NEW YORK (DTZ/red). Megafusion in den USA? Für die Tabakkonzerne Altria, Reynolds, Imperial, Lorillard und BAT könnte sich in absehbarer Zukunft Einiges ändern. Grund: Reynolds (Camel, Pall Mall) verhandelt mit der Nummer 3 des amerikanischen Marktes Lorillard über ein Zusammengehen.
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Effektiv würde Reynolds den bisherigen Wettbewerber übernehmen. Das neue Unternehmen könnte dann in Sachen Umsatz dem amerikanischen Platzhirschen Altria auf die Pelle rücken (siehe Tabelle). Zwar beherrscht der Marktführer 51 Prozent in den USA, die wichtigste Marke Marlboro ist so stark wie die folgenden zehn Marken zusammen. Aber: Die Kombi Reynolds/Lorillard brächte es immerhin auf 42 Prozent.
Profitieren dürfte auch Imperial. Die Briten wollen nämlich ihre Position in den USA stärken und wollen Marken des möglichen Fusionspartners übernehmen. Damit könnte auch der Widerstand der Kartellbehörden niedrig gehalten werden. Und BAT? Der Konzern besitzt 42 Prozent an Reynolds, ist also an einem erfolgreichen Geschäftsmodell sehr interessiert. Und das dürfte – insbesondere mit den Schwerpunkten Menthol und E-Zigarette – gegeben sein. Profitiert haben die Briten ohnehin schon: Seit es im März erste Gerüchte über eine mögliche Fusion gab (DTZ berichtete), stieg der Wert des Reynolds-Anteils um rund 7,8 Milliarden Dollar. Dass BAT versuchen wird, das neue Gebilde ganz unter seine Fittiche zu bekommen, halten Analysten für unwahrscheinlich. Aber eine andere Spekulation bahnt sich ihren Weg: BAT könnte sich um Imperial Tobacco bemühen.
Wie auch immer die Übernahmebestrebungen ausgehen – der Markt wird gehörig durcheinander gewirbelt.
(DTZ 29/14)