Schlagwort: Lotteriegesellschaft

  • Lotto-Annahmestellen leisten einen wertvollen Beitrag für die Nahversorgung

    LEIPZIG // „Die durchschnittlich 1200 Annahmestellen in Sachsen mit ihren insgesamt rund 4000 Beschäftigten sind nach wie vor das Herzstück von Sachsenlotto.“ Das erklärt Frank Schwarz, der Geschäftsführer der staatlichen Lotteriegesellschaft. Rund 78 Prozent der Spieleinsätze wurden 2020 in den Lottoverkaufsstellen abgegeben.


    Ländliche Regionen

    „Die Sachsenlotto-Annahmestellen spielen eine wichtige Rolle. Besonders in ländlichen Regionen leisten sie einen wertvollen Beitrag für die Infrastruktur und die Nahversorgung. Alle Mitarbeiter haben in diesem schwierigen Jahr einen hervorragenden Einsatz gezeigt“, unterstreicht Schwarz. Die Sächsische Lotto-Gesellschaft stehe den Verkaufsstellen auch in der Corona-Pandemie zur Seite und unterstütze diese finanziell sowie bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen.

    Weiterentwicklung der Spiel- und Serviceangebote
    Die Weiterentwicklung der Spiel- und Serviceangebote durch Sachsenlotto wertet der Lotto-Chef als wichtig für die Entwicklung des Unternehmens, für die Annahmestellen und für die Tipper. Sie alle könnten sicher sein, dass Sachsenlotto ein verlässlicher, zukunftsorientierter Partner bleibe. Neuerungen im Online-Spielangebot oder die Optimierung der Sachsenlotto-App tragen ebenso dazu bei wie die Stärkung der Annahmestellen, heißt es bei der Lottozentrale in Leipzig. Auch hier würden zeitgemäße Vertriebsformen umgesetzt. Als aktuelles Beispiel werden die Rubbellos-Automaten genannt, die derzeit in ausgewählten Annahmestellen getestet werden. Die Rubbellos-Automaten erfüllen nach Angaben von Schwarz die Anforderung an einen modernen terrestrischen Vertrieb und tragen gleichzeitig der zunehmenden Digitalisierung des täglichen Lebens Rechnung.

    Trotz der Corona-Krise konnte Sachsenlotto das Jahr 2020 mit einem Rekordergebnis abschließen. Die Spieleinsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 328 Millionen Euro. Im Durchschnitt hat damit jeder Sachse 80 Euro investiert.

    Das höchste Jahresergebnis
    „Das ist das höchste Jahresergebnis seit Bestehen der Sächsischen Lottogesellschaft“, bilanziert Schwarz. In dem besonderen Jahr, das von den Corona-Maßnahmen und den Einschränkungen im Handel geprägt war, habe sich Sachsenlotto als verlässlicher Partner bewiesen. „Dieser erfolgreiche Abschluss ist auf das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden sowie auf das außerordentliche Engagement der rund 4000 Mitarbeiter in den Sachsenlotto-Annahmestellen zurückzuführen. Wir bedanken uns ausdrücklich bei ihnen für ihre Loyalität.“

    Jeder Sachse hat im vergangenen Jahr durchschnittlich – pro Kopf und Woche gerechnet – 1,52 Euro für die Teilnahme an Lotto 6 aus 49, bei Spiel 77, Super 6, Eurojackpot, Keno und plus5, Toto, an der Glücksspirale oder an den Sofortlotterien (Rubbellose und Spielelose) investiert. Insgesamt wurden 53 Millionen Spielaufträge abgegeben beziehungsweise Lose gespielt.

    Lotto 6 aus 49 ist das beliebteste Produkt
    Lotto 6 aus 49 ist das beliebteste Produkt. Mit einer Steigerung von 9,5 Prozent lag der Spieleinsatz bei 183 Millionen Euro. Damit entfielen über die Hälfte aller Spieleinsätze (55,8 Prozent) auf den Klassiker. Positiv hatten sich hier hohe Jackpotphasen und die Produktveränderung – inklusive Preiserhöhung–, die im September erfolgte, ausgewirkt.

