Schlagwort: Mittelstand

  • „Unmündige Konsumenten“

    BERLIN // Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer beim [link|https://www.verband-rauchtabak.de/]Verband der Rauchtabakindustrie (VdR)[/link], hat sich Gedanken zu Werbeverboten und individueller Freiheit gemacht. Lesen Sie hier seinen Gastbeitrag.

    Werbeverbote sind immer ein Angriff auf die Freiheit. Ob es um Zucker oder Tabak geht – die Idee, dass der Staat entscheidet, welche Produkte beworben werden dürfen und welche nicht, ist unvereinbar mit den Prinzipien der freien Marktwirtschaft und den Prinzipien des mündigen Bürgers.

    Aufgabe des Staates
    Es ist nicht Aufgabe des Staates, das Konsumverhalten seiner Bürger zu lenken oder einzuschränken. Es ist Aufgabe der Verbraucher, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dieser Entscheidungen zu tragen. Besonders, wenn es sich um alltägliche Genussprodukte handelt.

    Doch der staatliche Paternalismus ist auch hier auf dem Vormarsch. Das Tabakwerbeverbot war nur der Anfang, das geplante Zuckerwerbeverbot ist der nächste logische Schritt staatlicher Übergriffigkeit. Es geht vorgeblich um den Schutz von Kindern und den Kampf gegen das Übergewicht. Hehre Ziele – wie könnte man dagegen sein? Doch die Problematik reicht tiefer, schafft sie doch erneut einen Präzedenzfall für staatlichen Verbotismus.

    Unmündiger Konsument
    Der Bürger wird hierbei einmal mehr zum unmündigen Konsumenten degradiert, der ohne Bürokraten, die ihm unter die Arme greifen, nicht in der Lage ist, sich gegen süße Versuchungen oder den ein oder anderen Zug an einer Zigarette zu erwehren. Selbst die Kindererziehung traut man den Eltern im Land anscheinend nicht mehr zu, dafür braucht man neuerdings die tatkräftige Unterstützung von Bundesministern.

    Und dennoch gibt es auch in unserer Branche Industrievertreter, die dem grünen Regulierungs- und Verbotswahn etwas Positives abgewinnen können. Eine vordergründig „smarte Regulierung“ wird sogar öffentlich gefordert. Die Forderung nach derartiger Regulierung hat mit fairem Wettbewerb nichts mehr zu tun. Dass der Mittelstand ein „Level playing Field“ benötigt, welches sich gerade durch faire Marktchancen und die unternehmerische Freiheit auszeichnet, wird hier bewusst vergessen.

    So werden vor allem die deutschen Mittelständler die Leidtragenden dieser Verbotsvorhaben sein. Wie so oft. Eine Gruppe, die es mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen am Standort Deutschland ohnehin schwer genug hat. Eine solche Regulierung schadet aber nicht nur den Unternehmen, sondern auch den Verbrauchern. In einer Welt mit weniger sichtbaren Marken können große Konzerne ihre Dominanz ausbauen. Dies führt zu einer eingeschränkten Wahlmöglichkeit für Verbraucher und einem Mangel an Wettbewerb auf dem Markt. Schlechte Qualität und hohe Preise sind das Ergebnis.

    Befürwortern von Werbeverboten
    Daran sieht man auch, dass es den Befürwortern von Werbeverboten in der Industrie keineswegs um den Schutz von Konsumenten geht. Stattdessen entsteht der Eindruck, es könnte hier einzig und allein um Marktdominanz gehen. Man sollte es dann allerdings auch so klar benennen und sich nicht hinter politischer Opportunität verstecken.

    Es geht hierbei um alles – nämlich um unser Selbstbewusstsein und unser Selbstverständnis als Branche. Wir brauchen keine moralisierenden Ratgeber oder oberlehrerhafte Attitüden, sondern mehr Freiheit und Wettbewerb auf dem Markt. Das sind wir uns und unseren Kunden schuldig. Und das ist unsere Pflicht als freiheitlich gesinnte Bürger dieses Landes.

    Michael von Foerster

  • Liebe Leserin, lieber Leser,

    jetzt also ist es wieder so weit: Nach drei stillen Jahren kommt die Branche endlich wieder auf dem Dortmunder Messegelände zur InterTabac und zur InterSupply zusammen. Höchste Zeit, finde ich!

