Schlagwort: Omnichannel

  • Blicke in die (Handels-)Zukunft

    MÜNCHEN // Was sind die angesagten Themen im Handel und bei Konsumgüterherstellern im Jahr 2025? Dieser Frage hat sich der Trendradar 2025 des Beratungsunternehmens Dr. Wieselhuber & Partner angenommen. Hier die wichtigsten Ergebnisse.

    Trends und Prognosen
    Für ihre Prognose haben die Experten verschiedene Aspekte auf einer Skala zwischen 1 und 10 eingestuft.
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    Informationsvielfalt: Daten mehr und richtig nutzen (9 Punkte): Sowohl bei Konsumgüterherstellern als auch im Einzelhandel stellen Daten eine zentrale Ressource dar. Im Sekundentakt sammeln Händler vielfältige Informationen – von Verkaufszahlen bis zu Daten über Lieferketten und Betriebsabläufe. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich diese Daten effizient analysieren, wodurch wertvolle Einblicke entstehen, die fundierte Entscheidungen erleichtern. Die Untersuchung des Konsumentenverhaltens sowie die Segmentierung verschiedener Käufergruppen ermöglichen es, Marketing und Vertrieb zielgerichteter zu gestalten. Das führt zu passgenauen Angeboten und Aktionen, die höhere Kaufabschlüsse und Umsatzsteigerungen begünstigen. Durch das Nutzen von Datenanalysen können Hersteller und Händler nicht nur ihre Verkaufszahlen verbessern, sondern auch operative Kosten senken und so die Profitabilität grundlegend steigern. Durch den aktuellen Reifegrad von entsprechenden KI-Anwendungen ist es wichtig, jetzt zu handeln und die Datenvielfalt für sich zu nutzen.
    Produktinnovation: Circular Design von Anfang an mit einfließen lassen (8 Punkte): Circular Design? Das Konzept hinterfragt die lineare Wertschöpfungskette und strebt an, Produkte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass sie in geschlossenen Kreisläufen bestehen bleiben. Ein wesentlicher Aspekt ist die Langlebigkeit: Waren werden so entwickelt, dass sie robust und langlebig sind, was das Vertrauen der Verbraucher stärkt und Betriebskosten reduziert. Wiederverwendbarkeit und Reparierbarkeit schaffen zudem eine tiefer gehende Beziehung zu Kunden.
    Customer Experience: Omnichannel-Sektor ausbauen (8 Punkte): Im Jahr 2025 wird die Customer Experience (CX) im Omnichannel-Bereich für Konsumgüter und Handel durch steigende Verbraucher-­Erwartungen und neue Technologien geprägt. Konsumenten verlangen nahtlose und personalisierte Erlebnisse über alle Kanäle hinweg – ob online, mobil oder im stationären Einzelhandel. Künstliche Intelligenz und Machine Learning unterstützen personalisierte Ansätze, während Technologien wie Augmented Reality (AR) das Einkaufserlebnis immersiver gestalten.

    [bul]Gleichzeitig gewinnt Nachhaltigkeit an Bedeutung. Omnichannel-Analytics bieten Unternehmen zudem tiefere Einblicke in das Konsumentenverhalten, um die Customer Journey kontinuierlich zu optimieren und die Kundenbindung zu stärken. Systeme und Datenbankstrukturen müssen harmonisiert werden, um konsistentere Einkaufserlebnisse zu gewährleisten. Darauf aufbauend sollten Firmen KI und Machine Learning einsetzen, um personalisierte Empfehlungen, Angebote und Inhalte anzubieten. Das kann durch gezieltes Aufgliedern und maßgeschneiderte Marketingmaßnahmen geschehen, die auf das Verhalten und die Vorlieben der Konsumenten abgestimmt sind.

    [bul]Deglobalisierung und Derisking: Resilienz durch Near- und Friend-Shoring (7 Punkte): In einer Welt zunehmender geopolitischer Unsicherheiten setzen Einzelhändler und Konsumgüterhersteller verstärkt auf Deglobalisierung und Derisking, um ihre Lieferketten robuster zu gestalten. Politische Spannungen mit Ländern wie China, Russland oder auch bisherigen Partnern wie den USA haben viele Unternehmen bewogen, ihre Beschaffungsstrategien zu überdenken und Abhängigkeiten zu reduzieren. Hier kommen Near-Shoring und Friend-Shoring ins Spiel. Durch Near-Shoring verlagern Konzerne ihre Produktionsstätten näher an ihre Heimatmärkte, was die Lieferwege verkürzt und das Risiko logistischer Störungen mindert. Friend-Shoring hingegen bedeutet, dass Hersteller bevorzugt in Ländern mit stabilen politischen Beziehungen und geteilten Werten einkaufen und produzieren, um potenzielle Konflikte zu vermeiden. Da Handel und Konsumgüterhersteller besonders exponiert sind, spielt Derisking in den kommenden zwei bis drei Jahren eine besonders wichtige Rolle. 

    pnf

  • Wie sieht in Zukunft das Einkaufsverhalten aus?

    MAINZ // Auch wenn der Online-Handel wächst, bleibt der stationäre Laden weltweit der beliebteste Einkaufskanal der Konsumenten. Selbst in der Generation Z, für die der Umgang mit digitalen Technologien selbstverständlich ist, bevorzugen 58 Prozent das Instore-Einkaufserlebnis. Zu diesen Erkenntnissen kommt der Shopper-First Retailing-Report des Cloudanbieters Salesforce in Zusammenarbeit mit Sapient Razorfish.

    Von den 18- bis 54-Jährigen geben allerdings knapp 45 Prozent dem Online-Handel den Vorrang. Noch deutlicher fällt das Ergebnis aus, wenn es um die Suche nach der gewünschten Ware oder Dienstleistung geht. Diese beginnt bei einer klaren Mehrheit digital, nämlich bei 59 Prozent der Befragten, während 31 Prozent im terrestrischen Handel ihre Suche starten.

    Aktionen im oder vor dem Ladenlokal locken die Kunden an und begeistern sie für weitere Besuche. Geschätzt werden persönliche Angebote, was laut Studie 70 Prozent der Kunden dazu anregt, wieder zu kommen. Als Pluspunkt bezeichnen 64 Prozent der Kunden es, wenn sie Produkte früher erhalten als alle anderen.

    Noch stärker als bisher wird es der physische Handel in Zukunft erleben, dass die im Geschäft vor Ort online Preisvergleiche anstellen, zum Beispiel mit ihrem Smartphone. Das erklärten 48 Prozent der Befragten. Immer häufiger bestellen die Kunden im Laden via Online-Kanal.

    Eines macht die Analyse deutlich: Die Kunden nutzen alle Einkaufskanäle, und der Einzelhandel muss immer mehr Omnichannel als selbstverständlich erachten.

    red

    (DTZ 29/17)