BERLIN // Am 31. Mai findet der internationale Weltnichtrauchertaq statt. Bis 2025 wird es laut WHO noch über 16 Millionen Tabakraucher in Deutschland geben. Eine staatliche Förderung der elektrischen Zigarette nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten, allen voran Großbritanniens, könnte diese Quote senken, betont das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG).
Staatliche Förderung
Im Vereinigten Königreich sei die Zahl der Raucher in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Großbritannien habe mit 15 Prozent im Jahr 2018 eine der niedrigsten Raucherquoten im europäischen Vergleich gehabt. Nach einem Report der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) sei es naheliegend, dass der verstärkte Rückgang mit dem Aufkommen der E-Zigarette zusammenhänge: „In der ersten Hälfte des Jahres 2017 waren die Erfolgsquoten bei Rauchstopps in England die höchsten, die bisher beobachtet wurden. … Es ist naheliegend, dass E-Zigaretten dazu beigetragen haben", zitiert das BfTG den Leiter für Tabakkontrolle bei PHE, Martin Dockrell.
Dockrell sehe in der Verwendung von E-Zigaretten für Raucher „eine der besten Möglichkeiten, das Rauchen aufzugeben“. Die positive Entwicklung in Großbritannien würde durch eine gesundheitspolitische Förderung der E-Zigarette eingeleitet. Neben Public Health England bewerten auch renommierte Organisationen wie Cancer Research UK und die Nichtraucher Organisation Action on Smoking and Health die E-Zigarette als hilfreiche Alternative und empfehlen den Umstieg, so das BfTG.
Europäische Beispiele
Auch in der Schweiz, Frankreich, Belgien und den Niederlanden werde von staatlicher Seite Aufklärungspolitik zugunsten der E-Zigarette betrieben. Raucher erfahren auf diese Weise von den Vorteilen, die ein Umstieg auf die weniger schädliche Alternative für sie biete, so das BfTG. Laut einer Studie von 2018 wisse nur ein Drittel (31,1 Prozent) der Bevölkerung in Deutschland, dass E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich seien als Tabak.
„Jedes Jahr rufen die deutschen Gesundheitsorganisationen die Raucher dazu auf, ihren Tabakkonsum einzustellen", sagt Dustin Dahlmann vom Bündnis für Tabakfreien Genuss. Doch die Raucherquoten verringern sich nur marginal. Mit einer staatlichen Förderung der E-Zigarette nach dem Vorbild anderer europäischer Aufklärungskampagnen könne endlich der Durchbruch erzielt werden. „Dazu fordern wir am Weltnichtrauchertag die Verantwortlichen in der deutschen Gesundheitspolitik auf. Denn: Dampfen ist nicht Rauchen", sagt Dahlmann.
pi
(DTZ 22/19)