BERLIN // Angst vor der Rezession? Das hat die globale Strategieberatung Simon Kucher & Partners Konsumenten und Entscheider in Unternehmen in Deutschland gefragt. Die aktuelle Studie zeigt, dass über zwei Drittel (74 Prozent) der befragten Verbraucher in Deutschland Angst vor einer Rezession haben.
Auch in den Firmen wird sich auf eine solche Situation vorbereiten, 60 Prozent der Betriebe verfügen über eine vollständige oder zumindest teilweise ausgearbeitete Strategie, um auf einen wirtschaftlichen Abschwung zu reagieren. Andreas von der Gathen, Co-CEO von Simon Kucher & Partners: „Unternehmen müssen sich jetzt dringend mit dem Thema auseinandersetzen und eine klare Strategie entwickeln, um die Folgen einer möglichen Rezession abzufedern.“
Laut der Studie würden Konsumenten besonders in den Kategorien Kleidung (58 Prozent), Urlaub (55 Prozent), Freizeitaktivitäten (52 Prozent) und Restaurantbesuche (49 Prozent) sparen. Um das zu erreichen, reduzieren Verbraucher die Menge der gekauften Waren, kaufen günstigere Artikel oder greifen auf Angebote zurück.
Günstigere Alternativen
Die Studie zeigt, dass knapp 70 Prozent der Konsumenten bei Lebensmitteln und Getränken für den eigenen Haushalt auf günstigere Alternativen umsteigen. Über 60 Prozent der Befragten reduzieren ihre Restaurantbesuche, schränken Freizeitaktivitäten ein oder verringern die Menge der Kleidungsartikel. Angesichts steigender Preise beabsichtigen 60 Prozent der Befragten, weniger als bisher auszugeben und den Konsum zu reduzieren. „Bei Alltagsprodukten ist der Spielraum für eine Preiserhöhung groß. Kunden gewöhnen sich schnell an höhere Preise. Viele Verbraucher haben jedoch ein festes Budget für den Wocheneinkauf, das sie nicht überschreiten können. Sie sind gezwungen zu sparen und greifen zu günstigeren Alternativen“, kommentiert von der Gathen.
Die größten Herausforderungen für Unternehmen sind aktuell Kosteneinsparungen (43 Prozent), Kundenbindung (35 Prozent) und das Aufrechterhalten der Gewinnspannen (28 Prozent), gefolgt von Mitarbeiterbindung (28 Prozent) und Rohstoffkosten (25 Prozent). Im Falle einer Rezession würden 32 Prozent der Firmen ihre Preise erhöhen und 24 Prozent die Personalkosten reduzieren. Zu Einbußen dürfte das dennoch führen.
fnf