BRÜSSEL (DTZ/fok). Die Konsultationsphase zur Überprüfung der EU-Tabakproduktrichtlinie hat gerade erst begonnen, da setzt EU-Gesundheits-und Verbraucherschutzkommissar John Dalli schon auf schwere Geschütze.
Während das EU-Dokument für das Konsultationsverfahren eine große Bandbreite verschiedener Optionen zur Diskussion stellt – von Erhalt des Status quo bis zu brachialen Eingriffen in Produktgestaltung und -vermarktung – schlägt sich Dalli schon vor Eintreffen der ersten Stellungnahmen auf die Seite der Radikal-Regulierer. „Wir müssen unsere Bemühungen im Kampf gegen das Rauchen verstärken. Das Ideal ist ein rauchfreies Europa“, erklärte der EU-Kommissar gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“.
Dazu schlägt er „eine maßgebliche Reduktion toxischer und süchtig machender Inhaltsstoffe, wie Nikotin“ vor. Er denke auch darüber nach, Zigaretten noch schwerer zugänglich zu machen, indem sie nicht mehr sichtbar in einem Geschäft ausgestellt werden dürfen. In diesem Zusammenhang bezeichnete er das Verkaufsverbot für Zigaretten in Großbritanniens Supermärkten ab 2011 als „vorbildlich“.
Weiter zitiert die Welt den Kommissar: „Auch Änderungen bei den Zigarettenpackungen sind wünschenswert: Je einheitlicher und schmuckloser die Zigarettenverpackungen sind, desto besser. Die Zigarettenschachtel sollte künftig so schlicht aussehen, dass sie nicht zum Kauf verführt.“ Damit nicht genug, schlägt Dalli Ekelfotos und ausführliche Hinweise zu schädlichen Inhaltsstoffen auf den Verpackungen vor.
(DTZ 41/10)