Schlagwort: Pfeifenherstellung

  • „Pipe & Art“ erneut am Start

    HANAU // Am 25. Mai öffnet das „Rad Werk“ in Hanau-Klein-Auheim seine Pforten für die „Pipe & Art“- Messe, der Nachfolgerin der „Büdinger Pfeifenmesse“. Mit einem umfassenden Genusskonzept, das die Pfeifenherstellung in den Kontext von Gastronomie, Kunst und Kultur setzt, verspricht die Veranstaltung bei freiem Eintritt ein Erlebnis für Enthusiasten und Genießer zu werden.

    Die Messe, die von Markus Reutzel mit Unterstützung von erfahrenen Pfeifenmachern wie Thorsten Klemme und Kelvin Pohler von CO-Pipes realisiert wird, bietet eine Plattform für fachlichen Austausch und präsentiert neben exquisiten Tabakwaren auch kulinarische und kulturelle Darbietungen. Das „Rad Werk“ im Hanauer Vorort Klein-Auheim ist Schauplatz für das „Genuss-Festival“. Hier können Aussteller ihre Pfeifen und Accessoires in dekorativen Holzhütten inszenieren und laden die Besucher zum Stöbern ein.

    Auf der Pipe & Art kann das Publikum die Tabaksorten direkt vor Ort probieren; das Rauchen ist auf dem gesamten Freigelände gestattet und Teil des Konzepts. Ausreichend Sitzgelegenheiten bieten das Café „Main Rad“ und die „Open-Air-Bar“.

    Ein Höhepunkt sind die Abendveranstaltungen. Hier versammeln sich Pfeifenliebhaber in geselliger Runde, um bei Live-Musik und regionalen Spezialitäten den Tag Revue passieren zu lassen sowie Kontakte zu knüpfen. red

  • Pfeifen-Frühling in Stuttgart

    STUTTGART // Der Weg zur Pfeife führte Mitte März nach Stuttgart-Vaihingen zur zweiten internationalen Messeveranstaltung, der „Pfeiferei“. Mit rund 700 Besuchern und 35 Ausstellern zieht Organisator Folkmar Schiek erneut eine durchweg positive Bilanz. Vor Ort in der „Alten Kelter“ herrschte bereits am Vormittag großer Andrang.

    „Mit 60 Prozent deutschen und 40 Prozent internationalen Herstellern handgemachter Pfeifen haben wir ein ausgewogenes Verhältnis“, betonte Schiek gegenüber DTZ.

    Die Protagonisten stehen alle für sich allein mit ihren Glanzstücken: Uwe Jopp, Reiner Thilo Bindschädel, Martin Urban, Paul Becker, Michele Scottocasa, James Gilliam, Cornelius Mänz, Nanna Ivarsson und Manduela Riger-Kusk, Nektrarios Stavrinos, Christophe Wolff, Christian Ruetz, Ron Smith, Stefan Reisinger, Roger Wallenstein, Hartmut Heckmann, Bruno Nuttens oder Tom Richhards, um nur eine Auswahl zu nennen. Wer die Auslage an den einzelnen Tischen sehen wollte, musste Geduld mitbringen, so dicht standen die Besucher, in der Hoffnung, mit den Pfeifenmachern und -macherinnen persönlich zu sprechen und zu fachsimpeln.

    Fachgespräche und Kontakte knüpfen
    Die Aussteller aus Deutschland, Zypern, Italien, England, Frankreich oder Dänemark – sie alle waren dem Ruf nach Stuttgart gefolgt und nutzten den großen lichtdurchfluteten Raum der „Alten Kelter“ für ihre Präsentationen. Im Mittelpunkt standen Fachgespräche und das Vernetzen innerhalb einer einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die viel Wert auf den Austausch miteinander legt.

    Getrommelt wurde von allen für die Veranstaltung – vor allem auf Facebook und Instagram. Die digitale Präsenz ist für Pfeifenmacher wie Reiner Thilo Bindschädel nicht mehr wegzudenken und eine Selbstverständlichkeit, wie er gegenüber DTZ betonte.

