WESTERSTEDE // 40 Jahre Markterfahrung, rund 80 Mitarbeiter, eine eigene Produktion auf 3500 Quadratmetern, 3000 Quadratmeter Lager und Verwaltung – dafür steht das Unternehmen FSL Ladenbau. „Von der Planung bis zur Produktion und von der Logistik bis zur Montage – alles aus einer Hand“, heißt es auf der Homepage. Christian Füßer ist einer von zwei Geschäftsführern und verantwortet die kaufmännische Leitung. DTZ hat mit ihm gesprochen und ihn gefragt, wie die aktuelle Lage des inhabergeführten Familienunternehmens ist.
Herr Füßer, wer sind Ihre Kunden?
Christian Füßer: Wir haben viele Projekte im Non-Food-Bereich wie Depot, Thalia Buchhandel oder im Mode-Segment. Wir bauen aber auch für Lekkerland und Rewe-to-Go und sind für den Tabakbereich tätig. Gerade haben wir in Wien über sechs Monate eine große Buchhandlung mit vier Etagen bei laufendem Betrieb umgebaut. Das war eine Herausforderung.
Wie viele Kunden betreuen Sie?
Füßer: Wir haben etwa 150 bis 200 Ladenbauprojekte pro Jahr mit Ladengeschäften zwischen 100 und 4000 Quadratmetern.
Was ist gerade angesagt, wie sehen die Trends aus?
Füßer: Im Metallbereich sehen wir zur Zeit vor allem die Farbe Schwarz – oftmals auch in Verbindung mit Eiche. Der Ladenbau und die Wünsche der Kunden werden insgesamt immer individueller.
Wie sieht es mit Flächenoptimierung aus?
Füßer: Das ist wirklich seit Jahren ein dominantes Thema. Daran führt kein Weg vorbei. Es gibt immer mehr Produkte, die auf dem gleichen oder sogar auf weniger Raum angeboten werden müssen. Die Fläche wird seit Jahren immer weiter optimiert, es geht hierbei um jeden Zentimeter.
Wie sehr beeinflussen Sie Preissteigerungen und Materialengpässe in Ihrem täglichen Geschäft?
Füßer: Natürlich stark. Die Vorlaufzeiten haben sich verlängert und vor allem die Preissteigerungen sind extrem. In den letzten zwei Jahren gab es Preisanstiege von 50 Prozent in vielen Bereichen – zum Beispiel bei Metall, aber auch bei Acryl. Auch der Holzpreis geht immer weiter hoch. Und das ist noch nicht das Ende – das wird so weitergehen.
Und wie gehen Sie mit verlängerten Lieferzeiten um?
Füßer: FSL geht es noch relativ gut. Wir pflegen direkte Werkskontakte und wurden auch aufgrund unserer Abnahmemengen oft bevorzugt beliefert. Wir lagern natürlich auch mehr ein. Die gesamte Beschaffungsseite ist deutlich aufwendiger geworden.
Und die Preiserhöhungen müssen Sie dann an Ihre Kunden weitergeben?
Füßer: Natürlich. Man kann es sich als mittelständisches Unternehmen nicht leisten, das nicht zu tun. Wir müssen die Preissteigerungen leider an unsere Kunden weitergeben. Sonst wären wir bald pleite und das würde auch unseren Kunden nicht weiterhelfen. Die meisten verstehen das. Schließlich steigen auch die Energiekosten, wir rechnen in diesem Jahr mit etwa 60 Prozent mehr bei Strom. Auch die notwendigen Lohn- und Gehaltserhöhungen müssen wir bei der Preisgestaltung berücksichtigen.
Können Sie trotzdem optimistisch in die Zukunft schauen?
Füßer: Wir machen gute Läden, damit unsere Kunden gute Geschäfte machen – an diesem Leitsatz halten wir fest. Wir wollen der dienstleistungsorientierte Ladenbauer sein, der mit absoluter Kundenorientierung das Ziel verfolgt, immer die beste Lösung für seine Kunden zu finden.
Durch eine große Bandbreite in der Kundenstruktur sind wir nicht von der Entwicklung in einer Branche abhängig. Mit dem vor vier Jahren begonnenen Aufbau unserer GU-Abteilung (Anm. d. Red.: GU bedeutet Generalunternehmen und heißt, dass FSL nun auch alle Ausbauleistungen wie etwa Trockenbau oder Elektro übernimmt.) haben wir die Bandbreite unserer Leistungen nochmals auf ein neues Level gehoben. Davon werden wir auch zukünftig profitieren.
Das Interview führte
Katrin Heß
Lesen Sie mehr im Ladenbau-Special in der DTZ-Printausgabe 47/22 auf den Seiten 4 und 5.