    Allerdings hätte ich mir gewünscht, die Rahmenbedingungen wären besser gewesen. Zurzeit agiert die Bundesregierung aktionistisch bis kopflos – und das auf nahezu allen Ebenen. Den unrühmlichen Höhepunkt machte vor wenigen Tagen das dritte Entlastungspaket, das eine wilde Umverteilung darstellt, aber besonders dem sogenannten Mittelstand und den kleinen und mittleren Unternehmen eben genau das nicht bringt: Entlastung!

    Das Problem, das ich sehe: Im Moment – und das gilt umso mehr, seit die „Ampel-Regierung“ die deutschen Geschicke bestimmt – wird vor allem Ideologie umgesetzt; der so dringend benötigte Pragmatismus bleibt auf der Strecke.

    Das Traurige ist, dass den Unternehmen kaum etwas anderes bleibt, als unermüdlich weiterzumachen – bei drastisch sinkenden Realerträgen. Und ich fürchte, dass der eine oder andere auf dem langen Weg durch dunkle Zeiten aufgeben wird.

    Ich wünsche uns umso mehr, dass wir diese drei Tage in Dortmund genießen können, bei guten und erfolgreichen Gesprächen, bei denen wir alle die Weichen für eine hoffentlich wieder bessere Zukunft stellen.


    Marc Reisner,
    Chefredakteur

  • Sesselwechsel beim VdR

    BERLIN // Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) hat einen neuen Vorstand. Sebastian Clausen (Mac Baren Germany GmbH) und Gleb Pugacev (Scandinavian Tobacco Group Germany) wurden auf der Mitgliederversammlung des Verbandes in die Chefetage gewählt.

    Sie folgen auf Nils Obermann (Unitas Tabakfabrik GmbH) und Oliver Hass (Scandinavian Tobacco Group Germany). Hintergrund der personellen Neuaufstellung sind Veränderungen innerhalb der Unternehmensstrukturen der ehemaligen Leitungsmitglieder.

    Regulierungen für die Tabakbranche
    VdR-Vorsitzende Patrick Engels (Pöschl Tabak GmbH & Co.KG) zeigt sich erfreut, „dass die Vielfalt der mittelständischen Mitgliedsunternehmen sich auch weiterhin im Vorstand abbildet.“ Im Mittelpunkt der politischen Diskussion beim VdR standen die künftigen Regulierungen für die Tabakbranche. In den kommenden Jahren werden entsprechende Maßnahmen vor allem auf Brüsseler Ebene erwartet. Mit Sorge schauen die Mitglieder auf die bevorstehende Novellierung der Tabaksteuerrichtlinie sowie eine mögliche Novellierung der Tabakproduktrichtlinie, heißt es aus Berlin. „Es ist von größter Bedeutung, dass die verschiedenen Kategorien der Tabakprodukte weiterhin bestehen bleiben. Es gibt auch innerhalb der klassischen Tabakprodukte starke Unterschiede, die bei weiteren Regulierungen berücksichtigt werden müssen“, betont Micheal von Foerster, Hauptgeschäftsführer des VdR.

    Für neue Produkte sollten darüber hinaus neue Kategorien geschaffen werden. „Nur so könnten Marktverzerrungen zulasten klassischer Tabakprodukte, insbesondere der Nischenprodukte wie Schnupf- und Kautabak, vermieden werden“ erläutert von Foerster. „Die Tabakbranche sollte hier Hand in Hand arbeiten, denn nur mit gemeinsamen Anstrengungen könne das bestmögliche Ziel für die Produkte erreicht werden, appelliert er.

    Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten
    Darüber hinaus stand das Gesetzgebungsverfahren zur EU-Taxonomie und dem Lieferkettengesetz der Europäischen Kommission auf der Agenda in Berlin. „Die Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten sollte für jedes Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein“, so der Vorstandsvorsitzende Patrick Engels. „Das darf aber nicht dazu führen, dass der Mittelstand gerade in diesen schwierigen und kaum noch berechenbaren Zeiten zusätzlich mit überbordender Bürokratie und weiteren Kosten belastet wird“, gibt Engels abschließend zu bedenken. Denn gerade Planbarkeit ist für Unternehmen, insbesondere aber mittelständische Unternehmen, von größter Bedeutung.

    pi

  • „Der Blick geht nach Brüssel“

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im vierten Teil der Reihe äußert sich Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer beim Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR).

