Schlagwort: Nikotinsalz

  • Förderliche Diskussion

    BERLIN // Der Markt für E-Zigaretten und Liquids ist in Bewegung. DTZ fragte beim VdeH-Vorsitzenden Michal Dobrajc nach.

    Bringt der Juul-Start in Deutschland einen Marketing-Schub?
    Michal Dobrajc: Der Markteintritt von Juul in Deutschland wurde wie zuvor bereits in der Schweiz von professioneller Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Das große Medienecho hat auch positive Effekte für unsere E-Branche, denn die Aufmerksamkeit von umstiegswilligen Rauchern wird damit auf das Produkt E-Zigarette als Alternative zum Tabakrauchen gelenkt. Zwar steht Juul aktuell in Amerika stark in der Kritik, da die Firma in den USA Liquid-Pods mit 50 Milligramm Nikotinsalz je Milliliter verwenden darf. In Europa ist eine so hohe Dosierung nicht erlaubt. Hier liegt die Obergrenze bei 20 Milligramm Nikotin je Milliliter. Allerdings fördert diese Diskussion grundsätzlich die Wahrnehmung unserer Produktgruppe in der Öffentlichkeit.


    Welchen aktuellen Stand gibt es bei selbstgemischten Liquids?

    Dobrajc: Hocharomatisierte, nikotinfreie Liquids, die man bei Bedarf mit Nikotin-Shots anreichert, sogenannte Shake & Vape-Produkte, sind seit etwa zwei Jahren marktbestimmend. Aus der Not wurde ein neues Marktsegment, das sich wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses durchgesetzt hat. Es kommen ständig neue Geschmackskreationen in den Handel, da die als nikotinfrei verkauften Liquids keiner Registrierungspflicht unterliegen. Konsumenten freuen sich, aber Fachhändler ächzen, denn sie stehen permanent unter Druck, ihr Sortiment zu erneuern. Etwas mehr Beständigkeit wird der Wertschöpfungskette guttun, bei absolut ausreichender Sortimentsvielfalt.

    Der Stand bei Nikotinsalz-Liquids?
    Dobrajc: Diese Entwicklung zeichnet sich im Angebot der „Nicsalt“-Liquids ebenfalls ab. Besonders in Kombination mit Pod-Systemen zeichnet sich eine wachsende Nachfrage ab, da sie ausreichend Genuss, einfache Bedienung und ein ansprechendes Äußeres vereinen. Die Auswahl an Liquids mit Nikotinsalzen wächst derzeit überproportional. Auch das Produkt wird vom Markt äußerst gut angenommen.

    E-Zigaretten verkaufen sich nicht von selbst. Wie lange sollte ein gutes Beratungsgespräch dauern?
    Dobrajc: Wenn der Umstieg von der Tabakzigarette auf die wesentlich weniger schädliche E-Zigarette gelingen soll, müssen wechselwillige Raucher intensiv beraten werden. Das kann bis zu einer halben Stunde in Anspruch nehmen. Nur eine gute Erstberatung bewahrt Ex-Raucher vor Frustration und einem Rückfall. Bei Kapselsystemen, die einfacher zu handhaben sind, ist der Beratungsaufwand aber wesentlich geringer. Grundsätzlich sollten Umsteiger mit einer E-Zigarette anfangen, die die bisherigen Gewohnheiten sofort befriedigend ersetzen.

    Was muss berücksichtigt werden?
    Dobrajc: Die Bedienung des Geräts muss unkompliziert sein und es sollten Liquids mit ausreichend Nikotin empfohlen werden, um den ohnehin eintretenden Entzug von den Verbrennungsgiften einer Tabakzigarette abzufedern. Danach kann der Verbraucher den Nikotingehalt selbstständig reduzieren. Einige Dampfer bevorzugen extrem hochwertig verarbeitet Geräte, zum Beispiel die Lost Vape Paranormal mit DNA Chip.

    Wählen Frauen eigentlich andere Zigarettenmodelle als Männer
    Dobrajc: Nicht unbedingt. Zwar darf es bei Frauen elegant sein, zum Beispiel wirkt die MiPod von Smoking Vapor wie ein Mode-Accessoire. Aber das Angebot ist inzwischen so vielfältig, dass nahezu jeder Geschmack bedient wird. Für den Umstieg eignen sich derzeit die bereits genannten Pod-Systeme, die klein, effektiv und in schickem Design den Markt erobern.

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    (DTZ 06/19)