Schlagwort: Omikron

  • Deutlicher Rückgang

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist um 2,4 auf 101,5 Punkte gesunken. Dieser vierte Rückgang in Folge ist der stärkste seit April 2020. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fällt damit noch leicht positiv aus.


    Komponenten des Barometers sinken

    Beide Komponenten des Barometers sinken deutlich. Die Komponente des Frühindikators für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist gegenüber November um 2,6 auf 98,9 Punkte zurückgegangen. Damit liegt sie erstmals seit Sommer 2020 wieder unter der mittleren Marke von 100 Punkten. Das lässt über die nächsten Monate saisonbereinigt eine leicht steigende Arbeitslosigkeit erwarten. „Die Omikron-Variante zieht die Corona-Krise weiter in die Länge. Gerade für die Langzeitarbeitslosigkeit ist das kritisch“, berichtet Enzo Weber vom IAB.


    Beschäftigungstrend flacht ab

    Die Beschäftigungskomponente liegt bei 104,1 Punkten. Der Beschäftigungstrend flacht also ab, bleibt aber positiv. „Insgesamt wird der Arbeitsmarkt auch bei einem erneuten Lockdown nicht einbrechen, viele Firmen werden ihre Leute halten“, erklärt Weber. Nach zwei Lockdowns seien Erfahrungen und Instrumente vorhanden. Zudem werde es weiter zusätzliche Jobs in Branchen wie IT oder Erziehung geben. Die Beschäftigung in unmittelbar betroffenen Sektoren wie der Veranstaltungswirtschaft könne aber Schaden nehmen.

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  • Lockdowns belasten Wirtschaft schwer

    KÖLN // Aufgrund der neuen Omikron-Variante gilt deutschlandweit ein „Lockdown light“. Im ersten Quartal 2022 kann das zu weiteren Schäden an der Wirtschaft führen, zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

    Auch wenn die Corona-Fallzahlen wochenlang sanken, ist von Entwarnung keine Rede. Im Gegenteil: Im Lockdown light sind Zusammenkünfte auch für Geimpfte und Genesene nur eingeschränkt möglich, Clubs und Diskotheken sind geschlossen. Grund ist die neue Omikron-Variante, die sich in europä‧ischen Nachbarländern wie Spanien, Großbritannien und Frankreich durchsetzt und – so die Befürchtung vieler Fachleute – auch Deutschland bald belasten könnte.

    Optimismus der Unternehmen
    Dabei ist der Optimismus der Unternehmen für 2022 groß, wie die aktuelle IW-Verbandsumfrage zeigt: Zum ersten Mal seit Beginn der Befragung rechnet keiner der 48 befragten Wirtschaftsverbände mit einem Produktions- oder Geschäftsrückgang.

    Das Corona-Virus hat die deutsche Wirtschaft bereits stark beschädigt. Bisher sind nach IW-Berechnungen rund 335 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren gegangen, davon 190 Milliarden Euro im Jahr 2020 und 145 Milliarden im vergangenen Jahr. Schon ohne Omikron kommen im ersten Quartal 2022 noch einmal 35 Milliarden Euro hinzu. Die neue Welle und die damit verbundenen Einschränkungen erhöhen den BIP-Verlust noch einmal um fünf bis 15 Milliarden Euro.

    Omikron-Variante
    Die neue Omikron-Variante und ein weiterer Lockdown könnten insbesondere das Gastgewerbe und den stationären Einzelhandel stark treffen. Rund sechs Milliarden Euro pro Monat gehen in den Geschäften vor Ort verloren, teilweise wandert der Umsatz in den Online-Handel ab. Und wenn es für die Gastronomie so schlimm kommen sollte wie Anfang 2021, könnten sich auch hier die Umsatzverluste auf über zehn Milliarden Euro gegenüber einem normalen Jahr summieren.

    Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) blickt mit Sorge auf die deutsche Wirtschaft. Nach seinen Berechnungen hat Corona hierzulande in den Jahren 2020 und 2021 zusammen fast 400 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung gekostet. Daher sorgt die rasante Verbreitung der Omikron-Variante in vielen Unternehmen für Alarmstimmung. Doch auch Energiepreise, Rohstoffengpässe und Fachkräftemangel könnten einen nachhaltigen Aufschwung mit viel Investitionen gefährden. Das Vorkrisenniveau könnten wir wohl erst gegen Ende 2022 wieder erreichen.

    red