    Tabaksteuermodernisierungsgesetz
    „In Deutschland hat uns 2021 vor allem das Tabaksteuermodernisierungsgesetz beschäftigt. Das Tabaksteuermodell ist grundsätzlich fein austariert und erkennt die unterschiedliche Dynamik der Besteuerung klassischer Tabakprodukte an. Allerdings bewegt es sich am Rande der Belastbarkeitsgrenze für kleinere und mittelständische Unternehmen. Grund dafür ist unter anderem, dass aufgrund von Mutmaßungen zur steuerlichen Belastbarkeit und zu gesundheitspolitischen Aspekten neuartiger Produkte das faktische Wissen über die Belastbarkeit klassischer Tabakprodukte übergangen wurde. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Überlastung klassischer Tabakprodukte führen, welches den Einbruch von Steuereinnahmen durch einen wachsenden Schwarzmarkt nach sich zieht. Dies werden wir in den kommenden Jahren genauestens beobachten.


    Wissenschaftlicher Erkenntnisse

    Die neue Bundesregierung plant, künftige Regulierungen auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu erlassen. Dies begrüßen wir. Jedoch appellieren wir hier an die Bundesregierung, dass neben diesen wissenschaftlichen Erkenntnisse auch die langjährigen Erfahrungen derjenigen Mitarbeiter in den zuständigen Ministerien einen Einfluss haben muss, die durch ihren großen Erfahrungsschatz über ein hohes faktisches Wissen rund um die Tabakregulierung verfügen.

    Verschiedenen Produktkategorien
    Das Tabaksteuermodernisierungsgesetz hat leider gezeigt, dass die Tabakbranche zunehmend gespalten ist. Die Vertreter der verschiedenen Produktkategorien haben in ihrer Argumentation häufiger gegeneinander gearbeitet. Wünschenswert wäre es für künftige Regulierungen, dass ein vermehrter Fokus auf eine gemeinsame Linie gelegt wird; nur so können wir unser aller Interesse vor politischen Stakeholdern bestmöglich vertreten.

    Auf nationaler Ebene
    Auf nationaler Ebene sind im kommenden Jahr vorerst keine neue Regulierungen für unsere Produkte zu erwarten. Unser Blick richtet sich 2022 daher vermehrt nach Brüssel. Neben dem BECA-Report beschäftigen uns dort die neue Tabaksteuerrichtlinie und die Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie. Damit gehen eine Reihe von Regulierungen einher – angefangen beim Plain Packaging über potenzielle Verbote von Zusatz-und Aromenstoffe bis hin zur Novellierung der Tabaksteuer. Auch das europäische Lieferkettengesetz, welches voraussichtlich auch mittelständische Unternehmen in die Sorgfaltspflicht einbeziehen wird, begleiten wir. All diese anstehenden Regulierungen dürfen aber nicht dazu führen, dass sogenanntes Overlobbying betrieben wird. Daher wäre gerade auf europäischer Ebene wünschenswert, dass die verschiedenen Akteure der Tabakbranche sich annähern – es muss nicht zwingend Hand in Hand gearbeitet werden, aber es sollte vermieden werden, gegeneinander zu arbeiten. Nur so können wir meiner Einschätzung nach das bestmögliche Ergebnis für die gesamte Branche erreichen.

    Entwicklung der Energiepreise
    Abseits tabakspezifischer Themen verfolgen wir aktuell mit Sorge die Entwicklung der Energiepreise. Die Preisexplosion ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen eine Gefahr. Es ist von höchster Relevanz, dass die Politik hier aktiv wird. Die neue Bundesregierung darf den Mittelstand als Motor der deutschen Wirtschaft nicht vergessen – er ist und bleibt Innovationstreiber und verantwortlich für eine Vielzahl an Arbeitsplätzen. Trotz aller Herausforderungen schauen wir aber zuversichtlich aufs neue Jahr.“


    Michael von Foerster, VdR

  • Partnerschaft auf Augenhöhe

    STUTTGART // Das Partnermodell „Box“ der Unternehmensgruppe Dr. Eckert (UGDE) gibt es seit dem Jahr 2014. Anfang September wird bereits die 163. Box-Partnerfiliale eröffnet.

