Schlagwort: Lotterie

  • Neuer Web-Shop am Start

    DRESDEN // Ab sofort ist es für sächsische Mitspieler möglich, die Jahresendlotterien bequem online zu bestellen und sich an ihre Adresse liefern zu lassen. Mit dem Angebot betritt Sachsenlotto Neuland. Noch nie zuvor wurden die Lotterien, die es nur in den Annahmestellen gibt, über einen Web-Shop verkauft. Jetzt wird der neue Service getestet.

    Ergänzung zu Annahmestellen
    Sachsenlotto-Geschäftsführer Frank Schwarz erklärt: „Der neue Web-Shop ist eine Ergänzung zu den Annahmestellen.“ Ein Online-Spiel ist mit dem Bestell- und Versand-Shop nicht verbunden. Es handelt sich bei dem Angebot um eine kundenfreundliche Erweiterung des terrestrischen Vertriebs. Zum Start des Web-Shops umfasst das Angebot drei Losserien. Die Wahl fiel auf den Rubbelkalender, die Glücksrakete und auf die neue Lotterie „Sachsen Million“. Die drei saisonalen Lotterien können im Web-Shop unter www.sachsenlose.de einzeln oder als Bündel bestellt werden.

    Auch beim Online-Verkauf der Lotterien stehen die Sicherheit sowie der Spieler- und Jugendschutz besonders im Fokus. Es handelt sich um einen zusätz‧lichen Bestell- und Versand‧service für real existierende Lottoprodukte. Ein Online-Glücksspiel – das unverändert auf www.sachsenlotto.de oder über die App möglich ist – wird hierbei nicht angeboten. Der Bestellvorgang erfolgt unkomp‧liziert über einen eigenen ‧Account. Sämtliche von Kunden hinterlegten Daten werden lediglich zur Bestell- und Zahlungsabwicklung sowie für den Versand erfasst.

    Automatische Identitätsprüfung
    Um die Volljährigkeit des Käufers zu kontrollieren, wird automatisch eine Identitätsprüfung durchgeführt. Da die Sachsenlotto-Produkte exklusiv für Spieler in Sachsen angeboten werden, ist die Bestellmöglichkeit auf Adressen innerhalb Sachsens beschränkt. Um den Spieler- und Jugendschutz sicherzustellen, werden die Lose ausschließlich an den Losbesteller und an seine Bestelladresse in Sachsen versendet.

    Nun testet Sachsenlotto den neuen Web-Shop. „Danach erfolgt die detaillierte Evaluation des Angebots. Ziel ist es, den Service des Web-Shops dauerhaft für die Lotterien von Sachsenlotto aufzustellen und unseren Kunden den Weg zum Glück noch einfacher zu machen“, sagt der Geschäftsführer.

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  • Rekordjahr für Lotto-Hessen

    WIESBADEN // Die Tippfreude der Hessen ist ungebrochen: Mit 745,1 Millionen Euro setzten sie im vergangenen Jahr mehr denn je für ihr Lottoglück ein – Rekord in fast 75 Jahren Lotto Hessen. Dabei flossen mehr als 410 Millionen Euro an die hessischen Gewinner zurück, 13 davon wurden zu Millionären. Spitzenwert für 2022: 45 Millionen Euro. Wichtigste Säule mit 80 Prozent des Umsatzes bleiben die Lotto-Verkaufsstellen im Land. Das Gemeinwohl profitierte mit 147,1 Millionen Euro von den Spieleinsätzen 2022.

    „Lotto Hessen kann auf das beste Geschäftsjahr in der fast 75-jährigen Geschichte des Unternehmens zurückblicken; mit einem Umsatz in Höhe von 745,1 Millionen Euro wurde ein Rekordwert erzielt, der sogar den bisher höchsten Wert aus dem Jahr 2020 noch um 10,4 Millionen Euro übertrifft“, erklärte der Geschäftsführer von Lotto Hessen, Martin Blach, bei der Vorlage der Zahlen im Rahmen der Jahrespressekonferenz in Wiesbaden. Zehn Jahre zuvor, 2012, lagen die Umsätze noch bei 537 Millionen Euro.

    Traditionsprodukt Lotto 6 aus 49
    Knapp die Hälfte, nämlich 43 Prozent des Jahresumsatzes 2022, beruht nach wie vor auf dem Traditionsprodukt Lotto 6 aus 49 (321,6 Millionen Euro), das jedoch 2,1 Prozent Umsatz einbüßte. Große Gewinnerin war die 2012 eingeführte, europäisch von 18 Nationen gemeinsam angebotene Lotterie Eurojackpot, die Lotto Hessen 180,6 Millionen Euro (Vorjahr: 137,1 Millionen Euro) einbrachte, ein Plus von 31,7 Prozent. „Dazu beigetragen hat sicher unsere im vergangenen Jahr durchgeführte Erhöhung des Maximaljackpots von 90 auf 120 Millionen Euro, der 2022 gleich an drei Ziehungstagen ausgespielt wurde, zudem der Marktstart der zweiten Ziehung am Dienstag“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer, Alexander Sausmikat.

    Auf Platz drei behauptete sich die Sofortlotterie mit ihren Rubellosen und Online-Spielen, die nach Jahren stetigen Wachstums erstmals ein Minus von 11,4 Prozent hinnehmen musste und 81,9 Millionen Euro erreichte (Vorjahr: 92,4 Millionen Euro). Im Pandemiejahr 2021 konnte die Sofortlotterie von geschlossenen Läden auf dem Wett- und Spielbankensektor profitieren und überproportional wachsen – ein Effekt, der sich 2022 wieder nivellierte. Statistisch gesehen setzte 2022 jeder hessische Einwohner 118 Euro bei Lotto Hessen ein (Vorjahr 116 Euro).

