MAINZ // Günter Grass, der Nobelpreisträger und Schriftsteller, ist tot. Der gebürtige Danziger starb mit 87 Jahren in einer Lübecker Klinik. Grass galt als einer der weltweit bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart.
Mit seinem ersten Roman „Die Blechtrommel“ (1959) gelang ihm ein Welterfolg, der von Volker Schlöndorff verfilmt wurde und 1980 den Oscar für den besten ausländischen Film erhielt. Grass, der 1999 den Nobelpreis für Literatur erhielt, wollte kein abgehobener Dichter sein, er mischte sich leidenschaftlich in gesellschaftspolitischen Debatten ein, oder stieß sie an.
Individuell und streitbar
Seine Individualität, das Eintreten für seine persönliche Überzeugung, seine Offenheit und Bodenständigkeit waren auch die Gründe warum das Tabak Forum Grass 2000 zum Pfeifenraucher des Jahres kürte. Die Laudatio hielt damals der Lübecker Bürgermeister Bernd Saxe. Darin unterstrich er auch, dass die Pfeife so etwas wie ein Markenzeichen von Günter Grass sei.
Die Nähe und häufig enge Verbundenheit von Kunst und Pfeife werde besonders deutlich, wenn man einen Blick in die europäische Kulturgeschichte werfe, so Saxe. Der Schriftsteller selbst war an diesem Abend bester Laune und plädierte für das Genussrauchen mit Pfeife. „Viele Politiker sollten mal einen Zug aus der Pfeife nehmen, bevor sie etwas sagen“, gab Grass seinen Zuhörern mit auf den Weg.
red
(DTZ 16/15)