Schlagwort: Netzwerk Rauchen

  • „Relevante Infos fehlen“

    BERLIN // Das Bundesernährungsministerium präsentiert auf seiner Website eine Tabakzusatzstoff-Datenbank, deren Inhalte seit über zehn Jahren veraltet sind. Das teilt das Netzwerk Rauchen mit. Dort fänden sich bei Industriezigaretten auch die Nikotin-, Teer- und Kohlenmonoxidwerte, die 2016 EU-weit Platz für die Ekelbilder auf den Packungen machen mussten. Der Haken: Die Einträge verharren auf dem Stand von 2011.

    Netzwerk Rauchen übt Kritik
    Netzwerk Rauchen, die einzige Verbraucherschutzorganisation für Tabakgenießer im deutschsprachigen Raum, kritisiert diesen Zustand. In den vergangenen zehn Jahren habe sich eine Menge bei den Tabakwaren geändert. Diverse Produkte würden nicht mehr oder unter einer anderen Bezeichnung vertrieben, neue seien auf den Markt gekommen. Menthol sei seit 2020 verboten, Gehalte etwa an Nikotin hätten sich bei einzelnen Marken verändert. „Die völlig veraltete Datenbank der Bundesregierung führt also Verbraucher in die Irre, statt sie aufzuklären“, empört sich Christoph Lövenich vom Netzwerk Rauchen.

    Österreich informiert Verbraucher
    Die aktuellen Daten lägen bei der EU-Kommission. Der österreichischen Bundesregierung sei es gelungen, diese den Verbrauchern im Internet zur Verfügung zu stellen. Laut österreichischen Behörden würden die Angaben zu den entsprechenden Werten monatlich aktualisiert. Man greife hierfür auf einen Datenspeicher bei der Europäischen Union zu. Dazu sehe sich das deutsche Bundesernährungsministerium (BMEL) allerdings nicht in der Lage. Auf Nachfrage von Netzwerk Rauchen hatte das Ministerium erklärt, es sei „zurzeit nicht möglich, die gemeldeten Daten (…) elektronisch herunterzuladen und dadurch der Öffentlichkeit auf der Webseite zugänglich zu machen“. Man arbeite an einer Lösung.

    Deutsche Bürokratie überfordert
    „Die deutsche Bürokratie ist offenbar von der Digitalisierung völlig überfordert“, kritisiert Michael Löb, Bundesvorsitzender von Netzwerk Rauchen. „Die Aktualisierung einer Datenbank scheint in Berlin so viel Zeit zu kosten wie der Bau eines Flughafens.“ Netzwerk Rauchen fordert, dass das BMEL dem österreichischen Vorbild folgt und die für die deutschen Verbraucher relevanten Informationen endlich auf dem neuesten Stand präsentiert. Bei dieser Gelegenheit sollten dem Verein zufolge auch die Inhaltsstoffe beziehungsweise Werte von Dreh- und Stopftabak angegeben werden. Netzwerk Rauchen selbst unterhält übrigens seit 2016 eine Datenbank auf seiner Website, wo Verbraucher die Werteangaben für Zigaretten finden.

    vi

  • Aus für Menthol

    MAINZ // „Zum 19. Mai 2020 endet die Übergangsfrist für die Verwendung von Menthol in Rauchtabakerzeugnissen. So ist es ab dem 20. Mai 2020 verboten, Mentholhaltige Rauchtabakerzeugnisse (u.a. Zigaretten, Zigarillos, Wasserpfeifentabak) in den Verkehr zu bringen.

    Grundlage dafür ist folgender Rechtstext: Tabakerzeugnisverordnung § 4 in Verbindung mit Anlage 1 Nummer 4 Buchstabe d Doppelbuchstabe aa in Verbindung mit § 34.“

    „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, trotz des Verbots ein wenig Mentholgenuss beim Rauchen zu erhalten: aromatisierte Filter/Hülsen, aromatisierte Karten/Streifen oder Öle“, schreibt Netzwerk Rauchen auf seiner Homepage.

    Dazu hat der Verein eine [link|https://netzwerk-rauchen.de/menthol/]Tabelle[/link] der bis vor kurzem erhältlichen Mentholmarken zusammengestellt (Stand: April 2020), die vom Verbot betroffen sind. „Werte und Charakteristika können der Orientierung dienen, wenn Sie sich nach einer Alternative umschauen“, heißt es dort.

    red

  • Tot oder lebendig?

    WORMS // Die Schockbilder auf Tabakprodukten zeigen Wirkung. Wenn auch nicht immer so, wie beabsichtigt: Immer wieder melden sich Menschen in der Öffentlichkeit, weil sie glauben, sich oder ihre Angehörigen auf den Abbildungen wiedererkannt zu haben. Netzwerk Rauchen hat sich auf die Spurensuche gemacht.

    Unter [link|https://www.ihr-uns-auch.de/index.php/2016/09/03/schockbild-gesucht-to]www.ihr-uns-auch.de [/link]sucht das Netzwerk nach den Personen, die auf den Bildwarnhinweisen abgebildet sind.

    Die unabhängige Organisation präsentiert dabei eine Thematik, die zum Teil groteske Züge annimmt: So wollen Angehörige eines verstorbenen österreichischen Nichtrauchers bereits vor Monaten diesen auf einem veröffentlichten Bildwarnhinweis erkannt haben. Auf dem gleichen Porträt glaubt jedoch auch eine Belgierin ihren verstorbenen Mann zu sehen. Schließlich hat sich ein Frührentner aus dem Saarland gemeldet, der sich selbst dort porträtiert sieht – nach einer Gehirn-OP vor 15 Jahren.