    13 Millionenbeträge
    25,2 Millionen Mal wurde in Hessen über das Jahr hinweg ein Gewinn erzielt, darunter waren 13 Millionenbeträge. „Auch die insgesamt ausgezahlte Gewinnsumme kann sich sehen lassen, die Hessen gewannen in Summe mehr als 410 Millionen Euro“, erklärte Blach. Darunter fallen Kleingewinne von wenigen Euro bis hin zum höchsten Gewinn des Jahres 2022 in Höhe von 45 Millionen Euro.

    Neben den 13 Hessen, die sich in den Club der Millionäre (Vorjahr 19) tippten, gelang 117 Hessen ein mindestens sechsstelliger Gewinn (Vorjahr 108). „Besondere Freude macht mir, unseren sogenannten Hochgewinnern noch eine persönliche Notiz auf ihr postalisches Gewinnschreiben zu setzen, etwa, dass sie schön feiern sollen – ich wüsste zu gerne, wie es ihnen geht, wenn sie es aufmachen“, verrät Blach.

    Nicht eingelöste Gewinne
    Weitere 2 532 400 Euro standen bereit, konnten 2022 jedoch nicht an ihre Gewinner fließen. „Es handelt sich hierbei um Gewinne, die von ihren Tippern nicht eingelöst wurden, aber was viel schlimmer ist, anonym gespielt wurden – das lässt uns keine Chance, sie einem Kunden und dessen Bankkonto zuzuordnen und den Gewinn zu überweisen, wie das bei registrierten Kunden nach einer gewissen Frist automatisch der Fall ist“, bedauert Blach. Der höchste nicht beanspruchte Einzelgewinn lag 2022 bei 35 000 Euro.

    Auch der Sport, die Kultur, die Denkmalpflege, soziale Projekte und die Umwelt profitierten erneut von den Lotterieeinsätzen. 147,1 Millionen Euro stellte Lotto Hessen 2022 über die im Hessischen Glücksspielgesetz festgelegten Empfänger dem Gemeinwohl zur Verfügung. Darüber hinaus konnten sich rund 20 Vereine, von den Bad Wildungen Vipers über die Rhine River Rhinos, TTC Fulda-Maberzell bis zu Eintracht Frankfurt und den Löwen Frankfurt, sowie 25 verschiedene Veranstaltungen in Sport und Kultur über ein Sponsoring durch die hessische Lotteriegesellschaft freuen. Am 28. April etwa wird Lotto Hessen im Rahmen der gemeinsam mit Eintracht Frankfurt aufgelegten Kampagne „Eintracht in der Region“ beim Wiesbadener Fußballverein FV Biebrich 02 ein Spiel der Eintracht-Traditionsmannschaft um Charly Körbel ermöglichen. Das Spiel ist das erste von zehn weiteren bei Fußballvereinen in ganz Hessen, die jeweils mit einem großen Fest für die ganze Familie begleitet werden; sämtliche Einnahmen aus den Spielen, vom Ticketverkauf bis zu den Verkaufsständen, verbleiben bei den gastgebenden Amateurvereinen. 2022 waren dabei rund 250 000 Euro für die zehn Vereine zusammengekommen, eine wichtige Einnahmequelle für den Breitensport.

    80 Prozent des Geschäfts erfolgt stationär
    Sorge bereiten Blach die Verwerfungen in der Einzelhandelslandschaft, die Innenstädte zunehmend unattraktiver werden lassen, und die oftmals fehlende Nachfolge in Lotto-Verkaufsstellen. Deren Zahl ist per 31. Dezember 2022 auf 2015 gesunken, aktuell verzeichnet Lotto Hessen 1991 Standorte. „Unser Ziel ist ganz klar eine Erhöhung, denn gut 80 Prozent unseres Geschäfts erfolgt stationär, die Verkaufsstellen sind und bleiben unser Herzstück und haben gerade auch im ländlichen Raum nicht nur eine Versorgungs, sondern auch eine wichtige soziale Funktion. Die Folgen von Corona und sonstige Effekte im Einzelhandel machen immer mehr Einsatz unsererseits nötig, das Flächennetz annähernd stabil zu halten, dass wir erlaubnisseitig auf 2500 Verkaufsstellen ausweiten dürften, aber faktisch eben nicht können.“

    Der zweite Vertriebsweg, das Spielangebot per Internet unter lotto-hessen.de sowie per App, legte 2022 erneut deutlich zu, von 116,6 auf 129,4 Millionen Euro. 17,5 Prozent des Gesamtumsatzes wurden online erzielt, 250 000 Online-Kunden verzeichnet Lotto Hessen derzeit. „Für uns steht aber der Multichannel-Ansatz im Vordergrund, wir setzen also nicht auf ‚entweder oder‘, sondern darauf, dass der Kunde zu jeder Zeit den für ihn bequemsten Weg auswählen kann.“

    Lotto Hessen zum Universalanbieter weiterentwickeln
    Neben der Ausweitung des Verkaufsstellennetzes und dem Multichannel-Marketing nannte Blach als Ziel, Lotto Hessen zu einem Universalanbieter weiterzuentwickeln. So hat sich das Unternehmen auch um eine Lizenz für das virtuelle Automatenspiel beworben, die entsprechend dem Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2021 vergeben werden können. „Unsere gut 1200 Seiten starke, als vollständig bezeichnete Antragsunterlage liegt seit Juli 2021 der Glücksspielbehörde der Länder vor“, so Blach, „wir warten aktuell auf eine Erlaubnis.“ Derzeit sind knapp 30 Unternehmen mit einer entsprechenden Lizenz ausgestattet.

