KÖLN // Die Kölner Großhandelsfirma Feu-Ki Paul Kirsch feiert dieses Jahr ihr 75-Jahre-Jubiläum. Im Gespräch mit DTZ erzählt Klaus Kirsch, Sohn des Firmengründers und jetziger Inhaber, vom Aufbau und der Führung des Unternehmens und warum ihm das Arbeiten als Rentner Freude macht.
Eine Genussgroßhandlung
„Wir sind eine Genussgroßhandlung“, sagt Klaus Kirsch. „Unser Sortiment ist breit aufgestellt. Dazu gehören zum Beispiel Tabak, Süß- und Papierwaren, Getränke sowie Spirituosen.“ Seit 1945 liefert Feu-Ki im Kölner Raum „alles, was ein Kiosk und Einzelhandel“ braucht. „Wir arbeiten in einem 50-Kilometer-Radius rund um den Dom“, fasst Kirsch zusammen. Ob in Bonn, Leverkusen, Grevenbroich oder in Dormagen – die Kölner sind vor Ort.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Bis heute erinnert die Firmenbezeichnung an den Vater und Firmengründer Paul Kirsch, der das Unternehmen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg als „Feuerzeuge Kirsch“, kurz Feu-Ki, gegründet hatte. In der Nachkriegszeit war alles knapp. Vor allem Ersatzteile für Feuerzeuge. „Zufällig hatte mein Vater Feuersteine“, erzählt Kirsch. „Die nutzen sich bei Gebrauch schnell ab. Entsprechend groß war die Nachfrage.“ Zuerst konzentrierte sich Vater Kirsch als selbstständiger Großhändler auf die Reparatur von Feuerzeugen. Die Währungsreform 1948 änderte dies: „Jetzt hatten wir auch Tabakwaren im Sortiment.“ Das Fachwissen war bereits vorhanden. „Mein Vater hatte bei Pfeifen-Heinrichs in Köln eine Lehre gemacht.“ Darüber hinaus zählten anfangs auch 1000 Zigarettenautomaten zum Firmenportfolio. Diese wurden jedoch 2010 an Hall verkauft. „Das Automatengeschäft ist zeitintensiv. Sie brauchen Fachleute, die sich mit der Elektronik auskennen“, sagt Kirsch. Der Aufwand habe sich nicht mehr gerechnet. Heute beschäftigt das Familienunternehmen 20 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Zu den Standbeinen der Kölner zählen der Groß- und der Einzelhandel.
Rauchen und Kommunikation
Womit macht Feu-Ki heute in erster Linie Umsatz? „Nach wie vor mit Tabak“, sagt Kirsch. Produkte wie E-Zigaretten oder Tabakerhitzer ergänzen das Angebot. Es werden verstärkt Zigaretten nachgefragt. „Zigarren kann man heute kaum noch in der Öffentlichkeit rauchen“, betont er. Das habe sich bereits vor Corona abgezeichnet und werde jetzt durch die Einschränkungen in der Gastronomie verstärkt. „Rauchen ist eine Form der Kommunikation. Und diese fehlt zunehmend“, meint Kirsch. Mit Grußkarten setzt Feu-Ki aktuell wiederum auf eine eher traditionelle Kommunikationsform. „Wir testen das Angebot“, erläutert Kirsch. Er ist neugierig, wie es angenommen wird.
„Ich bin 74 Jahre.“ Ans Aufhören denken er und seine Frau noch nicht. „Wir arbeiten heute weniger als früher. Aber nichts zu tun, wäre eine Strafe“, sagt er und ergänzt: „Das fände ich fürchterlich.“ Klaus Kirsch leitet gemeinsam mit Ehefrau Inge und Schwester Maritta Beck sowie seinen Söhnen Michael und Marcus das Unternehmen.
kes