Schlagwort: Oraltabak

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    eigentlich hatte ich mir vorgenommen, weniger über Corona zu schreiben. Aber ich komme nicht drumherum. Weil das Thema uns alle weiter beschäftigen wird, sehen Sie es mir hoffentlich nach.

    Risikobewertung
    Einer der Aspekte, über die ich viel nachdenke, ist der der Risikobewertung. Es ist nicht neu, dass wir Menschen darin nicht besonders gut sind. Was wir nicht kennen, empfinden wir als besonders große Bedrohung, Altbekanntes verliert seinen Schrecken. Das derzeit kursierende Corona-Virus gehört – noch – zu den Dingen, die vielen von uns Furcht einflößen. Vor wenigen Tagen ging ich an einem warmen, sonnigen Tag mit leichtem Wind durch meinen Wohnort. Ein Paar kam mir entgegen, etwa mein Alter, beide mit Gesichtsmaske. Als sie mich sahen, wechselten sie auf die andere Straßenseite, nur um wieder zurückzukommen, nachdem sie mich passiert hatten. Ich würde wetten, dass die beiden auch ein Handy mit der Corona-Warn-App in der Tasche hatten. Nur: Warum diese übertriebene Ausweichreaktion? Die Gesundheitsämter gehen davon aus, dass nur bei mindestens 15-minütigem direktem Kontakt mit einem Infizierten eine echte Ansteckungsgefahr besteht (und erst dann warnt die App).

    Realitischer Blick
    Wir schauen auf die – vermeintlich enormen – Risiken einer Infektion und bewerten sie deutlich zu hoch. Deshalb sehen wir auch immer mehr Politiker und andere Funktionsträger, die sich intensiv mit dem Virus beschäftigen und die vermeintlich leichtsinnig agieren. Tatsächlich jedoch haben sie einen – meiner Ansicht nach – realistischeren Blick auf die Gefahren. Wir sprechen über die alten Menschen, die tatsächlich deutlich gefährdeter sind, übersehen dabei aber, dass mehr als 92 Prozent dieser Gruppe eine Infektion weitgehend problemlos überstehen. Die Liste ließe sich fortsetzen.

    Ökonomische Folgen
    Über die ökonomischen Folgen der Corona-Krise habe ich an diese Stelle bereits häufig geschrieben. Erstaunlich: Die wirtschaftlichen Indikatoren erreichen aktuell immer neue Höchststände. Das deutet auf eine rasche Erholung hin. Andererseits dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch einen beispiellosen Absturz gesehen haben. Um es mit einer kleinen Rechnung deutlich zu machen: Eine Aktie, die die Hälfte verloren hat, muss ihren Wert verdoppeln, nur um wieder das Ausgangsniveau zu erreichen. Insofern dürfte uns noch ein steiniger Weg bevorstehen.

    Neues Produkt im Handel
    Immerhin: Die Einführung von BATs Tabakerhitzer Glo auf den deutschen Markt bringt dem Handel ein attraktives neues Produkt und sorgt beim deutschen Konsumenten für zusätzliche Aufmerksamkeit für die Kategorie. Und ein wenig Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Weniger erfreulich sind Nachrichten aus dem Markt für Oraltabak, die mir zu Ohren gekommen sind. Wir halten Sie über neue Entwicklungen auf dem Laufenden.

    Damit wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende. In der kommenden Woche bin ich im Urlaub, dann schreibt an dieser Stelle meine Kollegin Kerstin Kopp.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