    Und auch um das ebenfalls im Rahmen des letzten Glücksspielstaatsvertrags eröffnete Angebot der Online-Casinospiele bemüht sich Lotto Hessen in Zusammenarbeit mit den hessischen Spielbankgemeinden. „Wenn uns das alles gelingt, halte ich mittelfristig einen Umsatz in Höhe von einer Milliarde Euro für möglich“, prognostizierte Blach. Im kommenden Jahr feiert Lotto Hessen 75-jähriges Jubiläum. An eine kostspielige Party denkt Blach aber nicht.

    Verstärkung im Aufsichtsrat von Lotto Hessen
    Zum Jahreswechsel hat der Aufsichtsrat von Lotto Hessen Verstärkung erfahren: Für den im Zuge seiner Berufung ausgeschiedenen Martin Blach zog Juliane Kuhlmann ein, Präsidentin des Landessportbunds Hessen. „Lotto Hessen unterstützt seit vielen Jahren den gesellschaftlich wichtigen Sport und die Kultur, die das Gemeinwohl stärken. Davon profitiert auch der Landessportbund Hessen und die mehr als 7400 Vereine. Die Lotto-Mittel sind für uns ein wichtiges Standbein, ohne die der organisierte Sport in unserem Land nicht so gut aufgestellt wäre. Ich freue mich sehr, als Aufsichtsratsmitglied den weiteren Weg von Lotto Hessen begleiten und mitgestalten zu dürfen“, erklärte Kuhlmann zu ihrer Berufung.

    „Die Erfahrungen von Juliane Kuhlmann im Sport und ihrer Tätigkeit als Präsidentin des Landessportbunds Hessen werden die Arbeit des Aufsichtsrats von Lotto Hessen fördern und bereichern. Nebenbei konnte mit ihrer Entsendung der Frauenanteil der Landesvertreterinnen im Lotto Hessen-Aufsichtsrat auf 75 Prozent gesteigert werden“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende, Finanzstaatssekretär Martin Worms.

    In den vergangenen Jahren auf Wachstumskurs
    Lotto Hessen ist in den vergangenen Jahren auf Wachstumskurs. Um auf diesem Erfolgskurs bleiben zu können und der sich daraus ergebenden veränderten Struktur und Größe des Unternehmens sowie den damit verbundenen Herausforderungen Rechnung zu tragen, hat der Aufsichtsrat auf Vorschlag der Geschäftsführung beschlossen, das Geschäftsführungsteam zeitgemäß aufzustellen. Der langjährige stellvertretende Geschäftsführer, Alexander Sausmikat, ist in der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrates zum weiteren Geschäftsführer bestellt worden. Er wird sein Amt als Geschäftsführer zum 1. Mai 2023 antreten.

    Zweiter Geschäftsführer
    Martin Blach, nun in der neuen Struktur Sprecher der Geschäftsführung: „Es ist eine wegweisende Entscheidung, die Geschäftsführung als Team zukunftsfähig aufzustellen. Dass unser langjähriger stellvertretender Geschäftsführer nun diese neue verantwortungsvolle Rolle einnimmt, freut mich persönlich sehr. Damit sind wir nun zeitgemäß und modern als Führungsteam aufgestellt, um die kommenden Herausforderungen professionell und erfolgreich zu managen und attraktive Produkte und Services für unsere Kunden anzubieten.“

    Alexander Sausmikat gehört dem Unternehmen seit über 18 Jahren an. Er war über sieben Jahre stellvertretender Geschäftsführer. Sausmikat: „Ich freue mich, den Erfolgskurs von Lotto Hessen im Team mit Martin Blach weiter vorantreiben zu dürfen. Mit diesen Strukturen haben wir im Markt ideale Voraussetzungen, weiter zu wachsen und mit den erzielten Erlösen dem Gemeinwohl des Landes Hessen zu dienen.“

    „Mit der Bestellung eines zweiten Geschäftsführers erfüllen wir die Vorgabe des Public Corporate Governance Kodex des Landes Hessen, wonach die Geschäftsleitung aus mindestens zwei Personen bestehen sollte. Zudem spricht die wirtschaftliche Entwicklung von Lotto Hessen für eine Erweiterung der Geschäftsführung. Mit Alexander Sausmikat haben wir einen ausgewiesenen Marketing-Fachmann zum Geschäftsführer bestellt, der schon lange Jahre für den Vertrieb, das Produktmanagement und die Werbung bei der Lotto Hessen GmbH verantwortlich ist und damit auch an der erfolgreichen Entwicklung Anteil und dabei bereits Führungsqualitäten bewiesen hat“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Worms. „Mit dieser Personalentscheidung setzt Lotto Hessen ein klares Signal: Kontinuität und weitere erfolgreiche Entwicklung. Denn wenn Lotto Hessen Erfolg hat, profitieren auch Sport, Kultur, Denkmalpflege, Soziales und der Umweltschutz in Hessen.“

    red

  • Lotterieverwaltung feiert Jubiläum

    MÜNCHEN // Einer gewinnt immer, der Spielteilnehmer oder die Allgemeinheit. Seit genau 75 Jahren ist dieses Prinzip das Erfolgsmodell von Lotto Bayern. Am 12. März 1946 gegründet, feiert die staatliche bayerische Lotterie- und Spielbankverwaltung am heutigen Freitag Geburtstag.

