Schlagwort: Massenhysterie

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    es wird immer doller! Immer mehr Wissenschaftler kritisieren den Blindflug der Regierung, die Wohl und Wehe einer Nation vor allem von der ominösen Corona-Variante B.1.1.7 abhängig macht, einer Variante wohlgemerkt, über die zahlreiche renommierte Forscher berichten, es gebe bei einer erhöhten Übertragungsfähigkeit „keine schlüssigen Anzeichen für eine geänderte Pathogenität, Altersgruppenpräferenz oder Sterblichkeit.“ Aber Logik und Evidenz spielen ja längst keine Rolle mehr.

    Weltweite Massenhysterie
    Erinnern Sie sich noch, dass ich Ihnen vor zwei Ausgaben von den Spiegel-Redakteurinnen berichtet habe, die im Interview unbedingt den Staats-Virologen Christian Drosten dazu bringen wollten, seine Wissenschafts-Kollegen Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit als besonders üble Corona-Schurken hinzustellen?

    Rückblick
    Eine dieser Journalistinnen schrieb in einem Spiegel-Artikel: „Rückblickend war die Pandemie in Wahrheit eher eine weltweite Massenhysterie. Heute kann man kaum noch glauben, dass wirklich alles so passiert ist, wie es passiert ist. Kann nicht fassen, dass niemand irgendwann auf den Tisch gehauen und gesagt hat: ‚Leute, jetzt wacht doch mal auf!‘“ Und weiter: „Die Pandemie, die die Glaubwürdigkeit von Institutionen wie WHO, Robert-Koch- und Paul-Ehrlich-Institut nachhaltig erschüttert hat, ist ein Lehrstück dafür, was passieren kann, wenn Querdenker nicht gehört werden.“ Wie klingt das für Sie? Nach einer seherischen Leistung? Ich bin gespannt – denn das Stück, aus dem ich zitiert habe, stammt aus dem Jahr 2018 und bezieht sich auf die Schweinegrippe.

    Viele Tote
    Anhänger des Lockdowns argumentieren meist mit „den vielen Toten“, die Covid19 verursacht habe. Nun wissen wir, dass ein Gutteil der Verstorbenen eher willkürlich als Corona-Opfer bezeichnet werden. Regelmäßige Leser dieses Newsletters wissen, dass ich von falschen Totenscheinen, dem Versterben längst Genesener und Post-mortem-Abstrichen sowie von Menschen spreche, die mit zu früher invasiver Beatmung und wahren Chemie-Cocktails zu Tode behandelt wurden. Trotzdem bleibt eine ganze Reihe Verstorbener, deren Särge sich laut deutschen Leitmedien in den Krematorien stapeln. Nun hat Göran Kauermann sich die Zahlen angesehen.

    Der Statistiker
    Der Wissenschaftler ist niemand, der sich mit Verkehrssystemen oder mit der Psychologie des Impfens, beschäftigt, sondern Statistiker, Dekan der LMU in München und Mitgründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik. Er sagte dem Focus, dass es „über das ganze Jahr hinweg betrachtet durchschnittlich in Deutschland kaum eine nennenswerte Übersterblichkeit gab“. Betroffen sei allerdings die vulnerable Gruppe der über 80-Jährigen. Der Forscher kritisierte die Tatsache, dass viele Maßnahmen bundesweit gelten, obwohl das basierend auf regional sehr unterschiedlichem Infektionsgeschehen nicht sinnvoll sei.


    Schnelltest

    Übrigens sollten Sie künftig immer eine Münze in der Tasche haben. Denn nach österreichischem Vorbild könnten wir beim Friseurtermin, bei Konzertbesuchen oder vor der Visite bei Oma oder Opa im Pflegeheim einen Schnelltest machen lassen müssen. Klingt gut – allerdings heißt es aus Österreich, fast die Hälfte der Testergebnisse sei falsch. Im Klartext: Wir können auch eine Münze werfen und die Entscheidung, ob wir Zutritt haben, davon abhängig machen. Im Ergebnis kommt das (fast) aufs Gleiche raus.

    Schockwirkung
    Den größten Aufreger der vergangenen Woche hat allerdings mit der Welt am Sonntag ausgerechnet eines der renommierten Leitmedien veröffentlicht. Dem Blatt liegt unter anderem der Mail-Verkehr vor, mit dem das Innenministerium eine ganze Reihe von Wissenschaftlern im vergangenen März dazu drängte, möglichst dramatische Entwicklungen zu entwerfen, um eine „gewünschte Schockwirkung“ zu erzielen, „hohen Handlungsdruck aufzuzeigen“ und „Angst und Folgebereitschaft in der Bevölkerung“ zu erzeugen. Der Artikel zeigt deutlich auf, dass die Wissenschaft ziemlich bereitwillig den politischen Vorgaben folgte. Um es abzukürzen: Früher, in besseren Zeiten, hätte der verantwortliche Minister seinen Hut genommen. Heute passiert – nichts.

    Die Rolle der Evidenz
    Zum Ende dieses ziemlich langen Kommentars weise ich Sie noch auf zwei weitere spannende Themen hin, die aus der Politik auf unsere Branche herüberschwappen. Da geht es um eine anstehende Tabaksteuererhöhung, von der die Bundesregierung vor drei Wochen noch nichts wusste, die aber bereits seit Oktober im Bundesfinanzministerium vorbereitet wird. Und es geht um den „EU Beating Cancer Plan“, der wieder einmal zeigt, dass die Verantwortlichen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Rauchausstieg schlicht ignorieren. Aber auch Evidenz spielt heute keine wichtige Rolle mehr.

    Um es mit Trapattoni zu sagen: Ich habe fertig! Zumindest für diese Woche.

    Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