    Auf dem zweiten Platz in der Beliebtheitsskala liegt Eurojackpot. Die in 18 europäischen Ländern angebotene Lotterie verzeichnete in Sachsen mit einer Steigerung um 12,3 Prozent einen Spieleinsatz von 46,4 Millionen Euro.

    Ebenfalls erfreulich entwickelten sich die Rubbellose. Sie konnten ihren Erfolg auf sehr hohem Niveau sichern und erreichten mit einem Plus von 10,9 Prozent einen Spieleinsatz in Höhe von 29,6 Millionen Euro.

    Abführungen an den Freistaat
    Die Abführungen von Sachsenlotto an den Freistaat stiegen im vergangenen Jahr um vier Prozent auf insgesamt 122 Millionen Euro. Zudem ging gut eine Million Euro aus den Erträgen der Rentenlotterie Glücksspirale zu gleichen Teilen an die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, den Deutschen Olympischen Sportbund, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sowie an die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt.

    „Sachsenlotto hat damit in den 30 Jahren ihres Bestehens dem Freistaat mehr als drei Milliarden Euro für das Gemeinwesen zur Verfügung gestellt. Diese Beträge kommen verlässlich dem Land und seinen Menschen zu Gute“, erklärt Frank Schwarz. Und er hebt hervor: „Das ist das Lottoprinzip: Durch die zielgerichtete gemeinnützige Verwendung über den Staatshaushalt profitiert jeder Bürger in Sachsen direkt oder indirekt von den Abführungen von Sachsenlotto.“

    Auch die Gesamtgewinnausschüttung ist gestiegen: Die bereitgestellte Gewinnsumme wuchs um 5,6 Prozent auf 160,7 Millionen Euro.

    Fortgesetzt hat sich im zurückliegenden Jahr auch der Trend zum Online-Spiel. Hier wuchsen die Spieleinsätze um 43,4 Prozent auf 25,8 Millionen Euro. Für die Teilnahme auf sachsenlotto.de oder über die Sachsenlotto-App haben sich inzwischen über 100.000 Kunden registriert.

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  • Lotto hilft in der Coronakrise

    KOBLENZ  // Lotto steht für das Gemeinwohl. Das gilt natürlich erst recht in der Corona-Pandemie. Hier setzen sich Lotteriegesellschaften für die verschiedensten Projekte ein.

    Corona-Notfonds für Studierende
    So ist zum Beispiel Westlotto dem Aufruf der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) gefolgt und spendet 15.000 Euro an den Corona-Notfonds für Studierende in Münster. Damit werden Studierende unterstützt, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, etwa weil sie ihren Nebenjob verloren haben, weil ihre Eltern ihnen nicht mehr finanziell unter die Arme greifen können oder weil sie durch eine Vorerkrankung zur Risikogruppe gehören und nicht mehr nebenher arbeiten können. Aus den Spendenmitteln im Fonds wird betroffenen Studierenden ein einmaliger Zuschuss zum Lebensunterhalt in Höhe von bis zu 450 Euro gewährt, der nicht zurückgezahlt werden muss.

    Übergabe des Spendenschecks
    Andreas Kötter, Sprecher der Geschäftsführung von Westlotto, sagte bei der Übergabe des Spendenschecks an die Leiterin der Stabsstelle Universitätsförderung und Koodinatorin des Projekts, Petra Bölling: „Münster ist eine Studentenstadt. Die jungen Leute prägen unser Stadtbild und unsere Stadtkultur. Und gerade in diesen Zeiten ist Solidarität wichtiger denn je. Diese Krise darf nicht zu einer neuen Chancenungleichheit führen. Daher war uns sofort klar, dass wir uns dem Spendenaufruf anschließen werden.“

    Eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Corona-Pandemie spielen die Hilfskräfte in Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen, Krankenhäusern und ärztlichen Einrichtungen. Ihnen stellt Lotto Rheinland-Pfalz Schutzkleidung zur Verfügung.

    Schutzkleidung
    Die Koblenzer Glücksschmiede spendete 1600 Bio-Regenponchos aus dem eigenen Bestand an den DRK-Rettungsdienst Rhein-Mosel-Eifel und für die ADAC-Luftrettung. Hier werden die Ponchos als Schutzbekleidung im Rahmen von Desinfektionsmaßnahmen und bei Nacharbeiten nach Infektionstransporten verwendet. Weitere 1400 Ponchos wurden den Kliniken und Krankenhäusern in der Region übergeben.