    1000 neue Millionäre
    „Herzlichen Glückwunsch! Ein dreiviertel Jahrhundert Lotterie- und Spielbankverwaltung bedeutet 75 Jahre Glück in Bayern. Ausbezahlte Gewinne von insgesamt 20 Milliarden Euro und über 1000 neue Millionäre zeigen dies eindrucksvoll. Und auch wenn für einen selbst mal nicht die richtigen Zahlen gezogen werden, wird man auf die leise Art zum Gewinner: Dank Lotto Bayern konnte der Freistaat zahlreiche Projekte vor allem im sozialen, sportlichen und kulturellen Bereich unterstützen und ermöglichen, die ansonsten schwer realisierbar gewesen wären“, hebt Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei seiner Gratulation zum Jubiläum hervor und betont: „Ich bedanke mich insbesondere bei den circa 15 000 Beschäftigten in bayernweit rund 3500 Annahmestellen für ihren Einsatz. Sie sind das Gesicht und die Botschafter von Lotto Bayern im ganzen Freistaat.“

    Vorreiterrolle
    „75 Jahre Lotto Bayern sind ein großer Vertrauensbeweis. Unternehmen können mit ihren Produkten nur dann erfolgreich sein, wenn sie von den Kunden angenommen werden“, sagt Friederike Sturm. Die Präsidentin von Lotto Bayern streicht die Innovationsfreude der staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung im Freistaat heraus. „Ob Sofortlose oder die Erfindung der Spielformel für das Lotto 6aus49 oder die Einführung der Sportwette Oddset: Lotto Bayern hat in 75 Jahren oft die Vorreiterrolle für Weiterentwicklungen des Spielangebots in Deutschland übernommen und den Kunden immer ein attraktives und seriöses Spiel angeboten“, betont Friederike Sturm.

    Pnf

  • Beste Chancen auf Spitzengewinne

    MÜNCHEN / KOBLENZ // Mit der Chance für Spielteilnehmer auf Extra-Millionen zum Jahresende 2020 beziehungsweise zum Jahresanfang 2021 sind verschiedene Landeslotteriegesellschaften in den Spätherbst gestartet. So veranstaltet Lotto Niedersachsen, wie DTZ in Ausgabe 46 / 2020 berichtete, erstmals eine Silvesterlotterie. Lotto Rheinland-Pfalz wiederum startete am 3. November bereits die vierte Auflage der Neujahrs-Million.

    Größere Chancen
    „Wie in den Jahren zuvor gilt auch dieses Mal: Es gibt in Deutschland bislang keine Lotterie mit einer größeren Chance auf den Millionengewinn“, heißt es bei Lotto Rheinland-Pfalz nicht ohne Stolz. Nachdem die Neujahrs-Million schon dreimal erfolgreich ausverkauft wurde, wird es die auf 250 000 Lose limitierte Jahresendlotterie auch 2020 wieder exklusiv nur in den rheinland-pfälzischen Lotto-Annahmestellen zum Preis von je zehn Euro geben. Und zwar mit derselben Chance auf den Hauptgewinn von einer Million Euro wie in den Vorjahren. Die theoretische Chance auf den Spitzengewinn von einer Million Euro liegt je Los bei 1 zu 250 000.

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    Gewinnplan[/crosshead2]
    „Darüber hinaus haben wir den Gewinnplan optimiert, so dass die Gewinnchancen bei der Lotterie insgesamt steigen“, kündigt Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner an. So gibt es ab diesem Jahr in der Gewinnklasse 4 statt 1000 x 50 Euro gleich 4000 x 25 Euro zu gewinnen. Häfner: „Hier haben wir also nicht nur eine Umverteilung in der untersten Gewinnklasse vorgenommen, sondern die Gewinnausschüttung an dieser Stelle noch einmal deutlich erhöht. Dadurch steigt die Chance auf einen der Gewinne um das Vierfache, und es wird deutlich mehr Gewinnerlebnisse geben.“

    Spitzengewinne
    Auf eins der verkauften Lose entfällt auf jeden Fall der Spitzengewinn von einer Million Euro. Daneben gibt es bei der Lotterie noch zwei Mal 100 000 Euro und viele weitere Gewinne von 1000 Euro und 25 Euro.

    So funktioniert die Neujahrs-Million: Der Spielschein wird über das Terminal der Lotto-Annahmestelle eingelesen. Aus einem Nummernkreis von 000 001 bis 250 000 wird dann nach dem Zufallsprinzip eine Nummer ermittelt. Diese Nummer wird auf eine Spielquittung aufgedruckt und dem Spielteilnehmer ausgehändigt. Die Spielquittung ist maßgeblich für die Gewinnermittlung. Jede Losnummer wird nur einmal vergeben. Gleiches gilt für die Teilnahme per Quick-Tipp. Sind alle Losnummern von 000 001 bis 250 000 im Rennen, ist die Lotterie ausverkauft.