    Vorteile durch das Partnerkonzept
    Die meisten sind Einzelkämpfer, aber beim Partnermodell gibt es auch Unternehmer, die bis zu 24 Filialen führen. Bernhard Weber ist so einer: Er führt inzwischen zwölf Geschäfte unter der Marke Box und nimmt die vielfältigen Unterstützungsleistungen in Anspruch. „Durch das Partnerkonzept genieße ich viele Vorteile, die ich als Einzelner nicht erhalten würde. Aus diesem Grund habe ich auch meine Geschäfte, bei denen ich selbst den Mietvertrag halte, in das Konzept mit eingebracht.“

    Am 1. September wird aller Voraussicht nach die Box-Partnerfiliale Nr. 163 in der Marktstraße im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt eröffnet. Es handelt sich um ein rund 60 Quadratmeter großes Tabak-Presse-Lotto-Geschäft, das von Ihsan Malli geführt werden wird.

    Umfassende Service-Leistungen
    Das Partnermodell Box bietet dabei umfassende Service-Leistungen. Gesteuert wird all das in einer Tochtergesellschaft der UGDE, der PWV Presse Shops GmbH. Geschäftsführer Thomas Hierholz: „Unser Motto heißt ,Mittelstand stärkt Mittelstand.‘ Wir helfen selbstständigen Handelspartnern bei der Gründung und Sicherung ihrer Existenzen. Wir fördern sie durch unsere mehrstufigen und frei wählbaren Unterstützungsleistungen.“

    Die Unternehmensgruppe stellt ihr Know-how freien, selbstständigen Unternehmern zur Verfügung. Seit 1923 ist die UGDE mit dem Geschäft an Verkehrsstandorten und in zentralen Innenstadtlagen vertraut. Dort, wo Bedarf besteht, wird sie seit 2014 als Partner aktiv.

    Kein Franchise-Konzept
    Um die Partner in ihrer unternehmerischen Freiheit nicht einzuschränken, betreibe man bewusst kein Franchise-Konzept. Daher sei das Box-Partnerkonzept nahezu kostenfrei. Die Partner profitieren von der Erfahrung durch rund 250 eigengeführte Filialen der UGDE.

    UGDE-Geschäftsführer Torsten Löffler: „Strategische Allianzen im Mittelstand sind mehr gefragt denn je. Die Struktur eines mittelständischen Unternehmens wie die UGDE, gepaart mit der unternehmerischen Kreativität von sowohl Einsteigern als auch langjährigen Einzelhändlern, muss man als Win-win-Situation begreifen: Der Filialisierungsgrad des klassischen Drei-Säulen-Modells – Tabak, Presse, Lotto – im Einzelhandel nimmt nach wie vor zu. Erhöhte Investitionen an klassischen Standorten wie Einkaufscentern oder Verkehrsknotenpunkten durch baurechtliche Faktoren wie Brandschutzauflagen und ähnliches werden eher zunehmen und den ein oder anderen Einzelhändler vor neue Herausforderungen stellen. Auch konzeptionelle Anforderungen durch Vermieter an den Einzelhändler werden stärker zu beachten sein. Da wir uns in Märkten – Presse und Tabakwaren – bewegen, die aus sich heraus begrenztes Wachstum bieten, wird auch die Risikobetrachtung auf Vermieterseite zukünftig eine größere Rolle spielen.“ Einzelunternehmer nutzen laut Löffler unschätzbare Vorteile aufgrund des großen Einkaufsvolumens, des Gewinns wichtiger Zusatzerträge aus dem Vertriebs‧portfolio der Gruppe und sparen Kosten aufgrund der Bündelung vieler Aktivitäten. Das wichtigste aber sei, hebt Hierholz hervor, dass die Partner selbstständig blieben und selbst über den Umfang der einzelnen Angebote entscheiden dürften.

    Keine Mietaufschläge
    Das Box-Partnermodell ist nicht davon abhängig, ob der freie Unternehmer oder die Unternehmensgruppe Dr. Eckert den Mietvertrag hält. Im Fall der Anmietung durch die UGDE wird der Mietvertrag per Untermietvertrag weitergegeben. Hierholz betont: „1:1 direkt als Kopie, ohne Ergänzungen oder Änderungen.“ Es gebe keine Mietaufschläge. Dabei seien die Mietverträge vorab geprüft, das Handling – von Kautionen über Nebenkosten bis hin zu Spitzabrechnungen oder Kalkulation von Baukosten – könne die UGDE übernehmen.

