BERLIN // Vor wenigen Tagen fand in Berlin die „Mary Jane 2019“ statt. Auf der Messe präsentierten rund 250 Aussteller ihre Produkte rund um das Thema Hanf. Ein für Händler von E-Zigaretten und Zubehör bemerkenswerter Trend: CBD-Liquids sind aktueller denn je.
Rund 70 von 250 Anbietern zeigten entsprechende Erzeugnisse, die CBD (Cannabidiol) enthalten. Dabei handelt es sich um einen In der Hanfpflanze enthaltenen natürlichen Wirkstoff, der unter anderem entspannend und entzündungshemmend wirken soll. Zahlreiche positive Berichte von Konsumenten weisen darauf hin, dass diese Wirkung sich tatsächlich entfaltet. Daraus resultiert eine rasant wachsende Nachfrage, die wiederum Hanfprodukte und insbesondere CBD-Liquids als Zusatzsortiment für den Tabakwarenfachhandel interessant machen, zumal mehrere Hersteller bestätigten, dass die Gewinnspannen für den Handel besonders groß seien.
Auf der Hanfmesse in Berlin zeigten zum Beispiel die deutschen Firmen Green Berlin, Vape Dinner Lady, Berliner Wiese und GreenMood by Xeo ihre Produkte. Dabei waren manche Produktbeschreibungen für den unbedarften Besucher eher gewöhnungsbedürftig. So hieß es bei Wrong Liquid zum Beispiel über „Burning Berlin“: „Breaks your old habits: Lassen können wir’s doch nicht wirklich – also muss was Neues her. Wir verpassen unserem w?-Liquid einen Smoking aus feinstem Tabakgeschmack. Bäm!“
Auch andere Produkte sahen manche Gäste eher mit Staunen. Die Palette reichte dabei von Saatboxen und Hochleistungslampen über besonders lange Blättchen zum Drehen bis hin zum „CleanUrin“, einen synthetischen Stoff, mit dem man bei Drogentests angeblich garantiert nicht auffalle.
Die meisten Erzeugnisse allerdings sind durch die europäische Novel-Food-Verordnung und andere gesetzliche Vorgaben reguliert und deshalb sowohl im Verkauf als auch in der Anwendung legal. Kein Wunder also, dass zahlreiche Gäste auf das Gelände der Arena Berlin in Kreuzberg strömten, zumal bei sonnigem und warmem Wetter erstmals das Badeschiff, ein in der Spree verankerter ehemaliger Lastkahn, der zum Pool umgebaut wurde, zum Ausstellungs- und Festival-Gelände gehörte.
Aussteller zufrieden
Auch die Aussteller zeigten sich zufrieden. Gegenüber DTZ sagte etwa Tanju Cetinkol, Chef der Bremer Aphira GmbH, die Mary Jane sei „aufgrund der Händlervielfalt eine aufregende und interessante Messe.“ Zwar seien viele Konsumenten unterwegs, die nicht in großem Umfang einkauften; allerdings rechnet Cetinkol mit guten Geschäften im Nachgang, da er zahlreiche wertvolle Kontakte habe knüpfen können. Roman – der, szenetypisch, seinen Nachnamen nicht nennen wollte – von Breathe Organics GmbH staunte über die „unglaubliche Resonanz“. Sein Unternehmen war zum ersten Mal mit einem Stand vertreten, die Münchner hätten sich jedoch in den Vorjahren bereits ein Bild von der Mary Jane gemacht. Und Kai Linse, einer der Gesellschafter der Berliner Wrong Liquid, freute sich über die „sehr gut informierten und wissbegierigen Besucher“. Linse, dessen Firma erstmals ausstellte, betonte die Bedeutung des medizinischen Aspekts für die Branche. Aufgrund dieser – zusätzlichen – Zielgruppe und wegen der zunehmenden Regulierung sei es wichtig, höchste Qualität zu produzieren. Das unterstreicht man auch bei Breathe Organics: Die Zusammenarbeit lohne sich, denn „wir bieten attraktive Margen in Verbindung mit hochwertigen Produkten“.
Übrigens: Auch eine Reihe bereits aus dem Tabakwarenfachhandel bekannter Unternehmen zeigte seine Produkte auf der Hanfmesse. Vertreten waren Gizeh, die „Gizeh Black – King Size Slim und Active Filter“ in den Fokus stellten, aber auch OCB und American Spirit.
max
(DTZ 27/19)