    Annahmeschluss
    Der Annahmeschluss ist spätestens am 31. Dezember um 16 Uhr, falls die Lotterie nicht vorher schon ausverkauft ist. Die Ziehung der Gewinnzahlen findet wie üblich unter behördlicher Aufsicht im offiziellen Ziehungsraum von Lotto Rheinland-Pfalz statt. Die Gewinnzahlen werden am Neujahrstag ab 13 Uhr unter www.lotto-rlp.de und ab dem 2. Januar 2021 in allen Lotto-Annahmestellen bekanntgegeben.

    BayernMillionen
    In Bayern können zwei glückliche Menschen die Jahresplanung für 2021 als Millionäre angehen. Möglich macht das die Lotterie BayernMillionen, die seit Ende Oktober in allen Annahmestellen im Freistaat und unter lotto-bayern.de spielbar ist. Die Lotterie bietet, wie es bei Lotto Bayern heißt, für einen Einsatz von zehn Euro pro Losnummer hohe Chancen auf den Hauptgewinn von einer Million Euro, den der Gewinnplan zweimal bereithält. Und weiter heißt es aus München: „1 : 250 000 sind beste Gewinnchancen in den obersten beiden Gewinnklassen bei einer limitierten Auflage von 500 000 Losnummern.“ Offizielles Verkaufsende ist am 6. Januar 2021, die Ziehung der Gewinnzahlen findet am 7. Januar statt.

    pnf

  • Sachsenlotto testet den Einsatz von Rubbellos-Automaten

    LEIPZIG // Die Sächsische Lotto-GmbH (SLG), kurz Sachsenlotto genannt, hat ein Pilotprojekt gestartet – den Rubbellos-Automaten. Derzeit wird ein Markttest im Land umgesetzt, dessen Ergebnisse auch bundesweite Ausstrahlung haben können. Was sich dahinter verbirgt, beschreiben Siegfried Bohring und Matthias Müller.

    Zur Person

    Bohring, stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist von Sachsenlotto, ist zugleich Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Bundesweite Sofortlotterien“ im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB). Diese koordiniert die strategische Weiterentwicklung von überregionalen Rubbellosen in Deutschland. Matthias Müller ist Geschäftsführer Deutschland von Scientific Games, einem führenden Anbieter von technologiegestützten Produkten und Dienstleistungen sowie damit verbundenem Inhalt für die weltweiten Glücksspiel-, Lotterie- und interaktiven Märkte.

    Herr Bohring, wie beliebt sind Rubbellose?
    Siegfried Bohring: Rubbellose zählen neben Lotto 6 aus 49 und Eurojackpot zu unseren beliebtesten Lotterien. Sie gehören zu den Produkten, die in den vergangenen Jahren am stärksten nachgefragt werden, in Sachsen ebenso wie in Deutschland insgesamt. Diese Nachfrage erfordert unsererseits eine erweiterte und verbesserte Produktpalette sowie ein modernes Vertriebsangebot – sowohl im Internet als auch in den Annahmestellen.

    Was ist das Besondere am Rubbellos-Automaten?
    Bohring: Die neuen Automaten erfüllen die Anforderung an einen modernen terrestrischen Vertrieb. Sie sind direkt in Lotto-Läden beziehungsweise in unmittelbarer Sichtweite von diesen aufgestellt. An dem Rubbellos-Automaten erhalten unsere Kunden schnell und sicher ihre Favoriten-Lose. Sie können diese vor Ort oder zu Hause aufrubbeln und auch verschenken. Die Selbstbedienungs-Automaten sind eine neue, sichere und zeitgemäße Einkaufsalternative für unsere Kunden. Durch unseren Projektpartner Scientific ‧Games können wir damit auf dem sächsischen Markt ein sehr modernes Angebot testen. Wir sind auf die Kundenakzeptanz und auf die Bewertung durch unsere Vertriebspartner in den Lotto-Annahmestellen sehr gespannt.

    Herr Müller, wie sehen Sie das Projekt des Rubbellos-Automaten?
    Matthias Müller: Scientific Games hat das sächsische Projekt mit sehr großem Interesse und hohem Einsatz begleitet und ist stolz, einen solchen Test erstmalig in Deutschland aktiv unterstützen zu dürfen. Auch für uns ist das Vorhaben von strategischer Bedeutung. Insofern haben wir erhebliche Kapazitäten in das Pilotprojekt gelenkt. Wir verfügen zwar über umfangreiche Erfahrungen in Automatisierungslösungen im amerikanischen Raum – dort haben wir mehr als 11 000 Automaten im Einsatz. Dies ist jedoch das erste Mal, dass Scientific Games mit unseren hochmodernen Play-Central-HD-Geräten diese Lotterietechnologie nach Deutschland und Europa bringt.

    Sind Rubbellos-Automaten zeitgemäß?
    Müller: Auf jeden Fall. Weltweit gibt es bereits eine hohe Akzeptanz von Selbstbedienungs-Automaten auf dem Lotterie-Sektor. Ein Grund dafür ist, dass auch Lotterien ihre Angebotsformen der voranschreitenden Digitalisierung und Automatisierung des täglichen Lebens angleichen müssen. Wir können mit den Rubbellos-Automaten den traditionellen Einzelhandel unterstützen und stärken.

    Wie werden die Rubbellose an den Sachsenlotto-Automaten bezahlt?
    Bohring: Wir haben uns ausschließlich für eine bargeldlose Variante entschieden – diese ist für Kunden und Annahmestellen am sichersten. Außerdem ist so der Jugendschutz gewährleistet. Der Kunde kann einfach über den Touchscreen-Bildschirm seine Lose auswählen und diese am Bezahlterminal mit EC-Karte kaufen.