    Auch Lotto Brandenburg möchte in der Coronakrise einen sinnvollen Beitrag leisten. „Wir haben uns entschieden, die Stiftung ‚Hilfe für Familien in Not‘ mit einer Spende in Höhe von 5000 Euro zu unterstützen“, sagt Anja Bohms, Geschäftsführerin von Land Brandenburg Lotto.

    Solidarität
    Deshalb verzichtet das Unternehmen in diesem Jahr auf Firmen-Events – eine Entscheidung, die bei allen Mitarbeitenden großen Zuspruch gefunden hat. „Unsere Belegschaft ist sich einig, dass Solidarität in dieser Zeit oberste Priorität hat“, erklärt Kerstin Kosanke, Co-Geschäftsführerin von Lotto Brandenburg.

    Hilfspakt aus zwei Bausteinen
    Vorbildlich verhält sich Lotto Bayern. Wie DTZ bereits berichtete, wurde im Freistaat ein Hilfspaket in Höhe von insgesamt 3,5 Millionen Euro für in Schwierigkeiten geratene Annahmestellen geschnürt. Das Hilfspaket setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen. Es handelt sich dabei zum einem um den Soldiaritätsfonds „Lotto“ mit einem Volumen von einer Million Euro. Aus diesem Fonds, den Lotto Bayern und die Lotto-Toto-Vertriebsgemeinschaft in Bayern gemeinsam gebildet haben, werden von der Coronakrise besonders stark betroffene Annahmestellen unterstützt. Zum anderen gewährt Lotto Bayern seinen Annahmestellen eine vorübergehende Liquiditätshilfe in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro. Die aus diesem Topf erhaltenen Finanzspritzen müssen in einem angemessenen Zeitraum nach Überwindung der Corona-Pandemie zurückbezahlt werden.

    red

  • „Unsere Vertriebspartner müssen das Internet nicht fürchten“

    MÜNCHEN // „Die Annahmestellen sind nicht nur eine wesentliche Säule, sondern das Rückgrat von Lotto Bayern.“ Das betont Friederike Sturm, die Präsidentin der staatlichen Lotteriegesellschaft, im DTZ-Interview. Sie sieht den stationären Vertrieb als Partner des Online-Spielgeschäfts.

    Der kommerzielle Lotterievermittler Norman Faber kritisiert in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Lottoverbandes die Bundesländer wegen des Glücksspielstaatsvertrages. Ist sein Angriff berechtigt?

    Friederike Sturm: Jein. Grundsätzlich ist es bitter, dass die Hängepartie beim Glücksspielstaatsvertrag weitergeht. Faber zielt insbesondere auf die Suchtproblematik, die aber nur ein Teilaspekt des Glücksspielstaatsvertrags ist. Die weiteren Ziele des Vertragswerks lässt Faber jedoch außen vor.

    Und die wären?
    Sturm: Hauptanliegen des Staatsvertrags ist es, die natürlichen Glücksspielbedürfnisse der erwachsenen Bevölkerung zu kanalisieren. Dazu bieten die staatlichen Lotteriegesellschaften sichere und seriöse Glücksspiele an, achten auf den Jugend- und Spielerschutz und sorgen für eine ordnungsgemäße Durchführung der Lotterien und Sportwetten inklusive der korrekten Gewinnauszahlung. Außerdem gilt es, die Begleitkriminalität beim Glücksspiel einzudämmen. Mit dem Glücksspielstaatsvertrag wird also ein ganzer Strauß wichtiger Ziele verfolgt. Alles in allem ist demnach Fabers Kritik an dem Vertragswerk überzogen.

    Völlig Unrecht hat Norman Faber aber nicht?
    Sturm: In Teilen ist seine Kritik berechtigt. Es trifft leider zu, dass wir als staatliche Lotteriegesellschaften Restriktionen unterworfen sind, die uns wehtun.

    Zum Beispiel?
    Sturm: Bei der Werbung gibt es massive Einschränkungen, sowohl bei Sportwetten, aber auch bei den Lotterien. Da müssen sich die staatlichen Anbieter genau an die Vorgaben halten, während sich die privaten, ausländischen Glücksspielunternehmen nicht um die Regeln kümmern.