    Insgesamt waren die Nachfrage und der Austausch groß. Das galt auch an den Ständen derjenigen, die vor dem „Messeraum” ihre Auslage präsentierten, etwa Fachhändlerin Sylvia Paetzold von „Cigarren Mezger“, die zum zweiten Mal mit dabei war, „weil es Spaß macht”, wie sie betonte. Gemeinsam mit zwei Kollegen aus dem Verkaufs-Team brachte sie vor allem Pfeifentabak mit in die Alte Kelter.


    Event auch 2025

    Richtige „Leckereien” versprach auch Thomas Nitsche, Master-Blender von Kopp Tobaccos – und er hielt sein Wort, was das Publikum begeisterte. Der Experte war mit einer großen Tabakauswahl angereist, mischte und ließ verkosten. Sogar die Aficionados fanden vor Halle ihre Genussmomente und genossen Longfiller von Arnold André mit Montosa-Rum. Momente, die bei frühlingshaften Temperaturen sicher im Gedächtnis bleiben.

    ‚‚Nächstes Jahr wird die ‚Pfeiferei‘ in die dritte Runde gehen”, kündigte Folkmar Schiek bereits an. „Wir behalten unser Messekonzept bei und werden die Anregungen aller Beteiligten sowie Besucher auswerten und an der einen oder anderen Ecke noch feilen.” kes

  • Verordnete Zwangspause nutzen

    MAINZ // Die wegen der Corona-Krise verfügte Schließung weiter Teile des deutschen Einzelhandels führt dazu, dass manche Angestellte nun über Zeit verfügen, die sie auch für eine ganz spezifische Fortbildung einsetzen können: Beratungsintensive Produkte wie Pfeifen verlangen ein Fachwissen, das man sich aktuell auch von zuhause aus leicht online aneignen kann. Anbieter und Importeure machen auf ihren Seiten diverse Angebote. DTZ hat sich für Sie durchs Netz geklickt.

    Einen Überblick
    Einen Überblick über das aktuelle Sortiment bietet [link|https://www.vauen.de/vauen.html]Vauens Online-Auftritt[/link]. Dabei kann man sich jede Pfeife in vergrößerter Darstellung anschauen – fast so, als hätte man sie in der Hand. Auch die einzelnen Tabake von A wie Auenland bis Z wie Zeppelin werden in Wort und Bild dargestellt. Spannend ist der Einblick in die Pfeifenherstellung, den verschiedene Videos bieten.

    Hintergründe
    [link|https://www.arnold-andre.info/]Arnold André – The Cigar Company[/link] importiert die Tabake des dänischen Produzenten Mac Baren, der auf einer Unterseite der Webpräsenz des Bündener Unternehmens nicht nur sein Unternehmen und die angebotenen Tabake vorstellt, sondern auch über einzelne Tabaksorten informiert: Warum sind Virginia und Burley die Hauptsorten für Rohtabak, der für Pfeifentabak verwendet wird? Wie kommt Latakia zu seinem besonders rauchigen Aroma? Und wie wird Tabak überhaupt angebaut? In kurzen Textabschnitten erfährt man auch, wie Pfeifentabak produziert wird und welche Geschichte dahintersteckt.

    Bei Importeur [link|https://www.kopp-pipes.com/de/]Kopp [/link] in Offenbach kann man sich über das komplette Sortiment und kleine Geschichten, die hinter den einzelnen Serien stecken, informieren. Diese Fakten kann man dann wiederum gewinnbringend im Kundengespräch einbringen.

    Pfeife anzünden
    „Bevor man eine Frage beantwortet, sollte man immer erst seine Pfeife anzünden“, lautet ein Zitat Albert Einsteins, das den Internetauftritt des Tabakforums schmückt. Der Zusammenschluss von Importeuren und Anbietern von Pfeifen und -tabak kürt nicht nur den „Pfeifenraucher des Jahres“ – die aktuelle Zeremonie musste aufgrund der Corona-Krise verschoben werden –, sondern informiert auch über die Pfeifenherstellung und Tabakveredelung.