    Welche Rubbellose gibt es am Automaten?
    Bohring: Alle, die es auch in jedem Lotto-Laden gibt. Unser Los-Angebot wird grundsätzlich den Kundenwünschen angepasst. Das Sortiment verändert sich daher kontinuierlich, einige Lose hingegen bieten wir auf Grund der Nachfrage sogar über Jahre hinweg an. Ein Beispiel ist die sogenannte „7er-Reihe“ mit dem Zwei-Euro-Los „Heiße 7“, dem Fünf-Euro-Los „Goldene 7“ und dem Premium-Los zu zehn Euro, der „Platin 7“. Diese Lose werden mit attraktiven Gewinnplänen permanent neu aufgelegt. Folgerichtig ist, dass diese Los-Serien – so auch die sehr erfolgreiche „Platin 7“ – selbstverständlich alle am Rubbellos-Automaten erhältlich sind. Aber auch die Lose in den Preisgruppen zwischen einem Euro und fünf Euro sind natürlich im Automaten-Angebot enthalten. Unser neuestes Los mit der Chance auf vier Gewinne einer monatlichen Gewinnauszahlung, das Los „2500 Euro – 5 Jahre lang“, ist selbstverständlich auch im Angebot.

    Eine junge Zielgruppe kann sich ebenfalls angesprochen fühlen. Wie regulieren Sie die Teilnahme?
    Bohring: Als staatliche Lotteriegesellschaft obliegt uns das verantwortungsbewusste Spielangebot. Über alle unsere Vertriebskanäle ist es stets gesichert, dass wir ausschließlich nur volljährige Kunden bedienen. Bei dem Rubbellos-Automaten ist es die EC-Karte mit Altersmerkmal, die den Bezahlvorgang steuert. Bei Kartenzahlung ohne Altersmerkmal wird zusätzlich noch die Alterskontrolle über den Personalausweis realisiert. Auch die soziale Kontrolle, die es allein durch das Verkaufspersonal in den Annahmestellen gibt, ist weiter gewährleistet. Zudem lässt sich bei Automaten außerhalb von Annahmestellen nicht unbegrenzt spielen – das Limit liegt neben einer anzahlmäßigen Begrenzung bei 30 Euro pro Kaufvorgang.


    Wie ist Ihre Einschätzung zum Projektverlauf?

    Bohring: Mit dem Automaten betreten wir Neuland. Wir sind unserer sächsischen Lotterieaufsicht dankbar, dass sie uns diesen Test ermöglicht. Wir haben die dazu erforderliche Genehmigung kurzfristig erhalten und werden alle gesetzlichen Rahmenbedingungen selbstverständlich einhalten. So wird es Unterschiede geben zwischen den Automaten, die unmittelbar in einer Annahmestelle stehen, und jenen, die außerhalb des Ladens, aber in Sichtweite, aufgestellt sind. An Letztere ist der Kauf pro Verkaufsvorgang anzahl- und betragsmäßig limitiert. Wir nehmen den Jugend- und Spielerschutz sehr ernst. Nachdem wir die Grundsatzentscheidung getroffen hatten, ging alles verhältnismäßig schnell: Wir haben trotz umfangreicher Markterkundung von Anbietern und der Klärung vieler technischer und vertrieblicher Fragen sehr wenig Zeit benötigt.

    Wie viele Automaten gibt es in Sachsen?
    Bohring: Wir stehen am Anfang mit unserem Test und haben aktuell acht Automaten aufgestellt. Der größte Teil ist in Leipzig zu finden, in der Nähe zum Unternehmen – so können wir im Bedarfsfall rasch reagieren. Zwei Geräte befindet sich zudem in Chemnitz.

    An welchen Standorten sind die Automaten?
    Bohring: Alle Standorte sind in großen Einkaufszentren. Wir sind den dortigen Ladenbesitzern sowie dem jeweiligen Center-Management sehr verbunden, weil sie uns in diesem Projekt aktiv unterstützen. Die Automaten findet man im Globus-Wachau, im Löwencenter, im Paunsdorf-Center, im K Kiosk im Kaufland Borna, im Sachsenpark, im Globus-Handelshof, Neefepark Chemnitz und im K Kiosk bei Kaufland in der Sachsen-Allee in Chemnitz. Natürlich steht auch einer hier im Leipziger Lottohaus in der Oststraße.

    Welchen Nutzen sehen Sie für die Annahmestellen durch die Rubbellos-Automaten?
    Bohring: Es ist unser strategisches Ziel, das Annahmestellennetz stabil zu halten und unser Angebot dort auszubauen. Rubbellose sind beliebt und werden gern gespielt. Mit dem modernen Angebot über die Rubbellos-Automaten gelingt es uns vielleicht auch, jene lotterieinteressierten Kunden zu gewinnen, die bisher im Internet andere Rubbellos-Angebote wahrnehmen – darunter leider auch die zahlreichen illegalen Offerten. So werden die Automaten auch zu einem wichtigen Faktor der Kanalisierung zum legalen und sicheren Glücksspiel – das ist unser gesetzlicher Auftrag als staatlicher Lotterieanbieter. Wir sind zudem davon überzeugt, dass auch unsere Annahmestellen die Vorteile der Automatenlösung schätzen und davon profitieren werden. Wir werden den Test mit einer Studie durch ein Marktforschungsinstitut begleiten, um weitere Entwicklungen ableiten zu können.