    Vertraglichen Grundlagen
    Die vertraglichen Grundlagen sind klar und eindeutig formuliert und finden auf zwei Seiten Platz. Hierholz: „Bei uns gibt es keine Knebelverträge, keine Einstiegsgebühr, keine laufende Franchisegebühr, keine vorgeschriebenen Steuerberater und kein vorgeschriebenes Kassen- oder Warenwirtschaftssystem.“ Überhaupt helfe man bei allen Schritten der Selbstständigkeit der Geschäftspartner: bei der Existenzgründung, beim Bereitstellen von Kontakten, beim Ladenbau, beim Wareneinkauf in allen Sparten von Tabakwaren, Presse, Snacks oder Geschenkartikel bis hin zum Büromaterial.

    Investitionsunterstützung
    Dazu gehört auch, dass von der Box-Zentrale Vereinbarungen mit Kooperationspartnern, Industrie oder Lieferanten getroffen werden oder einzelne Elemente der Marketing-Unterstützung zum Einsatz kommen können. Auch eine Investitionsunterstützung – in unterschiedlicher Form – wird in Abstimmung mit dem Partner und der Box-Zentrale angeboten. Der jeweilige Ladenbetreiber entscheidet, welche Art der Vertriebsunterstützung berücksichtigt werden soll.

    Service-Paket
    Zum vollständigen Service-Paket, das den Partnern angeboten wird, gehört auch die Teilnahme am Schulungsprogramm der Unternehmensgruppe, an Warenkunde-Seminaren für die Warengruppe Tabak, Presse oder Food, an Verkaufstrainings oder „Training on the job“ für Gründer in einer der UGDE-Filialen oder deren Partner.

    Zum Start gibt es ein Erstausstattungspaket, das alles Wichtige vom Geschäftsstempel bis zum Öffnungszeitenschild umfasst. In einem Handbuch gibt es alles zum Nachlesen – Warenkunde, Organisationsabläufe, Diebstahlschutz, Unfallverhütung, nützliche Formulare für das Tagesgeschäft und Lieferanten-Infos.

    Ansprechpartner vor Ort
    Der Außendienst von PWV Presse Shops steht als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung, berät bei betriebswirtschaftlichen Fragen und hilft bei entscheidenden Fragen wie ladenbaulicher Gestaltung, Vermarktung und Warenpräsentation.

    Am wichtigsten aber ist der Aspekt der Selbstständigkeit. „Der Umgang miteinander ist stets fair und partnerschaftlich“, betont Thomas Hierholz. Und er fügt hinzu: „Das ist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Fairness im Umgang miteinander ist das A&O. Box heißt nicht nur Partnermodell, wir begegnen uns auch auf Augenhöhe.“

    red

  • VdR wählt neuen Vorstand

    BERLIN // Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) hat auf seiner Mitgliederversammlung turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt. Der bisherige Vorsitzende Patrick Engels (geschäftsführender Gesellschafter bei Pöschl Tabak) wurde einstimmig für die kommenden zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Marc von Eicken (Joh. Wilh. von Eicken) wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

    Wiedergewählt
    Wiedergewählt wurden die Vorstandsmitglieder Marc von Eicken (Joh. Wilh. von Eicken), Oliver Hass (Scandinavian Tobacco Group Deutschland), Nils Obermann (Unitas Tabakfabrik), Jessy Philipp (TMCC – Tobacco Management & Consulting Company) sowie Gudrun Waggin (OCB Vertriebs-Gesellschaft).

