Schlagwort: Nikotinaufnahme

  • Wissen über „Harm Reduction“

    ZÜRICH // Über 100 Teilnehmer aus verschiedenen Fachgebieten haben sich auf dem 2. Arud Symposium in der Schweiz mit den Fakten zum Thema E-Zigarette und ihrer Rolle in der Rauchentwöhnung auseinandergesetzt. Zu den Veranstaltern zählte der deutsche Wissenschaftler Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences. DTZ fasst wichtige Aussagen zusammen, um den aktuellen Forschungsstand zu verdeutlichen.

    „Der Umgang mit Nikotin ist völlig ambivalent“
    Bernd Mayer, Leiter der Sektion Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Graz / Österreich: „Der Umgang mit Nikotin ist völlig ambivalent. Auf der einen Seite soll der Stoff in FDA-geprüften Produkten, wie Nikotinkaugummis, völlig unbedenklich sein. In E-Zigaretten soll das Nikotin aber wiederum höchst suchterzeugend und sogar tödlich sein. Um es klar zu sagen: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Nikotin das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöht, weder in Nikotinkaugummis noch in E-Zigaretten.“

    Tobias Rüther, Oberarzt für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum München: „E-Zigaretten haben vermutlich nicht das gleiche Suchtpotenzial wie Tabakzigaretten. Alle neuen Formen der Nikotinaufnahme sind weniger schädlich als das Rauchen. Kann man mit deren Hilfe aufhören zu rauchen? Vermutlich ja!”


    Potenzielle Langzeitfolgen

    Lungenfacharzt Thomas Hering, Berlin: „Potenzielle Langzeitfolgen von E-Zigaretten spielen für schwerstabhängige Raucher keine Rolle, wenn sie kurz davorstehen, ihre gesamte Lungenkapazität zu verlieren. Der weitere Verlust der Lungenkapazität kann jederzeit gestoppt werden, wenn die Patienten auf E-Zigaretten umsteigen.”

    Abigail S. Friedman, Associate Professor am Department of Health Policy and Management an der Yale School of Public Health / USA: „In den Bundesstaaten, in denen die Steuern auf E-Zigaretten erhöht wurden, sind die Konsumenten in den Online- und Schwarzmarkt abgewandert oder haben zur Tabakzigarette gegriffen. Da können geschlossene Systeme ein Vorteil sein, da sie besser zu kontrollieren und manipulationssicher sind. Insgesamt ist die Politik gefordert, die Anreize, auf den Schwarzmarkt auszuweichen, so gering wie möglich zu halten und den Verkauf und Konsum von regulierten Produkten zu fördern.“


    „Das ergibt keinen Sinn“

    Jean-François Etter, Professor für Public Health in Genf: „Die meisten E-Zigaretten machen nicht so abhängig, wie es Zigaretten tun. Warum sollte also jemand, der gerne dampft, statt zu rauchen, seine Meinung plötzlich ändern? Das ergibt keinen Sinn!”

    Georges Pisana, Experte für E-Zigaretten: „Ich rate den Rauchern, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und zunächst ihr Rauchverhalten zu analysieren und dann Schritt für Schritt auf risikoreduzierte Alternativen umzusteigen. An einem bestimmten Punkt bleibt dann immer die Lust auf Zigaretten aus. Sie schmecken schlicht nicht mehr.”

    red

  • Neue Kampagne gestartet

    GRÄFELFING // Der Tabakkonzern Philip Morris Deutschland hat eine neue Kampagne gestartet, mit der Raucher über die Risiken des Tabakgenusses aufgeklärt werden sollen. Damit beschreitet das Unternehmen konsequent den Weg zum Ziel der rauchfreien Zukunft, wie es ihn bereits mehrfach erklärt hat.

    Dabei zählt Philip Morris aus seiner Sicht entscheidende Faktoren auf:

    [bul]In Deutschland rauchen 17 Millionen Menschen beziehungsweise 28 Prozent der Teilnehmer an entsprechenden Umfragen.

    [bul]Trotz des allgemeinen Wissens um die gesundheitsschädlichen Konsequenzen von Rauch, der bei der Verbrennung von Tabak entsteht, fehlten meist wichtige Hintergrundinformationen.

    [bul]Nur elf Prozent der Raucher haben in den vergangenen zwölf Monaten einen ernsthaften Rauchstoppversuch unternommen.

    Internetseite soll fehlende Hintergrundinformationen geben
    Philip Morris initiiert nach eigenen Angaben eine Online-Plattform, bei der sich Raucher durch Informationen aus unabhängigen Quellen zur Schädlichkeit des Rauchens, zu Wegen zu einem Rauchstopp und über verschiedene, in der Wirksamkeit belegte Produkte zur Nikotinaufnahme ohne Tabakverbrennung informieren können.

    Obwohl Raucher die gesundheitsschädlichen Konsequenzen meist kennen würden, so Philip Morris, fehlten ihnen fast immer wichtige Hintergrundinformationen. Denn: Rauchen sei der größte vermeidbare Risikofaktor für viele nichtübertragbare Krankheiten. Eine Vielzahl aller Krebs- und Lungenerkrankungen ließen sich auf das Rauchen zurückführen. So hätten rauchende Personen beispielsweise ein deutlich höheres Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, als Personen, die nicht rauchten. Hier setzt die Internetseite „Was Raucher wissen sollten“ von Philip Morris an.

    Verbrennungsfreie Alternativen Die Adresse „Was-raucher-wissen-sollten.de“ diene als Nachrichtenportal. Ziel sei es, Raucher darüber zu informieren, was die Hauptursache für die Schädlichkeit des Rauchens ist: das Verbrennen von Tabak. Darüber hinaus würden Informationen darüber bereitgestellt, wieso ein Rauchstopp immer die beste Option bleibe und wie man dieses Ziel erreichen könne. Dazu führe die Web-Seite hilfreiche weiterführende Hinweise aus unabhängigen Quellen auf.

    Letztlich könnten sich Raucher über Produktkategorien informieren, die den Konsum von Nikotin ohne die Verbrennung des Tabaks ermöglichten. Das Risiko solcher verbrennungsfreier Produktalternativen sei nach aktuellem Forschungstand im Vergleich zu Tabakzigaretten deutlich niedriger. Durch das fehlende Verbrennen werde das Erzeugen schädlicher und potenziell schädlicher Substanzen signifikant reduziert.

    Großes Interesse am Thema Rauchstopp

    Jedoch seien auch verbrennungsfreie Alternativen nicht frei von Schadstoffen und Nikotin und deswegen nicht risikofrei und weiterhin suchterzeugend.
    Seit die Homepage vor kurzem freigeschaltet wurde, hätten sie bereits mehr als 85 000 Personen aufgerufen. Die Zahlen zeigten, dass bei deutschen Rauchern offenbar ein großes Interesse an Informationen zu den genannten Themen bestehe.

    Daher werde Philip Morris auch weiter gesicherte Informationen zur Verfügung stellen. Denn nur durch eine umfassende und faktenbasierte Aufklärung könnten die Millionen Raucher in Deutschland in die Lage versetzt werden, informierte und differenzierte Entscheidungen zu ihrem Rauchverhalten zu treffen.

    red