Schlagwort: Kulturgeschichte

  • Kulturgeschichte einer revolutionären Erfindung

    HANAU // Erst war es nur ein einziges, schönes Feuerzeug, das Volker Putz eher zufällig in London in die Hände fiel. Inzwischen – 25 Jahre später – nennt der passionierte Sammler über 4000 verschiedene Modelle sein Eigen und präsentiert eine Auswahl aus sämtlichen Epochen nun in einer wirklich sehenswerten Ausstellung namens „Feuer und Flamme – die ‧Kulturgeschichte des Feuerzeugs“.

    Feuer und Flamme ist der Hamburger Volker Putz bereits seit über 25 Jahren. Seit dieser Zeit begeistert er sich für Feuerzeuge mit ihren Zündmechanismen und im Wandel der Zeit. Und in diesen zweieinhalb Jahrzehnten hat er so viele Exponate zusammengetragen, dass er nun im deutschen Goldschmiedehaus eine epochenübergreifende Überblicksschau präsentiert. Gezeigt werden Stücke aus der Zeit vor Christi Geburt bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

    Die Zusammenstellung umfasst mehr als 400 Exponate aus der insgesamt über 4000 Stücke umfassenden Sammlung des Hamburger Kaufmanns. Diese stehen für verschiedene Mechanismen, Designs und Zeitgeschichte – alle mit viel Akribie und Interesse gesammelt. Es ist eine umfangreiche Sammlung zum Thema Feuermachen. „Ich war schon immer ein Sammler und ging gerne auf Floh- und Aktivmärkte“, erzählt Volker Putz. „Bei einem Besuch des Portobello-Markts in London vor über 25 Jahren kaufte ich zwei Art-Deco-Feuerzeuge von Dunhill aus den 20er-Jahren. Ich war sowohl von der Technik und der handwerklichen Fertigung, als auch von der Schönheit der Dekoration beeindruckt. Hierbei ist der Funke übergesprungen und eine neue Leidenschaft begann.“

    Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut. Sie beginnt mit dem Thema Feuerschlagen („pinken“), einer Methode zum Feuermachen, die zweitausend Jahre andauerte. Hierbei wird der Stahl an einen Feuerstein geschlagen. Der entstehende heiße Funke bringt dann Zunder zum Glimmen. Zum Feuerschlagen gehören etwa Feuerstähle, Zunderdosen oder Feuerschlagmesser.

    Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Januar 2019 im Deutschen Goldschmiedehaus in Hanau zu sehen.

    Katrin Heß

    Den vollständigen Artikel lesen Sie in der DTZ-Printausgabe 34/18.

  • Rauchen ausdrücklich erlaubt

    DÜSSELDORF // Noch bis 21. Mai zeigen neun Künstler in der Düsseldorfer Kunsthalle Werke der Gegenwart in der Schau [link|http://www.kunsthalle-duesseldorf.de/index.php?id=416] „Welcome to the Jungle“[/link]. Darunter auch eine Installation, die ausdrücklich zum Rauchen einlädt.

    „Wer möchte, darf hier rauchen“, sagt Kuratorin Jasmina Merz. Sie spricht über die Installation „Fumoir“ der brasilianischen Künstlerin Laura Lima. Diese thematisiert in ihrer Arbeit das Rauchen in der Kulturgeschichte: Die Besucher sehen Pfeifen aus verschiedenen Kulturen und Jahrzehnten. Dazwischen zwei Hände, die scheinbar körperlos, eine Zigarette drehen, um anschließend eine Pfeife zu stopfen.

    Laura Lima sei immer wieder erstaunt, wie wenig Menschen die Möglichkeit zum Rauchen nutzen, sagt Merz. Sie scheinen das staatliche Regelwerk bereits verinnerlicht zu haben.

    Die Arbeit ist Teil einer Ausstellung, die Videoinstallationen, Performances und raumgreifende Inszenierungen internationaler Künstler zeigt, „die kritisch, reflektiert und oft mit Humor, aber ohne moralischen Fingerzeig auf jene Zustände und Paradoxien verweisen, in die wir uns verstricken, während wir versuchen, das Richtige zu tun.“

    red

    (DTZ 18/18)