    Neu im Vorstand
    Neu in den VdR-Vorstand wurden gewählt: Olaf Ruf (Kohlhase & Kopp) sowie Clemens Gütermann (Villiger Söhne).
    Patrick Engels zeigte sich erfreut, „dass die Vielfalt der mittelständischen Mitgliedsunternehmen sich nunmehr auch im Vorstand abbildet“. Engels kritisierte zudem die eben modernisierte Tabaksteuergesetzgebung: „Die verabschiedete Tabaksteuer ist ein herber Schlag. Als geschäftsführender Gesellschafter eines traditionsreichen Familienunternehmens ist langfristige Planbarkeit von größter Bedeutung. Die völlig überhöhten Schritte des Modells widersprechen allerdings den Wahlprogrammen aller Parteien, die stets betonen, dass der Mittelstand der Motor der deutschen Wirtschaft sei.“

    Bundestagswahl
    Mit Sorge schauen die VdR-Mitglieder auf die anstehende Bundestagswahl. „Die dirigistischen Tendenzen der zunehmend mittelstandsfeindlichen Politik in Form von Verbrauchersteuern, Pflegereform und nicht zuletzt das Lieferkettengesetz, das sein Ziel durch ein erhebliches Plus an Bürokratie und eine starke finanzielle Belastung vollends verfehlt, zeugen davon, dass die Politik sich von einer marktwirtschaftlichen Orientierung und den Belangen des Mittelstandes entfernt hat“, mahnte VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster.

    vi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser!

    Dass die E-Zigarettenbranche derzeit einen schweren Stand hat, ist bekannt. Eine ganze Reihe von Dampf-Shops hat geschlossen, auch bei den Herstellern hat eine Marktbereinigung begonnen. Nun will auch Juul Labs sein Deutschland-Engagement zurückfahren (das offizielle Unternehmens-Statement finden Sie weiter unten). Nach DTZ-Informationen wurden 35 Angestellte zu Mitte Juni entlassen, elf Mitarbeiter sind demnach noch an Bord. Es wäre schade, wenn sich die Altria-Beteiligung über kurz oder lang ganz aus dem hiesigen Markt verabschieden würde.

    Hilfen für den Mittelstand
    Ohnehin sollte jedes Unternehmen, für das es eine Überlebenschance gibt, gerettet werden. Denn die Zahl der Insolvenzen wird deutlich ansteigen, die Arbeitslosigkeit hochschießen. Vor allem der Mittelstand, der zu geringe Hilfen erhält, um die Krise überstehen zu können, steht vor einem wahren Kahlschlag.


    Globale Ökonomie

    Immer wieder höre ich in diesen Tagen die Fragen: Was lernen wir aus Corona? Wie müssen wir unsere Wirtschaft nach der Krise neu aufbauen? Diese Frage ärgert mich. Denn das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wir können trefflich über mehr Nachhaltigkeit, Entschleunigung und kürzere Lieferketten diskutieren – einen exogenen Schock dieses Ausmaßes hält vielleicht eine lokale Tauschwirtschaft aus. Nicht aber eine globale Ökonomie. Dass es diese gibt, ist gut und richtig, denn einerseits verhilft sie einer stetig wachsenden Zahl von Menschen zu mehr Wohlstand, andererseits verringert sie die Gefahr von Kriegen. Wenn wir etwas lernen können, dann vielleicht den Umgang mit Epidemien oder den Ausbau unseres – ohnehin ausgezeichneten – Gesundheitssystems.

    Außenwerbung für Tabakwaren
    Übrigens: Ich finde, es wäre dringend geboten, das Außenwerbeverbot für Tabakwaren auf den Prüfstand zu stellen. Die Kommunen gehen davon aus, dass ihnen aufgrund sinkender Einnahmen aus der Gewerbesteuer, bei Eintrittsgeldern und im ÖPNV allein im laufenden Jahr rund 20 Milliarden Euro fehlen. Wenigstens einen kleinen Teil könnten Städte und Gemeinden über das Vermieten öffentlicher Werbeflächen wieder hereinholen. Aber das wäre ein sehr pragmatischer Schritt.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Mittelstand profitiert nicht von guter Konjunktur

    BERLIN // Die Geschäftslage und die Erwartungen im Einzelhandel sind weiterhin positiv. Im Mittelstand allerdings ist die Situation deutlich schlechter. Insgesamt wird der Umsatz im Einzelhandel 2018 nach Prognose des HDE um zwei Prozent auf 523 Milliarden Euro steigen.