    Damit nicht genug: In Österreich haben sich zwei weitere Betroffene gemeldet. Es geht um einen 2001 an Lungenkrebs gestorbenen Ex-Gatten sowie einen lebendigen Polen. Die EU-Kommission beharrt laut Netzwerk Rauchen weiterhin darauf, ein ominöser deutscher Schauspieler sei abgebildet, dessen Identität man nicht preisgeben wolle.

    Ob das zutreffe, müsse sich noch herausstellen. Der erwähnte Pole berichtet, dass er vor ein paar Jahren in einem Wiener Krankenhaus im Koma lag und wohl währenddessen ohne sein Wissen abgelichtet worden sei – woraufhin das Gesundheitsministerium erfolglos bei ihm nachgefragt habe, ob sein Foto genutzt werden dürfe, heißt es.
    red

    (DTZ 36/16)

  • „Neue Strategien“

    WORMS // Das „Netzwerk Rauchen“ hat einen neuen Vorstand gewählt. Im Amt bestätigt wurde der Bundesvorsitzende Michael Löb. Neuer Stellvertreter ist der Luxemburger Aktivist Luc Hinterscheid, Chef der Association pour la Défense des Droits et Libertés Fondamentales des Citoyens.

    Die Finanzen des Vereins betreut künftig Reinhold Weißmann aus Taunusstein, der seine Führungserfahrungen dem Vereinsziel, der Verteidigung der Menschenrechte, zur Verfügung stellt. Das Team werde die bedrohten Freiheitsrechte der Bürger verteidigen und wiederherstellen, erklärte Luc Hinterscheid: „Wir haben neue Strategien entwickelt, die bislang noch niemand angewendet hat, zumindest nicht in dieser Art und Weise.“ Einzelheiten wollte Hinterscheid jedoch nicht verraten.
    Reinhold Weißmann betonte, er werde mit einem professionellen Finanzmanagement zum Gelingen beitragen.

    „Wir sind Menschen, die es verstehen zu leben, und daher können wir auch mit Begeisterung arbeiten. Der ganze Mensch ist unser Anliegen, deswegen gibt es bei uns keine widernatürliche Trennung von Arbeit und Vergnügen“, erklärt Michael Löb die gute Stimmung trotz konzentrierter Sitzungstätigkeit.
    Höhepunkt des Treffens war der Vortrag der Liverpooler Aktivistin Brigitte Schulze unter dem Titel „Raucherparadies Deutschland“.
    red

    (DTZ 47/14)

  • Netzwerk engagiert sich auch in Europa

    SCHWETZINGEN (DTZ/pi). Die Vernetzung der Anti-Prohibitionsbewegung schreitet voran. Am vergangenen Wochenende vereinbarten Netzwerk Rauchen e.V. und die luxemburgische Bürgerrechtsorganisation „Association pour la Défense des Droits et Libertés Fondamentales des Citoyens“ (A.D.D.L.F.C.) auf der diesjährigen Bundesmitgliederversammlung von Netzwerk Rauchen in Schwetzingen, künftig eng zusammen zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen.

    Der Präsident der A.D.D.L.F.C., Luc Hinterscheid, trat als Gastredner auf und betonte in seinem Vortrag: „Prohibition und Verfolgung der Raucher sind kein nationales Problem, sondern eine weltweite Erscheinung. Der Gegner operiert international, wir müssen und wollen dagegen halten.“

    Der Bundesvorsitzende des Netzwerks Michael Löb erklärte hierzu: „Wir haben einen ersten und wichtigen Schritt getan, um die Organisationen des deutschsprachigen Raumes besser zu vernetzen und schlagkräftiger zu machen. Was die TICAP als internationale Koalition gegen Prohibition weltweit leistet, streben wir ergänzend im deutschsprachigen Raum an.“

    Für die Deligierten von Interesse war auch die Präsentation der neuen Publikation „Kinder und Passivrauch“. Christoph Lövenich, erläuterte in seinem Vortrag, wie wenig wissenschaftlich die Beweislage beim Zusammenhang zwischen angeblich durch Passivrauchen verursachten Krankheiten bei Kindern im Gegensatz zur offiziellen Lesart tatsächlich sei: „Die Publikation ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein zur Entlarvung der Passivrauchlüge.“

    (DTZ 42/10)

  • Kein rauchfreies Europa

    WORMS (DTZ/pi). Gegen das Ziel des EU-Gesundheitskommissars Dalli, ein „rauchfreies Europa“ durchzusetzen, regt sich Widerstand bei Netzwerk Rauchen. Die führende deutsche Vereinigung gegen Raucherdiskriminierung fordert den maltesischen Politiker zum Rücktritt auf.

    „Wer 30 Prozent der EU-Bürger das Recht auf ihren eigenen Lebensstil auf diesem Kontinent abspricht, hat in einer solchen Funktion nichts zu suchen“, so Michael Löb, Bundesvorsitzender des Netzwerks, das ein bevormundungsfreies Europa fordert: „Der europäische Gedanke darf nicht durch Raucherausgrenzung, Glühbirnenverbote und ähnliche Gängelung zunichte gemacht werden“, erklärt Löb.

    (DTZ 41/10)