    Täuscht der Eindruck oder geben die privaten Glücksspielunternehmen in der jüngeren Vergangenheit kräftig Gas bei der Werbung?
    Sturm: Dieser Eindruck täuscht nicht. Die ausländischen Unternehmen erzielten im vergangenen Jahr rund 500 Millionen Euro mit ihren Glücksspielangeboten in Deutschland. Knapp 80 Millionen Euro gaben sie für die Werbung aus. Das entsprach in etwa dem gesamten Werbe-Jahresetat des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks. Allerdings mit dem feinen Unterschied, dass die staatlichen Anbieter 16,66 Prozent Lotteriesteuern an das jeweilige Land und weitere Gelder für soziale Einrichtungen, den Sport, Umweltprojekte und den Denkmalschutz abführen. Die private Konkurrenz wirtschaftet jedoch in die eigene Tasche.

    Derzeit drängen verstärkt ausländische Glücksspielfirmen auf den deutschen Markt. Ist das zunehmend ein Problem für den DLTB?
    Sturm: Auf jeden Fall. Ein großer Knackpunkt ist, dass der Verbraucher oft überhaupt nicht weiß, dass er gar nicht beim Original spielt, sondern bei ausländischen Anbietern, die keine Lizenz für Lotto & Co. in Deutschland haben und somit hierzulande illegal sind. Diese Unternehmen operieren aus Steueroasen und halten sich nicht an die in Deutschland geltenden Regeln.
    Die Allgemeinheit ist ihnen ebenfalls egal, während die staatlichen Anbieter rund 40 Prozent der Einnahmen an die Länder und das Gemeinwohl abführen.

    Warum gehen die Glücksspielaufsichten und Behörden nicht beziehungsweise nicht ausreichend gegen die ausländischen Unternehmen vor?

    Sturm: Das tun die Behörden schon. Aber diese Unternehmen operieren via Internet aus dem Ausland. Und bis in die Steueroasen, zum Beispiel Malta, Gibraltar oder die Bahamas, reicht der Arm des deutschen Rechts häufig nicht.


    Sehen Sie noch eine Chance, dass sich alle 16 Bundesländer auf einen Glücksspieländerungsstaatsvertrag einigen, nachdem verschiedene Länder das Vertragswerk nicht ratifizieren wollen?

    Sturm: Wir brauchen einen neuen Anlauf. Die Erkenntnis, dass der Glücksspielstaatsvertrag auf eine neue Basis gestellt werden muss, ist bei den Verantwortlichen in den 16 Bundesländern ja durchaus vorhanden, es wird allerdings noch über den Weg der Regulierung gestritten. Nun gilt es, die Interessen der 16 Länder unter einen Hut zu bringen.


    Im vergangenen Jahr beliefen sich die Gesamtspieleinsätze von Lotto Bayern auf 1,13 Milliarden Euro. Wie viel Prozent dieses Umsatzes machte der stationären Vertrieb und wie viel Prozent das Online-Spiel?

    Sturm: Knapp zehn Prozent des Umsatzes entfielen auf das Internet und die gewerblichen Spielevermittler. Das heißt mit anderen Worten: Gut 90 Prozent der Spieleinsätze werden im terrestrischen Vertrieb getätigt. Die Annahmestellen sind nicht nur eine wesentliche Säule, sondern das Rückgrat von Lotto Bayern.


    Wie hoch war der durchschnittliche Wochenumsatz pro Annahmestelle 2017?

    Sturm: Das waren rund 6300 Euro.

    Mit welcher Entwicklung rechnen Sie bei den Internet-Umsätzen von Lotto Bayern mittelfristig, sprich in den nächsten drei bis fünf Jahren?
    Sturm: Der stationäre Vertrieb wird auf Dauer das entscheidende Standbein für Lotto Bayern bleiben. Unsere Vertriebspartner brauchen keine Angst vor dem Internet zu haben; die dort gemachten Umsätze sind vor allem ein Zusatzgeschäft. Und wir versuchen, im Zuge der heutzutage notwendigen Cross-Channel-Strategie Online- und stationären Vertrieb miteinander zu verknüpfen.

    da

    Das vollständige Interview lesen Sie in unserer Doppelausgabe DTZ 14/18.