    Die HDE-Konjunkturumfrage unter 1.000 Unternehmen aller Standorte, Größen und Branchen zeigt, dass mehr als zwei Drittel der größeren Unternehmen (mehr als 100 Beschäftigte) mit einem Umsatzplus in 2018 rechnen. Händler mit weniger als fünf Beschäftigten dagegen kalkulieren mehrheitlich sogar mit einem Umsatzminus. „Zwischen kleinen und großen Handelsunternehmen geht die Schere auseinander“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

    Wachstumstreiber der Branche bleibt dagegen der Online-Handel, der um rund zehn Prozent auf 53,4 Milliarden Euro zulegen wird. Davon profitieren auch die Multichannel-Unternehmen, die auf die Kombination aus stationärem Geschäft und Online-Handel setzen. Hier erwarten 57 Prozent in 2018 bessere Geschäfte als noch im Vorjahr. Genth: „Der mittelständische Einzelhandel ist in dieser Zeit des Strukturwandels in der Branche mehr denn je auf die passenden politischen Rahmenbedingungen angewiesen.

    Die Bundesregierung muss deshalb die Kaufkraft der Verbraucher stärken und neue Belastungen für die Unternehmen vermeiden.“ Insbesondere müssten kleinere und mittlere Einkommen mutiger als bisher im Koalitionsvertrag vorgesehen entlastet werden. Entscheidend für den mittelständischen Handel ist auch, dass der Standort Innenstadt attraktiv und erreichbar für Kunden und Logistik bleibt. Fahrverbote sind kontraproduktiv.

    pi

    (DTZ 16/18)

  • Wünsche des Mittelstands

    BERLIN // Josef Sanktjohanser, Präsident im Handelsverband Deutschland, und der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Hans Peter Wollseifer, haben die Erwartungen des Mittelstands zur Bundestagswahl 2017 vorgestellt.

    Dabei hat der Mittelstand die folgenden Punkte als Kernbereiche für das politische Handeln nach der Bundestagswahl identifiziert:
    [bul]Offene Grenzen. Die Politik muss sich dem wieder erstarkenden Protektionismus entschlossen entgegenstellen.
    [bul]Qualifizierte Fachkräfte. Um alle Potenziale zu heben, braucht es nicht zuletzt eine Berufsbildung, die sich an den Bedürfnissen der Unternehmen orientiert.
    [bul]Schnelles Internet. Um die Chancen der Digitalisierung umfänglich zu nutzen, müssen Bund und Länder den Breitbandausbau beschleunigen.
    [bul]Effiziente, wirtschaftliche Lösungen in der Klimaschutzpolitik.
    [bul]Zugang zu Krediten. Dafür müssen EU- und Bundespolitik die Bankenregulierung differenziert und entlang der Systemrelevanz ausgestalten.
    [bul]Investitionsfreundliches Steuerrecht. Die Besteuerung muss vor allem zum Erhalt und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes fortentwickelt werden.
    [bul]Weniger Bürokratie und besseres E-Government. Es muss einfach sein, Verwaltungsprozesse zu digitalisieren.

    pi

    (DTZ 17/17)

  • 95 Jahre für den Mittelstand

    BERLIN // Mittelständisches Unternehmertum, Tabakkultur, Vielfalt, Individualität und Genuss, all das sind gelebte Prämissen und Werte, für die der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) seit seiner Gründung am 24. November 1920 eintritt. Jetzt feiert der Verband seinen 95. Geburtstag.

    „Die Tatsache, dass der VdR über 95 Jahre, allen Stürmen zum Trotz, immer ein starker Verband und damit schlagkräftige Stimme der mittelständischen Hersteller und Vertreiber von Feinschnitt-, Pfeifentabak sowie Kau- und Schnupftabak war und ist, erfüllt uns mit Stolz“, betont Patrick Engels, Vorsitzender des VdR und selbst Tabakhersteller in der vierten Generation.

    Seit dem 1. Oktober hat der VdR seinen Sitz von Bonn nach Berlin verlegt. Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer im VdR, sieht den Verband nach dem Berlin-Umzug für die Zukunft gut gerüstet: „Der Umzug des Verbandes verhilft uns sichtbar zu neuer Schlagkraft.

    Angesichts der derzeitigen Regulierungswut, insbesondere der fehlenden Verlässlichkeit der Bundesregierung bei 1:1-Umsetzungen von EU-Richtlinien in deutsches Recht, gilt es verstärkt als die Stimme des Mittelstands der Tabakwirtschaft gegen den allgemeinen Tabakächtungswahn einzutreten.“
    pi

    (DTZ 48/15)