    Auch einzelne Händler präsentieren auf ihren Seiten Hintergrundwissen. So bietet das Freiburger Fachgeschäft Meier auf seiner Website ein „1 x 1 des Pfeiferauchens“ und gibt hilfreiche Tipps von der Auswahl der Pfeife bis zum Einrauchen und Säubern des Rauchgeräts.

    jgw

  • Der Tradition verpflichtet

    NÜRNBERG // Die Pfeifenfabrik Vauen ist die letzte ihrer Art in Deutschland. Und sie hält nicht nur das Markenzeichen „Made in Germany“ hoch, sondern überrascht Handel wie Endkunden immer wieder mit kreativen Neuheiten wie jüngst mit der streng limitierten Serie „Tradition“ (DTZ berichtete). Um über den Erfolg dieses Engagements zu sprechen, traf sich DTZ mit den Geschäftsführern Alexander Eckert und Martin Ramsauer.

    Herr Eckert, Herr Ramsauer, wie verlief das vergangene Jahr für Ihr Unternehmen?
    Alexander Eckert: Wir sind mit dem Geschäftsverlauf im Jahr 2019 sehr zufrieden. Obwohl das Segment Pfeife im Moment schwierig ist, haben wir eine kleine Steigerung erzielen können. Bei unseren Filtern und beim Tabak haben wir, wie schon die Jahre vorher, weitere Umsatzzuwächse verzeichnen können.

    Und welche Pläne haben Sie für die kommenden Monate?
    Martin Ramsauer: Wir sind gerade im Begriff unsere Frühjahrsneuheiten dem Handel vorzustellen: Insgesamt 30 neue Pfeifenmodelle von 89 bis 159 Euro und unsere Jahrespfeife 2020 in acht Ausführungen stehen zur Auswahl. Im Frühsommer kommen dann nochmals weitere Neuheiten hinzu, über die ich aber noch nichts Genaues verraten möchte.

    Sie hatten wieder den für Vauen eigentlich schon typischen Mix aus Klassik und Moderne im Angebot. Was lief hier besonders gut?
    Ramsauer: Wenn Sie von unserem Angebot im letzten Jahr sprechen, dann hatten wir gerade im Herbstprogramm wieder eine bunte Mischung, bei der für jeden Pfeifenliebhaber etwas dabei war. Unsere „Edgar“ mit den Kühlrippen kam – auch für uns – außerordentlich gut an. Sicher war hierfür entscheidend, dass neben dem neuartigen Design auch ein echter, zusätzlicher Nutzen geboten wurde, denn die Kühlrippen tragen tatsächlich dazu bei, dass sich die Pfeife „kühl“ rauchen lässt und sich gut in der Hand anfühlt. Aber auch unsere „Kenia“ mit der schönen, bunten Holzverzierung erfreute sich großer Beliebtheit. Im Auenland gab es ebenfalls eine Neuerung mit der „Modon“, die sich wohl aufgrund der bauchigen Form, die sich in die Hand schmiegt, sehr gut verkaufte.

    Nun präsentierten Sie – außerhalb des üblichen Neuheiten-Turnus‘ – auch eine ganz neue Linie: die „Tradition“. Welche Idee steckt dahinter?
    Eckert: Die „Tradition“ wurde als vollkommen neue Qualitätskategorie bzw. Klassifizierung innerhalb unseres Gesamtprogramms ins Leben gerufen. Da wir wissen, dass es nicht wenige Pfeifenraucher gibt, die das Besondere, Außergewöhnliche und Rare suchen, haben wir bei der Tradition (Bild oben) unser besonderes Augenmerk einer erstklassigen Maserung gewidmet. Rundherum exakte Straight-grain- und Bird’s-eye-Maserungen. Dazu kommt ein Silberring am Holm und im Mundstück ein Silberemblem mit unserem Logo, den gekreuzten Pfeifen. Die Oberfläche des Pfeifenkopfes ist seidenmatt glänzend, was durch mehrfaches Ölen und einer Politur mit Carnaubawachs erreicht wurde. Der Wertigkeit der Pfeifen entsprechend, werden sie in einer schönen Schmuckverpackung geliefert. Als weitere Aufwertung gibt es diese Pfeifen auch als Set zusammen mit einem passenden, von Hand gedrechselten Pfeifenstopfer, der ebenfalls den Silberring und unser Logo trägt.

