Teils gute Geschäfte mit Pfeifen und Zigarren, teils Einbrüche durch die Subprime-Krise im Hochpreisbereich
[pic|58|l|||IPCPR – eine der Leitmessen für Zigarren und Pfeifen.|||]
LAS VEGAS (DTZ/PE). Nach ihrer Umbenennung von RTDA in IPCPR (International Premium Cigar and Pipe Retailers Association) veranstaltete die amerikanische Tabakwarenhändlervereinigung vom 13. bis 17. Juli 2008 bereits zum 76. Mal ihre jährliche Fachmesse, turnusgemäß erneut in Las Vegas, Nevada (USA). Dieser Standort erwies sich, gemessen an der um ca. 20 Prozent gestiegenen Besucherzahl, als eine gute Wahl.
Dennoch wartete die bislang in Bezug auf die Tabakregulierung als eher liberal bekannte kommunale Verwaltung von Las Vegas für alle Teilnehmer mit einer Überraschung auf. So durfte zwar in der Messehalle und den Casinos auch weiterhin geraucht werden. In den angeschlossenen Restaurants und Bars und auch bei den diversen geschlossenen Veranstaltungen und Empfängen im Rahmen der Messe herrschte jedoch striktes Rauchverbot, was zu bisweilen großem Unmut bei vielen Beteiligten führte.
Auch was die Qualität der Messe sowie die allgemeine Stimmung unter den Teilnehmern betrifft, waren gegenläufige Aussagen zu verorten. Gerade einige der Platzhirsche unter den Anbietern – hier zumeist aus dem Zigarrenbereich – sprachen von einer schwächeren Auftragslage als im Vorjahr, führten dies jedoch in erster Linie auf die allgemeine schlechte konjunkturelle Lage in den USA in Verbindung mit der sog. „Subprime-Krise“ zurück, welche bereits im gesamten Jahresverlauf zu Problemen im hochpreisigen Segment geführt habe.
Zum Thema Neuigkeiten kann berichtet werden, dass auch in diesem Jahr von den Ausstellern eine Vielzahl an Linienerweiterungen sowie gänzlich neue Produkte präsentiert wurden. Ein Beispiel hierfür ist sicher die von der Oettinger-Davidoff-Gruppe erstmals auf der Messe präsentierte und inzwischen auch in Europa erhältliche Zigarrenlinie unter der Marke „Winston Churchill“, benannt nach dem ehemaligen britischen Premier, mit dessen Familie im Vorfeld eine Kooperation eingegangen wurde.
Insgesamt hat die IPCPR ihren festen Stellenwert im internationalen Kalender für Tabakfachmessen ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Ob dies jedoch in der Zukunft anhalten wird, darf aufgrund der Gerüchte, wonach die Messe aufgrund der geschilderten Rauchrestriktionen ab dem Jahr 2010 fest am für den US-Handel wenig attraktiven Standort Houston stattfinden wird, bezweifelt werden.
2009 wird die Messe in New Orleans stattfinden, was von vielen Beteiligten grundsätzlich als ebenfalls suboptimal bewertet wird. Allerdings ist hier davon auszugehen, dass viele Besucher auch aus Neugier bezüglich des Wiederaufbaus nach der Umweltkatastrophe von 2005 anreisen werden.
(Ausführlicher Bericht in DTZ 30/08)