkungsziel wird nicht erreicht.“

    Weiteres Vorgehen
    Nach dem öffentlichen Vortragen der Argumente müssen sich nun die Fraktionen über das weitere Vorgehen verständigen (Ergebnisse lagen bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht vor). Dabei wurde deutlich, dass die CDU / CSU besonders die Steuersätze für die neuen Produkte senken will. Auch FDP, Linke und Grüne votieren für eine „deutlich geringere Besteuerung“ sowohl von Liquids als auch von Tabakerhitzern. Vorstellbar ist nach Meinung von Beobachtern ein Satz zwischen 1,00 und 1,50 Euro je Zehn-Milliliter-Fläschchen Liquid – also eine volumenabhängige Besteuerung.

    Die SPD hält nicht viel vom Aufweichen der geplanten Steuersätze. Dennoch sind die Eckdaten des Entwurfs nicht in Stein gemeißelt. So erklärte der Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi, Mitglied im Finanzausschuss: „Wir müssen bei Zigaretten und Feinschnitt hinsichtlich des Steuersatzes noch einmal genauer hinsehen. Wir sind in guten Gesprächen, und wir werden ein gutes Ergebnis erzielen.“ Das Gesetz solle zeitnah umgesetzt werden.

    max

  • BVTE engagiert „Top-Fachmann“

    BERLIN // Der Bundesverband der Ta‧bakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) freut sich zum 1. Mai über einen hochkarätigen neuen Mitarbeiter: Der promovierte Chemiker Frank Henkler-Stephani gibt nach 13 Jahren seinen Posten im Bundesinstitut für Risikobewertung auf, wo er unter anderem sieben Jahre lang für Tabakerzeugnisse, Tabakerhitzer, E-Zi‧garetten und andere Nikotin-Produkte zuständig war.

    Im Verband wird der 54-Jährige sich vor allem um das Themengebiet Risikoreduzierung kümmern. Henkler-Stephani sieht seine neue Ausgabe weniger als Seitenwechsel als vielmehr als „neue Perspektive“ und als Bereicherung.


    Umfangreiche Expertise

    Die wird er auch für den BVTE sein, denn Henkler-Stephani verfügt über umfangreiche Expertise. So bewertete er zahlreiche Produkte, wirkte an der Zulassung neuartiger Erzeugnisse ebenso mit wie an Normungsvorhaben und der Jugendschutzgesetzgebung.

    BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke freut sich auf den neuen Kollegen: „Frank Henkler-Stephani ist ein absoluter Top-Fachmann und eine wertvolle Verstärkung im wichtigen Sektor Harm Reduction.“

    red

  • Studie zum Dampfen

    BERLIN // Eine neue Umfrage im Auftrag des Verbandes des E-Zigarettenhandels (VdeH) unter 2008 Erwachsenen in Deutschland zeigt: Trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse, die das ungemeine Potenzial der E-Zigarette zur Risikoreduzierung unterstreichen, geben 57 Prozent der Befragten an, dass sie E-Zigaretten – entgegen der wissenschaftlichen Faktenlage – für genauso schädlich oder sogar schädlicher halten als herkömmliche Tabakzigaretten. Vor zwei Jahren hatte dieser Anteil bei 54 Prozent gelegen.

    Zwei Drittel der Raucher wollen weiter rauchen, obwohl sie Tabakprodukte für schädlich halten. Gefragt, ob sie E-Zigaretten ausprobieren wollten, stimmten fünf Prozent der befragten Raucher zu, 91 Prozent lehnten das ab. Die Forderung des VdeH: „Gesundheitsbehörden und Politik müssen ihrer Pflicht zur Aufklärung der Bevölkerung dringend deutlicher und schneller nachkommen!“

    red

    (DTZ 48/19)

  • Wichtige Auszeichnung

    MÜNCHEN // Ralf Wittenberg, Area Director DACH bei British American Tobacco, wurde am 7. Juni der SignsAward in der Rubrik „Offenheit in der Kommunikation“ für eine Aufklärungskampagne zum Thema Risikoreduzierung verliehen. Der Preis soll herausragende Zeichensetzer aus Wirtschaft, Politik und Kultur ehren.

    In diesem Jahr wurde der renommierte Preis zum achten Mal in insgesamt neun Kategorien vergeben. Neben Ralf Wittenberg wurden unter anderem Julia Klöckner (Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), sowie Thomas Bach (Präsident, Internationales Olympisches Komitee), geehrt.

    Wittenberg: „Ich freue mich ganz besonders über diese Auszeichnung, denn sie würdigt eine Kampagne, mit der wir über eine gesundheitspolitische Chance, die E-Zigaretten potenziell bieten, aufklären.“

    Wissenschaftliche Erkenntnisse, etwa die aktuelle Studie der britischen Regierungsbehörde Public Health England, bekräftigen erneut, dass nach aktuellem Kenntnisstand E-Zigaretten weniger schädlich sind als herkömmliche Tabakzigaretten. Es gebe keine Indizien, dass E-Zigaretten einen Einstieg zum Rauchen bieten, sondern sie könnten im Gegenteil von Bedeutung sein, um Menschen darin zu unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören.

    pi

    (DTZ 24/18)