LONDON (DTZ/red/kes). Die britische Regierung steht unter Beschuss. Ein Grund ist die Ankündigung, die Einführung der gesetzlich verbindlichen Einheitspackung für Tabakprodukte bis auf Weiteres zu verschieben.
Die britische Regierung begründete ihren Schritt damit, zunächst die Erfahrungen mit der Maßnahme in Australien abzuwarten, wo es seit 1. Dezember 2012 die Standardpackung für Tabakprodukte gibt.
Für die Opposition ein Ding der Unmöglichkeit und ihrer Ansicht nach maßgeblich durch Lynton Crosby mit beeinflusst. Die Rolle des Australiers entzweit sogar das Regierungsbündnis der Conservative Party (Tories) von Premierminister David Cameron mit den Liberal Democrats (Liberaldemokraten).
Seit der Ankündigung vergangenen Freitag wird Cameron in der britischen Presse vorgeworfen, er habe es bisher versäumt eindeutig zu klären, inwieweit der Australier Crosby als politischer Berater oder als Lobbyist zu Gast in der Downing Street war. Dahinter steht der Vorwurf, dass Crosby und sein Unternehmen CTF auch für die Tabakindustrie beratend tätig sein sollen.
Auf Anfrage betont ein Regierungssprecher, dass Lynton Crosby keinerlei Einflussnahme bei der Entscheidung zum Plain packaging gehabt habe und dass er ausschließlich als Berater für die Konservative Partei (Conservative Party) beschäftigt sei.
Die Abkehr vom Plain packaging (Einheitspackung) hat Medieninformationen zufolge völlige Überraschung und wütende Proteste quer durch alle Lager des politischen und gesundheitspolitischen Spektrums ausgelöst.
Inmitten dieser Aufregung steht dem Vernehmen nach außerdem die Abkehr der Regierung Camerons von einem Mindestpreis für alkoholhaltige Getränke sowie von der Einführung eines gesetzlich vorgeschriebenen Registers für Lobbyisten bevor.
(DTZ 29/13)