    (DTZ 14/18)

  • Sportlotterie nimmt allmählich Fahrt auf

    FRANKFURT // Sie wächst nur langsam, aber sie wächst: die Deutsche Sportlotterie. Diese Soziallotterie erzielt derzeit einen wöchentlichen Umsatz von rund 30 000 Euro und damit ein gutes Stück mehr als noch vor zwei Jahren.

    Trotzdem gibt es noch viel Potenzial nach oben. Das gab Heinz-Georg Sundermann auf einer Pressekonferenz am 21. August in Frankfurt am Main bekannt. Sundermann ist Geschäftsführer dieser Sportlotterie und gleichzeitig Chef von Lotto Hessen, dem Hauptgesellschafter der Deutsche Sportlotterie gemeinnützige GmbH mit einer Beteiligung von 77,3 Prozent.

    Teile der Einnahmen kommen Athleten im Top-Team der Deutschen Sporthilfe zu Gute. Im vergangenen Jahr wurden zehn Sportler mit einer Summe von insgesamt 55 000 Euro gefördert. Jetzt stellt die Deutsche Sportlotterie 96 000 Euro bereit, womit 320 Athleten mit jeweils 300 Euro in den nächsten zwölf Monaten unterstützt werden. Mittelfristig soll der monatliche Grundbetrag des Top-Teams dauerhaft von 300 auf 600 Euro verdoppelt werden.

    Anders als etwa bei der ebenfalls den Spitzensport unterstützenden „Sieger-Chance“ der Glücksspirale sind laut Sundermann jüngere Menschen (zwischen 30 und 40 Jahren) die Hauptzielgruppe der Sportlotterie.

    Deren Lose werden zurzeit nur in den rund 2100 hessischen Lottoverkaufsstellen und bundesweit im Internet angeboten. Ab Oktober beteiligt sich eine weitere Lotteriegesellschaft mit ihren Annahmestellen am Verkauf, wird jedoch kein Gesellschafter. Um welches Bundesland es sich dabei handelt, wollte Sundermann nicht verraten, um dieser Lotteriegesellschaft nicht in die Parade zu fahren. Außerdem ist man mit Lotto Bayern im Gespräch, die Verhandlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Inwieweit der Appell pro Sportlotterie von Bundesinnenminister Thomas de Maizière an die Innenminister der Länder hier bereits Wirkung zeigt, bleibt dahingestellt.

    Fakt ist jedenfalls, dass die Förderung des Nachwuchs- und Spitzensports dringend Not tut. Das unterstrichen Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe und früherer Wasserball-Nationalspieler, ebenso wie Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen, Ex-Box-Champion Henry Maske und Carolin Schäfer, die gerade in London Vize-Weltmeisterin im Siebenkampf geworden ist.

    Sowohl Hambüchen als auch Maske, die beide genauso wie Fußball-Weltmeister Philipp Lahm Gesellschafter und Botschafter der Sportlotterie sind, machten deutlich, dass es zwar keine Erfolgsgarantie bei einer besseren Förderung der Sportler gebe, dass aber ohne eine nennenswerte Unterstützung der Erfolg nahezu ausgeschlossen sei. „Ich war lange genug unmittelbarer Teil der Sportlergemeinde und weiß, dass wir langfristig nur eine Chance haben, wenn wir mit neuen Fördermöglichkeiten wie der Sportlotterie mehr Gelder für den olympischen Spitzensport generieren und neue Wege beschreiten können“, so Turner-Legende Hambüchen.

    Mit durchschnittlich nur 626 Euro würden Spitzensportler hierzulande gefördert. In Großbritannien sei es dagegen ein Vielfaches, wie Ilgner erklärte. Mehr Förderung wirkt sich offenbar auf den Medaillen-Spiegel aus. Nachdem es für das United Kingdom bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta nur eine Goldmedaille gab, entschieden sich die Briten im Jahr darauf für ein von der National Lottery unterstütztes Fördersystem. Seitdem flossen rund sechs Milliarden Euro in die Förderung der Spitzensportler. Der Erfolg blieb nicht aus: Im vergangenen Jahr holte Großbritannien bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 27 mal Gold und landete im Medaillen-Ranking hinter den USA auf Platz 2.

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    (DTZ 34/17)