MAINZ (DTZ/fok). Die deutschen Zigarettenkonsumenten bevorzugen in immer stärkerem Maße Großpackungen. Im ersten Halbjahr 2011 entfielen nur noch 49,0 Prozent der Zigarettenverkäufe auf die Originalpackung, 51,0 Prozent des Absatzes erfolgte über Großpackungen.
Der Anteil der Big Packs erhöhte sich leicht auf 40,6 Prozent (Gesamtjahr 2010: 39,8 Prozent). Vor allem die Maxi Packs legten stark zu: Ihr Anteil stieg von 7,9 auf 10,4 Prozent. Dabei spielt sicher auch eine Rolle, dass inzwischen die Maxi Pack-Angebote auf nahezu alle größeren Marken ausgedehnt wurden.
Aber eines ist offensichtlich: Ein sehr großer Teil der Verbraucher sieht Vorteile in den Großpackungen. Diese Entwicklung wird nach Aussagen aus der Industrie vor allem von zwei Faktoren getrieben: Zum einen aus dem Vorratseffekt bzw. einer Anpassung der Kaufentscheidung an den Tageskonsum einzelner oder an den Familienkonsum.
Zum anderen aus der Preisstellung, die den Käufern von Großpackungen einen nicht unerheblichen Preisvorteil bietet, vor allem bei den Maxi Packs der International Value Marken. So spart der Verbraucher z.B. bei der neuen 40er Pall Mall Super Pack 72 Cent gegenüber der gleichen Menge aus 19er OP. Bei der 29er f6 Maxi ist es eine Ersparnis von 52 Cent, bei der 28er West Red Maxi sind es 43 Cent und bei den 27er Maxis von Pall Mall, Winston, Chesterfield, L&M und JPS sind es jeweils 39 Cent.
Bei den Big Packs mit 22 bis 24 Stück Inhalt ist der Preisvorteil meist deutlich kleiner. Was für den Konsumenten eine spürbare Mengenrabattierung ist, bedeutet für Hersteller und Handel einen nicht unerheblichen Margenverzicht. Eine Entwicklung, die speziell im Handel auf wenig Gegenfreude stößt und teilweise auch mit Gegenstrategien beantworte wird. Aber auch im Handel überwiegt die Überzeugung, dass man die Wünsche der Verbraucher nicht ignorieren kann.
Natürlich sieht man auch dort das Argument des höheren Packungsnutzens der Großpackungen. Aber der mache dann keinen Sinn, wenn bisher täglich einkaufende Stammkunden ihre Besuchsfrequenz zurückfahren und damit auch der Umsatz mit Zusatzartikeln leidet. Daher ist dort auch häufig die Forderung zu hören, die Preisspreizung innerhalb der Marken über die Packungsgrößen nicht zu groß werden zu lassen.
Von Herstellerseite ist aber auch zu hören, dass die Markentreue gerade bei den International Value Marken nicht allzu groß ist, und man den Kunden deshalb Offerten für die Markenakzeptanz liefern müsse. Mit ein Grund für das Wachstum der Maxis kann auch darin liegen, dass im Zuge der Preiserhöhung die Inhalte etlicher Big Packs z.B. auf 22 Stück reduziert wurden. Ein Teil der Big Pack Konsumenten akzeptiert das, andere steigen auf die Maxis mit 27 bis 29 Stück Inhalt um.
(DTZ 33/11)