    Wann werden die Automaten in ganz Sachsen eingeführt?
    Bohring: Nun, erst einmal werden wir die Automaten jetzt zirka ein Jahr testen und dabei vor allem auch Hinweise zu Verbesserungen von Kunden und den Vertriebspartnern in den Annahmestellen aufgreifen. Dann wird es eine Marktbewertung und Ausschreibung geben. Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen bin ich überzeugt, dass dann recht schnell ein viel breiterer Einsatz weiterer Geräte erfolgen wird.

    Müller: Im deutschen Markt haben die Spielteilnehmer sehr hohe Ansprüche und sind natürlich auch vom bestens geschulten Lotto-Personal wie hier in Sachsen zu Recht verwöhnt – da muss auch eine Automatenlösung einladend, komfortabel, schnell verständlich und zu 100 Prozent sicher sein. Mit unserem Konzept, das wir gemeinsam mit Sachsenlotto optimiert haben, glauben wir, dass wir neue Gruppen von Rubbellos-Käufern erschließen können. Wir sind entsprechend gespannt auf die ersten Verkaufsergebnisse und Rückmeldungen von Nutzern.

    Welche Zukunft sehen Sie für die Rubbellos-Automaten?
    Bohring: Rubbellos-Automaten gehören bereits in vielen Ländern der Welt zum Vertriebsnetz der Glücksspielanbieter. Mit unserem Test auf dem sächsischen Markt folgen wir also internationalen Trends. In Abstimmung mit den anderen Lotteriegesellschaften im DLTB sammeln wir nun erste Erfahrung mit dieser Angebotsform in Deutschland.

    Leistet Sachsenlotto somit Pionierarbeit im DLTB?
    Bohring: Noch kein anderes Bundesland betreibt aktuell derartige Automaten. Daher sind die Ergebnisse aus dem sächsischen Pilotprojekt richtungsweisend – auch für andere Gesellschaften im DLTB. Im Übrigen bin ich optimistisch, dass wir in ein paar Jahren nicht nur in Sachsen, sondern in ganz Deutschland mehrere hundert derartige Automaten haben werden. Hierbei ist auch vorstellbar, dass zukünftige Geräte nicht nur Rubbellose anbieten können, sondern auch die Spielteilnahme an anderen beliebten Lotterien wie Lotto 6 aus 49 oder Eurojackpot ermöglichen.

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  • Aldi steigt ins Lottogeschäft ein

    MÜLHEIM / BRILON // Aldi Süd mit Zentrale in Mülheim an der Ruhr will die Lottowelt erobern. Seit 1. Dezember bietet der Discounter auf seiner Website Lotterien an.

    Unter www.aldi-lotto.de können die beliebtesten Lotterien des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB), also Lotto 6aus49, Eurojackpot, GlücksSpirale sowie die Zusatzlotterien Spiel 77 und Super 6 gespielt werden. Der Lebensmittel-Konzern wirbt dabei mit den deutschlandweit günstigsten Spielscheingebühren in Höhe von 20 Cent. Bei einem gesamten Schein für Lotto 6aus49 in einer Höhe von 11,99 Euro werde keine weitere Gebühr erhoben.

    Dem Vernehmen nach ist Aldi Süd die erste Lebensmittelkette, die über mehrere Bundesländer hinweg online mit Spielangeboten des DLTB am Start ist. Kooperationspartner dabei ist die Lottowelt AG im sauerländischen Brilon. Dieses Unternehmen ist ein offziell zugelassener Lotterievermittler in Deutschland und steht in Wettbewerb mit Lotto.de, dem Internet-Angebot des DLTB. Die Spieleinnahmen von Lottowelt werden allerdings an die staatlichen Lotteriegesellschaften in jenen Bundesländern abgeführt, in denen der jeweilige Tipper seinen Wohnsitz hat.

    „Durch die staatliche Lizenz der Lottowelt AG und die Erfüllung der strengen gesetzlichen Vorgaben machen wir Online-Lottospielen für die Teilnehmer genauso sicher wie das Tippen am Kiosk – nur einfacher und günstiger“, behauptet Vittorio ‧Rotondo, der bei Aldi Süd verantwortlich für Service-Angebote ist. Scheinabgabe rund um die Uhr, Speicherung der Spielscheine, Gewinnbenachrichtigung per E-Mail und automatische Gewinngutschrift seien nur einige der Vorteile.

    Wer bei dem Discounter online Lotto spielen will, muss sich zunächst auf der Plattform www.aldi-lotto.de mit seiner in Deutschland gemeldeten Adresse registrieren lassen. Nach der Altersverifizierung kann der Kunde einen Spielschein ausfüllen und bezahlen. Lottowelt gibt diesen Spielschein dann über eine Online-Schnittstelle bei der jeweils zuständigen Landeslotteriegesellschaft ab.

    „Wir sehen in Deutschland ein Potenzial von 20 Millionen Lottospielern, die regelmäßig bei Aldi Süd einkaufen“, erklärt der Geschäftsführer von Lottowelt, Tom Schröder, nach dessen Einschätzung der Online-Lotterie-Markt über ein hohes Potenzial verfügt. Schröder ist überzeugt davon, dass Aldi die besten Voraussetzungen erfüllt, um zu einem führenden Anbieter für Lotterien aufzusteigen.

    red

    (DTZ 49/17)

  • „Wenn es sein muss, gehen wir bis zur höchsten Instanz“

    FRANKFURT // Das staatliche Monopol für Sportwetten besteht nicht mehr. Geht es nach dem Willen des Buchmachers Lottoland soll bald auch das Lotterie-Monopol der Vergangenheit angehören. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet der frühere Lotto-Chef Rolf Stypmann will es zu Fall bringen.

