Schlagwort: Lungenschäden

  • „Fragwürdige Inhalte“

    BERLIN // Aus den USA wurden in den vergangenen Wochen Vorkommnisse berichtet, nach denen Dampfer mit teils schweren Lungenschäden in Krankenhäuser eingeliefert wurden. Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) und das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) warnen jetzt davor, E-Zigaretten allgemein dafür verantwortlich zu machen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich nämlich, dass die Beschwerden ganz andere Ursachen hätten.

    Zwar seien die Beschwerden offenbar nach dem Konsum von E-Zigaretten aufgetreten. Aber: Mit Hilfe dieser Geräte sei kein reguläres, im Fachhandel erworbenes Liquid konsumiert worden. In allen bekannten Fällen seien vielmehr Flüssigkeiten verdampft worden, die unter anderem mit Cannabis oder CBD-Öl versetzt gewesen seien. Teilweise sei hochkonzentriertes THC-Harz konsumiert worden.

    Auf Verkaufsstellen und Inhaltsstoffe achten
    „Es ist daher völlig falsch, E-Zigaretten für die bedauerlichen und vermeidbaren Erkrankungen verantwortlich zu machen, wenn diese mit Stoffen genutzt werden, die darin nichts verloren haben und die zudem aus dubiosen Quellen stammen,“ sagt Michal Dobrajc, VdeH-Vorsitzender. Die betroffenen Dampfer haben die Flüssigkeiten wohl in Pop-up-Shops gekauft. Das sind temporäre Verkaufsstellen, die meist nur für kurze Zeit geöffnet sind und ihre Standorte häufig wechseln, um sich dadurch behördlichen Kontrollen zu entziehen. Sie verkaufen häufig Liquids aus unkontrollierter Produktion, die eigens zusammengemischt werden und fragwürdige, teilweise illegale Inhaltsstoffe enthalten.

    Dobrajc: „Der VdeH rät dringend von Straßenkäufen, Eigenimporten und dem Erwerb von E-Liquids oder vorbefüllten Pods aus unseriösen Quellen ab. Vielmehr sollte man den gut sortieren Fachhandel nutzen. Das Sicherheitsniveau der dort angebotenen E-Liquids ist generell sehr hoch, da in der EU nur regulierte Inhaltsstoffe verwendet werden dürfen.“
    Ähnlich beurteilt Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG, die Lage: „Die Vorfälle in den USA sind auf schädliche Substanzen zurückzuführen, die möglicherweise mithilfe von E-Zigaretten inhaliert worden sind. Doch es ist falsch, die Ursache für diese Erkrankungen bei der E-Zigarette zu suchen.”

    red

    (DTZ 35/19)