    Ramsauer: Aufgrund des hohen Anspruchs, den wir im Hinblick auf die Maserungsqualität und damit die Schönheit an diese neue Pfeifenklasse stellen, fallen nur wenige Stücke bei unserer jährlichen Pfeifenherstellung an. Erfahrungsgemäß ist das bei 1000 Pfeifen, die bei uns hergestellt werden, nur höchstens ein Stück mit dieser Maserungsqualität. Das bedeutet bei einer Jahresproduktion von rund 50 000 Pfeifen lediglich 50 Stück. Das erklärt natürlich auch den hohen Preis, den diese Pfeifen haben, der aber aufgrund der Wertigkeit absolut angemessen ist.

    Vauen hat in Kooperation mit dem Hersteller Kohlhase & Kopp auch eigene Tabakmischungen herausgegeben. Schreit die „Tradition“ nicht geradezu nach einer eigenen Tabakkollektion?
    Eckert: Daran haben wir natürlich auch schon gedacht und es wird bereits daran gearbeitet. Auch dieser Tabak soll etwas ganz Besonderes werden.

    Im Mai macht die Gesetzgebung aromatisierten Zigaretten endgültig den Garaus. Könnte das generell eine Chance für die Pfeife sein?
    Ramsauer: Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass die Gesetzgebung – aufgrund der geringen Bedeutung des Pfeifentabaks, gemessen am übrigen Tabakangebot – von einer Regulierung, was die Aromatisierung angeht, abgesehen hat. Wie lange das noch so ist, ist nicht zu sagen. Aber solange wir den Tabak noch aromatisieren dürfen, ist das sicherlich ein Vorteil für das Pfeiferauchen. Das ist ja das Schöne daran, dass jeder den Tabak rauchen kann, der seinem Geschmack entspricht.

    Nicht nur mit der „Tradition“ setzt Vauen Statements für das Genussrauchen. Wie sehen Sie das Thema in der derzeitigen Diskussion um den Nichtraucherschutz?
    Ramsauer: Sie sprechen das Entscheidende an: Das Pfeiferauchen ist Genussrauchen. Ein Pfeifenraucher fühlt sich selbst nicht als ein Raucher im herkömmlichen Sinn. Deshalb versteht er auch nicht, warum er mit den übrigen Rauchern, insbesondere den Zigarettenrauchern, in einen Topf geworfen wird. Wenn den Menschen die Freude am Genuss genommen wird, was bleibt dann noch? Wichtig ist nur, wie er genießt. Und wenn sich das in einem gewissen Rahmen hält, ist doch hiergegen nichts einzuwenden. Ganz abgesehen davon, dass beim Pfeiferauchen nicht inhaliert wird. Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, dass das Pfeiferauchen „gesünder“ ist. Aber jeder Genuss kann für die Gesundheit abträglich sein, wenn er das rechte Maß überschreitet.

    Auf der InterTabac konnte man hin und wieder neben E-Zigaretten auch E-Zigarren und sogar E-Pfeifen sehen. Da sich Vauen in der Vergangenheit häufig durch Innovationen hervorgetan hat, müsste eine solche ja eigentlich auch aus Nürnberg kommen. Andererseits widerspräche das dann ganz deutlich der herkömmlichen Tradition des Pfeiferauchens. Wie denken Sie über dieses Thema?
    Ramsauer: Natürlich haben wir dieses Thema genau beleuchtet. Wir sind überzeugt, dass ein Pfeifenraucher eine E-Pfeife gar nicht möchte. Denn ein Pfeifenraucher kann das Rauchen sein lassen, wenn er sich irgendwo befindet, wo nicht geraucht werden darf.
    Eckert: Das Pfeiferauchen erfreut sich deshalb zunehmender Beliebtheit, weil es mehr ist, als nur ein Verrauchen von Tabak. Es ist eine schöne Beschäftigung und man freut sich über die Schönheit, die man in den Händen hält. Es ist eine bestimmte Lebenseinstellung und mit der Pfeife kann man seiner Persönlichkeit Ausdruck verleihen.

    jgw

    (DTZ 07/20)