    Zwei Dutzend Jahre war Stypmann in verantwortlicher Position für das staatliche Glücksspielwesen tätig. Zunächst war er von 1989 bis 2001 Geschäftsführer von Nordwestlotto Schleswig-Holstein und parallel dazu in den Jahren 1991 und 1992 Chef von Lotto und Toto Mecklenburg-Vorpommern, ehe er von 2001 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 30. September 2013 in derselben Funktion bei Lotto Niedersachsen beschäftigt war. Nach einem Streit mit seinem früheren Arbeitgeber in Hannover, bei dem es unter anderem um Tantiemen ging, hat der Rechtsanwalt und Diplom-Kaufmann die Fronten gewechselt und wurde Sprecher des Buchmachers Lottoland.

    Dieses Privatunternehmen mit Zentrale in Gibraltar hat Lizenzen der britischen, irischen, gibraltarischen und australischen Glücksspielaufsichten. In Deutschland hat Lottoland keine Konzession, tritt aber trotzdem im Internet als Buchmacher für Zweitlotterien auf, unter anderem für Lotto 6 aus 49, Eurojackpot und Spiel 77 sowie für einige bedeutende ausländische Glücksspiele. Laut Glücksspielstaatsvertrag ist das nicht erlaubt. Die Verantwortlichen von Lottoland fühlen sich dennoch berechtigt, auf dem deutschen Markt zu agieren, solange das staatliche Glücksspielwesen nicht hundertprozentig den Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs entspreche.

    Lottoland startet Offensive
    Lottoland startet nun eine neue Offensive. So hat das Unternehmen die Primärlotterie Worldmillions lanciert, die mit Jackpots von bis zu 150 Millionen Euro lockt. In Deutschland geht der Buchmacher noch einen Schritt weiter und attackiert das staatliche Lotteriewesen direkt. „Sämtliche Staatsmonopole in Deutschland sind gefallen, das Lotteriewesen ist das einzige, das noch übrig ist“, konstatiert Stypmann.

    Wie DTZ bereits berichtete, will Lottoland jetzt auch Veranstalter einer Lotterie in der Bundesrepublik werden. Dazu hat das Privatunternehmen bei der Regierung Oberpfalz für Bayern, beim Innenministerium in Hannover für Niedersachsen sowie im Saarland Genehmigungen für die Veranstaltung einer Primärlotterie beantragt. Damit will der Buchmacher in direkte Konkurrenz zu den 16 staatlichen Lotteriegesellschaften treten. Der geänderte Glücksspiel-Staatsvertrag, den die Ministerpräsidenten am 16. März unterzeichneten und der am 1. Januar 2018 in Kraft treten soll, lässt das nicht zu.

    Stypmann rechnet natürlich mit einem Ablehnungsbescheid. Dann will Lottoland den Klageweg beschreiten. „Wenn es sein muss, gehen wir bis zur höchsten Instanz“, so Stypmann, wohl wissend, dass es ein langer, steiniger Weg wird, bis die Behörden vielleicht in einigen Jahren Lottoland eine Genehmigung für das Veranstalten einer großen Primärlotterie erteilen.

    Insgeheim hofft der frühere Lotto-Geschäftsführer, dass bereits die erste Instanz den Fall zur Klärung an den Europäischen Gerichtshof verweist.
    Sollte Lottoland tatsächlich nach Jahr und Tag eine Konzession zur Veranstaltung einer Lotterie bekommen, ist dem Unternehmen natürlich nur geholfen, wenn es Genehmigungen in mehreren Bundesländern erhält. „Eine Lizenz allein im Saarland bringt uns nichts; dann können wir keine Volumina bei den Einsätzen erzielen“, weiß Stypmann.

    Primärlotterie in der Diskussion
    Das Spielprinzip einer eventuellen künftigen Primärlotterie des Buchmachers soll dem der staatlichen Lotterien ähneln. 23 Prozent der Einnahmen sollen laut Stypmann gemeinnützigen Zwecken zugutekommen, zum Beispiel dem Behindertensport. „Und selbstverständlich werden wir auch die in Deutschland geltenden Lotteriesteuern entrichten“, betont der Ex-Lotto-Chef.

    Auf die Frage, wie Lottoland die Auszahlung der Gewinne inklusive großer Jackpots gewährleisten will, antwortet er: „Dafür gibt es eine Versicherungslösung, wie wir dies als Buchmacher bereits bei unseren Wetten haben. Außerdem könnten wir im Vorfeld einen Fonds bilden. Dies haben die staatlichen Gesellschaften vor der Einführung der Lotterie Eurojackpot gemacht.“

    Und wie könnte eventuell der stationäre Vertrieb aussehen? Auf diese Frage reagiert Stypmann mit den Worten: „So weit sind wir noch lange nicht. In diesem Punkt sind die Pläne noch nicht gereift. Da die Zukunft ohnehin im Online-Spielgeschäft liegt, werden wir den Fokus sicherlich nicht auf das stationäre Geschäft legen.“

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    (DTZ 14/17)